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Garten_Fee_1958

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Veröffentlicht am 10.05.2017

gefühlvoll und ergreifend – ein wunderschöner Roman

Auch morgen werden Rosen blühen
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Klappentext: Was würdest du tun, wenn dir das Leben eine zweite Chance gibt?

Alma geht es eigentlich gut: Sie hat eine wunderbare beste Freundin, einen großen Garten, und sie ist frisch verliebt. Doch ...

Klappentext: Was würdest du tun, wenn dir das Leben eine zweite Chance gibt?

Alma geht es eigentlich gut: Sie hat eine wunderbare beste Freundin, einen großen Garten, und sie ist frisch verliebt. Doch dann wacht sie auf der Intensivstation auf. Ihr Herz ist stehen geblieben – und ihr Leben gerät aus dem Gleichgewicht. Ist sie wirklich glücklich? Was ist aus ihren Träumen geworden? Hat sie die Liebe ihres Lebens aufgegeben? Gut, dass ihre Freundin sie bei der Suche nach Antworten begleitet, denn man braucht Mut, wenn man verpasste Chancen doch noch nutzen will …

Eine mitreißende Geschichte über die Liebe, vergessene Wünsche und die Möglichkeit, alles noch einmal zu wagen.



Clara Sternberg schreibt sehr flüssig und leicht, verführt den Leser zum "Einen-Rutsch-Durchlesen". Die Protagonistin Alma, seit langen Jahren Single, verliebt sich auf der Gartenparty ihrer Freundin Regine in den Arbeitskollegen von Regines Ehemann. Alma fühlt sich gut, schwebt wie auf Wolken und kann sich gut vorstellen, ihr Leben als Single aufzugeben. Doch wie so oft im Leben kommt alles anders, Alma erleidet einen Herzanfall, wird reanimiert und als sie aus dem Krankenhaus entlassen wird, scheint ihr Leben nicht mehr so, wie es vor dem Herzanfall war….

Die Autorin hat es sehr gut verstanden, die Gefühle, Selbstzweifel, Zweifel, die Achterbahnfahrt der Gefühle von Alma zu beschreiben , die sich so ganz allmählich, mit Hilfe ihrer Freunde und Freundinnen, die ihr sowohl sanft kritisch als auch hilfreich zur Seite stehen, erholt und Wolfgang, der eher ruhige Ehemann von Regine, findet plötzlich im richtigen Moment die entscheidenden Worte.

Ein sehr guter Roman, der dem Leser zeigt, dass wir zu unseren Gefühlen stehen müssen und uns selbst annehmen müssen und manchmal auch erst mit der Vergangenheit unseren Frieden schließen müssen, bevor wir unser Herz wieder öffnen können um Neues zu wagen.

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Veröffentlicht am 10.05.2017

gefühlvoll und ergreifend – ein wunderschöner Roman

Das Kastanienhaus
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Klappentext: England 1938: Lily Verner ist jung, lebenslustig und will etwas von der Welt sehen, doch der heraufziehende Zweite Weltkrieg macht ihre Reisepläne zunichte. Stattdessen arbeitet sie in der ...

Klappentext: England 1938: Lily Verner ist jung, lebenslustig und will etwas von der Welt sehen, doch der heraufziehende Zweite Weltkrieg macht ihre Reisepläne zunichte. Stattdessen arbeitet sie in der väterlichen Seidenweberei. Dort verliebt Lily sich in den deutschen Flüchtling Stephan – eine unmögliche Liebe in Kriegszeiten. Stephan wird des Landes verwiesen, und Lily bleibt nur die drückende Verantwortung für die Produktion der kriegswichtigen Fallschirmseide, die seit dem Tod des Vaters allein auf ihren Schultern lastet. Eine Verantwortung, die zu einem fatalen Fehler führt, der Lilys Leben für immer verändern wird …

Das Cover mit dem alten Herrenhaus, der mit Blumen berankten Tür hat mich sofort angesprochen und auch der Schreibstil von Liz Trenow, flüssig, einnehmend und spannend. Bereits nach wenigen Seiten hat mich dieses Buch schon begeistert und ich war sofort mitten drin im Geschehen, war sozusagen als stille Beobachterin dabei. Der Roman handelt von einem Familienunternehmen kurz vor Beginn des zweiten Weltkrieges, in dem Seide für die Fallschirmproduktion hergestellt wird und was sich damit durch Regierungsaufträge den harten Kriegsjahren über Wasser hält.

