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Veröffentlicht am 22.02.2022

Ein schöner Abenteuerroman für Jugendliche

Piratenwind
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Wir befinden uns im Jahr 1728.
Die 12-jährige Amy, die bei ihrer Tante und ihrem Onkel aufgewachsen ist, steht nach deren Tod plötzlich alleine da. Sie soll zur Schwester ihres Onkels ziehen, doch weder ...

Wir befinden uns im Jahr 1728.
Die 12-jährige Amy, die bei ihrer Tante und ihrem Onkel aufgewachsen ist, steht nach deren Tod plötzlich alleine da. Sie soll zur Schwester ihres Onkels ziehen, doch weder die Tante noch Amy sind glücklich mit dieser Lösung. Über ihre Eltern weiß das junge Mädchen nicht viel. Nur, dass ihre Mutter auf einer kleinen Westindischen Insel leben soll und über den Tod von Amys Vater nie hinweggekommen ist.
Als sie auf dem Dachboden in einer Truhe nach Hinweisen aus ihrer Vergangenheit sucht, findet sie eine alte Karte. Ohne lange zu überlegen, verkleidet sie sich als Junge und heuert als Robin Tailor auf dem „Roten Löwen“ als Schiffsjunge an. Sie hofft, so zu der Insel zu kommen, auf der ihre Mutter leben soll.
An Bord freundet sie sich schnell mit dem Rudergänger John Black an. Als sie erfährt, dass dieser bei einem Landgang, von drei Männern, auf ein Schiff entführt wurde, folgt sie ihnen, um Black zu befreien. Doch damit begibt sie sich in große Gefahr.

Zuerst möchte ich einmal das wunderschöne Cover erwähnen. Es passt einfach perfekt zu diesem Jugend-Abenteuerroman. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und beginnen mit dem jeweils aktuellen Logbucheintrag von John Black. So weiß man als Leser sofort, welches Datum wir haben, wo wir uns befinden und wie der aktuelle Stand der Dinge ist.

Es fiel mir nicht schwer, in die Geschichte hineinzufinden. Die Autorin macht es ihren Lesern, mit ihrem wundervoll leichten und flüssigen Schreibstil aber auch sehr leicht.

Wir verfolgen die Geschichte zum größten Teil aus der Perspektive von Amy. Zwischendurch erfahren wir aber auch immer mal wieder etwas aus der Sichtweise eines anderen Protagonisten, wie zum Beispiel Black, Käptain Paulsgrave Williams oder Larou.
Die Autorin führt ihre Leser gekonnt durch die abwechslungsreiche Handlung, in die sie auch ernste Themen, wie zum Beispiel Sklavenhandel und Rassismus, eingebunden hat.
Außerdem erfahren wir viel über die Piraterie im 18. Jahrhundert und die Geschichte der Freibeuter zur damaligen Zeit.

Die Figuren sind sehr facettenreich und lebendig gestaltet. Allerdings hatte ich teilweise etwas Probleme, den Gedanken und den Handlungen der Hauptprotagonisten zu folgen. Es ist etwas schwierig, das in einer Rezension zu erklären, ohne zu Spoilern, aber ich versuche es einmal.
John Black hat nach einem Schiffsunglück vor einigen Jahren, sein Gedächtnis verloren.
Bei ihm konnte ich verstehen, warum er seine Meinung so schnell ändert und die Piraten mit anderen Augen sieht. Er nimmt meiner Meinung nach jedoch viele Dinge einfach zu schnell hin, ohne sich groß zu wundern oder sie anzuzweifeln.
Für Amy sind Piraten lange Zeit Gesetzlose, doch dann denkt sie plötzlich anders darüber. Ich hätte es schön gefunden, wenn sie etwas länger mit diesen Informationen gehadert hätte. Auch aus Larou wurde ich nicht richtig schlau. Er weiß Dinge, die andere nicht wissen. Da fehlte mir eine Erklärung dazu.
Ich hoffe, ich habe jetzt nicht zu viel gespoilert, aber es ist mir auch wichtig, dass man meine Bewertung nachvollziehen kann.

