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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine wunderbare Liebesgeschichte

Gut gegen Nordwind
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Meine Feundin sagte: Das musst Du lesen - und ich hab´s getan und nicht bereut - nur weiter zu empfehlen: Emmi Rothner versucht per Email das Zeit- schriften-Abbo der Zeitschrift "Like" zu kündigen und ...



Meine Feundin sagte: Das musst Du lesen - und ich hab´s getan und nicht bereut - nur weiter zu empfehlen: Emmi Rothner versucht per Email das Zeit- schriften-Abbo der Zeitschrift "Like" zu kündigen und gerät durch einen Tippfehler an Leo Leike. Hierdurch entsteht eine der romantischsten Liebesdialoge der Gegenwartsliteratur. Sie unterhalten sich über alle täglichen und nichtalltäglichen Geschehnisse, immer mit dem Wissen, sich nie zu begegnen - was dann allerdings doch geschieht...

Wunderbare Dialoge, die man gelesen haben sollte

Veröffentlicht am 15.09.2016

Abenteuer pur

Drei Bier auf die Vier
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Sonja Obermeier, aufgewachsen in der Gastwirtschaft "Klinglwirt" in Baiern in der Nähe von München, will die Dorftradition dieses Gasthauses in München wieder aufleben lassen. Zusammen mit ihrer besten ...

Sonja Obermeier, aufgewachsen in der Gastwirtschaft "Klinglwirt" in Baiern in der Nähe von München, will die Dorftradition dieses Gasthauses in München wieder aufleben lassen. Zusammen mit ihrer besten Freundin Maria Rossbauer macht sie sich auf die Suche nach einer geeigneten Lokation, wird nach langem und intensiven Suchen endlich fündig und los geht die Planung und dann die Realisation. Bis sie endlich das erste Bier in ihrer eigenen Kneipe ausschenken kann, vergeht noch eine ganze Zeit, aber dann geht´s richtig los...

Maria Rossbauer erzählt in ihrem Roman die wahre Geschichte der Umsetzung eines Traumes mit all seinen Höhen und Tiefen. Eine Geschichte über wahre Freundschaft und Familienbande, über Menschen mit guten Ratschlägen, über Menschen, auf die man sich verlassen kann, aber auch über welche, die man nicht wirklich braucht. Eine Geschichte, bei der ich immer wieder geschmunzelt habe, die aber auch aufzeigt, dass es ein langer und manchmal steiniger Weg ist, bis man vom Traum im richtigen Leben angekommen ist. Die Euphorie und die Zweifel beschreibt Maria so eingehend, dass ich richtig mitgefühlt habe und manchmal kamen mir Ideen und Anregungen in den Sinn, die ich gerne an Sonja weiter gegeben hätte.

Kommentare und Sätze mit leichtem bayerischen Einschlag machen das Buch und seine Mitwirkenden authentisch und echt.

Ich habe einen Tatsachenbericht gelesen, der so spannend und eindrucks-voll rüber kommt, das ich immer mitten drin war. Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen, aber leider geht auch die schönste Geschichte mal zu ende.

FAZIT: Eindeutig lesenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mörderisches Lüneburg

Blutheide
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Kommissarin Katharina von Hagemann lässt ihre leidvolle Vergangenheit in München zurück und zieht nach Lüneburg. Schnell bekommen sie, ihr Kollege Tobias Schneider und ihr Chef Benjamin Rehder Arbeit: ...

Kommissarin Katharina von Hagemann lässt ihre leidvolle Vergangenheit in München zurück und zieht nach Lüneburg. Schnell bekommen sie, ihr Kollege Tobias Schneider und ihr Chef Benjamin Rehder Arbeit: eine Studentin, die überfahren wurde, war vor ihrem Unfall bereits tot. Als nächstes werden sie ins beste Hotel am Ort gerufen. Hier finden sie eine männliche Wasserleiche in der Ilmenau. Dann taucht eine Tote im Heiligenthaler Forst auf. Ist hier ein Serientäter unterwegs? Als dann noch die Freundin der kleinen Nachbarstochter verschwindet, überschlagen sich die Ereignisse...

Blutheide ist das, wie ich finde hervorragende, Erstlingswerk vom Autoren-duo Kathrin Hanke und Claudia Kröger.

