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Veröffentlicht am 05.01.2021

Punktsieg für den Hund

Bonnie Propeller
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In einer Kurzerzählung schildert die 1941 geborene namenlose Icherzählerin, wie sie nach dem Tod ihres Hundes einen Nachfolger sucht, heftig enttäuscht wird und sich nur schwer mit dem zu kurz geratenen ...


In einer Kurzerzählung schildert die 1941 geborene namenlose Icherzählerin, wie sie nach dem Tod ihres Hundes einen Nachfolger sucht, heftig enttäuscht wird und sich nur schwer mit dem zu kurz geratenen "hässlichen Entlein" arrangiert.

Auf nur 64 Seiten wird das Zueinanderfinden von Mensch und Hund von der Autorin Monika Maron erzählt. Der Schreibstil ist einfach und gut lesbar.

Die ersten Sätzen hätten aber fast schon dazu geführt, das Buch aus der Hand zu legen.

"Es ist das Bündnis von zwei Kreaturen mit dem einzigen Zweck, einander Freude und Beistand zu sein. "
Für mich ist ein Hund ein Familienmitglied, kein Dienstleister. Auch wenn ich verstehen kann, dass die alte Dame nicht lange allein sein möchte, ist die Suche im Internet per Bild und Video m. E. nicht der richtige Weg. Der persönliche Kontakt zum Tier ist sehr wichtig, man kauft doch keinen Gegenstand. Die Vermittlung erfolgt dann über eine Fundhund-Organisation, die sogar eine Möglichkeit zum Umtausch einräumt, weil der Hund unerwartet hässlich ist.

Was macht das mit dem Tier, wenn es wie ein Wanderpokal herumgereicht wird? Warum werden die Hunde mitten in der Nacht auf einem Parkplatz abgegeben? Ich empfinde das als falsch verstandene Tierliebe.

Der Protagonistin kann ich keine Sympathie abgewinnen. Der Hund muss perfekt sein. Darf nicht bellen, muss ruhig, aber nicht langweilig sein. Das Aussehen stört sie enorm.

"Dieses kleine, unschöne Tier sollte nun mein letzter Hund sein ...."

Da hilft auch nicht, das Tier mit teuren Accessoires auszustatten.

Erst als der Hund durch Kunststückchen und Freundlichkeit die Aufmerksamkeit anderer Menschen gewinnt, ist die Besitzerin auch mit dem Tier zufrieden.

Hält die Autorin uns den Spiegel hin. Seht her, selbst die Tiere müssen perfekt sein. Gebt den Außenseitern eine Chance. Oder schildert sie nur ihre eigene Geschichte? Das wäre sehr schade, denn Bonnie Propeller hat einen liebevollen Besitzer verdient.

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Mehr Hollywood-Kopfkino geht nicht

City of Girls
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Das College interessiert Vivian Morris herzlich wenig. Genervt von seiner renitenten Tochter entlässt ihr Vater die 19-Jährige im Sommer 1940 zu ihrer Tante Peg nach New York. Die aus wohlbehütetem und ...

Das College interessiert Vivian Morris herzlich wenig. Genervt von seiner renitenten Tochter entlässt ihr Vater die 19-Jährige im Sommer 1940 zu ihrer Tante Peg nach New York. Die aus wohlbehütetem und spießigen Bürgertum stammende Vivian staunt nicht schlecht, als sie das Revuetheater ihrer Tante auf dem Times Square betritt. Ein bunt zusammengewürfelter Haufen von Überlebenskünstlern geht hier ein und aus. Mit Revuegirl Celia verbindet Vivian eine enge Freundschaft. Mit ihr lernt sie das Nachtleben mit all seinen bunten und schäbigen Facetten kennen. Trunken von Musik, Cocktails und langen, heißen Nächten genießt sie das Leben in vollen Zügen in einer nicht endenden Party, bis der Krieg dem wilden Leben ein Ende bereitet.

