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Veröffentlicht am 27.05.2021

Ein Must - Read

Der erste letzte Tag
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Ein "Must-Read"

Zitat
"Die meisten Menschen haben viel zu viel Angst vor einem kurzen Leben. Dabei sollten sie mehr Angst vor einem schlechten haben."

Livius will eigentlich heute noch von Neukölln nach ...

Ein "Must-Read"

Zitat
"Die meisten Menschen haben viel zu viel Angst vor einem kurzen Leben. Dabei sollten sie mehr Angst vor einem schlechten haben."

Livius will eigentlich heute noch von Neukölln nach Berlin fliegen, um seine Ehe zu retten, doch irgendwie geht alles schief. Nicht nur, dass der Inhalt seines Koffers gerade verstreut auf dem Förderband in den Magen des Fliegers verschwindet.. der Flug wird wegen eines drohenden Schneesturms auch noch gestrichen und der letzte Mietwagen soll stolze 1200 Euro kosten. Dann muss er sich das Auto auch noch mit einer jungen Frau teilen, die ihm schon im Flieger unangenehm aufgefallen ist und zu der Livius normalerweise Abstand gehalten hätte. Unterschiedlicher wie die Beiden, können zwei Menschen kaum sein. Livius ist Deutsch- und Geschichtslehrer und, wie er selbst von sich behauptet, "normal spießig".
Lea hingegen ist Journalistin, laut, schräg und hat sehr ungewöhnliche Ansichten.
Doch auf ihrer gemeinsamen Fahrt schafft sie es, Livius zu einem ungewöhnlichen Experiment zu überreden. Für einen Artikel will sie einen Selbstversuch starten:
Was geschieht, wenn zwei Menschen einen Tag verbringen, als wäre es ihr letzter.
Und so beginnt die denkwürdigste Autofahrt, die Livius je hatte und die sein ganzes Leben verändern wird.

Ich muss gestehen, dass ich ein totaler "Fitzek-Neuling" bin. Ich habe zwar "Passagier 23" im Regal stehen, aber mich bisher nicht getraut es zu lesen. (Ich möchte schließlich jedes Jahr in den Urlaub fliegen). Thriller sind also so gar nicht meins. Als ich das Cover dieses Buches zum ersten Mal gesehen habe, musste ich schon herzhaft lachen. Allein der Titel "Der erste letzte Tag - Kein Thriller" ist genial. Mit dem Namen Sebastian Fitzek assoziiere ich automatisch "Thriller".
Doch der Klappentext zu diesem Buch hat mich sofort neugierig und nachdenklich gemacht. Was würde ich tun, wenn ich wüsste, dass dieser Tag mein letzter ist?
Die beiden Hauptprotagonisten Livius und Lea könnten nicht unterschiedlicher sein. Als Lea Livius "überredet" bei ihrem Experiment mitzumachen, ahnt dieser nicht, was ihn erwartet. Leben, als wäre es mein letzter Tag? Wie soll das gehen? Wenn Du jetzt glaubst, Lea meint damit, sich nochmal einen traumhaften Sonnenuntergang anzusehen und gut zu Essen, dann täuschst Du Dich. Ihre Vorstellung von ihrem letzten Tag ist eine völlig andere.
Ich hatte keine Ahnung, was mich in dieser Story erwarten würde. "Der erste letzte Tag?" Ist es ein trauriger Tag, ist er lustig, bringt er mich zum Nachdenken, zum Weinen oder bringt er mich zum Lachen? Am Ende ist all das geschehen!
So, wie die Beiden diesen Tag verbringen, würde das wahrscheinlich niemand tun. Ihre Handlungen entsprechen nicht der Realität, aber dass müssen sie auch gar nicht.
Sebastian Fitzek übertreibt ziemlich, aber es ist schließlich auch ein Roman und keine wahre Geschichte.
Ich habe schon einige Bücher gelesen, in denen es Szenen gab, die mich zum grinsen oder schmunzeln animiert haben. Es gab auch schon Storys, die sehr emotional und traurig waren. Doch eine Geschichte, mich so richtig herzhaft zum Lachen gebracht hat und bei dem mir die Tränen liefen, weil es so emotional war, habe ich bisher nur selten gelesen.
Mit seinem lebendigen und wortgewandten Schreibstil ist es dem Autor gelungen, einerseits eine unglaubliche Leichtigkeit zu vermitteln und andererseits die Geschichte mit unheimlich viel Tiefe zu füllen. Ein Roman, der gut durchdacht, dynamisch und temporeich ist, amüsant und gleichzeitig emotional, sowie witzig und dramatisch.