Die Protagonistin des Romans Lily möchte einen Beruf ergreifen und nicht nur hausfrauliche Tätigkeiten für ihre Ehe lernen. Sie ist eine ehrgeizige Frau, die trotz der harten und schlimmen Kriegsjahre ihren eigenen Weg gehen muss, nicht immer läuft alles glatt und sie hat genug Hindernisse zu bewältigen. Höhe und Tiefen bestimmen Lilys Leben und als sie hört, dass aus Deutschland jüdische Jugendliche nach England verschickt werden, setzt sie sich vehement dafür ein, dass ihr Vater diesen Kinder hilft und verliebt sich in Stefan, einen der Jungen. Leider wird die junge Liebe getrennt, als Stefan nach Australien geschickt und dort interniert wird. Als ihr Vater durch eine einstürzende Mauer nach einem Bombenangriff ums Leben kommt, übernimmt Lily die leitung der Seidenweberei…

Ich habe den Eindruck, dass dieses Buch sehr gut recherchiert wurde, es war interessant zu lesen, wie Seide verarbeitet und veredelt wird und lehrreich.

Man muss dieses Buch gelesen haben, man weint, man lacht und ich war fasziniert von Lily und war als Leser mitten im Geschehen.

Veröffentlicht am 10.05.2017

spannend und eindrucksvoll

Mondjahre
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Klappentext: Deutsches Reich 1914. Johanna, Sophie und Luise sind drei mutige, starke und schöne junge Frauen, die Zukunft liegt verheißungsvoll vor ihnen. Doch dann bricht der Krieg aus und sie lernen ...

Klappentext: Deutsches Reich 1914. Johanna, Sophie und Luise sind drei mutige, starke und schöne junge Frauen, die Zukunft liegt verheißungsvoll vor ihnen. Doch dann bricht der Krieg aus und sie lernen das Leben von seiner finstersten Seite kennen. Sophie erwartet ein Kind von einem Franzosen, der jetzt Feind ist, Luise und Johanna geraten in russische Gefangenschaft. Der Krieg verlangt ihnen alles ab. Aber er macht sie auch stärker.

Der Roman besteht aus zweiten unterschiedlichen Erzählsträngen, einmal die Zeit des ersten Weltkrieges von 1914-1918 und einem zweiten Erzählstrang, der in der Gegenwart im Jahr 2013 beginnt.

Johanna und ihre Tante Sophie leben in Konstanz am Bodensee. Beide sind verliebt. Johanna in den Studenten Sebastian, Sophie in den französischen Journalisten Pierre. Beide Frauen sind ihrer Zeit voraus, denn sie interessieren sich für Politik, für das Weltgeschehen, als plötzlich das Attentat von Sarajewo den Ersten Weltkrieg auslöst. Sophie ist kurz vor der Hochzeit mit Pierre, doch nun gehört dieser zum Feind, da Frankreich die Mobilmachung ausgerufen hat und Pierre muss zurück nach Frankreich, auch Johanna ist unglücklich, da sich Sebastian, anstatt sein Studium zu beenden, freiwillig gemeldet hat, um für Deutschland in den Krieg zu ziehen. Auch Johannas Vater Justus zieht als Offizier in den Krieg und schickt seine Frau Helene und die drei Töchter zu den Schwiegereltern ins beschauliche Überlingen, in das Alte Schulhaus. Sophie und Johanna wollen helfen und nicht nur tatenlos zusehen und melden sich gegen alle Widerstände freiwillig zum Sanitätsdienst. Als Sophie erfährt, dass sie von Pierre schwanger ist, wird sie vom Sanitätsdienst freigestellt und sie kehrt zurück nach Überlingen. Johanna wird an die Ostfront geschickt, wo ihr Onkel Siegfried als Soldat dient und er hat dort seine Verlobte Luise kennen und lieben gelernt. Ihr hat der Krieg die Familie und alles Hab und Gut genommen…

