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Veröffentlicht am 13.05.2021

Zusammen ist man weniger alt – holt sehr weit aus

Zusammen ist man weniger alt
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Zusammen ist man weniger alt, von Lorenz Wagner

Cover:
Das Bild passt gut zum Inhalt des Buches.

Inhalt:
Wir lesen über den Alltag eines Vier-Generationen-Hauses.
Urgroßeltern, Großmutter, Mutter und ...

Zusammen ist man weniger alt, von Lorenz Wagner

Cover:
Das Bild passt gut zum Inhalt des Buches.

Inhalt:
Wir lesen über den Alltag eines Vier-Generationen-Hauses.
Urgroßeltern, Großmutter, Mutter und Vater, und die Enkeltochter.
Doch es geht in dem Buch noch um so viel mehr.
Der Vater, der Autor Lorenz Wagner, ist der Erzähler. Und er geht als Autor noch einer weiteren wichtigen Fragen nach. Mit sehr vielen Details und sehr viel wissenschaftlichem Hintergrund.
Was ist „das Alter“, wie altern wir, wie kann ich das Altern hinauszögern, oder wie kann es mir besser gelingen.
Es gibt noch viele weitere Fragen, die im Laufe des Buches aufgestellt und hinterfragt werden, eine weitere wichtige davon ist vielleicht: was ist Liebe.

Meine Meinung:
Der Ausgangspunkt der Geschichte ist das Vier-Generationen-Haus.

Beim größten Teil des Inhaltes geht es aber um die Altersforschung, was hier schon alles möglich ist und an was noch alles geforscht wird. Und hier ist auch mein größter Kritikpunkt. Es ist zwar spannend und für mich total neu, was hier alles schon möglich ist und an was noch so alles geforscht wird, aber ich habe von diesen Details bestimmt weniger als die Hälfte nur verstanden. Vor allem wenn es um die Gen-Forschung und ihren vielen Abkürzungen und Details geht, und oft geht es bis ins kleinste Detail und es wird weit ausgeholt und viel geschrieben. Teilweise auch zu Fachspezifisch mit zu vielen Fremdwörtern und eben Abkürzungen.

Insgesamt wird mir zu viel angesprochen. Es werden viele Geschichten erzählt, in alle möglichen Richtigen. Von Jung und Alt, von Gestern, Heute und Morgen, von Menschen, Tieren und Gegenständen. Das macht es dann oft interessant und lebendig, aber genauso oft auch zäh, langatmig oder eben auch langweilig (vor allem in der ersten Hälfte). Es sind zu viele Informationen, zu breit gefächert, so dass ich gar nicht mehr wusste in welche Richtungen ich mit meinen Gedanken folgen sollte.

PS: Und was mich echt gestört hat:
Die vielen Erwähnungen von irgendwelchen Mega-Stars und Berühmtheiten und ihre Beziehungen und Kontakte zu Willi (dem Uropa) oder auch Lorenz.

Autor:
LORENZ WAGNER war viele Jahre Chefreporter der Financial Times Deutschlands und ist heute Autor des Süddeutsche Zeitung Magazins. Er wurde vielfach ausgezeichnet, etwa mit dem Theodor-Wolff-Preis, dem Deutschen Journalistenpreis und dem Medienpreis der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin.

Mein Fazit:
Eine Mischung aus Sachbuch und Unterhaltungslektüre über ein Vier-Generationen-Haus und vor allem das „Altern“.
Sehr anstrengend hat mich in seinen wissenschaftlichen Teilen oft überfordert. Aber auch sehr spannend und interessant geschrieben, um vielleicht mal eine Ahnung zu bekommen, was alles in der „Alters-Forschung“ schon möglich ist.
Von mir 3,5 Sterne die ich auf 4 volle aufrunde.


Veröffentlicht am 04.05.2021

Das Grab in den Schären, ein Cold Case wird wieder aktuell

Das Grab in den Schären
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Das Grab in den Schären, von Viveca Sten

Cover:
Passt super zur Geschichte.

