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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2018

Spannung pur!

Das Extrawurscht-Manöver
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Der charismatische Privatschnüffler Sven Schäfer hat schon bessere Tage erlebt – als er die vermisste Iris Gulden endlich findet, ist die junge Frau bereits tot. Bei genauerer Untersuchung der Leiche gerät ...

Der charismatische Privatschnüffler Sven Schäfer hat schon bessere Tage erlebt – als er die vermisste Iris Gulden endlich findet, ist die junge Frau bereits tot. Bei genauerer Untersuchung der Leiche gerät Sven in einen Kugelhagel aus dem Hinterhalt und anschließend wird am Tatort auch noch ein kleiner dicker Mops entdeckt. Gehört dieser Hund etwa dem Täter? Kommissarin Elsa Dorn erhält inzwischen beunruhigende Neuigkeiten: ihr Chef Jansenbrink vermutet, dass in der scheinbar idyllischen Stadt Augsburg der Ausbruch eines Bandenkrieges unmittelbar bevorsteht. – Gleich zwei verbrecherische Organisationen kämpfen um die Vorherrschaft beim skrupellosen Geschäft mit moderner Sklaverei. Menschenhandel – mitten in Bayern? Noch ahnt niemand, dass Raubein Sven Schäfer und die pflichtbewusste Elsa Dorn bald Seite an Seite ermitteln müssen, um der organisierten Kriminalität Einhalt zu gebieten und dass ausgerechnet ein unschuldiger kleiner Mops ihrer aller Leben in Gefahr bringen wird…

Franz Hafermeyers Roman hat mich von Anfang an gefesselt, bis spät in die Nacht lesen lassen und restlos begeistert! Spannung pur – und zwar bis zum Schluss! Schnell taucht man dank des flüssigen, anschaulichen Schreibstils in die Geschichte ein, wird ohne Umschweife mitten in die Handlung katapultiert und fiebert fortan mit den Ermittlern mit. Beide Hauptfiguren, Sven wie auch Elsa, wirken trotz ihrer äußerst unterschiedlichen Ansichten und Vorgehensweisen bei der Verbrecherjagd sehr sympathisch und scheuen sich nicht, dem Anderen die ungeschönte Wahrheit ins Gesicht zu sagen. Dennoch können sie sich aufeinander verlassen und harmonieren – bis auf wenige Zwischenfälle – wie ein eingespieltes Team. Ihre Wortgefechte haben mich des Öfteren schmunzeln lassen, überhaupt sind alle Dialoge herrlich authentisch gehalten. Die angenehm in die Handlung eingewobenen humorvollen Elemente und Details zum Privatleben der Ermittler schaffen einen perfekten Ausgleich zur Darstellung des spannungsgeladenen beruflichen Alltags.

Wer aufgrund der Covergestaltung (- leuchtende, helle Farben und eine niedliche Mops-Abbildung -) einen entspannten Soft-Krimi erwartet, wird sich wundern – knallharte Action, sadistische Morde und eine ernste Thematik verwandeln dieses Werk in einen echten Pageturner! Kaum meint man, eine Ahnung hinsichtlich des Täters zu haben, folgt prompt eine weitere überraschende Wendung, sodass man tatsächlich bis zum Schluss im Dunkeln tappt. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass auch eine Verfilmung des Romans sehr erfolgreich wäre.

Fazit: Eine begeisterte Leseempfehlung für alle Fans von Kriminalromanen! Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall dieses traumhaften Ermittler-Duos!

Veröffentlicht am 26.12.2018

Sehr gelungener Südtirol-Krimi

Die Bildermacherin
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Amalia ist entsetzt, als sie kurz nach der Beerdigung ihrer geliebten Oma Zille erfährt, dass diese kaltblütig ermordet worden ist. Plötzlich wirkt der vermeintlich idyllische kleine Ort in Südtirol bedrohlich ...

