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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.05.2019

Heftig

Das Haus der Verlassenen
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Ivy ist schwanger, der Vater ist ein Fußballspieler, der gerade am Beginn seiner Karriere steht. Er verleugnet darum seine Vaterschaft und als Ivy ihrer Mutter die Schwangerschaft gesteht, wird sie in ...

Ivy ist schwanger, der Vater ist ein Fußballspieler, der gerade am Beginn seiner Karriere steht. Er verleugnet darum seine Vaterschaft und als Ivy ihrer Mutter die Schwangerschaft gesteht, wird sie in ein Heim geschickt, um dort ihr Kind zur Welt zu bringen. Bis zur Geburt muss sie schwer schuften in der Wäscherei. Die Zustände in dem von Nonnen geführten Heim sind furchterregend. Und nur wegen des Zusammenspiels der Nonnen mit dem Arzt und einem Priester können sie immer mehr junge Mädchen aufnehmen. Und natürlich geht das nur mit Billigung der Familien, die die Schwangeren wegschicken. Unglaubliches Leid tritt hier zu Tage.

Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven und Zeiten. Hauptperspektive ist die der Journalistin Sam, die bei ihrer Oma durch Zufall auf einen Brief von Ivy stößt und anfängt zu ermitteln. Doch auch aus Ivys Perspektive erfahren wir viel über ihren Alltag und die Grausamkeiten. Ein Buch, das nachwirkt, das unfassbare Grausamkeiten offenlegt, die so ähnlich sicherlich passiert sind.

Veröffentlicht am 08.05.2019

Jagd auf Journalisten

Der Patriot
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Jagd auf Journalisten
Pascal Engman ist mit diesem Thriller ein hochspannendes und sehr aktuelles Buch gelungen. Die Handlung spielt vorrangig in Stockholm (ein Strang der Erzählung spielt in Chile). Journalisten, ...

Jagd auf Journalisten
Pascal Engman ist mit diesem Thriller ein hochspannendes und sehr aktuelles Buch gelungen. Die Handlung spielt vorrangig in Stockholm (ein Strang der Erzählung spielt in Chile). Journalisten, die sich für die Rechte von Fremden und Frauen einsetzen, geraten im wahrsten Sinne des Wortes ins Fadenkreuz. Es kommt zu Todesfällen.
Erzählt wird die Geschichte aus vier unterschiedlichen Perspektiven und so erhält man Einblick in die verquere Denkweise einiger der Handelnden. Rechtsradikalismus, Fremdenfeindlichkeit, Unsicherheit, Gewalt, Bombenexplosion,.... hier werden viele Themen miteinander verbunden und machen das Buch zu einem, das nicht nur unterhält, sondern auch nachdenklich stimmt. Man merkt, dass der Autor sich gut auskennt im Bereich Rechtsextremismus und aufgrund seiner journalistischen Erfahrungen hier sehr überzeugend die Denkweise vorstellt.

Veröffentlicht am 07.05.2019

Ein neuer Fall für Klaudia Wagner

Spreewaldwölfe (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 4)
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Ich habe mich schon sehr auf einen neuen Fall für Klaudia Wagner und ihre Kollegen gefreut und vor allem auf ein Wiedersehen mit Schiebschick. Dieser Krimi ist sicherlich auch ohne Kenntnisse der Vorgänger ...

Ich habe mich schon sehr auf einen neuen Fall für Klaudia Wagner und ihre Kollegen gefreut und vor allem auf ein Wiedersehen mit Schiebschick. Dieser Krimi ist sicherlich auch ohne Kenntnisse der Vorgänger zu lesen, aber dann versteht man sicherlich nicht alle Zusammenhänge der "Nebengeschichten".

