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Veröffentlicht am 18.06.2018

Das Dorf oder Autonomie für Anfänger

Das Dorf oder Autonomie für Anfänger
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Das Dorf
Oder Autonomie für Anfänger, von Lars Sitting

Cover:
Das „freche Huhn“ lässt schon mal den Humor ahnen.

Inhalt:
Ein Dorf soll den Braunkohlebaggern weichen. Doch eine Handvoll der Einwohner(schon ...

Das Dorf
Oder Autonomie für Anfänger, von Lars Sitting

Cover:
Das „freche Huhn“ lässt schon mal den Humor ahnen.

Inhalt:
Ein Dorf soll den Braunkohlebaggern weichen. Doch eine Handvoll der Einwohner(schon Ü50) wehrt sich und schreibt einen Brief nach Brüssel.
Prompt kommt von dort eine Antwort und Klein Krams ist zur Republik ernannt.
Jetzt beginnen die Schwierigkeiten erst Recht.
Die EU kann sich nach dem Brexit nicht auch noch diesen Klecksit leisten.
Und so entwickelt sich ein Kampf zwischen David und Goliath.

Meine Meinung:
Diese Geschichte bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen Humor und „Veraschung“, zwischen möglicher Fiktion und unrealistischer Übertreibung.
Ich schwanke bei Lesen ständig zwischen Lachen und ungläubig den Kopf schütteln.
Ich kann mir das Ganze teilweise gut vorstellen, dann wieder ist es einfach zu viel und zu dick aufgetragen.
Viele Dinge regen zum Nachdenken an und ich denke auch, es zeigt sich, ein goldener Mittelweg ist nie falsch.
Manche Handlungen hätten für mich weiter ausgeführt werden sollen und manche fand ich überflüssig und zu unrealistisch.

Zivilcourage, Humor und eine unglaubliche Lebenslust der sympathischen Alten machen das Buch aus.

Autor:
Lars Sitting, geb. 1973, arbeitete als Journalist für verschiedene Tageszeitungen. Seit 2007 ist er Redakteur.

Mein Fazit:
Ein tolles Buch, das auf jeden Fall zum Nachdenken anregt.
Wenn die Erzählweise für mich auch eine Gratwanderung von einem Extrem ins andere war.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 11.06.2018

Das Jahrhundertversprechen

Das Jahrhundertversprechen (Jahrhundertsturm-Serie 3)
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Das Jahrhundertversprechen, von Richard Dübell

Cover:
Das Cover passt super in die Reihe der Trilogie.
Sepiafarben, die Kleidung passend zur Zeit und dieses mal ist ein Automobil der damaligen Zeit abgebildet.

Inhalt:
Berlin ...

Das Jahrhundertversprechen, von Richard Dübell

Cover:
Das Cover passt super in die Reihe der Trilogie.
Sepiafarben, die Kleidung passend zur Zeit und dieses mal ist ein Automobil der damaligen Zeit abgebildet.

Inhalt:
Berlin 1921 bis 1928.
Der Erste Weltkrieg wirft noch immer lange Schatten und die Dämonen des Zweiten Weltkriegs machen sich schon bereit.
Die Familie von Briest steht vor dem Bankrott und scheint ihr Gut zu verlieren.
Doch trotz aller Not kennzeichnet die Menschen ein unglaublicher Optimismus.
So träumt die Tochter Luisa von einer Karriere beim Film und Max Brandow, ein ehemaliger Gassenjunge, der unsterblich in Luisa verliebt ist, von einer Zukunft als Rennfahrer.

Meine Meinung:
Wenn man die beiden Vorgängerbücher kennt, ist es wie ein wiedertreffen mit alten Freunden (wobei das Buch auch so geschrieben ist, dass man es ohne Vorkenntnisse lesen kann, was meiner Meinung nach aber schade wäre).

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und der eingeflochtene Dialekt macht es sehr authentisch.
Wir erleben eine unglaubliche Zeit mit. Die unglaubliche Not (allein die Preise, Preisverfall etc.), die die Menschen prägt. Die Guten, wie die Schlechten.
Und trotzdem wird an Träumen festgehalten und es wird positiv nach vorne in die Zukunft geschaut.

In der Geschichte werden alle Emotionen bedient.
Liebe, Freundschaften, Menschlichkeit und Ehrlichkeit werden bewiesen, aber es gibt auch Niedertracht, Intrigen und Manipulationen, und es zeigt sich, wie sich die Menschen trotz allem „verführen“ lassen.
Die politische und gesellschaftliche Entwicklung dieser Zeit, wird besonders gut eingefangen und erzählt.

Ein Teil gilt dem Fortschritt, der Technik, hier besonders dem Automobil.

Der Prolog ist besonders beachtenswert und rundet das ganze hervorragend ab.

Autor:
Richard Dübell, geboren 1962, lebt mit seiner Familie bei Landshut.
Als Autor von historischen Romanen stürmt er seit Jahren die Bestsellerlisten.
Mit „Das Jahrhundertversprechen“ schrieb er einen tollen Abschluss der Trilogie.

Mein Fazit:
Wie auch schon die beiden Vorgänger, zeigt dieses Buch den epochalen Zeitgeist der Zeit zwischen erstem und zweitem Weltkrieg.
Er zeigt die Zerrissenheit der Menschen, ihre Verzweiflung, ihre Hoffnung und ihren Willen zum Neubeginn.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Sommer in Edenbrooke

Sommer in Edenbrooke
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Sommer in Edenbrooke, von Julianne Dionaldson


Cover:
Sehr romantisch und passend zum Inhalt.

Inhalt:
England 1816.
Nach dem Tod ihrer Mutter wird die 17n jährige Marianne Daventry zu ihrer Großmutter ...

