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Veröffentlicht am 07.10.2021

Poser tanzen nicht

Poser tanzen nicht
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Poser tanzen nicht, von Peter Weisenseel

Cover:
Die weitgehend neutrale Gestaltung gefällt mir.

Inhalt:
1986: Skip und sein bester Freund Apo sehen sich als „Poser“.
Und um sich von zu Hause (in Heidelberg) ...

Poser tanzen nicht, von Peter Weisenseel

Cover:
Die weitgehend neutrale Gestaltung gefällt mir.

Inhalt:
1986: Skip und sein bester Freund Apo sehen sich als „Poser“.
Und um sich von zu Hause (in Heidelberg) abzunabeln, hat Skip eine Stelle auf Sylt als Zivi , in der Gemeindeverwaltung, angenommen. Nicht ganz ohne Hintergedanke.
Als er auf Sylt ankommt ist diese Zivi-Stelle erst mal auf Eis gelegt.
Als Alternative wird ihm eine Stelle in einer Seniorenresidenz angeboten.
Und dann wird es turbulent.

Meine Meinung:
Als ich den Titel las, wollte ich schön über das Buch hinweg gehen.
Doch dann las ich in einer Kurzmeinung: Mit mehr Tiefgang als erwartet. Humorvoll und rührend. Das hat mich dann neugierig gemacht.

Der Rückschritt in die 80er Jahre war dann doch überraschend. Die Zeit ohne Handy, ganz andere Musik und Mode hat mir viele Erinnerungen zurückgebracht.

Und ja, das Buch beginnt wie ich es erwartet habe. Jugendlicher Überschwang und ich würde mal sagen Selbstüberschätzung sind Skips ständiger Begleiter. Er ist ja ein netter Junge, mit dem Herz auf dem rechten Fleck, aber er wirft sich doch recht naiv und unüberlegt in all seine Abenteuer.

Als er dann in der Seniorenresidenz anfängt und dort ein gutes Händchen für die Senioren entwickelt denke ich mir, ja jetzt kommt der Tiefgang. Und als er dann Mathilda kennenlernt und wir erfahren, was es mit ihr auf sich hat bin ich überrascht und denke jetzt wird es spannend.

Aber leider mutiert das Buch dann in meinen Augen zum unrealistischen Roadtripp mit rosarot eingefärbtem Ende.

Autor:
Dr. Peter Weisenseel, Jahrgang 1972, ist Mediziner und wohnt in seiner Wahlheimat Hamburg. Durch seine verständliche und sehr bildhafte Sprache lässt er nahbare Charaktere und überraschende Geschichten entstehen. "POSER TANZEN NICHT" ist sein erster Roman.

Mein Fazit:
Eine Geschichte mit Potenzial, das dann leider nicht ausgeschöpft wurde.
Von mir 3,5 Sterne die ich auf 3 abrunde.


Veröffentlicht am 05.10.2021

Morgen, Klufti, wird´s was geben – kurz und heftig

Morgen, Klufti, wird's was geben
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Morgen, Klufti, wird´s was geben, von Klüpfel & Kober

Cover:
Na ja, der Weihnachtsmann kommt ja hier leider nicht.

Inhalt:
Nur noch zwei Tage bis Weihnachten und der „Gegenschwieger“ aus Japan ist angekündigt.
Da ...

Morgen, Klufti, wird´s was geben, von Klüpfel & Kober

Cover:
Na ja, der Weihnachtsmann kommt ja hier leider nicht.

Inhalt:
Nur noch zwei Tage bis Weihnachten und der „Gegenschwieger“ aus Japan ist angekündigt.
Da fällt Erika beim Baumschmücken von der Leiter und fällt aus.
Jetzt ist Kluftiger also alleine für die Festvorbereitungen und die Betrauung des japanischen Besuchers zuständig.
Das Chaos beginnt.

Meine Meinung:
In 24 kleinen Kapiteln erleben wir was Klufti so alles fabriziert. Dass in zwei Tagen so viel Unheil hereinbrechen kann ist kaum zu glauben.
Slapstick in Höchstform. Total überzeichnet, oft frage ich mich: so doof kann doch gar keiner sein??

Am besten haben mir Kluftis Englischversuche gefallen.

Aber wer das liebt (oder für zwischendurch) ist hier genau richtig.

