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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2024

Geschichte hautnah

Das Opernhaus: Rot das Feuer
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Diesen zweiten Band rund um die Semper-Oper in Dresden fand ich besser als den ersten, der mir auch schon gut gefiel und mir die Charaktere nahegebracht hat. Hier nun wachsen sie mir richtig ans Herz und ...

Diesen zweiten Band rund um die Semper-Oper in Dresden fand ich besser als den ersten, der mir auch schon gut gefiel und mir die Charaktere nahegebracht hat. Hier nun wachsen sie mir richtig ans Herz und ich war beim Lesen viel mehr gefesselt, wie es ihnen weiterhin ergeht. Anne Stern hat das hier auf wunderbare Weise zu Papier gebracht und die Charaktere toll ausgearbeitet. Elises Werdegang fand ich berührend, weil sie tatsächlich wegen der großen Liebe zum Geigenspiel ihre große Liebe aus dem ersten Teil aufgegeben und sich in eine Ehe mit einem viel älteren Mann begeben hat, mit dem sie eigentlich gar nichts verbindet außer vielleicht der Liebe zur Musik. Dann rumort es in Dresden, es kommt zu Aufständen, angezettelt von Arbeitern aber auch Frauen, die einfach mehr Mitspracherecht haben wollen. Die Dresdner Maiaufstände im Jahr 1849 waren mir in meinem geschichtlichen Wissen überhaupt nicht präsent, keine Ahnung, ob ich es vor über 40 Jahren in der Schule im Geschichtsunterricht mal hatte und einfach nur vergessen habe, oder ob unser Unterricht vorher aufhörte. Aber so liebe ich das Lesen: Man lernt immer wieder etwas dazu, ohne dass man langweilige Geschichtsbücher wälzen muss. Nett in einer spannenden Geschichte verpackt ist das doch viel angenehmer! Und so freue ich mich schon auf den dritten Teil, wo ich Elises weiteres Leben verfolgen kann.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Spannend und grausam

Vöglein schweigt
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Wer den ersten Teil, Rotkäppchen lügt, nicht gelesen hat, der sollte dies erstmal nachholen. Ohne Vorwissen ist die Lektüre nicht so verständlich, auch wenn immer mal wieder kurz auf den ersten Band Bezug ...

Wer den ersten Teil, Rotkäppchen lügt, nicht gelesen hat, der sollte dies erstmal nachholen. Ohne Vorwissen ist die Lektüre nicht so verständlich, auch wenn immer mal wieder kurz auf den ersten Band Bezug genommen wird.

Elias Haller schreibt, wie ich finde, ziemlich deutlich und grausam, seine Bücher sind nichts für zarte Seelen. So werden auch hier grausige Details aus dem Folterkeller beschrieben, die das Kopfkino ganz schön in Bewegung bringen. Ich habe allerdings sehr lange gebraucht, bis ich erfahren habe, dass es hier um ein mir bisher unbekanntes Grimm-Märchen, Fitchers Vogel, geht. Aber das tat dem Lesevergnügen dennoch keinen Abbruch und so habe ich mich durch die Geschichte gelesen, mal entsetzt, mal gespannt. Einige Fragen aus dem ersten Band wurden beim Lesen beantwortet, aber viele Fragen blieben auch noch offen, so dass ich sehr gespannt auf den abschließenden dritten Teil bin. Zumindest endet dieser Teil nicht mit einem Cliffhanger, weil ein "Bösewicht" am Ende dran glauben muss. Aber es gibt ja noch weitere Grimm-Teilnehmer...

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Geschichtsunterricht vom Feinsten

Töchter des Aufbruchs
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Das Mädchenpensionat an der Mosel steht im heutigen Thionville, damals Diedenhofen. Eine Gegend, die mir nicht so bekannt ist, weshalb ich durch diese Lektüre wieder einen weißen Fleck weniger auf der ...

Das Mädchenpensionat an der Mosel steht im heutigen Thionville, damals Diedenhofen. Eine Gegend, die mir nicht so bekannt ist, weshalb ich durch diese Lektüre wieder einen weißen Fleck weniger auf der Landkarte habe. Und natürlich auch geschichtlich. Klar wusste ich, dass das Elsass und Lothringen nach dem Deutsch-Französischen Krieg im 19. Jahrhundert zu Deutschland bzw. zum Kaiserreich gehörte, aber die genauen Hintergründe und wie die Menschen damit umgegangen sind, kannte ich bisher nicht, außer dass noch Jahrzehnte später bei den alten Herrschaften die "Erzfeindschaft" zwischen Franzosen und Deutschen vorhanden war. Marie Pierre hat uns hier also ganz nebenbei einen wunderbaren und interessanten Geschichtsunterricht abgeliefert.