Bereits am Anfang des Romans lerne ich den später als Täter Entlarvten mit seinen Gedanken, Gefühlen und Ideen kennen. Ich begebe mich in Lüneburg auf Ermittlungstour, lerne die Altstadt mit ihren kleinen verwinkelten Gassen und die Umgebung etwas kennen. Nach und nach stellen sich mir auch die Protagonisten mit ihren kleinen und großen Stärken und Schwächen vor. Dass das Privatleben der Handelnden hier eine große Rolle spielt, finde ich sehr gut. Lerne ich sie doch so immer besser kennen und verstehen. Katharina von Hagemann, Benjamin Rehder und Juliane mit ihrer Tochter Leonie sind mir von Anfang an sehr sympathisch. Tobias Schneider, Benedict Rheder, der Zwilling von Benjamin, und der Journalist Christofer Saalbach können meine Sympathien jedoch nicht erringen. Die Drei sind mir irgendwie suspekt.

Andeutungen gibt es immer wieder auch zu Katharinas Vergangenheit in München. Aber die bleibt spannend bis fast zum Schluss. Und auch Benedicts plötzliches Verschwinden vor 8 Jahren bleibt im Dunklen. Vielleicht erfahre ich hierzu in einem kommenden Krimi mehr.

Überhaupt baut sich von Anfang an ein hoher Spanungsbogen auf, der mich bis zum Schluss an das Buch fesselt und grübeln lässt, wer denn nun der Mörder ist. Ich habe immer mal wieder einen Verdacht, der ich aber immer wieder als nicht richtig erweisen. Am Schluss jedoch fügt sich alles ganz realistisch zusammen.

Ich habe einen Krimi gelesen, der zum einen Lust macht, diese Kleinstadt und die Heide mal zu besuchen, und der mich auf eine Fortsetzung hoffen lässt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Einblicke in die Arbeit einer Schöffin

Unschuldslamm
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Ruth Holländer steht kurz vor ihrem 50. Geburtstag, als sie zum 1.01. des kommenden Jahres als Schöffin ans Landgericht berufen wird. Ihr erster Fall führt sie am 09.01. in den Raum 500 der großen Strafkammer ...

Ruth Holländer steht kurz vor ihrem 50. Geburtstag, als sie zum 1.01. des kommenden Jahres als Schöffin ans Landgericht berufen wird. Ihr erster Fall führt sie am 09.01. in den Raum 500 der großen Strafkammer am Kriminal-gericht Berlin. Hier wird der Mord an einer jungen Kurdin verhandelt. Verdächtigt wird ihr Bruder. Geht es hier wirklich um einen Ehrenmord?

Judith Arendt nimmt mich mit in die äußerst spannende Welt der Gerichts-barkeit. Ich erfahre einiges über Schöffen und ihre Mitarbeit bei Gericht, eine Welt, die mir bisher ganz fremd war.

Ruth Holländer als Schöffin, alleinerziehend mit zwei Kindern und einem kleinen aber feinen französischen Bistro, macht auf mich den Eindruck einer starken, zupackenden Frau und ist mir sehr sympathisch. Im Laufe der Geschichte erfahre ich auch immer wieder Einzelheiten aus ihrem Privat-leben, dem Leben ihrer Eltern, Kinder und ihres Ex-Mannes. Den Kick für einen guten Tag holt sie sich allmorgendlich bei ihrem Besuch auf dem Großmarkt.

Aber auch das Leben des toten Mädchens und seiner Familie wird durch-leuchtet. Immer wieder schwenkt die Geschichte um auf die Zeit als die junge Kurdin noch lebt und vermittelt einen Eindruck über die seelischen Qualen, die Derya erleidet, als sie erfährt, dass sie, wie vor ihr schon ihre Eltern, verheiratet werden soll mit einem Mann, den sie zutiefst widerlich findet. Dabei liebt sie doch ihren Freund in Berlin.

Die dauernden Zeitenwechsel haben der Spannung, die sich von Anfang an aufbaut, keinen Abbruch getan. Im Gegenteil - je mehr ich aus der Vergan-genheit erfahre, umso spannender wird der Fall. Meine Verdächtigungen, die ich zwischendurch immer mal wieder hatte, wurden zerschlagen, bis zum Schluss doch der wahre Täter überführt werden kann.

Authentisch gezeichnete Personen mit ihren kleinen Eigenheiten, Fehlern und Schwächen, aber auch mit ihren Stärken und ihrem Mut geben der Geschichte ein Gesicht. Aber auch die Ortsbeschreibungen in Berlin konnte ich gut nachvollziehen. Mein Kopfkino hatte selten Gelegenheit, sich zu erholen.