Im zweiten Erzählstrang im Jahr 2013 ersteigert Zita, eine Schriftstellerin über Ebay ein altes Notizbuch und begibt sich auf die Suche nach er Vergangenheit dieses Notizbuches, dabei trifft sie auf Franziska, der jüngsten Schwester von Johanna. Als diese erfährt, dass Zita dieses alte Notizbuch hat, setzt sie alle Hebel in Bewegung, um an dieses Notizbuch zu kommen, versucht Zita zu vergiften und bedroht sie, aber warum, das bleibt erstmal offen….

Mir hat der erste Erzählstrang sehr gut gefallen, authentische Schilderungen, flüssig geschrieben, wenn auch sehr schnelle Wechsel zwischen den einzelnen Orten stattfinden, spannend, anrührendgeschrieben, was ich leider über den zweiten Erzählstrange, der in Gegenwart spielt, nicht behaupten kann. Hier ist vieles, besonders Franziska betreffend, in meinen Augen irgendwie zusammenkonstruiert, irgendwie für mich nicht zusammenpassend.

Trotzdem ein spannender Roman und ich werde sicherlich auch die Fortsetzung lesen.

Veröffentlicht am 10.05.2017

emotional und spannend bis zum Schluß

Kornblumenjahre
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Klappentext: 1923 wird das Ruhrgebiet von Franzosen besetzt. Der Hass gegen die Besatzer wächst, die Bevölkerung leidet. Johanna, Luise und Sophie müssen um ihr Glück kämpfen. Am Bodensee wird auf Sophie, ...

Klappentext: 1923 wird das Ruhrgebiet von Franzosen besetzt. Der Hass gegen die Besatzer wächst, die Bevölkerung leidet. Johanna, Luise und Sophie müssen um ihr Glück kämpfen. Am Bodensee wird auf Sophie, Mutter eines Halbfranzosen, ein Anschlag verübt und sie flieht zu Luise ins Ruhrgebiet. Als deren Gatte Siegfried davon erfährt, bedroht er die Frauen, die in ihrer Verzweiflung eine schreckliche Tat begehen. Und dann begegnet Sophie ihrem einstigen Verlobten, dem Franzosen Pierre, wieder ...



Dieser Roman hat wie schon der erste Roman zwei Handlungsstränge, einen aus der Gegenwart und den anderen aus der Vergangenheit zwischen 1923 und 1925. Im Frühjahr 1923 besetzen die Franzosen wegen nicht geleisteter Reputationszahlungen das Ruhrgebiet und das schürt den Hass der Deutschen gegen die französischen Besatzer, auch am Bodensee sind diese Entwicklungen Thema Nummer 1, denn die Deutschen hungern nach dem verlorenen. Durch einen Verrat von Johannas Mutter Helene erfahren Nachbarn, dass Raphaels Vater ein Franzose ist, daraufhin wird auf Sophie wird ein Anschlag verübt und ihr Sohn in der Schule von seinen Mitschülern abgekanzelt. Sophie beschließt daraufhin, mit Raphael nach Essen ins Ruhrgebiet zu gehen, wo Siegfried mit Luise lebt, in der Hoffnung, vielleicht Pierre, den Vater von Raphael ausfindig zu machen. Siegfried, der im ersten Weltkrieg ein Bein verloren hat ist völlig verändert und sein Hass gegenüber den Franzosen, noch geschürt von den Ereignissen ist stärker als das Band zwischen den Geschwistern. Sophie findet auch Pierre wieder, doch das Widersehen zwischen den beiden fällt völlig anders aus als erwartet.