Amalia ist entsetzt, als sie kurz nach der Beerdigung ihrer geliebten Oma Zille erfährt, dass diese kaltblütig ermordet worden ist. Plötzlich wirkt der vermeintlich idyllische kleine Ort in Südtirol bedrohlich und mysteriös und Amalia weiß bald nicht mehr, wem sie überhaupt noch trauen kann. Als sie auf der Suche nach einem Motiv für den Mord auf Ungereimtheiten in Zilles Vergangenheit stößt, erkennt Amalia, dass ihre Oma viele Geheimnisse vor ihr gehabt hat. Geheimnisse, die auch andere Dorfbewohner betreffen, welche nun gezwungen sind, Amalias Nachforschungen ein Ende zu setzen…und notfalls gewillt sind, zum Äußersten zu gehen.

Christiane Omasreiter und Kathrin Scheck ist ein sensationelles Debüt gelungen, das die Leser bis zur letzten Seite fesselt und gänzlich in die Handlung eintauchen lässt. Ich habe das Buch nicht mehr aus der Hand legen können und war begeistert, wie mühelos der Spannungsbogen bis zum Schluss gehalten wird!

Das Lokalkolorit, insbesondere im Hinblick auf den regionalen Dialekt, das Brauchtum sowie die detaillierten Landschaftsbeschreibungen, ist mehr als treffend widergegeben und ansprechend in die Handlung eingebaut worden. Viele umgangssprachliche Begriffe und Ortsnamen sind zudem im Glossar im Anhang vermerkt, was sich äußerst hilfreich auf das Leseverständnis auswirkt. Nicht nur die lokalen Eigenheiten, auch die historischen Rückblicke sowie die zwischenmenschlichen Beziehungen und Dialoge sprühen nur so vor Authentizität und Aussagekraft.

Ich hatte beim Lesen sofort den Eindruck, sowohl den Handlungsort Pfunders als auch die sympathische Hauptfigur Amalia schon lange zu kennen. Besonders lobenswert hervorzuheben ist die Intensität, mit der sich der gegenwärtigen Situation wie auch der Vergangenheit gleichermaßen gewidmet worden ist. Beide Zeitebenen ergänzen sich zu einem sinnvollen Ganzen und lassen keine Fragen offen. Ich habe viel Neues und Interessantes über die mir bis dato unbekannte Vergangenheit Südtirols erfahren und man merkt, dass diesem Buch eine gründliche Recherche vorangegangen ist.

Im Gegensatz zu vielen anderen Romanen des Genres ist der Schreibstil in diesem Werk nicht übertrieben unterkühlt und nüchtern, sondern besticht durch eine optimale Kombination von Emotionen, Fakten und fiktiven Spannungselementen. Die Handlung wird unaufhaltsam, aber nie zu schnell oder zu langatmig vorangetrieben; als Leser fiebert man mit Amalia mit und ist verblüfft über jede unerwartete Neuigkeit, jedes gelüftete Geheimnis und all die düsteren Abgründe, die selbst in den scheinbar freundlichsten Menschen zu schlummern scheinen.

In der einnehmenden Covergestaltung finden sich sowohl Hinweise auf das spannungsgeladene Genre Krimi/Thriller im Allgemeinen (verstärkt durch die teilweise düsteren Farben des Layouts) als auch auf die trügerische Idylle des Handlungsortes im Speziellen (erkennbar an der abgebildeten ländlichen Abgeschiedenheit). Auch die kräftigen Farben, speziell der Hell-Dunkel-Kontrast, und der erhabene Reliefdruck des Buchtitels in Glanzschrift lassen das Buchcover verdientermaßen hochwertig wirken.

Fazit: Eine unbedingte Leseempfehlung für alle Fans von Kriminalromanen!

Veröffentlicht am 23.12.2018

Emotionaler Roman über Trauerbewältigung und Neuanfänge

Abschied von Sullivans Island
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Liv und Adam, Adam und Liv…so war es seit ihrer Jugend gewesen und so hätte es ein Leben lang bleiben sollen. Doch dann wird Adam, aufgrund seiner Arbeit als Archäologe tausende Kilometer von Liv entfernt, ...