Sehr gut haben mir auch die kleinen Illustrationen von Jörg Stollmann gefallen. (Natürlich auch die wunderschöne Zeichnung, die der Autor vom Illustrator gemacht hat)

Am Ende ist die Botschaft, dass jeder Augenblick kostbar ist, auch wenn er nur einen Wimpernschlag dauert, ist bei mir angekommen!
Ich hoffe, dass dies nicht der letzte Ausflug von Sebastian Fitzek in diesem Genre ist.
Chapeau! Für mich ist dieses grandiose Buch eines meiner Jahreshighlights und ein "Must-Read".
Von mir gibt es deshalb hochverdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Ein guter Start in eine komplexe Fantasyreihe

Askeria: Die letzte Generation
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"Der Ursprung einer Angst kommt niemals aus den Dingen selbst, viel mehr, wie du dich ihnen entgegenstellst."

Die vierzehnjährige Piara lebt auf dem Kontinent Mitaeria in einem kleinen Ort namens Clay ...

"Der Ursprung einer Angst kommt niemals aus den Dingen selbst, viel mehr, wie du dich ihnen entgegenstellst."

Die vierzehnjährige Piara lebt auf dem Kontinent Mitaeria in einem kleinen Ort namens Clay in der Provinz Saetam.
Lange vor ihrer Zeit gab es Krieg zwischen den Menschen und den Ceri. Bei ihnen handelt es sich um Wesen der Dunkelheit. Einer Rasse, die den Menschen ähnlich ist, aber über eine blau-gräuliche Haut verfügt, Augen die ihre Farbe je nach Stimmung ändern und verzweigte Hörner auf ihrem Kopf hat. Der Orden von Corasil hat diesen Kriegen damals ein Ende gesetzt und verbannte die Ceri auf den Kontinent Malluma, der im Gegensatz zu Mitaeria, in völliger Dunkelheit gehüllt ist. Als Dank müssen die Menschen sich den Lehren und Geboten des Ordens beugen. Sämtliche Dokumente, die auf die Ceri hinweisen, wurden vernichtet und mittlerweile weiß kaum noch jemand etwas über die Existenz dieses Volkes.
Es gibt jedoch immer noch Forscher, die weiter recherchieren und den Orden kritisieren. Deshalb sind Inquisitoren ständig auf der Jagd nach Abtrünnigen, die weiter verbotene Magie wirken, wissenschaftliche Forschungen betreiben und nicht an die Güte des Gottes Coralis glauben.
Seit dem Tod von Piaras Eltern, wird das junge Mädchen von ihren Brüdern Ineas und Souta groß gezogen. Sie leben in ständiger Angst davor, entdeckt zu werden, denn Piara ist mit einem Brandmal des verstoßennem Volkes gezeichnet. Sie hat als einzige in ihrer Familie Hörner. Warum das so ist weiß Piara nicht und von ihren Brüdern bekommt sie auf Fragen keine Antwort.
Als die Inquisitoren des Ordens in Clay auftauchten, kann Souta im letzten Moment mit seiner Schwester fliehen. Ineas müssen sie schwer verletzt zurücklassen.
Die beiden begeben sich auf eine abenteuerliche Reise, in der Piara sich selbst auf die Suche nach der Wahrheit macht, nachdem Souta ihre Fragen nicht beantworten will. Nach und nach kommt sie dem Geheimnis ihrer Familie auf die Spur und erfährt, dass ihre Brüder sie vor einer Wahrheit beschützt haben, die sie als Kind nicht verkraftet hätte.

