Zwischen Semperoper und Dresdner Mai Revolution ... eine spannende Lektüre ...
Ich freue mich sehr, dass ich inzwischen zum zweiten Mal nach Dresden reisen und Theaterluft schnuppern durfte. Schnell war ich wieder drin in der Geschichte und mit den Charakteren vertraut, die ich schon ...
Ich freue mich sehr, dass ich inzwischen zum zweiten Mal nach Dresden reisen und Theaterluft schnuppern durfte. Schnell war ich wieder drin in der Geschichte und mit den Charakteren vertraut, die ich schon im ersten Band kennenlernen durfte. Elise Spielmann, inzwischen verheiratete Jacobi, konnte sich ihren Traum erfüllen und ist nun eine gefeierte Violinistin. Gemeinsam musiziert sie mit ihrem viel älteren Mann Adam Jacobi zu besonderen Anlässen, doch da hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf. Es war keine Liebesheirat, er behandelt Elise wie eine Frau, die unterwürfig und gefügig zu sein hat. Kein Wunder also, dass sie sich nach ihrer großen Liebe, dem Kulissenmaler Christian sehnt. Wäre da nicht ihre kleine Tochter Netty, wer weiß, sie wäre vielleicht schon längst ausgebrochen. Es liegt sowieso ein Gerücht der Revolution in der Luft. Die Arbeiterschicht, unterjochte Frauen aber auch Menschen aus dem Bürgertum wollen die Willkür des Adels nicht länger hinnehmen und für ihre Rechte kämpfen. Bald wird ein Aufstand unabdinglich und eine unerbittliche Schlacht führt zum Schlimmsten …
Dieses wunderbar anschaulich geschriebene Buch konnte ich kaum aus der Hand legen. Fast meinte ich die Atmosphäre während der Theateraufführungen zu fühlen, die mit Inbrunst gespielte Geige Elises zu hören und den Rauch und das Feuer zu riechen, als die Revolution ausbrach. Wieder einmal habe ich viel über Dresden, die schöne Semperoper und die damalige Politik gelernt, wofür ich gerne die volle Punktzahl vergebe. Ein paar Liebesszenen versüßten den Roman und ein trauriger Tod ließ mich mit Elise mitleiden. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und ich freue mich schon riesig auf den dritten Band und somit letzten Band dieser schönen Dresden-Trilogie von Anne Stern.