Mir hat die Geschichte um Pauline und ihr Mädchenpensionat sehr gut gefallen. Unter welchen Voraussetzungen sie damals das Pensionat geleitet hat, ist heute nahezu unvorstellbar. Gesellschaftliche Konventionen, dann die ewige Feindschaft zwischen Franzosen und den deutschen Besatzern. Und zu guter Letzt die "Backfische", die erzogen werden wollten, aber doch so manches Mal aus der Reihe tanzten. Ich fand, dass die Charaktere sehr schön ausgeführt waren, so dass ich mich zum Teil gut hineinfühlen konnte. So manches Mal wurde man im Unklaren gelassen, wer denn nun wirklich auf Paulines Seite steht und wer nicht. Die Geschichte ist einfach wunderbar geschrieben und sehr flüssig zu lesen. Ich finde, man merkt die persönliche Verbindung zu Zeit und Gegend der Autorin.

Alles in allem auf jeden Fall eine Leseempfehlung! Ich freue mich schon auf Band 2!

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Ein Hoch auf die Freundschaft!

Sturmmädchen
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Ich habe in den letzten Monaten mehrere Bücher gelesen und gehört, die zur Nazizeit spielten. Mal mehr, mal weniger ergreifend. Dieses Hörbuch jedoch hat mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen. ...

Ich habe in den letzten Monaten mehrere Bücher gelesen und gehört, die zur Nazizeit spielten. Mal mehr, mal weniger ergreifend. Dieses Hörbuch jedoch hat mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen. Eine Freundschaft zwischen drei Mädchen, die als Kinder alle gleich waren, sich mit Anbruch der Nazizeit aber irgendwie voneinander entfremdet haben. Da ist Elli, das "Hinkemädchen" mit dem verkürzten Bein, Margot, die Jüdin und Käthe, die die nationalsozialistische Denkweise für sich entdeckt. Einst haben sie sich geschworen "Eine für alle, alle für einen", doch damit scheint es jäh vorbei...

Lilly Bernstein versteht es hier sehr gut, die Gräueltaten von damals ergreifend in ihrem Roman zu verpacken. Wunderbar vorgelesen von Elisabeth Günther. Ich habe zum Teil so sehr mitgelitten, wenn wieder etwas Schlimmes passiert ist oder wollte Elli auch ab und zu mal schütteln, um sie zur Vernunft zu bringen. Aber sie hat ihren Weg gefunden und ist ihn mutig gegangen. Hut ab, Elli!

Eine wirklich ergreifende Geschichte, die wohl noch lange nachwirkt.

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Veröffentlicht am 13.02.2024

Spannend und wie Heimkommen

Faule Fische fängt man nicht
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Wahnsinn, das ist mittlerweile der 11. Band um Rosa, Rudi und Henner! Die drei sind mir im Laufe der Zeit richtig ans Herz gewachsen, genauso wie auch Mudder und Vadder Steffens.

Im beschaulichen Neuharlingersiel ...

Wahnsinn, das ist mittlerweile der 11. Band um Rosa, Rudi und Henner! Die drei sind mir im Laufe der Zeit richtig ans Herz gewachsen, genauso wie auch Mudder und Vadder Steffens.

Im beschaulichen Neuharlingersiel findet ein Malkurs statt, an dem auch Rosa teilnimmt. Als eine Teilnehmerin stirbt, ist sie natürlich gleich wieder mitten im Ermittlermodus. Im Laufe der Geschichte gibt es weitere Tote, die vielleicht alle miteinander in Verbindung zu bringen sind - oder nicht? Rosa und Henner unterstützen ihren Freund Rudi natürlich wie gewohnt und finden so ganz nebenbei Dinge heraus, die Rudi nützlich sind. Wer die anderen Bände auch alle gelesen hat, weiß wovon ich spreche.

Alles in allem ist dies kein harter Thriller sondern ein humoriger Krimi mit viel Lokalcholorit. Ich liebe ja dieses Küstenvolk mit seiner meist gemütlichen Art und Sprache. Auch ohne viel Blut und Gemetzel ist es den Autorinnen wieder einmal gelungen, ein fesselndes Buch zu schreiben und die Leserschaft ein paar Mal in die Irre zu führen. Natürlich nicht, ohne am Ende noch einen winzigen Cliffhanger einzubauen, so dass ich jetzt schon dem 12. entgegenfiebere, der aber wohl noch ein Jahr auf sich warten lässt.

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