Spannender historischer Krimi - Serafina in ihrem Element
Tod im HöllentalDas Cover zeigt eine Frau am Eingang einer Schlucht, der Höllenschlucht, sie steht da etwas abwartend und der Dinge harrend, der Titel ist sehr schön in goldfarbenen Lettern gesetzt – ein Cover, was ins ...
Das Cover zeigt eine Frau am Eingang einer Schlucht, der Höllenschlucht, sie steht da etwas abwartend und der Dinge harrend, der Titel ist sehr schön in goldfarbenen Lettern gesetzt – ein Cover, was ins Auge fällt.
„Tod im Höllental“ ist der vierte Band um die Begine Serafina, eine toughe junge Frau, die viel durchgemacht hat in ihrem Leben, von den Beginen aufgenommen wurde und nach langer Zeit endlich ihre große Liebe, den Stadtarzt Achaz heiraten wird, sie ist hin- und hergerissen zwischen der Vorstellung ihres neuen Lebens an der Seite des Stadtarztes und dem Verlust der Gemeinschaft im Beginenhaus. Als in Freiburg ein Wanderprediger auftaucht, der gegen die Beginen hetzt und kurze Zeit später eine Schwester des Lämmlein-Ordens Tod aufgefunden wird, glaubt Serafina an einen Zusammenhang und tut, was sie nicht lassen kann, sie beginnt zu ermitteln, denn eins ist klar, wenn der Wanderprediger die Bevölkerung noch weiter aufwiegelt, kann das für die Beginen das Ende ihrer Gemeinschaft bedeuten….
Der Roman startet mit einem Personenverzeichnis und erläutert damit auch den Lesern, die die ersten Bände nicht kennen, auf recht amüsante und unterhaltsame Weise die handelnden Personen. Im nachfolgenden Prolog schildert Astrid Fritz den Auftritt des Wanderpredigers und der Leser hat sofort ein Bild vor Augen. Astrid Fritz schreibt flüssig, leicht lesbar und der Leser wird schon in den ersten Zeilen mitgenommen, einige Sätze mit wichtigen und rückblickenden Ereignissen lassen den Vorgängerband sofort wieder präsent werden.
Die Autorin schildert nicht nur das Leben der Beginen sehr lebendig, sondern entführt den Leser regelrecht in diese Epoche des Mittelalters, die einerseits geprägt war von starkem religiösen Glauben und andererseits von der Machtstellung des Rates einer Stadt, dem nur Männer angehörten. Die Charaktere der Personen wirken authentisch, individuell und damit glaubhaft. Wer sich geschichtlich mit den Beginen auseinandersetzt, findet in diesem Roman, abgesehen von einigen schriftstellerischen Freiheiten, die Schilderungen sehr authentisch wieder. Von Beginn an baut Astrid Fritz einen Spannungsbogen auf, der den Leser so fesselt, dass er den Roman am liebsten nicht aus der Hand legen möchte, denn er vereint nicht nur Krimi-Elemente, sondern auch die zarte Liebesgeschichte zwischen Serafina und Achaz und nicht zu vergessen einiges an Freiburger Geschichte.
Man kann diesen Roman sicherlich als abgeschlossenen Roman bezeichnen, doch die Vorgängerbände lassen den Charakter der Serafina, der sich genau wie die anderen Personen von Band zu Band weiterentwickelt, besser verstehen und nachvollziehen. Ergänzt wird der Roman durch eine sehr umfangreiches Glossar und eine Karte, die den Weg zur Höllenschlucht zeigt.
Astrid Fritz hat wieder einen fesselnden spannenden historischen Kriminalroman geschrieben, der mich von der ersten bis zur letzten Seite sehr gut unterhalten hat; hoffentlich mit einer Fortsetzung mit Serafina als Frau des Stadtarztes Achaz.