Liv und Adam, Adam und Liv…so war es seit ihrer Jugend gewesen und so hätte es ein Leben lang bleiben sollen. Doch dann wird Adam, aufgrund seiner Arbeit als Archäologe tausende Kilometer von Liv entfernt, durch einen Unfall grausam aus dem Leben gerissen. Wie durch einen düsteren Schleier erlebt Liv die Beerdigung ihrer großen Liebe und fühlt sich – trotz des einfühlsamen Zuspruchs ihrer Mutter und ihrer Freunde – so verloren wie noch nie. Wie soll sie ihr Leben nur weiterleben in der Gewissheit, dass Adam nie wieder nach Hause kommen wird, sie nie wieder anlächeln und küssen wird? Die gemeinsame Wohnung und Adams immer noch allgegenwärtige Präsenz bringen Liv an ihre Grenzen, die Trauer übermannt sie mit voller Wucht. Unerwartet stößt sie auf ein kleines Büchlein: Adams geheimes Reisetagebuch! Während seiner Arbeitseinsätze, die ihn (oft für mehrere Monate am Stück) rund um den Globus geführt hatten, hatte Adam alle Reiseziele dokumentiert, die er in der Zukunft gemeinsam mit Liv, die er liebevoll „Zwerg“ nannte, bereisen wollte. Dazu würde es nun nie mehr kommen… Für Liv kristallisiert sich schnell heraus, dass sie ihrem neuen Alltag – einem Leben ohne Adam – zunächst einmal für eine Weile entfliehen muss, um nicht an jeder Ecke an gemeinsame Erlebnisse erinnert zu werden. Ihren schockierten Freundinnen Lauren, Susan und Jules gegenüber erwähnt sie zwar ihre Reisepläne, verschweigt ihnen jedoch, dass sie dabei der Reiseroute, die Adam in seinem Büchlein notiert hatte, folgen will. Eine Art letzte gemeinsame Reise, auf der Adams Worte sie begleiten würden. Kann das tatsächlich gutgehen? Noch an der ersten Station, Panama City, erleidet Liv einen Zusammenbruch. Zu frisch ist die Trauer, zu übermächtig die Sehnsucht nach Adam. Nur das beherzte Eingreifen eines anderen Touristen, Jayden, rettet Liv aus ihrer Panikattacke.

Auch der gutaussehende Jayden befindet sich gerade auf einer Weltreise der besonderen Art… Bald schließen er und Liv sich zusammen, um gemeinsam weiterzureisen. Doch Jayden weigert sich beharrlich, über seine Vergangenheit zu sprechen. Was verbirgt er? Kann Liv ihm wirklich trauen? Und vor allem: Wird Liv auf dieser emotionalen Reise Frieden mit ihrer neuen Lebenssituation schließen können?

Obwohl es der zweite Band einer Reihe ist (Charleston Love Story), habe ich ohne Vorkenntnisse problemlos der Handlung folgen können. Dank dem lockeren, flüssigen Schreibstil konnte ich mich voll und ganz auf die Story konzentrieren, die Hauptfiguren Liv und Jayden kennenlernen und ein Gefühl für die leisen Zwischentöne entwickeln. Liv ist sehr sympathisch, authentisch und nachvollziehbar beschrieben worden, ihre Gefühle wurden teilweise so gelungen transportiert, dass ich richtig mit ihr mitgelitten habe. Besonders bei der Beerdigung von Adam habe ich ein paar Tränen verdrückt. Obwohl die Themen Verlust und Trauerbewältigung einen großen Teil des Werkes einnehmen, würde ich es dennoch als eine positive Geschichte einstufen, da für mich der Gedanke eines Neuanfangs überwogen hat.

Die Handlung ist – wie auch die verschiedenen Reiseziele selbst – kunterbunt und abwechslungsreich. Vor allem die detaillierten Impressionen der jeweiligen Reisestationen haben mich angesprochen. Die Leser erleben immer wieder kleine Rückblenden, wenn Liv sich an ihre gemeinsame Zeit mit Adam erinnert. Auch ihr Kennenlernen – das noch während ihrer beider Schulzeit erfolgte – wird geschildert.