Ich habe Amy gerne auf ihrem Abenteuer begleitet und finde, es ist eine wunderschöne Story zum Vorlesen und selber lesen. Ich werde sie meinem Enkel auf jeden Fall vorlesen, wenn er etwas älter ist.

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Veröffentlicht am 18.02.2022

Konnte mich mit dem Schreibstil nicht anfreunden

Meter pro Sekunde
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Meter pro Sekunde von Stine Pilgaard

Nachdem das Buch im letzten Jahr in Dänemark so erfolgreich gewesen ist, mit dem Goldenen Lorbeer ausgezeichnet und in zahlreichen Sprachen übersetzt wurde, hatte ...

Meter pro Sekunde von Stine Pilgaard

Nachdem das Buch im letzten Jahr in Dänemark so erfolgreich gewesen ist, mit dem Goldenen Lorbeer ausgezeichnet und in zahlreichen Sprachen übersetzt wurde, hatte ich große Erwartungen an die Geschichte.
Normalerweise schaue ich mir immer eine Leseprobe an, bevor ich mich dazu entscheide, ein Buch zu lesen. Hier habe ich das leider versäumt und mich auf die Aussage verlassen, dass es vergleichbar ist mit einem Buch, von dem ich begeistert war.
Leider wurden meine Erwartungen aber nicht erfüllt und ich habe mich letztendlich durch die Geschichte gequält. Normalerweise hätte ich es sehr schnell zur Seite gelegt und wohl nicht wieder zur Hand genommen. Da es sich jedoch um ein Rezensionsexemplar handelte, wollte ich dem Buch eine Chance geben und schauen, ob ich meine Meinung irgendwann revidieren würde.
Aber worum geht es überhaupt in dieser Geschichte?
Als ihr Freund in Velling einen Job als Lehrer findet, zieht die junge Familie mit ihrem einjährigen Sohn nach Westjütland.
Allerdings merkt die junge Mutter schnell, dass nicht nur das Leben mit einem Kleinkind und einem Partner, der als Lehrer von seinen Schülerinnen täglich in Beschlag genommen wird, eine Herausforderung ist, sondern dass auch das Dorfleben nicht so einfach ist.
Die Dorfbewohner ticken nun mal anders, als die Städter. Sie sind keine Freunde vieler Worte und Zugezogene fällt es oft schwer, sich in eine Gemeinschaft, in der jeder jeden kennt, einzufügen. Schnell kann es passieren, dass man/Frau sich in die Nesseln setzt. Freundschaften zu schließen und Kontakte zu knüpfen, ist da gar nicht so einfach.
Nachdem sie für ihren Sohn einen Platz in einer Kindertagesstätte gefunden hat, steht wenigstens einer Arbeit in der „Orakelindustrie“ nichts mehr im Wege. Wie gut, dass die Schulleiterin ihr gleich einen Job bei der Tageszeitung besorgt, denn die brauchen jemanden für den Kummerkasten. Allerdings gibt es da noch etwas, was der jungen Frau Probleme bereitet. Der Führerschein.

Ich muss gestehen, dass ich mich mit dem Schreibstil der Autorin nicht so richtig anfreunden konnte. Auch wenn der Stil von vielen Seiten als Sprachkunst gewertet wird, war er für mich etwas zu speziell.
Gut gefallen hat mir jedoch der trockene Humor, der mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat.
Wir verfolgen die größtenteils banalen Geschichten aus der Perspektive der Protagonistin (die übrigens keinen Namen hat).
Die Autorin versteht es, sie größtenteils auf eine amüsante Art erzählen zu lassen und besonders die Fahrstunden sorgten gelegentlich für ein Grinsen in meinem Gesicht.

