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Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Ort an dem die Reise endet

Der Ort, an dem die Reise endet
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Der Ort, an dem die Reise endet, von Yvonne Adhaiambo Owuor

Cover:
Das Buch selber ist einfach dunkel, leider sieht man jeden Fingerabdruck. Der Schutzumschlag nüchtern, die Farben lösen in mir eine gewisse ...

Der Ort, an dem die Reise endet, von Yvonne Adhaiambo Owuor

Cover:
Das Buch selber ist einfach dunkel, leider sieht man jeden Fingerabdruck. Der Schutzumschlag nüchtern, die Farben lösen in mir eine gewisse Spannung aus.

Inhalt:
Ort Kenia. Zeit 2007 bis zurück zu 1956 und weiter.
Odidi, ein junger Student wird bei den Unruhen nach den Wahlen 2007 in den Straßen von Nairobi von der Polizei getötet.
Am Schicksal seiner Familie und den Verflechtungen mit weiteren Personen wird diese Geschichte erzählt. Der Vater und die Schwester holen den Toten „nach Hause“. Dabei machen sie einen schmerzlichen Prozess durch.

Es geht um Korruption, Gewalt, Geheimnisse, Gräueltaten von unglaublichem Ausmaß.

Meine Meinung:
Der Titel und der Klappentext haben mich neugierig gemacht.
Der Schreibstil hat mir das Ganze dann sehr schwer gemacht, es hat sich für mich sehr holprig gelesen, das Buch hat sich irgendwie gegen mich gesperrt (oder ich mich gegen das Buch?). Oft wurden nur einzelne Wörter aneinandergereiht, dann kamen wieder Sätze und ganze Handlungen die eher wie ein Gedicht wirkten und für mich eher abschweifend und viel zu ausladend waren.
Dann die fremde Sprache, fremde Wörter (Swahili?), die zwar meist im Glossar erklärt wurde, aber es war mir zu anstrengend jedes Mal nach hinten zu blättern.
Die Personen bleiben mir absolut fremd. Klar, sie sind in sich zerrissen, trotzdem kann ich sie nicht einschätzen, ihr Handeln und Denken nicht nachvollziehen und verstehen, sie haben so viele gegensätzliche Gesichter und Facetten das ich mir kein Bild machen kann.
Auch die Handlung ist so verwirrend und zerrissen, dass ich ihr nicht folgen kann. Auch jetzt, nachdem ich das Buch gelesen habe, kann ich mir die Abfolge nur grob vorstellen. Es gibt viel zu viele Sprünge in der Handlung, den Orten, den Menschen, den Gedanken, der Zeit.
Wer wird von wem, wann gefoltert und warum? Wer ist dann aber wieder mit wem verbündet und ab wann und warum?

Für mich blieb es eine fremde Welt deren Sprache, Denken und Handeln ich nicht verstanden habe. Das Ende ist für mich genauso offen, wirr, grausam und unbegreiflich wie das ganze Buch.

Autorin:
Die Autorin wurde 1968 geboren. Sie schrieb viele Kurzgeschichten, dieser Roman ist ihr Debüt für den sie 2015 den Jomo Kenyatta Prize erhalten hat.
Sie lebt in Nairobi.

Mein Fazit:
Ich denke für diese Art von Buch braucht man Politisches Interesse und Kenntnisse, sowie einen Hang zu „hochliterarischen“ Werken.
Mich konnte das Buch nicht erreichen, ich hab mich durchgekämpft.
Deshalb von mir 2,5 Sterne die ich nur ganz knapp auf 3 Sterne aufrunden kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Pfau

Der Pfau
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Der Pfau, von Isabel Bogdan

Cover:
Der glänzende Schutzumschlag ist echt wunderschön.
(Nachdem ich es nun gelesen habe, finde ich nicht für alle Details einen Bezug).

Inhalt:
Eine Gruppe von Bankern ...

Der Pfau, von Isabel Bogdan

Cover:
Der glänzende Schutzumschlag ist echt wunderschön.
(Nachdem ich es nun gelesen habe, finde ich nicht für alle Details einen Bezug).