Im Gegenwartstrang neunzig Jahre später beichtet Johannas jüngste Schwester Franziska auf dem Sterbebett von dunklen und geheimnisvollen Familiengeheimnissen aus jener Zeit und stellt damit ihre Tochter, Enkelin und auch Zita vor Rätsel….

Mir hat der zweite Band um ein vielfaches besser gefallen als der erste Band dieser Familiensaga, er ist wie auch schon der erste band flüssig und leicht lesbar, voller Spannung, dass man ihn als Leser nicht aus der Hand legen möchte.

Veröffentlicht am 10.05.2017

ein Roman der unter die Haut geht

Dornenjahre
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Klappentext: Eine Generation, die nie zur Ruhe kommt: Sophie, Johanna und Luise kämpfen während der Zeit des Nationalsozialismus für unterschiedliche Ziele. Sophie, die bei ihrem Mann in Frankreich lebt, ...

Klappentext: Eine Generation, die nie zur Ruhe kommt: Sophie, Johanna und Luise kämpfen während der Zeit des Nationalsozialismus für unterschiedliche Ziele. Sophie, die bei ihrem Mann in Frankreich lebt, wird zur Widerstandskämpferin. Luise, die gerade das elterliche Gut in Ostpreußen wiederaufgebaut hat, muss erneut alles zurücklassen und vor dem Feind fliehen. Und Johanna profitiert als Firmenchefin von den Nazis, doch ihre Tochter liebt einen Juden und gerät in Gefahr. Um sie zu retten, trifft Johanna eine folgenschwere Entscheidung.

Was für ein Buch, es geht beim Lesen sehr unter die Haut…

Sophie, Johanna und Luise erleben den zweiten Weltkrieg, Sophie, die mit Pierre verheiratet ist, lebte in Paris, muss vor der Nationalsozialisten mit Pierre fliehen, da Pierre Herausgeber einer verbotenen Zeitung ist, sie gehen in den Widerstand, die Résistance und drucken im Keller nazifeindliche Propaganda, Pierre wird verhaftet und im Konzentrationslager eingesperrt. Luise ist zurück nach Ostpreußen, hat das Gut ihrer Großmutter wieder aufgebaut und verliebt sich in einen ihr zugeteilten polnischen Zwangsarbeiter, der seine ganze Familie verloren hat. Johanna fertigt in Überlingen in ihrer Textilfabrik Uniformen und auch die gelben Sterne, die die Juden damals tragen mussten, Sebastian findet sich selbst wieder und geht in den Untergrund.

Das Hauptthema des Romans sind unter anderem die verbotenen Beziehungen von Juden und polnische Zwangsarbeiter zu deutschen Frauen, diese sind unter der Nazi-Diktatur streng verboten und werden schwer bestraft, von standrechtlichen Erschießungen bis bin zur Internierung in Konzentrationslagern. Die Schilderungen machen betroffen und gehen unter die Haut und rufen dazu auf, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Die jüngste Schwester Johannas, Franziska wird im Verlaufe des Romans immer mehr zur Initiatorin vieler Gemein- und Boshaftigkeiten, einzig Melissa, die Tochter von Susanne, die mit ihrem halbjüdischen Leopold in die USA flüchten musste, kann sie erweichen.

Die Gegenwartshandlung führt Zita, Philippe, Melissa und Mia auf die Spur zu Susanne nach Paris und Stück für Stück erfährt der Leser alle Hintergründe und Fakten.

Der Autorin ist mit diesem Roman eine unter die Haut gehende Familiengeschichte gelungen, zusammen mit Mondjahre und Kornblumenjahre ein Stück Geschichte, die es damals in sich hatte und ich kann diese Romane als absolut lesenswert empfehlen.