Ich konnte die Probleme der jungen Frau zum Teil auch nachvollziehen, denn ich wohne selbst auf dem Dorf und kenne den Menschenschlag und die Traditionen nur zu gut.
Es ist sicher nicht immer einfach, mit den Dorfbewohnern, die in ihrer eigenen Welt leben, zurechtzukommen. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Lebensweise auf „Zugezogene“ zu Beginn befremdlich wirkten kann und es deshalb dauert, bis man das Gefühl hat, angekommen zu sein.
Es gab aber auch Abschnitte, die mich mit der Stirn runzeln ließen, weil ich ihre Denk- und Handlungsweise nicht nachvollziehen konnte.
Unterbrochen werden die Erzählungen immer wieder von Briefen an den Kummerkasten, auf die eine zum Teil sarkastisch formulierte Antwort folgt.
Was die umgedichteten Liedertexte, die an die jeweiligen Situationen angepasst wurden, allerdings sollten, hat sich mir nicht erschlossen.

Fazit
Auch wenn es bestimmt Leser gibt, die von dem Buch begeistert sind, konnte es mich nicht vollständig überzeugen. Das liegt zum einen an dem Schreibstil, mit dem ich mich nicht anfreunden konnte und zum anderen daran, dass mir ein roter Faden und etwas Spannung fehlte. Wer sich für das Buch interessiert, sollte auf jeden Fall vorher in eine Leseprobe schauen.

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Veröffentlicht am 15.02.2022

Ich hoffe auf eine Fortsetzung!

Cataleya
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Die 17-jährige Leyla ist alles andere als begeistert, als ihre Mutter ihr erzählt, dass sie ihren Freund Ralf heiraten will und dann fängt auch noch ihr Plüschhase Fips plötzlich an, mit ihr zu sprechen. ...

Die 17-jährige Leyla ist alles andere als begeistert, als ihre Mutter ihr erzählt, dass sie ihren Freund Ralf heiraten will und dann fängt auch noch ihr Plüschhase Fips plötzlich an, mit ihr zu sprechen. Er stellt sich als ihr Beschützer vor und behauptet, dass sie Cataleya heißt und eine Prinzessin ist. Leyla glaubt erst, verrückt geworden zu sein, aber dann folgt sie Fips in eine magische Welt. Dort erfährt sie, dass ihre Mutter sie all die Jahre angelogen hat und ihre wahre Heimat in Gefahr ist, denn eine dunkle Macht hat den König befallen. Ist es wirklich ihre Bestimmung, die Welten vor der Übernahme eines Dämons zu retten?

Der Klappentext hat mich sofort neugierig auf die Geschichte gemacht und die Kombination aus Drachen, Magie und Romance entspricht genau meinem Geschmack.
Es hat auch nicht lange gedauert, bis ich in die Handlung eingetaucht bin. Der Schreibstil der Autorin hat mich sofort angesprochen und in den Bann gezogen. Er ist leicht und flüssig zu lesen und ich wurde wie in einem Sog durch das Buch gezogen.

Ich hatte zu Beginn keine großen Erwartungen an die Geschichte, denn Storys wie diese, in der ein 17/18-jähriges Mädchen in einer magischen Welt landet und eine Bestimmung zu erfüllen hat, gibt es viele. Aber es kommt immer darauf an, wie gut die Geschichte erzählt wird, und ich muss sagen, Jacqueline V. Droullier hat es geschafft, dass „Cataleya: Der Drache in Dir“ sich von der Masse abhebt. Das zeigt sich schon darin, dass die Autorin die Klischees, die zwischendurch auftauchen, auf eine sehr unterhaltsame Art, von der Hauptprotagonistin selbst, herausstellen lässt.
Als zum Beispiel Fips Leyla in die magische Welt begleitet, hatte ich kurz das Gefühl, das Märchen „Alice im Wunderland“ in den Händen zu halten. Ich musste deshalb sehr schmunzeln, als die Hauptprotagonistin etwas später, selbst diesen Vergleich brachte.