Inhalt:
Eine Gruppe von Bankern und ihre Chefin (inklusive extra Köchin und Psychologin), mieten sich im Winter, fern ab von jeglicher Zivilisation, in einem alten Gutshaus, in der Abgeschiedenheit der schottischen Highlands, für ein Teambuilding Wochenende ein.
Die Chefin reist mit einem blauen Auto an, das Problem dabei: einer der Pfauen auf dem Gut sieht bei dieser Farbe „rot“ und beginnt das Auto zu attackieren.
Um weitere unliebsame Zwischenfälle zu vermeiden erschießt der Lord kurz entschlossen den Pfau. Da er ihn aber nicht gleich „entsorgt“ und das ganze zum Geheimnis macht, kommt nun ein Geheimnis zum anderen und es entwickelt sich wie bei einer Lawine ein immer größeres Knäuel als Lügen und Mutmaßungen. Am Schluss ist das Chaos perfekt, obwohl der Auslöser so nichtig war.

Meine Meinung:
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. So unaufgeregt spannend und doch sehr detailliert, mein Kopfkino hat sofort losgelegt.
Humor der feinen und leisen Art, sehr amüsant.
Ich finde das tolle an dem Buch ist, dass wir als Leser genau wissen was Sache ist, die Protagonisten aber nicht. Wir können ihren Gedankengängen folgen, die jeder für sich ja recht gut sind, aber eben weil sie nicht die ganze Wahrheit kennen, reagieren sie eben „falsch“.
Wirklich zu komisch, wie jeder irgendwie etwas entdeckt und draus wieder neue Geheimnisse entstehen und Mutmaßungen angestellt werden.
Eigentlich ist gar nichts Schlimmes passiert, nur jeder meint er muss irgendwie schweigen und das zieht sich dann wie ein Dominoeffekt dahin und es wird immer skurriler. Dabei ist das ganze so grandios geschrieben, das es total glaubhaft und real wirkt.

Die vielen Wiederholungen in der Mitte und vor allem im letzen Teil gefallen mir nicht so gut.

Doch auf der letzten Seite schließt sich der Kreis dann nochmals mit einem letzen Schmunzeln.

Autorin:
Isabel Bogdan, geb. 1968 hat in Heidelberg und Tokyo Anglistik und Japanologie studiert. Sie lebt in Hamburg und arbeitet als Übersetzerin, sowie Autorin und Herausgeberin.

Mein Fazit:
Man/Frau sollte von diesem Buch keine Wunder erwarten. Aber wer einfach mal abtauchen will den feinen Humor ohne große Paukenschläge liebt, das Groteske einer Situationskomik auch im Gedanken erkennt, liegt mit diesem Buch richtig.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fuchskind

Fuchskind
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Fuchskind, von Annette Wieners

Cover:
Ein düsteres Cover, passend zu einem Krimi, die erhabene Schrift in klaren Schriftzügen und klarem Weiß gefällt mir.
(Nur konnte ich die Szene im Buch nicht finden).

Inhalt:
An ...

Fuchskind, von Annette Wieners

Cover:
Ein düsteres Cover, passend zu einem Krimi, die erhabene Schrift in klaren Schriftzügen und klarem Weiß gefällt mir.
(Nur konnte ich die Szene im Buch nicht finden).

Inhalt:
An einem trüben und nebligen Herbsttag entdeckt Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes (ehemalige Polizistin), einen ausgesetzten Säugling unter einem giftigen Strauch. Sie gerät in Panik, denn sie fühlt sich an den Tag erinnert, an dem ihr Sohn zehn Jahre zuvor durch Giftpflanzen ums Leben kam.
Als wäre das nicht genug, wird auch noch eine nackte Frauenleiche gleich gegenüber des Friedhofs entdeckt.
Und dann taucht auch noch Gesines EX-Mann wie aus dem Nichts aus und alles deutet darauf hin, dass er in die Sache verwickelt ist.
Der Säugling weckt etwas in Gesine, und sie beginnt zu kombinieren und zu ermitteln und bringt sich mehr als einmal in tödliche Gefahr.

Meine Meinung:
Dies ist der 2. Fall um die Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes.
Ich kenne den 1. Fall nicht. Bin aber ganz gut in die Geschichte reingekommen, wenn es auch ein paar Konstellationen gab bei denen ich gerne mehr von dem Vorleben von Gesine gekannt hätte.
Der Fall baut sich sehr spannend auf, es werden viele Handlungsstränge aufgebaut und viele Wege eingeschlagen und verfolgt. Am Anfang wird das Ganze relativ weit gefächert, um dann sehr undurchsichtig und spannend zu werden. Es stellen sich immer und immer wieder neue Fragen, es kommen neue Wendungen und zeitweise bin ich total verwirrt.
Von der Mitte bis ca. zum letzten Viertel wurde es dann sehr spannend.
Es gibt einige Tote, doch vor allem am Schluss, in der Rückblende, sind für mich dann doch einige Dinge unklar.

