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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2023

Spannung aus Schweden

Wagner
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Einer meiner Vorsätze für 2023 lautete: 'Auch mal in Genres hineinschnuppern, die außerhalb meines üblichen Bücher-Beuteschemas angesiedelt sind.' Bisher läuft es ganz gut und ich habe insbesondere in ...

Einer meiner Vorsätze für 2023 lautete: 'Auch mal in Genres hineinschnuppern, die außerhalb meines üblichen Bücher-Beuteschemas angesiedelt sind.' Bisher läuft es ganz gut und ich habe insbesondere in Sachen Thriller schon die ein oder andere positive Überraschung erleben dürfen, obwohl das literarische Blutvergießen natürlich deutlich heftiger war als in meinen kuscheligen Cosy-Crime-Romanen.



Nun habe ich mir den Spionagethriller "Wagner" zu Gemüte geführt - obendrein in schicker Farbschnittausgabe -, der nach "Geiger" und "Faust" den dritten Band - und angeblichen Abschluss - der erfolgreichen Geiger-Trilogie von Gustaf Skördeman bildet. Ich sage bewusst 'angeblich', denn aus meiner Sicht sollte und müsste eigentlich noch ein Folgeband erscheinen, ansonsten wäre ich mit dem Ende nicht so recht happy. Das kann doch nicht so stehenbleiben!



Anfangs habe ich eine ganze Weile gebraucht, um mir einen Überblick zu verschaffen und zu erfassen: Wer agiert hier gegen wen? Zwischenzeitlich war ich wirklich ziemlich verwirrt angesichts all der Figuren und ihrer Hintergrundmotive. Vielleicht lag es daran, dass ich diesen genretypischen, auf maximalen Spannungsaufbau ausgelegten Erzählton nicht gewohnt war. Man muss sich jedenfalls schon ordentlich konzentrieren beim Lesen.



Relativ kurze Kapitel, ein gekonnt sachlich-nüchterner, temporeicher Schreibstil, zahlreiche unvorhersehbare Wendungen und so einige brutale Szenen, die mir schon beinahe einen Hauch zu intensiv waren, prägen diese actiongeladene Story.



𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:

Für mich Thriller-Neuling beinahe zu komplex, aber Fans des Genres dürften ihre Freude mit diesem anspruchsvollen Werk haben. Ich bin gespannt, ob der Autor es tatsächlich bei diesem Ende belassen wird oder ob es noch eine Ergänzung geben wird, vielleicht in Form eines Bonuskapitels oder doch eines Folgebandes.

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Veröffentlicht am 08.06.2023

Keine klassische, leidenschaftliche Rockstar-Romance

Beyond the Stars
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Da ich selbst für mein Leben gerne singe, klang der Klappentext dieses Romans einfach himmlisch für mich – im wahrsten Sinne: wie Musik in meinen Ohren. Nicht nur, dass der interessante Beruf eines Vocal ...

Da ich selbst für mein Leben gerne singe, klang der Klappentext dieses Romans einfach himmlisch für mich – im wahrsten Sinne: wie Musik in meinen Ohren. Nicht nur, dass der interessante Beruf eines Vocal Coaches näher beleuchtet werden würde, auch der Stimmverlusts eines erfolgreichen Rockstars sollte im Fokus stehen. Beides kreativ ausgewählte Themen, die mal was ganz anderes waren und super vielversprechend klangen.

Hinzu kam die traumhaft schöne Cover-Gestaltung: Allein dieser schimmernde Effekt der Oberflächenstruktur, I love it! Ich finde diese Schimmer-Optik tatsächlich viel reizvoller als jeden Buchschnitt.

Alles hätte perfekt sein können, wenn … die Gefühle der Figuren mich erreicht hätten. Ich möchte betonen: Der Schreibstil war wirklich nicht schlecht. Für mich lag es hauptsächlich an der Erzählperspektive in der 3. Person, die eher für Distanz als für Nähe sorgte. Rein faktisch betrachtet, wusste ich, was die Charaktere fühlten – ich las es schließlich schwarz auf weiß. Aber in meinem Herzen kam es nicht an. Die Romantik, das erhoffte Knistern zwischen Natalie und Pascal, alles das erreichte mich nur oberflächlich – zumindest in den ersten ein bis zwei Dritteln der Story. Dafür überschlugen sich die Ereignisse im letzten Drittel dermaßen, dass ich mir hin und wieder dachte: 'Schade, wäre dieses oder jenes nur ein wenig früher passiert … '

So wirklich warm wurde ich jedenfalls nicht mit den Figuren, insbesondere Natalie hatte etwas Herrisches an sich. Klar, sie sollte Pascal wieder in Form bringen und musste daher ein gesundes Selbstbewusstsein ausstrahlen, doch sympathisch war sie mir nicht. Pascal selbst blieb trotz seiner anfänglichen Wutausbrüche relativ blass. Einzig sein Personal Assistent Henry ist mir positiv in Erinnerung geblieben.