Sommer in Edenbrooke, von Julianne Dionaldson


Cover:
Sehr romantisch und passend zum Inhalt.

Inhalt:
England 1816.
Nach dem Tod ihrer Mutter wird die 17n jährige Marianne Daventry zu ihrer Großmutter nach Bath geschickt. Sie fühlt sich dort in der Stadt mehr als unglücklich.
Deshalb ist sie überglücklich als sie die Einladung erhält, einen Sommer auf dem Anwesen in Edenbrooke zu verbringen.
Und schon auf dem Weg dorthin wird ihr Leben kräftig durcheinandergewirbelt.

Meine Meinung:
Ein wunderschöner „Love & Landscape-Roman“.
Er ist voller Humor und Wärme geschrieben.
Die Protagonisten werden gut gezeichnet und sind mir gleich sympathisch.
Vor allem Marianne mit ihrer unkonventionellen und frischen Art, die sich nicht verbiegen lassen will, ist mir sehr schnell ans Herz gewachsen.
Im „Großen und Ganzen“ ahnt man die Handlung schon, aber das tut dem Lesegenuss keinen Abbruch.
Beim Happy End freue ich mich als Leser mit Marianne.

Autorin:
Julianne Donaldson lebt mit ihrem Mann und ihrem vier Kindern in Utah. Dies ist ihr Debüt Roman.

Mein Fazit:
Eine wunderschöne Geschichte, in die man sich gerne verlieren mag.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 18.05.2018

Jane´s Melody

Jane's Melody - Kein Tag ohne dich
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Jane´s Melody, von Ryan Winfield

Cover:
Sehr passend.

Inhalt:
Die 40 jährige Jane hadert mit ihrem Schicksal. Gerade musste sie ihre Tochter Melody begraben. Melody hatte Drogen und Alkoholprobleme und ...

Jane´s Melody, von Ryan Winfield

Cover:
Sehr passend.

Inhalt:
Die 40 jährige Jane hadert mit ihrem Schicksal. Gerade musste sie ihre Tochter Melody begraben. Melody hatte Drogen und Alkoholprobleme und deshalb hatten sich Mutter und Tochter voneinander Entfernt.
Am Grab von Melody entdeckt Jane Caleb, einen jungen Musiker ohne feste Bleibe.
Ein gewisser Funke springt über und Jane bietet dem jungen Mann Arbeit und eine Bleibe bei sich.
Aus der anfänglichen Sympathie wird langsam mehr.
Doch Jane ist noch nicht bereit für einen Neuanfang.

Meine Meinung:
Eine wunderbare Liebesgeschichte die auch viel über die Traumata und die Zerstörung in einer Familie erzählt, in der Drogen und Alkohol schon immer einen Platz hatten und viel Schmerz in die Tiefe der Gefühlswelt gesenkte hat.
Auch eine wunderbare Freundschaft ist Thema, und zeigt, wie wichtig es ist, Menschen um sich zu haben, bei denen man sich vertrauensvoll fallenlassen kann.
Mein einziger Kritikpunkt: klar ist es toll, wenn eine 40jährige Frau sich in einen 25 jährigen „Halbgott“ (sowohl vom Aussehen, als auch vom Charakter) verliebt und diese Liebe erwidert wird.
Aber für mich müsste dann der Sex nicht in dieser Häufigkeit erwähnt und ausgebreitet werden.

Autor:
Ryan Winfield wurde 1975 in der USA geboren. Jane´s Melody ist sein erster Roman. Er lebt mit seiner Frau in Seattle.

Mein Fazit:
Eine ganz wunderbare Geschichte über Liebe und Freundschaft, ergreifend und bittersüß, voller Emotionen und zu Herzen gehend.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 14.05.2018

Schöngefühlt

Schöngefühlt
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Schöngefühlt
Ein Büchlein über Gefühle, von Eva Marie

Cover:
Schlicht und einfach. Wir können uns einen Spiegel vorhalten.

Inhalt:
Viele kurze Geschichten in denen teilweise sehr akzentuiert ein ganzes ...

Schöngefühlt
Ein Büchlein über Gefühle, von Eva Marie

Cover:
Schlicht und einfach. Wir können uns einen Spiegel vorhalten.

Inhalt:
Viele kurze Geschichten in denen teilweise sehr akzentuiert ein ganzes Leben geschildert wird. Dabei geht es immer um Gefühle.
Gefühle die und freuen, die uns traurig machen, wütend oder sprachlos.

Meine Meinung:
25 kleine Geschichten, teilweise nur eine Seite, in denen wir uns oft selber wiederfinden können.
Aber auch Geschichten die nur einen kleinen Ausschnitt zeigen und wir als Leser sollen oder können uns unsere eigenen Gedanken dazu machen.
Zitat aus der LR der Autorin:
.. genau das wünsche ich mir, dass jede(r) LeserIn sein eigenes Szenario träumen, bauen oder leben kann.
Das finde ich wiederum schade, ich hätte bei einigen Geschichten, gerne mehr Hintergrund erfahren oder noch ein bisschen länger zugeschaut.
Auf jedenfall geht es immer um Gefühle, die aus sehr tief gehen! Und oft gibt es total unerwartete Wendungen, für das Gegenüber ein Schock.
Aber auch zum Schmunzeln und nachdenken.

Autorin:
Eva Marie, geb. 1977 im Chiemgau, lebt mit ihrem Mann und zwei Katern am Rande der Alpen.

Mein Fazit:
Ein schönes Büchlein für zwischendurch um sich vielleicht wieder bewusst zu werden was wirklich zählt.
Von mir 4 Sterne.