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Veröffentlicht am 04.05.2021

Das Grab in den Schären, ein Cold Case wird wieder aktuell

Das Grab in den Schären
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Das Grab in den Schären, von Viveca Sten

Cover:
Passt super zur Geschichte.

Inhalt:
Auf Telegrafholmen, einer noch unbebauten Insel im Schärengarten vor Stockholm, werden bei Sprengarbeiten Teile eines ...

Das Grab in den Schären, von Viveca Sten

Cover:
Passt super zur Geschichte.

Inhalt:
Auf Telegrafholmen, einer noch unbebauten Insel im Schärengarten vor Stockholm, werden bei Sprengarbeiten Teile eines menschlichen Skeletts gefunden.
Der Ermittler Thomas Andreasson hat kaum Informationen oder Anhaltspunkte zu den Skelettteilen, bekommt aber schon mächtig Zeitdruck von Oben.
Die Staatsanwältin Nora Linde ist eigentlich noch krank geschrieben, doch als sie von den Skelettfunden erfährt stürzt sie sich auf eigene Faust in Ermittlungsarbeiten.
Als Thomas davon Wind bekommt wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.

Meine Meinung:
Der Beginn ist spannend geschrieben und wir sind als Leser sofort mitten drin im Geschehen.

Doch dann im Mittelteil wird es etwas zäh es dreht sich gefühlt nur im Kreis. Es gibt zu viele wage, allgemein breit gefächerte Infos. So dass bei mir keine Spannung aufkommt, weil für mich überhaupt noch nicht klar wird, in welche Richtung es geht. Sowohl bei den Skelettteilen als auch bei den „beiden“ Ermittlern Nora und Thomas.
Bei Nora wird schnell klar, dass sie eigentlich total überfordert und immer noch traumatisiert ist und ich kann für sie eigentlich kein Verständnis haben oder Sympathie empfinden. Es ist überhaupt nicht glaubwürdige für mich wie sie sich verhält (auch trotz ihrer psychischen Probleme) Dazu möchte ich sagen: dies ist für mich das erste Buch aus der Reihe, deshalb kenne ich die Personen und was vorher vorgefallen ist nicht. Vielleicht fehlt mir dadurch etwas der Bezug.

Gegen Ende zu wird es dann wieder etwas spannender und die Abläufe nehmen an Fahrt auf.

Autorin:
Viveca Sten war Chefjuristin bei der dänischen und schwedischen Post, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie wohnt mit Mann und drei Kindern vor den Toren von Stockholm. Seit sie ein kleines Kind war, hat sie die Sommer auf Sandhamn verbracht, wo ihre Familie seit mehreren Generationen ein Haus besitzt. Ihre Sandhamn-Krimireihe feiert weltweit Erfolge mit mer als 6 millionen Bücher verkauft und wurde fürs ZDF verfilmt.

Mein Fazit:
Ein interessanter Fall, der sich mir aber im Mittelteil zu lange im Kreis gedreht hat, sprich mir zu zäh war.
Von mir 3,5 Sterne die ich auf 4 aufrunde.

Veröffentlicht am 03.05.2021

Alleine ist man nicht so einsam

Alleine ist man nicht so einsam
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Alleine ist man nicht so einsam, Von Ingrid Metz-Neun

Cover:
Ein schönes Cover, das für mich Leichtigkeit und Ruhe ausstrahlt. Wenn man das Buch dann gelesen hat, bekommt es noch einen direkten Bezug.

Inhalt:
Hier ...

Alleine ist man nicht so einsam, Von Ingrid Metz-Neun

Cover:
Ein schönes Cover, das für mich Leichtigkeit und Ruhe ausstrahlt. Wenn man das Buch dann gelesen hat, bekommt es noch einen direkten Bezug.

Inhalt:
Hier wird quasi der Lebenslauf von Mia in etwas komprimierter Form, auf nur 144 Seiten beschrieben.
Sie hat es nicht immer leicht.
Mit viel Willenskraft (und auch viel Glück und hilfreichen Zufällen von außen) schafft sie es jedoch immer wieder sich selber aus ihren Tiefs zu kämpfen und das positive in ihrem Leben zu sehen.