Der „Eiertanz“ in Gesines Privatleben mit „ihrem Hannes“ und der Tod der Mutter ihrer Nichten, bleibt mir auch ein Rätsel (vielleicht würde hier auch das Vorgängerbuch helfen).

So alle 30-60 Seiten kommt ein Einschub. Notizbuch: und da gibt es Informationen über Giftpflanzen, hab ich nach dem 2. Mal überlesen.
Ist für mich kein Bezug da, außer dem Tod zum Sohn aus dem ersten Band und da hab ich ja nichts Genaueres erfahren.

Autorin:
Anette Wieners, geb. in Paderborn, hat für ARD, ZDF und WDR als Drehbuchautorin gearbeitet. Sie lebt in Köln.

Mein Fazit:
Ein Buch das sehr spannend aufgebaut ist und das ich gerne gelesen habe.
Doch im Gesamten fehlen mir dann am Schluss doch einige Puzzelstückchen.
Deshalb von mir 3,5 Sterne (die ich dann aber doch ehre abrunde –Bauchgefühl).

Veröffentlicht am 15.09.2016

Piratinnen

Piratinnen
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Piratinnen, Das ruchlose Leben der Anna Zollinger,
von Piero Schäfer

Cover:
Sehr stimmungsvolles Bild am Wasser, passt zum Buch.

Inhalt:
Anna Zollinger wächst zu Beginn des 16.Jahrhunderts, eigentlich ...

Piratinnen, Das ruchlose Leben der Anna Zollinger,
von Piero Schäfer

Cover:
Sehr stimmungsvolles Bild am Wasser, passt zum Buch.

Inhalt:
Anna Zollinger wächst zu Beginn des 16.Jahrhunderts, eigentlich wohlbehütet, als Tochter eines Seidenhändlers auf. Sie ist rebellisch und unbeugsam. Ihre Stiefmutter ist eine harte Frau und kommt nicht mit ihr klar und verbannt sie ins Kloster. Dort erlebt und erleidet Anna unglaubliches und eine innere Wut beginnt sich einzunisten.
Als sie mit einem Pilger durchbrennt, scheint für kurze Zeit eine neue Phase des Glücks zu beginnen.
Doch auch hier ist Anna sich selber im Weg.
Als sie auf die attraktive Brida trifft, beginnt ein neues Leben der Gesetzlosen.
Immer tiefer versinken sie in ihren räuberischen und tödlichen Handlungen, bis es zum endgültigen Drama kommt.

Meine Meinung:
Vermutlich schwimme ich hier gegen den Strom.
Dieses Buch konnte mich nicht überzeugen.
Sowohl der Schreibstil wie auch der Inhalt hat mir zu viele Zufälle, wirkt auf mich konstruiert und unlogisch.
Schreibstil: Wir befinden und Anfang des 16. Jahrhundert und es werden sehr viele alte Begriffe verwendet (soweit so gut), aber es werden auch sehr viele „moderne“ Worte den Protagonisten in den Mund gelegt (oder als Beschreibung verwendet) und das klingt für mich einfach „falsch“, z.B. Kinderwagen, orkanartig, Föhn, meteorologisch.
Dann wird die ganze Spannung immer wieder vorweggenommen, mit Sätzen wie: konnte nicht wissen, dass Jahre später………/sollte jedoch schon bald……../ doch dazu sollte es nicht kommen……../spürte sie , dass…….nie zurückkommen würde.

Auch die Handlung ist mir zu gewollt.
Erstens kann ich irgendwie kein allzu großes Mitleid mit Anna entwickeln.
OK sie hat furchtbares gesehen und erdulden müssen, aber das ist mir alles keine Entschuldigung dafür dass sie doch sehr rabiat und ohne Mitleid für ihre eigenen Opfer wird. (Kommt mir ein bisschen so vor wie wenn die „armen Vergewaltiger“ vor Gericht mit ihrer ach so schlimmen Kindheit „entschuldigt“ werden sollen.
Dann gibt es für mich immer wieder unlogische und nicht passende plötzliche Wendungen die nicht erklärt werden oder die (für mich) nicht zu verstehen sind.
Z.B. Beim Brand verbrennt alles, sie retten keinen einzigen Becher, (alles Gold und Silber schmilz und versickert im Bodenkies?) aber eine Liste aus Papier taucht später plötzlich wieder auf und Werkzeug haben sie auch zur Verfügung.
Oder, in einem Moment sehen die Boote aus der Ferne aus wie Nussschalen und drei Sätze weiter erkennt man das Familienwappen auf der Fahne (obwohl sich am Abstand nichts geändert hat)??