Elizabeth Gilbert lässt Vivian als alte Frau ihr Leben sprichwörtlich revue passieren. Von Anfang an hatte ich das Bild eines Hollywood-Films voller Glitzer, Unterhaltung, schöner Menschen und Leidenschaft im Kopf. Vivian ist jung, naiv, verzogen und draufgängerisch. Ihre mitreißende Art und die Leidenschaft, Dinge anzugehen, macht Spaß zu lesen.

"In jenem Sommer suchen wir förmlich nach Scherereien, und wir hatten nicht die geringsten Schwierigkeiten, welche zu finden"

Im Vordergrund stehen die unterschiedlichsten Frauen, die ihr Leben allein in den 40er-Jahren meistern müssen. Als Rahmen dient ein altes, in die Jahre gekommenes, verstaubtes Revuetheater, das die untere Arbeiterschicht zu unterhalten versucht. Tante Peg, lebenslustig, schwermütig und gezeichnet vom Leben, versucht mit allen Mitteln, dem Theater alten Glanz zu verleihen. Insgeheim kann sie ihre Liebe des Lebens nicht loslassen, obwohl sie schon lange voneinander getrennt leben.

Die an eine verbitterte Gouvernante erinnernde Geschäftspartnerin von Peg, die jeden Cent Tag für Tag zählt und dem drohenden Bankrott nichts entgegenzusetzen hat. Aber wie ein Fels in der Brandung an Pegs Seite steht und für Vivian eine Schlüsselfigur wird.

Wunderschöne, blutjunge Revuegirls, die sehnsüchtig darauf hoffen, entdeckt zu werden, tanzen sich die Seele aus dem Leib. Doch mehr als ein schönes Anhängsel für einen alten Geldsack werden sie meistens nicht.

Ein junges Mädchen in einem Secondhandklamotten-Laden, das für ihre Eltern schuftet. Völlig unscheinbar, übersehen und fast schon verachtenswert, mit einem hellen Verstand und kreativen, wundervollen Ideen.

Der Wandel vom glitzernden New York in eine kriegsgebeutelte Stadt wird gut herausgearbeitet. Plötzlich wirken die Protagonistinnen erwachsen, überlegt und wenig kapriziös. Jede für sich hat ihr Päckchen zu tragen und nicht immer ist vorhersehbar, wohin sie das Leben führt.

Am Ende fast schon melancholisch schön, ist man rundherum gut unterhalten worden.

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Was geben und hinterlassen wir

Zugvögel
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In ferner Zukunft machen sich die letzten Zugvögel unserer Welt auf ihre anstrengende Reise von der Arktis in die Antarktis. Ornithologin Franny Lynch will den Küstenseeschwalben auf Ihrer Reise folgen. ...

In ferner Zukunft machen sich die letzten Zugvögel unserer Welt auf ihre anstrengende Reise von der Arktis in die Antarktis. Ornithologin Franny Lynch will den Küstenseeschwalben auf Ihrer Reise folgen. Verzweifelt sucht sie ein Schiff, um die Vögel begleiten zu können. Was als Forschungsreise beginnt, entwickelt sich nicht nur für Franny zu einem dramatischen Kampf ums Überleben, denn auch Hochseefischer-Kapitän Ennis hat eine Mission zu erfüllen.

Charlotte McConaghy hat einen wundervollen Schreibstil, der Gefühle und Bilder malt. Dieser Debützukunftsroman hat Sogwirkung. Icherzählerin Franny polarisiert. Eine außergewöhnliche Frau. Wild, ruhelos und so verletzlich, mit einem traumwandlerisch festen Ziel vor Augen. In Rückblicken erfährt man Puzzleteil für Puzzleteil, was sich in ihrer Vergangenheit zugetragen hat. Ihre Sehnsucht nach dem Meer, ihre Unruhe an einem Ort zu bleiben, ihre Liebe zu Ehemann Niall. Obwohl sie ihren Mann so sehr liebt, tragen ihre Wanderfüße sie immer wieder von ihm fort. Vergisst sie das Hier und Jetzt und lässt sich treiben. Man spürt immer deutlicher, etwas Schreckliches ist geschehen. Sie war im Gefängnis, soll jemanden getötet haben. Aber so sehr man sich auch den Kopf zermartert, man kommt einfach nicht näher an dieses Unglück heran.