Als Leyla in dem mittelalterlichen Schloss ankommt, glaubt sie noch immer, sich in einer Filmkulisse zu befinden, doch dann merkt sie sehr schnell, dass all das real ist und die Hoffnung des ganzen Königreiches auf ihren Schultern liegt.
Nachdem der Waffenmeister Marlo sie ausgebildet hat, machen sich die Beiden, zusammen mit Fips auf den Weg. Ich habe die drei gerne auf ihrem Abenteuer begleitet. Wohin genau es allerdings geht, erfährt der Leser erst nach und nach, auch wenn ich natürlich geahnt habe, was das Ziel der Gruppe ist. Mir hat es gut gefallen, dass die Handlung nicht so vorhersehbar war. Dadurch blieb die Spannung auch auf einem konstanten Level.
Wir verfolgen die Geschichte aus der Perspektive von Cataleya. Ich konnte mich so sehr gut in ihre Gedanken und Emotionen hineinversetzten.
Sie ist eine sympathische Hauptprotagonistin, die mich mit ihren Äußerungen immer wieder zum Schmunzeln brachte.
Im Laufe der Geschichte entwickelt sie sich von einem unsicheren Mädchen zu einer selbstbewussten und mutigen jungen Frau.
Auch Marlo und ihren Cousin Luri mochte ich sehr. Marlo ist nicht nur Waffenmeister und bringt Leyla das Kämpfen bei, sondern er ist auch ihr Leibwächter und nach und nach spürt man eine erste zarte Annäherung zwischen den Beiden.
Besonders ins Herz geschlossen habe ich Alastar, den Drachen. Obwohl sein Aussehen in meinen Augen natürlich völlig anders war, hat er mich von seinem Wesen her, sehr an Fuchur aus „Die unendliche Geschichte“ erinnert.
Überhaupt ist es der Autorin gelungen, sehr unterschiedliche Charaktere zu kreieren. Egal ob es sich um Caraleya, Marlo, Alastar und Fips handelte, oder um König Arnoldus, seine Frau Marianna, Luri oder Falk.
Alle Protagonisten sind sehr facettenreich und vielschichtig gestaltet und beschrieben worden.

Auch beim Worldbilding beweist die Autorin viel Fantasy. Ausdrucksstark und sehr bildhaft beschreibt sie die magische Welt und ich hatte das Schloss und die Landschaft regelrecht vor Augen.
Das Ende der Geschichte lässt auf eine Fortsetzung hoffen. Ich bin gespannt, wann wir wieder von Cataleya und Alastar lesen werden.
Von mir gibt es volle 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.02.2022

Ein paar Seiten mehr wären schön gewesen

Mondprinzessin
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Ihren Geburtstag möchte Lynn am liebsten aus dem Kalender streichen, denn es ist ein Tag, der sie jedes Jahr aufs neue in die Knie zwingt und an dem sie sich fragt, wer sie eigentlich ist und warum niemand ...

Ihren Geburtstag möchte Lynn am liebsten aus dem Kalender streichen, denn es ist ein Tag, der sie jedes Jahr aufs neue in die Knie zwingt und an dem sie sich fragt, wer sie eigentlich ist und warum niemand da ist, der sich wirklich für sie interessiert und dem sie wichtig ist. In dem Heim, in dem sie lebt, zieht sie jeden Tag aufs neue ein Schutzschild hoch, um nicht verletzt zu werden.
Doch jetzt sind es nur noch dreihundertfünfundsechzig Tage, bis sie achtzehn ist und somit endlich frei. Doch in der Nacht zu ihrem Geburtstag passierten merkwürdige Dinge. Ihr Arm beginnt plötzlich zu leuchten und es zeichnet sich ein Sternenbild auf dem Unterarm ab.
Lynn versucht alles, um es zu verstecken. Als sie jedoch von zwei Männern angegriffen wird und sich in einer kleinen Sackgasse verstecken muss, beginnt plötzlich ihr ganzer Körper zu leuchten und ihr Leben wird von einem Moment auf den anderen auf den Kopf gestellt.
Im letzten Moment kommt ihr Juri zur Hilfe. Er erzählt Ihr, dass sie eine Mondprinzessin ist und als Kind entführt wurde. Obwohl Lynn zweifelt, folgt sie dem Krieger in eine andere Welt.