Meine Meinung:
Ich würde dieses „Büchlein“ als modernes Märchen, oder auch als rosarot eingefärbten Roman mit Wohlfühlcharakter bezeichnen.

Obwohl es Mia nicht immer leicht hat, kommt ihr das Schicksal doch sehr oft entgegen, und so schwimmt sie nach vielen Niederlagen immer wieder an die Oberfläche. Mit einer tollen Arbeitsstelle, mit einer nicht zu verachtenden Erbschaft, mit einer Geschäftsidee die unglaublich einschlägt, lauter Dinge die im tatsächlichen Leben wohl nicht so gehäuft bei einer Person vorkommen.
Das Ganze passiert dann auch „gefühlt“ im zeitraffer Tempo und ich hätte mir an manchen Stellen ein bisschen mehr Details für das Handeln oder die Beziehungen gewünscht.

Mir ist die Geschichte eindeutig zu flach, zu wenig Einblicke in die Gefühlswelt und zu rosarot konstruiert.

Der Schreibstil ist flüssig, aber auch sehr einfach und mit vielen kurzen Sätzen. Es gibt keine Einteilung in einzelne Kapitel. Teilweise erinnert es mich an einen Schüleraufsatz (was ich jetzt nicht negativ meine).

Autorin:
Ingrid Metz-Neun, Jahrgang 1950, Schauspielerin, Sprecherin, Regisseurin, Autorin. Lebt nacht vielen Großstadtjahren in einem kleinen Ort an der Nordsee. Sie schreibt Geschichten, Gedichte und kleine Romane über das Leben.

Mein Fazit:
Eine nette Geschichte für zwischendurch, für den Urlaub, eine Zugfahrt oder um irgendwelche Wartezeiten zu überbrücken.
von mir 3,5 Sterne die ich mathematisch auf 4 aufrunde.

Veröffentlicht am 30.04.2021

Die Geschichte von Kat und Easy, konnte mich nicht berühren

Die Geschichte von Kat und Easy
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Die Geschichte von Kat und Easy, von Susann Pásztor

Cover:
Ich finde das Cover etwas „blass“. Wenn man das Buch dann gelesen hat, kann man das Bild einer Szene zuordnen.

Inhalt:
1973 soll das Jahr von ...

Die Geschichte von Kat und Easy, von Susann Pásztor

Cover:
Ich finde das Cover etwas „blass“. Wenn man das Buch dann gelesen hat, kann man das Bild einer Szene zuordnen.

Inhalt:
1973 soll das Jahr von Kat und Easy werden. Beide sind gerade mal 16 Jahre und verliebt bis über beide Ohren (in den gleichen Jungen).
Doch das Schicksal hat seine eigenen Pläne, und ein tragischer Unfall beendet ihre Freundschaft.
Nach fast 50 Jahren verabreden sich die beiden Frauen zu einem Treffen in einem alten Haus in Kreta.
Und die Frage: was ist damals wirklich passiert, schwebt machtvoll über ihnen.

Meine Meinung:
Der Grundgedanke der Story ist gut, sehr gut sogar, aber leider bin ich nicht warm geworden mit der Geschichte, ich weiß nicht warum, aber es hat mich nicht berührt. Es kam bei mir auch keinerlei Spannung auf.
Dabei bin ich im selben Alter wie die Protagonistinnen. 1973 war auch meine Jugend, deshalb hatte ich bei der Musik viele „ah ja “Momente, aber ich konnte den beiden trotzdem nicht nahe kommen, nichts nachfühlen.
Ich kann nicht einmal sagen woran es lag!

An der Schreibweise?
Es wird auf zwei Ebenen erzählt. Einmal den Rückblick in die Vergangenheit, aus Sicht der beiden Frauen und dann aus der Gegenwart, auf der Insel.