Autoren:

Mein Fazit:
In der Kürze liegt die Würze.
Mehr als die 140 Seiten hätte ich aber auch nicht „ausgehalten“, irgendwann wird es dann einfach zu viel.
Von mir 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Im Wald, da wohnt der Bullerlux

Im Wald, da wohnt der Bullerlux
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Im Wald, da wohnt der Bullerlux,
von Miriam, Lina & Matilda Farung

Cover:
Schön bunt und mit einem Herz als Eye-Catcher.
Gut gemacht.

Inhalt und meine Meinung:
Die Geschichte erzählt was es mit dem ...

Im Wald, da wohnt der Bullerlux,
von Miriam, Lina & Matilda Farung

Cover:
Schön bunt und mit einem Herz als Eye-Catcher.
Gut gemacht.

Inhalt und meine Meinung:
Die Geschichte erzählt was es mit dem „Bullerlux“ auf sich hat.
Es geht darum, sich vor „Fremdem“ und „Unbekanntem“ zu fürchten. Doch wenn man es erst mal kennen gelernt hat, dann merkt man, es ist gar nicht so schlimm. Also sich nicht Bon Vorurteilen leiten zu lassen.
Dies kann auch in unserer Gesellschaft umgesetzt werden.

Der Text ist jeweils als Zweizeiler, die sich mehr oder weniger gut reimen verfasst.
Ich muss sagen, ich bin ein Fan von Reimen bei Klein-Kinder-Büchern. Hier muss ich allerdings sagen sind die Reime nicht gelungen, und ich hätte es dann besser gefunden wenn es ein normaler Fließtext gewesen wäre. Hier stocke ich auch nach mehrmaligem Lesen bei manchen Passagen.
Das gefällt mir fürs Vorlesen so gar nicht.

Autorinnen:
Sie haben mit dieser Geschichte ihrem Vater/Großvater ein schönes Andenken gewidmet.

Mein Fazit:
Eine schöne Geschichte, für mich nicht so gut umgesetzt.
Von mir 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Das Archiv des Teufels – spannend, schockierend, unglaublich gut

Das Archiv des Teufels
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Das Archiv des Teufels, von Martin Conrath

Cover:
Die düstere und beängstigende Stimmung passt super zum Inhalt.

Inhalt:
1952, in Deutschland, der Krieg ist vorbei, doch die „Mächtigen“ beäugen sich ...

Das Archiv des Teufels, von Martin Conrath

Cover:
Die düstere und beängstigende Stimmung passt super zum Inhalt.

Inhalt:
1952, in Deutschland, der Krieg ist vorbei, doch die „Mächtigen“ beäugen sich argwöhnisch. Jeder verfolgt eigene Ziele. Das Spionagenetz wird ausgebaut, jeder bespitzelt jeden.
In dieser Atmosphäre des Kalten Kriegs bekommt Robert Bennet, ein Amerikaner, den Auftrag, einen gewissen Heiderer zu „cleanen“, da ihn Adenauer als Minister will.
Doch genau dieser Heiderer soll verantwortlich für schwere Kriegsverbrechen (Massaker) und den Tod von Roberts Bruder.
Robert steht vor einem Gewissenskonflikt.

Doch auch der Osten, hier ist es die Agentin Anna Münzinger, will den Naziverbrecher Heiderer zur Strecke bringen.
Klar, dass sich beide Seiten ins Gehege kommen, für beide, Anna wie auch Robert wird es lebensgefährlich.

Meine Meinung:
Ein total spannendes (von der ersten bis zur letzten Seite) und atmosphärisches Buch, das mich tief bewegt hat.

Die Grauen des Krieges, auf allen Seiten, werden deutlich.
Die absurde Zeit des Kalten Kriegs wird mir als Leser vor Augen geführt. Jeder bewacht jeden akribisch, und jeder weiß von jedem anscheinend alles. Und doch ist abwechselnd immer wieder eine Seite eine Nase lang voraus, auch weil nie (auch innerhalb) mit offenen Karten gespielt wird. Ein Schurke wird gegen den anderen ausgetauscht.
Jeder hat seine Meinung, eine andere Sicht auf die Dinge. Und natürlich meint jeder, seine Sicht ist die richtige.
Und ja, es ist auch für mich als Leser oft schwer, mich eindeutig auf eine Seite zu stellen. Besonders dann, wenn es darum geht vorauszusagen, was wohl besser für die Zukunft ist,.