Das Cover finde ich traumhaft schön - die Abbildung des Picknick-Tisches am Meer weckt regelrecht das Fernweh und die leichten Pastelltöne verstärken diesen verträumten Eindruck.

Einen winzigen Abzug gab es für mich für die – meines Erachtens – verfrühte Fokussierung auf Jaydens gutes Aussehen sowie auf flirtähnliche Momente zwischen ihm und Liv. Adams Beerdigung lag erst sehr kurze Zeit zurück und die Begeisterung für die ansehnliche Erscheinung eines anderen Mannes erschien mir etwas unrealistisch. Gegen Ende war ich etwas versöhnt mit dieser Entwicklung, als vermerkt wurde, dass Liv und Adam sich vor seinem Tod immerhin schon viele Monate nicht mehr gesehen hatten. Ich hätte mir diesen Hinweis deutlich früher gewünscht, bevor die neue Bekanntschaft unverschuldet einen etwas schalen Beigeschmack erhalten hatte.

Fazit: Ein emotionales Werk mit viel Weltenbummler-Flair; perfekt für alle Fans von Frauenromanen und Wohlfühlliteratur.

Veröffentlicht am 22.12.2018

Einfach nur perfekt! Unbedingte Leseempfehlung!!

Karma im Kaffee
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Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen. (John Lennon)

Nie hätte Mona damit gerechnet, sich eines Tages als angehende Yoga-Lehrerin auf Bali wiederzufinden – ...

Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen. (John Lennon)

Nie hätte Mona damit gerechnet, sich eines Tages als angehende Yoga-Lehrerin auf Bali wiederzufinden – doch dann verliert sie ihren Job und findet obendrein heraus, dass ihr Freund Tom sie seit geraumer Zeit betrügt. Als Monas beste Freundin Ina aufgrund einer Verletzung nicht wie geplant ihre Yoga-Ausbildung antreten kann, sitzt Mona stellvertretend wenige Tage später selbst im Flieger nach Bali. Ihr schwant Übles – denn mit Yoga verbindet sie eher körperliche Schmerzen und ulkige Hippie-Klamotten im Batik-Look als Selbstdisziplin und Tiefenentspannung. Ihre Befürchtungen scheinen sich zu bestätigen: nicht nur, dass ihr untrainierter Körper unter den tropischen Temperaturen im Dschungel-Resort Höllenqualen leidet und sie von fiesen exotischen Stechmücken gepiesackt wird – ihre Yoga-Fertigkeiten erinnern vielmehr an eine Kombination aus 'Sterbender Schwan' und 'Hyperventilierender Mops' statt anmutigem Sonnengruß, was von den knallharten Coaches nicht unbemerkt bleibt. Gott sei Dank befinden sich neben einer Schar selbstverliebter Schönheiten auch ein, zwei nette Personen in Monas Gruppe, die sie nicht für ihr "unyogisches" Verhalten verurteilen. Und während Mona unter Kaffee-Entzug, Herzschmerz und Hitzewallungen immer weiter über sich hinauswächst, entwickeln sich nicht nur wunderbare Freundschaften zwischen ihr und den anderen Teilnehmern…auch der ein oder andere Flirt versüßt ihr den Bali-Aufenthalt. Am Ende der vier Wochen ist Mona ein neuer Mensch – endlich im Einklang mit sich selbst. Doch wie soll es nun mit Tom weitergehen? Soll sie ihm verzeihen? Die Affäre ausforschen? Mit dem sexy Surfer Morten die Wellen unsicher machen oder mit dem umwerfenden Peter ein neues Leben in Neuseeland beginnen?