Auf jedenfall war und ist, der völlig normale (und sehr häufige) Umgang mit Drogen für mich nie ein Thema und nicht nachvollziehbar.
Auch die ständige Geheimniskrämerei und das kommunizieren über einen Blog, wo sie doch persönlich beieinander sind, finde ich eher befremdlich und kindisch (für Frauen um die 60).
Das Auftauchen von Lothar dann am Schluss fand ich auch völlig überflüssig.

Wie Gesagt, der Grundgedanke ist gut, aber die Umsetzung fand ich teilweise langatmig und hat mich nicht berühmt.

Autorin:
Susann Pásztor, 1957 in Soltau geboren, hat die siebziger Jahre nicht nur miterlebt, sondern kann sich auch an sie erinnern, und was sie vergessen hat, erfindet sie. Nach »Ein fabelhafter Lügner« und »Die einen sagen Liebe, die anderen sagen nichts« erschien 2017 ihr dritter Roman »Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster«, der mit dem Evangelischen Buchpreis ausgezeichnet wurde. Sie lebt und schreibt in Berlin.

Mein Fazit:
Leider bin ich überhaupt nicht warm geworden mit der Geschichte, deshalb vergebe ich 3 Sterne.


Veröffentlicht am 29.04.2021

Internat der Bösen Tiere, Die Reise – Die Abenteuer gehen weiter

Internat der bösen Tiere, Band 3: Die Reise
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Internat der Bösen Tiere, Die Reise (Band 3)

Von Gina Mayer

Cover und Gestaltung:
Hier ist alles sehr hochwertig. HC.
Die Umschlagseite ist mit einem tollen Guckloch aus der uns die Schlange Mrs. Moa ...

Internat der Bösen Tiere, Die Reise (Band 3)

Von Gina Mayer

Cover und Gestaltung:
Hier ist alles sehr hochwertig. HC.
Die Umschlagseite ist mit einem tollen Guckloch aus der uns die Schlange Mrs. Moa heraus anschaut.
Am Ende des Buches gibt es eine Zeichnung (Karte) von den sechs geheimen Inseln.

Inhalt:
Noel fühlt sich inzwischen auf den geheimen Inseln, im Internat der bösen Tiere, wie zu Hause. Jeder Tag ist voller Abenteuer und er hatte noch nie so tolle Freunde wie hier.
Doch da tauchen plötzlich Briefe von seiner verschollenen Mutter auf und werden ihm auch gleich darauf wieder gestohlen. Die einzige die den Inhalt kennt, ist Mrs. Moa, die Schlange, doch diese hat leider die Inseln verlassen.
Wild entschlossen, mehr über seine Herkunft zu erfahren, bricht Noel ins Ungewisse auf.
Eine Reise voller Abenteuer und neuer Erkenntnisse, die Noel alles abverlangt und in höchste Gefahren bringt.

Meine Meinung:
Eine unglaublich tolle Reihe über das Internat der bösen Tiere, die gar nicht so böse sind.

Noel erlebt wieder ein unglaublich spannendes Abenteurer, bei dem wir Leser wieder einmal lernen, dass jedes Lebewesen ein Recht auf Leben hat. Ob es nun die Ratte, die Kakerlake oder die Schlange ist.
Noel erkennt (und auch wir Leser) dass jedes Tier besondere Fähigkeiten hat, die in irgendeiner Situation nützlich sein kann.
Es ist total spannend zu verfolgen, wie sich die Freunde füreinander einsetzten und es wird klar wie wichtig Freunde, Zusammenhalt und Hilfe ist.

Die Geschichte ist voller Magie (z.B. Gedankensprache, Distanzkommunikation) und Fantasie. Tiere die mit den Menschen agieren und Eigenschaften und Charaktere haben, die wir ihnen nicht unbedingt auf den ersten Blick zuordnen würden.
Z.B. Haie als Wächter (die Guten), Gorilla als Krankenpflegerin oder ein Warzenschwein als Köchin.
Das Ende ist in sich geschlossen, aber es gibt genügend Raum für weitere Abenteuer und hier fiebern die jungen Leser voller Ungeduld auf die weiteren Abenteuer mit Noel und seinen Freunden hin.