Die große Frage bleibt: ist es möglich, durch Mord und Totschlag, durch Intrigen und Lügen, zu einem gerechten und freien Frieden zu finden?
Denn genau das wurde damals praktiziert, die großen Verbrecher wurden „reingewaschen“ und auf neue Posten gestellt, denn es hieß: Ihr Wissen sei unverzichtbar…

Ich habe einiges gelernt. Ich wusste zwar, dass die Naziseilschaften auch nach dem Krieg leider super funktioniert haben und somit viele Kriegsverbrecher davon gekommen sind, ich wusste aber nicht, dass die Amerikaner hier so bewusst agiert haben.

Dieses Buch hat mich aufgewühlt, hat mir wieder vor Augen geführt wie fragil der Frieden bei uns ist und dass wir jeden Tag dankbar sein müssen.

Autor:
Martin Conrath 1959 in Neunkirchen an der Saar geboren.
Schriftsteller, Musiker, Schauspieler, Journalist und Personalentwickler. Seit 2006 lebt und schreibt er in Düsseldorf. Mitglied bei "Quo Vadis".

Mein Fazit:
Dieses Buch hat mich absolut in seinen Bann gezogen.
Die Gräuel des Krieges (auf allen Seiten) wurden deutlich, auch wie schwer es ist auf diesen Trümmern einen echten und gerechten Frieden zu schaffen.
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und volle 5 Sterne.


Veröffentlicht am 04.10.2021

Probe 12 –spannend, rasant, beängstigend, möglich

Probe 12
5

Probe 12, von Kathrin Lange und Susanne Thiele

Cover:
Die giftgrüne Farbe e passt irgendwie.

Inhalt:
Professor Georgy Anassis entwickelt eine Möglichkeit, wie man bei multiresistenten Bakterien doch ...

Probe 12, von Kathrin Lange und Susanne Thiele

Cover:
Die giftgrüne Farbe e passt irgendwie.

Inhalt:
Professor Georgy Anassis entwickelt eine Möglichkeit, wie man bei multiresistenten Bakterien doch helfen kann.
Die Methode weckt Begehrlichkeiten und der Professor wird beobachtet und dann sogar umgebracht.
Doch er konnte seine Proben noch in Sicherheit bringen.

Tom, ist der Vater von Sylvie. Diese ist an einem multiresistenten Bakterienstamm erkrankt und dem Tod geweiht. Nur die Methode des Professors kann sie retten.

Zusammen mit Nina, der Ziehtochter des Professors, die sein Vermächtnis erhalten und retten will, kämpft er gegen Profikiller und Konsorten um die Proben in die Hände zu bekommen.

Meine Meinung:
Ein düsteres Zukunftsszenario wird uns hier geboten, das wissenschaftlich gut untermauert ist und ich kann nur hoffen dass hier bald ein Riegel vorgeschoben wird.
Ein sehr aktueller, und etwas außergewöhnlicher (medizinisch/wissenschaftlich) , dabei doch sehr spannender und realistischer Thriller.
Der Einstig war für mich nicht ganz so einfach. Erstens wegen der vielen Personen die ich erst mit der Zeit richtig zuordnen konnte, und dann auch wegen der vielen medizinischen Fachausdrücke. Wobei ich später entdeckt hab, dass es hinten im Anhang ein Glossar dazu gab.
Es gab auch viele Stellen die für mich doch etwas unglaubwürdig und konstruiert wirkten, die dadurch aber das Ganze eben dramatischer wirken lassen.

Von Anfang bis Ende geht es in einem rasanten und turbulenten Tempo durch die Geschichte und der Show Down zum Schluss ist echt Film reif. Ein Wettlauf mit der Zeit auf verschiedenen Handlungsebenen.
Bis zum Schluss gibt es überraschende Wendungen und Personen die ich überhaupt nicht auf dem Radar hatte, werden zu „Schuldigen“.

Nina und Tom bieten alles auf um die Täter zu stoppen. Und vor allem Nina wächst über sich hinaus.
Zwischen den beiden knistert es auch, aber das Ganze ist wiederum sehr zurückhaltend eingebaut, was ich sehr gut fand.

Autorinnen:
Kathrin Lange schreibt erfolgreich Romane für Erwachsene und Jugendliche. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in einem kleinen Dorf in Niedersachsen.

Susanne Thiele ist Leiterin der Presse- und Kommunikationsstelle des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig. Die Mikrobiologin und Biochemikerin hat bereits ein Sachbuch zum Trendthema Mikrobiom verfasst.

Mein Fazit:
Die Aktualität und die Möglichkeit, dass dies oder so etwas Ähnliches zur Realität werden kann machen auch einen besonderen Nervenkitzel.


  • Einzelne Kategorien
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  • Cover
  • Spannung