Die liebenswerten Charaktere, allen voran Hauptfigur Mona sowie die Nebenfiguren Ingo und Evi, sind so warmherzig, sympathisch und authentisch beschrieben, dass man von Anfang an mit ihnen mitfiebert, ihnen ein Happy End wünscht und am liebsten im echten Leben mit ihnen befreundet wäre. Die Dialoge, insbesondere die Wortgefechte zwischen Mona und Instagram-Influencer Ingo, sprühen nur so vor Witz und Wortspielen; ich habe mehrfach laut auflachen müssen und habe mich immer wieder königlich amüsiert. Besonders die schwäbelnde Evi habe ich gleich ins Herz geschlossen, da sie – ich kann es nicht anders sagen – einfach eine gute Seele ist. Jeder Mensch sollte eine Evi zur Freundin haben...und einen Ingo, der einen zum Lachen bringt. Und eine Mona, die einem zeigt, dass man auch unter den widrigsten Umständen, wenn man meint, die ganze Welt hätte sich gegen einen verschworen, noch den Zauber eines Neuanfangs erleben kann.

Liz Sonntag hat ein Werk geschaffen, das mich gerührt und inspiriert, zum Lachen und zum Weinen, zum Mitfiebern und Mitträumen gebracht hat. Ist es ein Wunder, dass ich nun gerne auch nach Bali reisen möchte?! Man merkt sofort, dass die Autorin mit der Insel vertraut ist. Spielerisch lässt sie kulturelle Besonderheiten, landschaftliche Beschreibungen, aber auch alltägliche Probleme in die Handlung miteinfließen und zeichnet so ein realistisches Bild von Bali, ohne sich in glorifizierenden Illusionen hinsichtlich des Ortes zu verlieren.

Der immer flüssige, locker-beschwingte Schreibstil trifft gekonnt den Ton und wirkt nie aufgesetzt oder gezwungen lustig; das Buch lässt den Leser aber dennoch erheitert und versonnen zurück. …als hätte man gerade selbst einen Urlaub unter Palmen erlebt. Alle Handlungselemente, inklusive überraschender Wendungen, sind logisch strukturiert; nie sah ich mich mit offenen Fragen oder Verständnisschwierigkeiten konfrontiert – um es in Yoga-Sprache auszudrücken: der Flow war perfekt…wie generell alles an dieser Geschichte, die mich rundum begeistert hat.

Auch bei der Covergestaltung wird deutlich, dass bewusst eine Anlehnung an Handlungsdetails geschaffen wurde – vom Mandala in der bedeutungsschwangeren Kaffeetasse bis hin zu dem Muster der tropischen Pflanzen, aus denen der Buchtitel besteht, welcher im Hinblick auf den Wortlaut nicht treffender hätte gewählt werden können.

Fazit: Am liebsten hätte ich noch ewig weitergelesen! Ein absoluter Wohlfühlroman, der sich nicht nur für alle Fans von Frauenliteratur eignet, sondern auch für Reiselustige, Yogainteressierte und generell alle Menschen, die Bücher mit Herz mögen. Definitiv eines der absoluten Lesehighlights meines Jahres und ab sofort ein fester Bestandteil meiner "Lieblingsbücher"-Regalreihe daheim! Ich freue mich jetzt schon auf die zukünftigen Werke der Autorin und hätte, wenn ich könnte, gerne mehr Sterne vergeben. Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 19.12.2018

Nettes Lesevergnügen

Einmal Liebe zum Mitnehmen
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Erst hat Lily, begnadete Chefköchin eines Münchner Nobelresorts, kein Glück – und dann kommt auch noch Pech dazu…

Nach der Organisation eines äußerst erfolgreichen und in Gastronomie-Fachkreisen hochgelobten ...