On the bright side punktete das Werk mit dem persönlichen musikalischen Know-how der Autorin; alle Passagen rund ums Thema Gesangstraining, wie beispielsweise die detailreichen Beschreibungen der Stimm-/Atemübungen, wirkten fundiert und überzeugend. Auch die Tatsache, dass es einen eigenen Song zum Buch gibt, fand ich ein cooles Feature.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: ✰ ✰ ✰

Eine ruhige Slow-Burn-Romance, die ich hauptsächlich musikinteressierten NA-Fans empfehlen würde. Der Folgeband ("Beyond the Horizon") erscheint im Juli 2023.

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Leider enttäuschend

SORRY. Ich habe es nur für dich getan
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"Starke Gefühle. Psychologische Spannung. Süchtig machende Twists. Ein unwiderstehlicher Mix!" … hieß es im Klappentext. Kombiniert mit einer schicken Farbschnittveredelung, die kaum einen Bücherwurm ...

"Starke Gefühle. Psychologische Spannung. Süchtig machende Twists. Ein unwiderstehlicher Mix!" … hieß es im Klappentext. Kombiniert mit einer schicken Farbschnittveredelung, die kaum einen Bücherwurm kaltlassen würde, heftigem Bookstagram-Hype und der Tatsache, dass ich schon zahlreiche Bücher der sympathischen Autorin gelesen (und gemocht) habe = und somit im Vorfeld wusste, dass sie sehr wohl gut schreiben kann, bedeutete dies für mich nur eins: Muss ich lesen und werde ich bestimmt lieben.

Leider war dem nicht so. Die Gefühle blieben für mich eher mau statt stark, die Liebesgeschichte fühlte ich überhaupt nicht. Zu keiner der Figuren konnte ich wirklich eine Bindung aufbauen, sie blieben irgendwie blass, wirkten oberflächlich skizziert, fast schon uninteressant und wurden mir auch im Laufe der Handlung nicht wirklich sympathisch - keine idealen Voraussetzungen fürs Mitfiebern.

Der catchy formulierte Anfang verlief vielversprechend, anschließend plätscherte die aus Robyns Perspektive und auf zwei Zeitebenen erzählte Story jedoch über längere Passagen nur vor sich hin; zudem war mir ziemlich schnell klar, wie sich alles entwickeln würde (wobei ich natürlich immer hoffte, ich würde mich irren und auf den verbleibenden Seiten noch eine mega Überraschung erleben).

Inhaltlich verrate ich keine Details, weil ich niemanden spoilern möchte, nur ein Stichwort: toxisch. Beachtet daher bitte die Triggerwarnung. Prinzipiell finde ich es super wichtig, dass solche Themen in Romanen Erwähnung finden. Beim vorliegenden Werk war es eher die Gesamtheit der Kritikpunkte, nicht zwingend das betreffende Thema selbst, was meinen Lesegenuss beeinflusst hat.

Ein paar Worte zum Ende: Nett in der Theorie, aber ich kann die Logik leider nicht komplett ausblenden. In meinen Augen war dieser Ausgang mehr als unrealistisch und unglaubwürdig.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Zu vorhersehbar für einen Thriller, zu farblos für eine Romance. Geschmäcker sind zum Glück verschieden, wie viele positive Rezensionen zu diesem Werk beweisen. Mich hat das Buch letztlich leider enttäuscht, vielleicht auch aufgrund meiner hohen Erwartungshaltung. Ich vergebe 3 Sterne, da ich die Autorin gerne mag und weiß, dass es deutlich ansprechendere Romane aus ihrer Feder gibt.

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Veröffentlicht am 30.05.2023

Solider Auftakt mit kleinen Schwächen

Willow Springs – Feeling Home
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Vorweg: Ich liebe süße, romantische Geschichten mit kuscheliger Kleinstadtatmosphäre - nichts gegen (Groß-)Städte, aber eine klassische Small-Town-Romance mit Stars-Hollow-Vibes oder Redwood-Feeling … ...

Vorweg: Ich liebe süße, romantische Geschichten mit kuscheliger Kleinstadtatmosphäre - nichts gegen (Groß-)Städte, aber eine klassische Small-Town-Romance mit Stars-Hollow-Vibes oder Redwood-Feeling … das hat einfach was. Ideale Voraussetzungen also für das vorliegende, aus zwei Perspektiven erzählte Werk, welches für mich gleichzeitig auch das erste Buch der Autorin Mia Harper war.