"Wenn ich in der Antarktis angekommen bin und meine Wanderung beendet ist, dann werde ich sterben."

Franny muss sich ihre Mitfahrgelegenheit auf dem Hochseefischer hart erarbeiten. Die Arbeit auf dem Schiff ist schmerzhaft gut beschrieben. Trotz ihrer blutenden Hände übt sie Knoten um Knoten, um später beim Goldenen Fang wirklich eine Hilfe sein zu können. Unerbittlich achtet dieser bunt zusammengewürfelte Menschenschlag einer Crew darauf, dass sie ihren Aufgaben nachkommt. Diese Crew ist rau, aber jeder für sich ein besonderer lebensechter Charakter und spürbar beschrieben.

Als das Trinkwasser knapp wird und der Stromgenerator ausfällt, liegt Meuterei in der Luft. Die Wut und Erschütterung der Mannschaft ist förmlich greifbar. Denn obwohl der Sender an der Schwalbe schon längst kein Signal mehr sendet, lässt Ennis vom selbstmörderischen Unterfangen nicht ab.

"Man kann die Wirkung eines Lebens an dem messen, was es gibt und was es hinterlässt, aber man kann sie auch an dem messen, was es der Welt wegnimmt."

Der Handlungsbogen wird geschickt aufgebaut und fast atemlos verfolgt man die Reise ins Ungewisse. Denn wohin diese Reise führen soll, erklärt sich nicht. Was geschieht, wenn die Vögel gefunden werden. Frannys Ziel bleibt bis zum Ende verborgen und wird dramatisch aufgelöst.

Verbunden mit einer Liebesgeschichte, die weit über Begreifbares hinaus und ans Herz geht, trifft die Handlung genau den Zeitgeist. Das vermutlich unaufhaltsame Arten- und Natursterben wird auf eindringliche Art in diesem Roman deutlich gemacht.

Auf den nächsten Roman der Autorin darf man gespannt sein.

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Veröffentlicht am 03.04.2017

Was ist Wahrheit?

Der Club
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Für den Waisen Hans Stichler bedeutet das Boxen eine Flucht aus dem Alltag. Im Jesuiteninternat in Bayern lernt er von Pater Gerald das Kämpfen. Seine Tante Alex bietet ihm ein Stipendium für die Universität ...

Für den Waisen Hans Stichler bedeutet das Boxen eine Flucht aus dem Alltag. Im Jesuiteninternat in Bayern lernt er von Pater Gerald das Kämpfen. Seine Tante Alex bietet ihm ein Stipendium für die Universität Cambridge an, stellt aber eine Bedingung. Hans soll als Mitglied im elitären Pitt Club aufgenommen werden, um dort im Verborgenen ein Verbrechen aufzuklären. Die reiche und unnahbare Charlotte stellt die notwendigen Verbindungen her. Eine Welt voller Traditionen, Geheimnisse, Geld und Verbindungen öffnet sich Hans und stellt ihn vor die Wahl.

Märchenhaft beginnt Takis Würger sein Debüt, welches eine Mischung aus Entwicklungsroman und Krimi bildet. Ein Haus mitten im einsamen niedersächsischen Wald und ein Kind, das fast nicht geboren wurde, sich lieber versteckt und auf dem Baum ausharrt, als mit anderen Kindern zu spielen. Der stille und schüchterne Hans Stichler, der aus der Ich-Perspektive erzählt, hat mich sofort für sich eingenommen. Er leidet spürbar unter dem Tod seiner Eltern, für den er sich zu Unrecht die Schuld zuschreibt. Statt bei seiner letzten Verwandten, der Kunsthistorikerin Ellen, aufgenommen zu werden, kommt er an ein Jesuiteninternat. Auch hier bleibt Hans allein, findet keinen Anschluss und boxt sich im wahrsten Sinne des Wortes durchs Leben.