Der erste Fall für Schöffin Ruth Holländer bleibt hoffentlich ihr letzter. Ich würde sehr gerne mehr über diese kluge und charismatische Frau lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Folgen der Vertreibung

Versunkene Gräber
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Joachim Vernau und sein Arbeitgeber, Sebastian Marquardt sitzen gemütlich beim Essen, als sich ihnen eine Kollegin aus Polen vorstellt, Zuzanna Makowska, die für ihren Klienten Jacek Zielinski, auch ein ...

Joachim Vernau und sein Arbeitgeber, Sebastian Marquardt sitzen gemütlich beim Essen, als sich ihnen eine Kollegin aus Polen vorstellt, Zuzanna Makowska, die für ihren Klienten Jacek Zielinski, auch ein Freund Vernaus, Marie-Luise Hoffmann sucht. Frau Hoffmann, die bis vor zwei Jahren mit Vernau zusammengearbeitet hat, soll zusammen mit Herrn Zielinski einen Deutschen auf einem aufgelassenen Friedhof in Polen ermordet haben. Herr Zielinski sitzt in Untersuchungshaft - Frau Hoffmann ist verschwunden. Zwischen Janekpolona in Polen und seiner Heimatstadt Berlin pendelnd, nimmt Vernau die Spur auf und stößt auf Familientragödien und viel Leid, Hass, Wut, Verzweiflung und den Willen in der neuen Heimat zu überleben...

Für mich ist es der erste Roman von Elisabeth Herrmann - aber es wird nach dieser Lektüre bestimmt nicht der letzte sein. Die Geschichte hat mich von Anfang an, beginnend mit dem Brief eines Soldaten an seine Frau, so gefesselt, dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe. Vielleicht auch deshalb, weil meine Eltern und Großeltern ähnliches durchgemacht und überstanden haben.

Es hat zwar einige Seiten gedauert, bis ich richtig in der Geschichte drin war. Vielleicht auch deshalb, weil ich die handelnden Personen nicht schon aus vorher gehenden Büchern kenne. Ich bin aber schnell eingestiegen und mein Kopfkino hatte sehr viel zutun. Joachim Vernau und vor allem Zuzanna Makowki, alleinerziehende Mutter, die für ihre kleine Tochter nicht allzuviel Zeit hat, waren mir von Anfang an sympathisch, aber auch meine Antipathien habe ich schnell vergeben können. Die Figuren finde ich sehr gut ausgearbeitet und beschrieben; ich kann sie mir durchgehend alle sehr gut vorstellen. Auch die schlesische Landschaft in Polen habe ich deutlich vor Augen und höre die Odra in ihrem Bett rauschen. Das dieses Gebiet einmal ein hervorragendes Weinanbaugebiet war, wusste ich bisher auch nicht.

Die Thematik, der sich Frau Herrmann hier angenommen hat, ist bestimmt nicht einfach: Vertreibung, Fluch und die neue Einteilung von Polen und Deutschland. Ich stelle es mir auch nicht einfach vor, mich nach all den tief gehenden Recherchen nicht auf die ein oder andere Seite schlagen zu wollen. Der Autorin ist es gelungen, diesen Spagat richtig gut zu schaffen und umzusetzen in eine Geschichte, die so glaubwürdig rüberkommt, dass ich an manchen Stellen beim Lesen eine Gänsehaut bekommen habe.

Was mich ein bisschen amüsiert hat: dass bei der vielfältigen Recherche von anwaltlicher Seite aus auch Vernaus Mutter mit ihrer Freundin an den "Ermittlungen" teilnehmen mussten. So habe ich auch das ein oder andere aus einer Seniorenresidenz erfahren.

Betroffen haben mich auch die Briefe, die von Anfang an in der Geschichte eine große Rolle spielen. Aber da ich den Geschichten meiner Großeltern glauben schenke, war es damals wirklich so, wie es hier beschrieben wird.

Mit einem Spannungsbogen, der von Beginn an stetig steigt und entsprechend hoch gehalten wird, immer neuen Wendungen und Erkenntnissen, mit sehr vielfältigen Charaktären und einer Geschichte, die mir ans Herz gegangen ist, hatte ich während des Lesens immer das Gefühl von sehr guter Unterhaltung.

FAZIT:
Ich habe ein Buch mit Auszügen aus der deutsch-polnischen Geschichte gelesen, dass mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Absolut lesens- und empfehlenswert!