Ich wurde durch eine befreundete Bloggerin auf dieses Buch aufmerksam. Sie hat mich richtig neugierig auf die Geschichte gemacht und als mich auch der Klappentext ansprach, stand sehr schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.
"Askeria - Die letzte Generation“ ist Juliet May's Debüt-Roman und der erste Teil einer Fantasy-Reihe der 2019 erschienen ist.
Bereits auf der ersten Seite wurde ich von der Autorin mitten ins Geschehen geworfen und habe Piara und ihren Bruder Souta auf der Flucht vor den Inquisitoren des Ordens begleitet.
Die Spannung war für mich sofort greifbar.
Juliet May erzählt die, sehr komplexe Geschichte, in mehreren Handlungssträngen. Es wechseln jedoch nicht nur die Sichtweisen, sondern sie springt auch immer wieder in die Vergangenheit, um den Leser nach und nach mit Hintergrundinformationen zu versorgen.
Der Schreibstil und die Ausdrucksweise der Autorin waren für mich gewöhnungsbedürftig und ich musste etliche Sätze und Abschnitte nochmals lesen und konzentriert dabei bleiben, um die Handlung zu verstehen.
Nehmt euch also auf jeden Fall die nötige Ruhe und die Zeit, um euch auf die Geschichte einzulassen.

Die Charaktere sind facettenreich, detailliert und sehr lebendig beschrieben. Ich konnte mich gut in Piara hineinversetzen und ihre Enttäuschung über das fehlende Vertrauen ihres Bruders verstehen. Bei Souta hat es etwas länger gedauert, bis ich mich mit ihm anfreunden konnte. Er verheimlicht seiner Schwester viel und erst nach und nach erfährt man die Gründe dafür.
Neben Piara und Souta verfolgte ich die Geschichte auch aus der Perspektive von Rigoras. Er ist der Sohn eines Regenten aus der Provinz Fayon und es gibt eine besondere Verbindung zwischen ihm und Piara. Rigoras, den man meistens in Begleitung seines zahmen Wildschweins Truffel (eine tolle Idee!) sieht, ist mein Lieblingsprotagonist. Er ist ein sehr sympathischer junger Mann, der pflichtbewusst und hilfsbereit ist. Vermisst habe im Plot seinen Leibwächter Rad, der der beste Freund von Rigoras ist, aber leider nach einem kurzen Auftritt nicht wieder in Erscheinung tritt.

Das imposante Worldbilding ist gut durchdacht und von der Autorin sehr detailliert und bildgewaltig beschrieben. Auch die Atmosphäre hat sie gekonnt eingefangen.
Alles ist jedoch sehr miteinander verflochten. Die ständigen Wechsel der Perspektiven und die Zeitsprünge verwirrten mich oft etwas. Mir fehlte der rote Faden und ich habe zwischendurch den Überblick verloren.
Es passierte mir teilweise auch zu wenig und dadurch kam, vor allem im mittleren Teil, kaum Spannung auf.
Piara und Souta halten sich zum Beispiel lange in Ascot auf, ohne das groß etwas geschieht. Souta hält seine Schwester immer wieder hin und es gibt kaum Erklärungen. Auch in Myrefall zieht sich die Handlung sehr in die Länge.
Erst im letzten Viertel des Buches fesselte mich die Geschichte wieder richtig und ließ mich bis zum Schluss nicht mehr los.

Fazit
"Askeria - Die letzte Generation" hat mich neugierig auf den weiteren Verlauf der Geschichte gemacht. Ich bleibe mit vielen offenen Fragen zurück und deshalb bin ich schon sehr gespannt auf den zweiten Teil.
Für Band 1 gibt es 3,5 Sterne aufgerundet auf 4 ☀️☀️☀️☀️ Sterne und eine Leseempfehlung für alle Fantasy-Fans.