Episodenhaft wechseln die acht Erzähler. Durch die flüssige, ruhige und schnörkellose Schilderung erhält der Hörer einen detaillierten, ungefilterten Blick auf das Geschehen. Gleichzeitig wird dadurch eine Spannung aufgebaut, der man sich kaum entziehen kann. Immer wenn man bei einem Erzähler bleiben möchte, wechselt die Perspektive. Ungewöhnlich feinfühlig, vielschichtig und einfühlsam werden Gefühle eingefangen, die man zum Beispiel in einem Boxring nicht erwarten würde.

Dem Autor gelingt es besonders gut, die Atmosphäre dieser traditionsbehafteten Universität einzufangen. Man spürt die Macht, die von diesem Ort ausgeht und riecht das alte Geld, das an den edlen Polstern und Möbeln zu haften scheint. Unzählige elitäre Clubs, geheime Verbindungen und nur wer dazugehört, der hat es geschafft. Viele lassen sich auf ein Spiel ein, aus dem sie nicht unversehrt herausgehen können. Das Verwischen von angenommenen Wahrheiten und der tatsächlichen Realität zeigt sich besonders bei dem narzisstisch versnobten Josh.

"'Es gibt nur zwei Typen von Menschen in Cambridge. Die einen sind reich, die anderen versuchen, reicher zu wirken, als sie sind', sagte er."

Coole Typen in gut geschnittenen Anzügen, Alkohohl in Ströhmen und schöne Frauen. Die Partys und Ausschweifungen im Pitt Club lassen erahnen, um was für ein Verbrechen es sich handeln muss. Doch das eigentliche Verbrechen liegt im Vertuschen, Gutheißen, Wegsehen. Jeder spielt perfekt seine Rolle, versteckt sich hinter einer Maske. Hans steht am Ende allein vor der Entscheidung Freundschaft oder Verrat zu wählen. Die Auflösung ist vielleicht eine Spur zu heroisch dramatisch ausgefallen, glaubhaft aber durchaus.

Dieser Roman mit seinen verschiedenen Erzählperspektiven ist wie gemacht für ein Hörbuch. Fesselnde Sprecher wie Anna Maria Mühe oder Hartmut Stanke machen den Roman zu einem besonders erlebbaren und empfehlenswerten Hörgenuss.

Veröffentlicht am 20.03.2017

Neapolitanisches Stimmungsbild

Die Geschichte eines neuen Namens
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Anfang der 60er Jahre beginnt für die sechzehnjährigen Lila und Elena ein neuer Lebensabschnitt. Lila, jetzt Signora Caracci, ist verheiratet mit einem angesehenen Kaufmann, der ihr ein Leben in Luxus ...

Anfang der 60er Jahre beginnt für die sechzehnjährigen Lila und Elena ein neuer Lebensabschnitt. Lila, jetzt Signora Caracci, ist verheiratet mit einem angesehenen Kaufmann, der ihr ein Leben in Luxus und Ansehen verspricht. Doch dafür zahlt sie einen hohen Preis, denn als Ehefrau hat sie zu gehorchen. Elena setzt dagegen auf ihre Schulbildung und geht aufs Gymnasium, wohl wissend, dass sie sich dadurch immer mehr vom Rione ihrer Kindheit entfernt. Als beide sich in den gleichen Mann verlieben, scheint kein Platz mehr für ihre Freundschaft zu sein.