Ich liebe Romantasy-Geschichten sehr und das schöne Cover und der Klappentext haben mich neugierig auf das Buch gemacht.
Es dauerte auch nicht lange, bis ich in die Handlung eingetaucht war, denn der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht und flüssig. Die Seiten flogen nur so dahin und ehe ich mich versah, war ich schon am Ende des Buches angekommen.
Besonders die Überschriften der einzelnen Kapitel fand ich wunderschön und sehr passend.

Zitat:
„Wenn wir glauben, unwichtig oder gewöhnlich zu sein,
dann sind wir es – egal, ob es stimmt oder nicht.
Letztendlich liegt es an uns und nicht an der Welt.

Wie Fans von Romantasy wissen, kann das Rad nicht neu erfunden werden. Geschichten von Jugendlichen, die in einem Heim aufwachsen und bei denen mit siebzehn oder achtzehn Jahren die Kräfte erwachen gibt es viele. Es kommt also immer darauf an, wie gut die Geschichte erzählt wird und womit sie sich von der Masse abheben.

Wir verfolgen die Handlung überwiegend aus der Sicht von Lynn und Juri und so fiel es mir nicht schwer, ihre Gedanken und Gefühle nachzuvollziehen.
Lynn ist eine starke und mutige Protagonistin, die nicht auf den Mund gefallen ist. Das Leben im Heim war nicht einfach und ihr einziger Freund ist ihr Trainer Jim, aus dem kleinen Sportstudio. Bei ihm hat sie Unterricht im Kampfsport Bo Jutsu. (Dabei habe ich mich schon gefragt, wer den Einzelunterricht bezahlt).
Lynn war mir sehr sympathisch, allerdings empfand ich sie teilweise als etwas zu perfekt. So schafft sie es zum Beispiel, gleich gegen zwei ausgebildete Krieger im Kampf zu bestehen.
Der Mondkrieger Juri hat die Mondprinzessin nach Hause gebracht und ist ihr persönlicher Leibwächter. Schnell spürt man, dass sich zwischen den beiden Gefühle entwickeln, doch Lynn soll einen der drei Prinzen, die im heiratsfähigen Alter sind, heiraten.
Mein absoluter Lieblingsprotagonist war jedoch Tea. Tea ist ein Schutzgeist und der tierische Begleiter von Lynn. Ich habe den kleinen Waschbären einfach geliebt und ihre frechen Sprüche lockerten die Handlung sehr schön auf.
Aber auch alle anderen Nebencharaktere wurden sehr lebendig und authentisch gestaltet und fügten sich gut in die Geschichte ein.
Zwischendurch gab es ein paar Längen und etwas mehr Action wäre schön gewesen.
Mit 252 Seiten ist die Story auch nicht besonders lang.
Ein paar Seiten mehr, hätten der Handlung sicher gutgetan.
Am Ende blieb ich mit offenem Mund zurück, denn so ein Ende habe ich nicht erwartet. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Auch, wenn es ist noch Luft nach oben gibt, finde ich, das „Mondprinzessin“ eine gelungene Geschichte, voller Magie, Liebe und mit ein paar witzigen Dialogen ist.
Von mir gibt es dafür 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Romantasy-Fans.

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Veröffentlicht am 10.02.2022

Auch mit seinem zweiten Roman überzeugt der Autor auf ganzer Linie

Flucht
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Als Jugendliche haben Martin, Thomas, Susanne und Frank oft mit dem Gedanken gespielt, aus der DDR abzuhauen. Raus aus der Enge des Ostens und hinein in die bunte Freiheit des Westens. Doch wie das mit ...