Wölfe im Spreewald? Und hat einer dieser Wölfe tatsächlich einen Menschen umgebracht? Während einer Wolfswache entdeckt ein Jugendlicher einen Toten. Doch war das tatsächlich ein Wolf? Jurij, ehemaliger Drogenabhängiger mit einer schwierigen Kindheit ist nach seinem FÖJ-Jahr nun ein sogenannter Wolfspate und fühlt sich mit den Wölfen verbunden. Er glaubt nicht, dass ein Wolf den Menschen getötet hat. Ganz anders ein Schäfer, der nebenbei sein Geld mit der Vermietung von Zimmern an Touristen verdient bzw. ist das eher seine eigentliche Einkommensquelle.

Woher hatte der Tote so viel Geld? Wurde er deswegen getötet?

Christiane Dieckerhoff gelingt es am Ende gut, alle losen Enden zusammen zu führen und den Fall schlüssig aufzulösen. Mir hat die Lektüre wieder sehr gefallen.

Veröffentlicht am 02.05.2019

Bell und Harry

Bell und Harry
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Das Buch ist in 9 Geschichten unterteilt und zwischen den Geschichten liegen manchmal wohl Jahre, mal mehr, mal weniger Zeit ist vergangen, aber das wird nie explizit ausgesprochen.
Es beginnt im ersten ...

Das Buch ist in 9 Geschichten unterteilt und zwischen den Geschichten liegen manchmal wohl Jahre, mal mehr, mal weniger Zeit ist vergangen, aber das wird nie explizit ausgesprochen.
Es beginnt im ersten Sommer, in dem Familie Bateman Light Trees pachtet. Nur das Farmhaus, jedoch nicht das Recht, die Wiesen zu mähen. Bell, der Sohn des Farmers, und Harry, der jüngere Sohn der Mieter, lernen sich so kennen. Bell ist etwas älter als Harry. Hier treffen zwei Welten aufeinander, denn das Leben in London unterscheidet sich sehr von dem in Nord Yorkshire. Bell hat schon in jungen Jahren große Verpflichtungen während Harry seine Ferien dort verbringt.
Jane Gardam erzählt diese Geschichte in einer ruhigen Art, sehr anschaulich und trotz der Kürze des Buches mochte ich gar nicht Abschied nehmen von den Personen und der Landschaft. Das letzte Kapitel beinhaltet eine sehr große Überraschung, die für mich aber gut in das Konzept passte.

Veröffentlicht am 02.05.2019

Sadie

Sadie
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Das Buch hat einen etwas gewöhnungsbedürftigen Aufbau, denn ihm liegt ein – fiktiver – Podcast zugrunde. Dieser wechselt sich ab mit der Perspektive von Sadie, geschrieben in der ersten Person.
Vor ungefähr ...

Das Buch hat einen etwas gewöhnungsbedürftigen Aufbau, denn ihm liegt ein – fiktiver – Podcast zugrunde. Dieser wechselt sich ab mit der Perspektive von Sadie, geschrieben in der ersten Person.
Vor ungefähr einem Jahr wurde Mattie, die 13jährige Schwester von Sadie ermordet. Der Mord wurde bisher nicht aufgeklärt, die Ermittlungen mittlerweile eingestellt. Die beiden Schwestern lebten in einem kleinen Trailerpark, der ihrer „Großmutter“ gehört. Die drogenabhängige Mutter ist vor Jahren verschwunden, das letzte Zeichen war eine Postkarte aus Los Angeles. Die Väter der beiden Schwestern sind auch nicht (mehr) da. Sadie hat sich immer hingebungsvoll um ihre kleine Schwester gekümmert und die Mutter vor der Schwester immer als gut dargestellt und ihre Fehltritte gedeckt bzw. sogar die Schuld auf sich genommen. Doch nun ist Sadie, 19 Jahre alt, auch verschwunden. Das letzte Zeichen ist ein leeres Auto mit ihren Sachen.
Der Podcast versucht ein möglichst genaues Bild zu vermitteln, es gibt Interviews mit vielen unterschiedlichen Personen und währenddessen geht der Leser mit Sadie auf die Suche. Ein beklemmendes Buch voller Traurigkeit, Gewalt und Vernachlässigung, keine leichte Lektüre. Ich habe mich auch sehr schwer getan mit dem Podcast.