Elena Ferrante setzt im zweiten Teil ihrer Romanreihe die Geschichte der Freundinnen, erzählt von Elena (Lenù) in der Ich-Form, nahtlos fort. Auf den ersten Seiten findet sich ein ausführliches Personenverzeichnis mit Erläuterungen zu den bisherigen Ereignissen, das den Einstieg erleichtert. Um die Entwicklung der Protagonistinnen besser verstehen zu können, ist es hilfreich, vorab „Meine geniale Freundin“ zu lesen.

Handlungsort ist das düstere, von Gewalt und Brutalität geprägte Neapel in den Jahren 1960 bis 1966. Der Autorin gelingt es, diesen Ort lebendig werden zu lassen, man riecht die muffigen Gassen, sieht die scheelen, misstrauischen Blicke, die einen überall hin begleiten. Im Rione gelten eigene Regeln, an die sich jeder zu halten halt. Um so bemerkenswerter ist es, dass Elena für ihre Bildung kämpft, sich zur Wehr setzt. Doch immer wieder ist es die schöne, unnahbare Lila, die in den Vordergrund rückt.

Durch die Heirat hat sich Lila für eine Zukunft als Ehefrau und Mutter entschieden, nicht ahnend, dass ihr geliebter Mann entgegen aller Beteuerungen gemeinsame Sache mit dem Camorra-Clan macht. Ihren Widerspruch und ihr hitziges Temperament zwingt er mit Gewalt in ihre Schranken.

„Wir waren mit der Vorstellung aufgewachsen, dass kein Fremder uns anrühren durfte, dass aber unser Vater, unser Verlobter, unser Ehemann uns ohrfeigen durfte, wann immer er wollte, aus Liebe, um uns zu erziehen und uns zu bessern.“

Elena, die um keinen Preis so enden möchte wie ihre Mutter, wird zur Vorzeigeschülerin, doch innerlich brennt ein Kampf in ihr. Fast hätte sie sich an einen Mann gebunden, nur um dazuzugehören, denn Anerkennung für ihre Leistungen findet sie im Rione nicht. Ein Sommerurlaub auf Ischia wird zum Wendepunkt der beiden Frauen. Die vermeintliche Leichtigkeit des Sommers steht im spitzen Gegensatz zu den Emotionen, die schließlich in einem furchtbaren Fiasko enden. Elena wendet sich von Lila ab und erhält ein Stipendium an einer Eliteuniversität in Pisa. Sie scheint einen neuen Weg gefunden zu haben, doch die Erinnerung an Lila lässt sie nicht los.

"Und ihr Leben taucht beständig in meinem auf in den Worten, die ich gesagt habe und in denen häufig ihre Worte widerklingen; in jener entschlossenen Geste, die eine Nachahmung einer ihrer Gesten ist; in meinem Weniger, das als solches wegen ihres Mehr da ist; in meinem Mehr, das die Umkehrung ihres Weniger ist."

Lila, der einstige strahlende Stern des Rione, bleibt als Charakter schemenhaft und schwer durchschaubar. Fast meint man, sie sucht sich ihr Leid selbst aus. Elena dagegen ist für mich sehr klar gezeichnet. Trotz ihrer Zielstrebigkeit beim Lernen und den daraus resultierenden Erfolgen, bleibt sie unsicher, scheint ihren Platz im Leben nicht zu finden.

"Aber eigentlich blieb ich eine kulturell allzu angepasste Dilettantin, ich besaß keine Rüstung, in der ich ruhig voranschreiten konnte, wie sie es taten."

Eine vielschichtige und emotionsgeladene Studie menschlicher Schwächen macht den Reiz dieses Romans aus. Der tagtägliche Versuch, aus einer gesellschaftlich vorbestimmten Situation auszubrechen, der Kampf um Anerkennung, um Selbstfindung wird eindringlich und fühlbar vermittelt. Auch wenn das #FerranteFever bei mir nicht ausgebrochen ist, tauche ich gern in die atmosphärische Geschichte ein und bin auf die Fortsetzung gespannt.