Als Jugendliche haben Martin, Thomas, Susanne und Frank oft mit dem Gedanken gespielt, aus der DDR abzuhauen. Raus aus der Enge des Ostens und hinein in die bunte Freiheit des Westens. Doch wie das mit jungendlichen Flausen oft ist, wurde nichts aus ihren Plänen. Martin und Thomas haben Journalismus studiert und Frank und Susanne haben geheiratet und eine Tochter bekommen.
Auch wenn Thomas oft seinen Mund nicht halten kann und es riskiert dafür bestraft zu werden, haben sie sich mehr oder weniger damit abgefunden, sich an die eisernen Regeln der Deutschen Demokratischen Republik zu halten und Journalismus nur unter engsten Vorgaben zu betreiben.
Als Martin und Thomas zur Haftanstalt nach Bautzen fahren, um eine Gegendarstellung zu einem westdeutschen Fernsehbericht zu schreiben, in dem über politischen Häftlinge, Folter und Vertuschungen berichtet wurde, steht Martin plötzliche seinen ehemaligen Jugendfreund gegenüber. Frank ist dort inhaftiert. Sie haben nur Sekunden, in denen sie sich in die Augen schauen, doch diese reichen Frank aus, um Martin ein Versprechen abzuringen. „Delphine. Hab ein Auge auf sie und hilf ihr irgendwann hier raus.“

Nachdem mich das Debüt „Rote Tränen“ bereits begeistert hat, war ich sehr gespannt auf das neue Buch von Mike Landin.
Was soll ich sagen?! Ich wurde nicht enttäuscht! Auch mit seinem Roman „Flucht“ konnte der Autor mich wieder restlos überzeugen!
Die Geschichte beginnt im November 2021 auf einem Waldfriedhof und sie endet auch dort. Aber erstmal reisen wir zurück und befinden uns Ende der 70er Jahre in der Deutschen Demokratischen Republik, kurz gesagt, in der DDR.
Zu dieser Zeit beendete ich im „Westen“ gerade meine Schulzeit. Ich kannte den Osten nur aus Berichten, die bei uns in der Zeitung standen und aus den Nachrichten im Fernsehen. Wie das Leben dort war und was für ein Gefühl es ist, nicht reisen zu können, wohin man möchte, konnte ich mir nicht wirklich vorstellen.
Mike Landin ist es mit seinem Roman gelungen, dieses Gefühl wenigstens ein bisschen zu vermitteln.

Erzählt wird die Geschichte zum großen Teil aus der Sicht von Martin. Als dieser seinem Jugendfreund Frank das Versprechen gibt, sich um seine Tochter zu kümmern, kommen plötzlich die Erinnerungen an ihre Jugendpläne wieder bei ihm hoch. Ist das für ihn die letzte Chance der Lethargie zu entfliehen und dem Regime den Rücken zu kehren? Kurz entschlossen sucht er die alte Adresse von Frank heraus. Doch Dephine ist noch ein Kind und er kann sie nicht von ihrer Mutter trennen. Also beschließt er, ein Auge auf die Tochter seines Freundes zu haben, bis sich eine Gelegenheit findet, um sein Versprechen einzulösen. Bis es so weit ist, unterstützt er, gemeinsam mit seiner neuen Freundin Paula, seinen Cousin Claus als Fluchthelfer.

Auch mit seinem zweiten Buch hat der Autor wieder bewiesen, dass er sein Handwerk versteht. Die mitreißende Geschichte hat mich wieder sehr schnell in den Bann gezogen und durch seinen leichten, flüssigen und sehr lebendigen Schreibstil, fiel es mir leicht, der Handlung zu folgen.
Das Setting ist sehr detailliert beschrieben und ich hatte die Grenze, die Wachtürme und den Todesstreifen bildhaft vor Augen.
Spannungsgeladen führt Mike Landin seine Leser durch die Geschichte und ich habe mit den Protagonisten gelitten. Irgendwann konnte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen.

Fazit:
Es ist ein Thema, das meiner Meinung nach immer wieder aufgegriffen werden muss, damit nicht vergessen wird, wie viele Menschen das Wagnis auf sich nahmen und ihr Leben für die Freiheit aufs Spiel setzten und wie viele Menschen ihr Leben auf der Flucht verloren haben.

Mike Landin hat mit seinem Roman „Flucht“ eine packende und fesselnde Geschichte über ein DDR-Schicksal erzählt und mich mitgenommen auf eine Reise in die Vergangenheit. Dafür gibt es volle 5 Sterne von mir und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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