Inhalt:
Auf Telegrafholmen, einer noch unbebauten Insel im Schärengarten vor Stockholm, werden bei Sprengarbeiten Teile eines ...

Das Grab in den Schären, von Viveca Sten

Cover:
Passt super zur Geschichte.

Inhalt:
Auf Telegrafholmen, einer noch unbebauten Insel im Schärengarten vor Stockholm, werden bei Sprengarbeiten Teile eines menschlichen Skeletts gefunden.
Der Ermittler Thomas Andreasson hat kaum Informationen oder Anhaltspunkte zu den Skelettteilen, bekommt aber schon mächtig Zeitdruck von Oben.
Die Staatsanwältin Nora Linde ist eigentlich noch krank geschrieben, doch als sie von den Skelettfunden erfährt stürzt sie sich auf eigene Faust in Ermittlungsarbeiten.
Als Thomas davon Wind bekommt wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.

Meine Meinung:
Der Beginn ist spannend geschrieben und wir sind als Leser sofort mitten drin im Geschehen.

Doch dann im Mittelteil wird es etwas zäh es dreht sich gefühlt nur im Kreis. Es gibt zu viele wage, allgemein breit gefächerte Infos. So dass bei mir keine Spannung aufkommt, weil für mich überhaupt noch nicht klar wird, in welche Richtung es geht. Sowohl bei den Skelettteilen als auch bei den „beiden“ Ermittlern Nora und Thomas.
Bei Nora wird schnell klar, dass sie eigentlich total überfordert und immer noch traumatisiert ist und ich kann für sie eigentlich kein Verständnis haben oder Sympathie empfinden. Es ist überhaupt nicht glaubwürdige für mich wie sie sich verhält (auch trotz ihrer psychischen Probleme) Dazu möchte ich sagen: dies ist für mich das erste Buch aus der Reihe, deshalb kenne ich die Personen und was vorher vorgefallen ist nicht. Vielleicht fehlt mir dadurch etwas der Bezug.

Gegen Ende zu wird es dann wieder etwas spannender und die Abläufe nehmen an Fahrt auf.

Autorin:
Viveca Sten war Chefjuristin bei der dänischen und schwedischen Post, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie wohnt mit Mann und drei Kindern vor den Toren von Stockholm. Seit sie ein kleines Kind war, hat sie die Sommer auf Sandhamn verbracht, wo ihre Familie seit mehreren Generationen ein Haus besitzt. Ihre Sandhamn-Krimireihe feiert weltweit Erfolge mit mer als 6 millionen Bücher verkauft und wurde fürs ZDF verfilmt.

Mein Fazit:
Ein interessanter Fall, der sich mir aber im Mittelteil zu lange im Kreis gedreht hat, sprich mir zu zäh war.
Von mir 3,5 Sterne die ich auf 4 aufrunde.

Veröffentlicht am 03.05.2021

Alleine ist man nicht so einsam

Alleine ist man nicht so einsam
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Alleine ist man nicht so einsam, Von Ingrid Metz-Neun

Cover:
Ein schönes Cover, das für mich Leichtigkeit und Ruhe ausstrahlt. Wenn man das Buch dann gelesen hat, bekommt es noch einen direkten Bezug.

Inhalt:
Hier ...

Alleine ist man nicht so einsam, Von Ingrid Metz-Neun

Cover:
Ein schönes Cover, das für mich Leichtigkeit und Ruhe ausstrahlt. Wenn man das Buch dann gelesen hat, bekommt es noch einen direkten Bezug.

Inhalt:
Hier wird quasi der Lebenslauf von Mia in etwas komprimierter Form, auf nur 144 Seiten beschrieben.
Sie hat es nicht immer leicht.
Mit viel Willenskraft (und auch viel Glück und hilfreichen Zufällen von außen) schafft sie es jedoch immer wieder sich selber aus ihren Tiefs zu kämpfen und das positive in ihrem Leben zu sehen.