Autorin:
Gina Mayer, geb. 1965 hat seit 2006 eine Vielzahl an Romanen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene veröffentlicht. Ihre Werke standen auf der Spiegel-Bestsellerliste und wurden in viele Sprachen übersetzt. Gina Mayer lebt mit ihrem Mann in Düsseldorf.

Mein Fazit:
Ein tolles Abenteuerbuch voller Spannung und Fantasie, in dem Tiere und Menschen miteinander agieren und sich helfen. Ein toller Ort und wir (alt und jung) können so viel lernen.
Von mir hervorragende 5 Sterne .

Veröffentlicht am 25.04.2021

Schwarzwälder Morde – ein ganz eigener Schreibstil

Schwarzwälder Morde
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Schwarzwälder Morde, von Linda Graze

Cover:
Das Coverbild passt zwar zum Titel, die Axt in der Torte hat aber nichts mit der Geschichte im Buch zu tun.

Inhalt:
Es gibt zwei Zeitebenen. Die Gegenwart ...

Schwarzwälder Morde, von Linda Graze

Cover:
Das Coverbild passt zwar zum Titel, die Axt in der Torte hat aber nichts mit der Geschichte im Buch zu tun.

Inhalt:
Es gibt zwei Zeitebenen. Die Gegenwart und dann die Vergangenheit (1869) in der wir quasi in Tagebucheinträgen erleben was damals passiert ist.
In der Gegenwart sind die beiden Ermittler Scholz und Schmälzle (ein Badener mit haitianischen Wurzeln) im Fokus, die dem Fund einer Moorleiche auf den Grund gehen und die Streitigkeiten mit Drohbriefen, zerstochenen Autoreifen und auch Angriffe auf die körperliche Unversehrtheit nachgehen müsse.

Das Ganze mit viel Lokalkolorit, schwäbischen Dialekt und viel Humor und Wortakrobatik.

Meine Meinung:
Der Einstig hat mir sehr gut gefallen. Ich musste andauern Grinsen und als Schwäbin hatte ich auch keinerlei Probleme mit dem doch sehr häufig auftretenden schwäbischen Dialekt.
Ich denke die spezielle Schreibweise, mit dem oft satirischen Humor, der wirklich allgegenwärtigen Wort und Satzakrobatik, macht diesen Lokalkrimi aus.
Z.B. Zitat: …wobei der Kummer, das Kümmern überlagert hat.
.. auch Scholz scheint nun das Licht, in Bündeln, aufgegangen zu sein.
Teilweise wirkt es auf mich irgendwie „verschroben“, auf jeden fall gewöhnungsbedürftig.
Z.B. Zitat: Schmälzle blickte auf Schotter neben Baum vor Strauch nach Tanne hinter Stein.

Hier darf man also keine spannende Täterverfolgung oder Ermittlungsarbeit erwarten. Ich empfand es jedenfalls nicht so. Teilweise war es mir sogar etwas zäh und langatmig. Oft wird es auch recht verworren, z.B. wenn es um die familiären Verbindungen und Verwandtschaftsverhältnisse oder die Beziehungen (auch in Generationen rückwärts) geht da konnte ich nicht immer folgen.


Autorin:
Linda Graze verbrachte ihre Kindheit im Nordschwarzwald. Nach einer Ausbildung zur Dolmetscherin beschloss sie: Nicht die Texte anderer übersetzen, lieber selber schreiben! Sie wurde Werbetexterin und arbeitete für die großen Agenturen. Inzwischen betreibt sie eine Recruiting-Agentur für die Werbebranche in Stuttgart.

Mein Fazit:
Ein lustiger Krimi für zwischendurch, der mir aber zu verworren und in der Mitte mit zu vielen Längen war.

Von mir 3,5 Sterne die ich aber auf 3 Sterne abrunde.