Erst hat Lily, begnadete Chefköchin eines Münchner Nobelresorts, kein Glück – und dann kommt auch noch Pech dazu…

Nach der Organisation eines äußerst erfolgreichen und in Gastronomie-Fachkreisen hochgelobten Events, rechnet Lily eigentlich mit einer Beförderung – oder zumindest mit ein paar anerkennenden Worten aus der Chefetage des Miller Grand Hotels. Stattdessen wird ihr unter dubiosen Vorwänden ein Aufhebungsvertrag angeboten – man möchte die Zusammenarbeit mit ihr beenden, besser heute als morgen. Lily ist entsetzt. Beinahe schwerer als der Jobverlust wiegt die Tatsache, dass auch ihre Beziehung – eine Affäre mit dem verheirateten Torsten, der bis gestern noch ihr Vorgesetzter gewesen war – futsch ist. Für ihre erfolgsorientierte Familie ist das Ganze ein gefundenes Fressen, um Lily vor Augen zu führen, was sie doch für eine wandelnde Enttäuschung ist. Um nicht unter dem emotionalen Druck zusammenzubrechen, flüchtet Lily zu ihrem leiblichen Vater, nach Irland. Wird es ihr dort gelingen, noch einmal ganz von vorne zu anzufangen?

Der Hauptcharakter hat nichts mit der typischen Liebesroman-Protagonistin gemein; Lily möchte nicht erobert oder gerettet werden, sondern sich ihren Erfolg alleine erarbeiten. Und nach dem letzten Liebesdebakel können Männer ihr ohnehin erst einmal gestohlen bleiben. Gilt das etwas auch für den sexy Surfer Boy Dean? Durch ihre Impulsivität ist Lily nie um einen schlagfertigen Kommentar verlegen, eckt gerne mal an und könnte durchaus als toughe junge Frau eingeschätzt werden, die sich im Geschäftsleben vor allem durch Organisationstalent und Professionalität auszeichnet. Interessanterweise beleuchtet die Autorin jedoch auch Lilys verletzliche Seite, ihre Unsicherheit, gerade im Umgang mit ihrer Familie. Dadurch gewinnt dieser Charakter an Tiefe und man erkennt, dass auch vermeintlich starke Menschen Momente der Schwäche und Traurigkeit erleben.

Frieda Bergmanns Roman besticht durch witzige Wortgefechte zwischen den zwei Hauptfiguren, aus derer beider Perspektiven erzählt wird: Lily und Collum. Insbesondere Collum, ein umwerfend gutaussehender Charmeur und Frauenheld, hat mich mit seinem wider Erwarten aufrichtigen, hilfsbereiten Wesen begeistert. Lilys Vater (Niall) ist eine Seele von Mensch und ich bedauerte ein wenig, dass seine Rolle als Nebenfigur recht kurz gehalten worden ist.

Die Handlung weist einige Ortswechsel und Zeitsprünge auf, die größtenteils jedoch nie über den Zeitraum von ein paar Tagen hinausgehen und daher keine Verständnisschwierigkeiten darstellen. Insgesamt würde ich die Abfolge der Ereignisse als moderat bezeichnen, auch wenn einige Szenen vielleicht etwas kürzer hätten ausfallen können, was aber reine Geschmackssache ist. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und unkompliziert. Für mich – als großen Fan der grünen Insel – ging Irlands Schönheit nicht wirklich hervor aus dem Werk, theoretisch hätte es in jeder Küstenregion spielen können. Allerdings muss man sich vor Augen halten, dass die Geschichte auch nicht als Irland-Roman beworben worden ist, also ist dieser Umstand nicht weiter tragisch. Ich finde nur, dass solch eine grandiose Location ruhig landschaftlich wie auch kulturell etwas mehr eingebunden hätte werden können.

Ein besonderes Lob verdient das wunderschön gestaltete Cover, das in vielen Details an die Story angelehnt ist; sowohl der farblich abgestimmte Foodtruck samt Surfboard als auch die im Hintergrund erkennbare Szenerie sind sehr passend ausgewählt worden und erwecken schon beim Anblick Reiselust und Appetit auf leckeres Essen. Auch der in pinken Lettern mit Hochglanz gedruckte Buchtitel stellt eine Anspielung auf die Handlung dar und wirkt trotz dem Zusammenspiel zweier verschiedener Schriftarten erstaunlich harmonisch.

Fazit: Ein angenehmes, kurzweiliges Lesevergnügen, dessen Handlung zwar ein klein wenig vorhersehbar ist, aber dennoch gut unterhält.