Meine Meinung:
Ich würde dieses „Büchlein“ als modernes Märchen, oder auch als rosarot eingefärbten Roman mit Wohlfühlcharakter bezeichnen.

Obwohl es Mia nicht immer leicht hat, kommt ihr das Schicksal doch sehr oft entgegen, und so schwimmt sie nach vielen Niederlagen immer wieder an die Oberfläche. Mit einer tollen Arbeitsstelle, mit einer nicht zu verachtenden Erbschaft, mit einer Geschäftsidee die unglaublich einschlägt, lauter Dinge die im tatsächlichen Leben wohl nicht so gehäuft bei einer Person vorkommen.
Das Ganze passiert dann auch „gefühlt“ im zeitraffer Tempo und ich hätte mir an manchen Stellen ein bisschen mehr Details für das Handeln oder die Beziehungen gewünscht.

Mir ist die Geschichte eindeutig zu flach, zu wenig Einblicke in die Gefühlswelt und zu rosarot konstruiert.

Der Schreibstil ist flüssig, aber auch sehr einfach und mit vielen kurzen Sätzen. Es gibt keine Einteilung in einzelne Kapitel. Teilweise erinnert es mich an einen Schüleraufsatz (was ich jetzt nicht negativ meine).

Autorin:
Ingrid Metz-Neun, Jahrgang 1950, Schauspielerin, Sprecherin, Regisseurin, Autorin. Lebt nacht vielen Großstadtjahren in einem kleinen Ort an der Nordsee. Sie schreibt Geschichten, Gedichte und kleine Romane über das Leben.

Mein Fazit:
Eine nette Geschichte für zwischendurch, für den Urlaub, eine Zugfahrt oder um irgendwelche Wartezeiten zu überbrücken.
von mir 3,5 Sterne die ich mathematisch auf 4 aufrunde.

Veröffentlicht am 25.04.2021

Schwarzwälder Morde – ein ganz eigener Schreibstil

Schwarzwälder Morde
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Schwarzwälder Morde, von Linda Graze

Cover:
Das Coverbild passt zwar zum Titel, die Axt in der Torte hat aber nichts mit der Geschichte im Buch zu tun.

Inhalt:
Es gibt zwei Zeitebenen. Die Gegenwart ...

Schwarzwälder Morde, von Linda Graze

Cover:
Das Coverbild passt zwar zum Titel, die Axt in der Torte hat aber nichts mit der Geschichte im Buch zu tun.

Inhalt:
Es gibt zwei Zeitebenen. Die Gegenwart und dann die Vergangenheit (1869) in der wir quasi in Tagebucheinträgen erleben was damals passiert ist.
In der Gegenwart sind die beiden Ermittler Scholz und Schmälzle (ein Badener mit haitianischen Wurzeln) im Fokus, die dem Fund einer Moorleiche auf den Grund gehen und die Streitigkeiten mit Drohbriefen, zerstochenen Autoreifen und auch Angriffe auf die körperliche Unversehrtheit nachgehen müsse.

Das Ganze mit viel Lokalkolorit, schwäbischen Dialekt und viel Humor und Wortakrobatik.

Meine Meinung:
Der Einstig hat mir sehr gut gefallen. Ich musste andauern Grinsen und als Schwäbin hatte ich auch keinerlei Probleme mit dem doch sehr häufig auftretenden schwäbischen Dialekt.
Ich denke die spezielle Schreibweise, mit dem oft satirischen Humor, der wirklich allgegenwärtigen Wort und Satzakrobatik, macht diesen Lokalkrimi aus.
Z.B. Zitat: …wobei der Kummer, das Kümmern überlagert hat.
.. auch Scholz scheint nun das Licht, in Bündeln, aufgegangen zu sein.
Teilweise wirkt es auf mich irgendwie „verschroben“, auf jeden fall gewöhnungsbedürftig.
Z.B. Zitat: Schmälzle blickte auf Schotter neben Baum vor Strauch nach Tanne hinter Stein.