Und das Ende ist dann kürz und bündig, ohne Emotionen (und kann man so gar nicht am Leben hängen und in jungen Jahren so abgeklärt in den Tod gehen?).

Autor:
Piero Schäfer wurde 1944 geboren und wohnt in Zürich, er ist seit 40 Jahren als Journalist tätig.

Mein Fazit:
Die Buchankündigung hat mich total neugierig gemacht.
Aber die Handlung konnte mich absolut nicht überzeugen.
Deshalb von mir 2 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Was ich euch nicht erzählte

Was ich euch nicht erzählte
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Was ich euch nicht erzählte, von Celeste Ng

Cover:
Es wirkt auf mich irgendwie bedrohlich.
Doch was kann ich gar nicht so genau sagen.

Inhalt:
In dem Buch geht es um eine Familie in den 70er Jahren in ...

Was ich euch nicht erzählte, von Celeste Ng

Cover:
Es wirkt auf mich irgendwie bedrohlich.
Doch was kann ich gar nicht so genau sagen.

Inhalt:
In dem Buch geht es um eine Familie in den 70er Jahren in Amerika (heute würden wir sagen mit Migrationshintergrund), zu einer Zeit als eine „Mischehe“ noch skeptisch betrachtet wurde. Eine Amerikanerin und ein Chinese heiraten, sie leben in einer Kleinstadt in Ohio, ihre drei Kinder sind irgendwie immer Außenseiter. Die mittlere Tochter Lydi, wird sowohl vom Vater als auch von der Mutter eindeutig bevorzugt.
Mit der Zeit wird eine Fassade aufgebaut, bis das Schicksal zuschlägt.
Gerade diese Tochter stirbt, mit gerade mal 16 Jahren. Sie wird tot in einem See gefunden. Es ist unklar ob es ein Unfall, Selbstmord oder Mord ist

Es geht nicht so sehr um den Tod von Lydia, sondern eher um das WARUM, um die Familie, um die feinen Strukturen innerhalb der Familie, um die unausgesprochenen Wünsche und verpassten Gelegenheiten, um den Druck und die unausgesprochene „Lenkung“ der Familie.

Meine Meinung:
Ein Buch in das man sich nach und nach einfindet.
Es wird nicht sehr plakativ oder mit großen Worten erzählt und beschrieben. Die Emotionen sind nicht überschäumend oder explosiv, aber es ist so einprägsam, tiefsinnig und feinfühlig auf den Punkt gebracht beschrieben. Die Emotionen stehen deshalb greifbar zwischen den Zeilen. Man liest es nicht immer in Worten, aber es berührt tief. Ich konnte mich sehr gut in die Personen hinein fühlen. Und gerade weil es so ausdrucksstark ist, denke ich mir immer wieder, warum merken die Familienmittglieder ihre Fehler und Defizite nicht. Warum erkennen sie nicht dass sie die anderen nur einengen, nur ihre eigenen Wünsche erfüllen oder nachholen wollen.
Es wird ganz deutlich wie alle Personen der Familie aneinander vorbeireden.
Jeder glaubt er weiß was der andere denkt, was er will oder was er sich wünscht. Oder er glaubt den anderen zu kennen.
Jeder verstellt sich, stellt seine eigenen Wünsche hinten an und doch manipulieren die Eltern z.B. Lydia so, dass sie alles so machen soll wie sie es selber nicht konnten.
Deshalb lernen die Kinder nur zu reagieren und nicht ihr eigenes Leben zu leben. Am besten sieht man dies an Lydia, die zu allem ja sagt, der aber diese ganze Aufmerksamkeit viel zu viel ist. Und auf der andern Seite die jüngste Tochter Hannah, die regelrecht übersehen wird.

Ganz traurig und erschütternd ist, dass keiner die Fehler erkennt, da alles so nebenher, so selbstverständlich, so gut gemeint passiert. Alles funktioniert anscheinend ja auch sehr gut.

Autorin:
Celeste Ng studierte in Harvard, sie schrieb Erzählungen und Essays, die in verschiedenen literarischen Magazinen erschienen sind. Dies ist ihr erster Roman, der auch verfilmt wird.

Mein Fazit:
Ein Buch das betroffen macht. Eine Familientragödie.
Weil es so oder ähnlich immer wieder ablaufen kann.
Von mir 4 Sterne.