Leider wollte es nicht so recht funken. Ich tue mich ganz schwer damit, den Schreibstil zu beschreiben. Er war definitiv nicht schlecht, wirkte aber irgendwie noch nicht ganz ausgereift auf mich. An manchen Stellen nahmen die beschreibenden Details und eingeflochtenen Informationen Überhand und die jeweilige Szene las sich sehr überladen, andere Passagen zogen sich wiederum zum Teil in die Länge.

Ähnlich erging es mir mit den Figuren. Sie sind an sich nicht oberflächlich ausgearbeitet und liefern sich im Grunde auch glaubwürdige Dialoge, doch so richtig wollte sich keine Nähe zu ihnen einstellen. Sie blieben - trotz grundsätzlicher Sympathie - irgendwie farblos, wobei Joe (aka der heiße Cop mit den Karamellaugen) mir sogar einen Hauch sympathischer war als Liz.

Was mir richtig gut gefallen hat, war die Tatsache, dass mit Wisconsin endlich mal ein anderer U.S. Bundesstaat im Fokus stand. Mittlerweile gibt es zig Storys, die in Colorado, New York oder Kalifornien spielen - Wisconsin ist definitiv mal was anderes; das fand ich sehr erfrischend. Auch der Crime-Moment im letzten Drittel war ein kreativer Move der Autorin, der den Gesamteindruck aufpeppte.

Zunächst war ich vom Ende etwas irritiert, doch die Lösung war schnell gefunden: Es war sozusagen der Aufhänger für den Folgeband ("Willow Springs – Finding Love"), der im Dezember erscheint.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: ✰ ✰ ✰

Für einen Auftakt ganz in Ordnung und nett als kurzweilige Lektüre für zwischendurch, aber da geht noch mehr. Von mir gibt es eine kleine Empfehlung für eingefleischte Fans des Genres.

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Veröffentlicht am 24.05.2023

Leichte Strandkorblektüre

Wo der Seewind flüstert. Die St.-Peter-Ording-Saga
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Der Auftakt der St.-Peter-Ording-Saga von Bestsellerautorin Tanja Janz hat mich leider nicht so recht überzeugen können.

Es ist kein schlechtes Buch und las sich unterm Strich okay, aber: die großen Gefühle, ...

Der Auftakt der St.-Peter-Ording-Saga von Bestsellerautorin Tanja Janz hat mich leider nicht so recht überzeugen können.

Es ist kein schlechtes Buch und las sich unterm Strich okay, aber: die großen Gefühle, das Mitfiebern mit den Charakteren (zu denen ich jedoch keine wirkliche Nähe aufbauen konnte – eine Tatsache, die gerade in puncto weibliche Hauptfigur problematisch für mich war) sowie das erhoffte Nordsee-Flair blieben aus. Zudem plätschert die Story über große Passagen einfach vor sich hin – ich erwartete gar nicht mal irgendwelche krassen Überraschungen oder Plottwists, nur ein wenig Pepp, doch alles läuft fein überschaubar ab. On the bright side: Hier kann man sich während der Lektüre komplett entspannen und muss nicht viel nachdenken.

Wir pendeln literarisch zwischen Gelsenkirchen und St.-Peter-Ording und erleben mit, wie sich die junge Sabine (die sich eigentlich auf einen spontanen Gardasee-Urlaub mit Freunden und ihrem heimlichen Schwarm gefreut hatte) aufgrund eines familiären Hilferufs plötzlich an der Nordseeküste wiederfindet. Aber auch dort gibt’s – neben viel Arbeit – hübsche Männer, z.B. den Musiker Tom. Ihr ahnt, worauf das hinausläuft, gell?

Was mir gut gefallen hat:

+ der Klappentext, der speziell Fans von historischen Romanen sowie Liebhaber:innen von Geschichten rund um Sonne, Strand & Co. neugierig macht

+ das Cover, welches direkt das Genre erahnen lässt – what you see is what you get

+ der Farbschnitt (ich geb's zu: ich bin einfach anfällig für Farbschnitte, seufz!)

+ die Grundidee

+ die authentisch beschriebenen gesellschaftlichen Normen der damaligen Zeit, (insbesondere für Frauen bzw. junge Fräuleins was das kein Zuckerschlecken)

+ die angenehme Kapitellänge

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:

Na ja … Kann man mal gelesen haben, muss man aber nicht. Das meine ich überhaupt nicht böse, es ist nur so, dass ich gerade in letzter Zeit einige wirklich extrem mitreißende, aufwühlende historische Frauenromane gelesen habe und das vorliegende Werk im Vergleich mit ihnen verblasst. Mir fehlten vor allem der emotionale Tiefgang und die Greifbarkeit der Charaktere, daher gibt es nur eine bedingte Empfehlung von mir; der überschaubare Spannungsbogen eignet sich ideal für Leser:innen, die nette, eher ruhige Geschichten mit verhältnismäßig wenig Drama bevorzugen.

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