Hier darf man also keine spannende Täterverfolgung oder Ermittlungsarbeit erwarten. Ich empfand es jedenfalls nicht so. Teilweise war es mir sogar etwas zäh und langatmig. Oft wird es auch recht verworren, z.B. wenn es um die familiären Verbindungen und Verwandtschaftsverhältnisse oder die Beziehungen (auch in Generationen rückwärts) geht da konnte ich nicht immer folgen.


Autorin:
Linda Graze verbrachte ihre Kindheit im Nordschwarzwald. Nach einer Ausbildung zur Dolmetscherin beschloss sie: Nicht die Texte anderer übersetzen, lieber selber schreiben! Sie wurde Werbetexterin und arbeitete für die großen Agenturen. Inzwischen betreibt sie eine Recruiting-Agentur für die Werbebranche in Stuttgart.

Mein Fazit:
Ein lustiger Krimi für zwischendurch, der mir aber zu verworren und in der Mitte mit zu vielen Längen war.

Von mir 3,5 Sterne die ich aber auf 3 Sterne abrunde.

Veröffentlicht am 05.04.2021

Lockvogel – konnte mich nicht überzeugen

Lockvogel
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Lockvogel, von Theresa Prammer

Cover:
Das knallrot wirkt schon für sich, wenn man das Buch dann aufschlägt, alles schwarz. Macht irgendwie Gänsehaut.

Inhalt:
Zwei Geschichten die sich ineinander verflechten.
Toni, ...

Lockvogel, von Theresa Prammer

Cover:
Das knallrot wirkt schon für sich, wenn man das Buch dann aufschlägt, alles schwarz. Macht irgendwie Gänsehaut.

Inhalt:
Zwei Geschichten die sich ineinander verflechten.
Toni, eine Schauspielschülerin wird von ihrem Freund verlassen und dabei um ihr ganzes Vermögen betrogen (bzw. das Vermögen der Oma.
Sie geht nicht zur Polizei sondern zu einem Privatdetektiv: Edgar Breme.
Dieser steht gerade auch vor lauter Problemen, finanziell sowie auch gesundheitlich.
Notgedrungen werden beide nun zu einem Ermittlerduo und eine kuriose „Mörderjagd“ beginnt.

Meine Meinung:
Der Einstig ist gut, es bilden sich sofort Fragen im Kopf und somit ist die Spannung und die Neugierde geweckt.
Doch irgendwie wird es mir dann immer unglaubwürdiger. Es gibt mir zu viele Ungereimtheiten und Stellen die ich einfach unglaubwürdig und irritierend finde. Meine anfängliche Begeisterung flacht mehr und mehr ab.
Immer wieder gibt es dann gute Ansätze und meine Begeisterung kommt wieder etwas zurück, aber so ganz kann mich die Geschichte nicht packen oder überzeugen.
Dafür ist mir die Ermittlungsarbeit z.B. viel zu unprofessionell. OK Toni ist ja keine Ermittlerin, wenn sie in vielem ins Fettnäpfchen tritt ist das ja noch zu entschuldigen.
Aber bei Breme verstehe ich oft nicht wie es sich verhält.

Zum Schluss geht dann alles „holterdipolter“, der Detektiv weiß um den Täter und die Polizei nickt quasi auch alles nur noch ab.

Im Epilog gab es dann noch einen super Satz den ich hier gerne zitieren möchte: Aus jeder Scheiße wird irgendwann auch mal Dünger

PS: Die ganze Aufmachung es HC ist wirklich hochwertig und hat mir gut gefallen.

Autorin:
Theresa Prammer ist Schauspielerin, Regisseurin und Autorin.

Mein Fazit:
Ein Krimi, der mir im Kern gut gefallen hat, aber die ganze Umsetzung konnte mich nicht überzeugen. Deshalb von mir 3,5 ‚Ste3ne die ich auf 3 Stern abrunde.