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Veröffentlicht am 09.05.2021

Wow, ein wahrer Pageturner!

Was wir sehen, wenn wir lieben
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"Was wir sehen, wenn wir lieben" von Kristina Moninger

Wow, ein wahrer Pageturner!

Als die 27-jährige Teresa nach einem Sturz im Krankenhaus erwacht, hat sie ihr Gedächtnis verloren und es sind fünf ...

"Was wir sehen, wenn wir lieben" von Kristina Moninger

Wow, ein wahrer Pageturner!

Als die 27-jährige Teresa nach einem Sturz im Krankenhaus erwacht, hat sie ihr Gedächtnis verloren und es sind fünf Jahre vergangen.
Gerade noch wollte sie sich mit Henry, dem Schwarm ihrer Jugend verabreden, doch nun erkennt sie sich selbst nicht wieder.
Teresa 2.0, wie sie die neue Variante ihrer selbst nun nennt, hat einen gutbezahlten Job in einer Galerie, besitzt eine Eigentumswohnung und hat die, von ihr geliebte Arbeit im Tattoostudio geschmissen. Zu allem Übel steht in ihrem Badezimmer ein nackter Mann und von Henry ist weit und breit nichts zu sehen.
Sie versucht die verlorene Zeit aufzuarbeiten, doch merkwürdigerweise will ihr niemand so richtig dabei helfen.
Wenigstens findet sie Henry schnell wieder, doch dieser ist alles andere als gut auf Teresa zu sprechen. Hat ihre Liebe überhaupt noch eine Chance?

Als mir der Klappentext des Buches ins Auge sprang, war mir eigentlich sofort klar, dass ich es lesen möchte. Doch ich habe nicht damit gerechnet, dass all meine Erwartungen, die ich an die Geschichte hatte, übertroffen werden würden.
Kristina Moninger hat einen wunderbar leichten und flüssigen Schreibstil und versteht es, Emotionen zu transportieren. Bereits nach wenigen Seiten hatte sie mich in den Bann gezogen und ich habe dieses Buch mit seinen 443 Seiten innerhalb von zwei Tagen gelesen.

Teresa habe ich sofort ins Herz geschlossen. Sie ist eine sympathische Protagonistin, die Ecken und Kanten hat, sehr authentisch ist und von Kristina sehr lebendig beschrieben wurde.
Sie versucht zu verstehen, was in den letzten fünf Jahren passiert ist. Warum hat sie sich so verändert?
Immer wieder treten kurze Fashbacks auf, die ihr kleine Einblicke in die Vergangenheit geben, doch die bringen sie nicht viel weiter.
Die Teresa von früher lebt in einer WG mit ihrer chaotischen Schwester Sophie, trägt einen Pony, hat eine Leidenschaft für Tattoos und fährt einen alten orangeroten Golf.
Teresa 2.0 besitzt eine Eigentumswohnung, ist in einem Buchclub, trägt nur noch gedeckte Farben und ist die Affäre von Lars.
Es ist gar nicht so einfach, diese beiden Personen wieder zu einer zu vereinen, wenn man sich selbst nicht mehr erkennt.
Und die Frage, die über allem schwebt....warum hat sie sich von Henry getrennt?
Wir verfolgen die Geschichte aus zwei unterschiedlichen Perspektiven.
Teresa begleiten wir in der Gegenwart und Henry lernen wir nach und nach durch Rückblenden in die Vergangenheit kennen, die die Autorin gekonnt eingepflochten hat. So bekam ich Einblicke in die Gedanken und Gefühle von beiden Hauptprotagonisten und konnte mich gut in sie hineinversetzen.
Henry ist der König des Nonsense-Wissens und schraubt gerne an alten Autos herum. Er ist liebenswert und sympathisch und hat mein Herz im Sturm erobert. Doch er ist auch feinfühlig und sensibel und hat Angst, von Teresa verletzt zu werden.
Die Autorin hat die Beiden und auch alle anderen Charaktere wunderbar facettenreich, lebendig und detailliert beschrieben: Carla, die mich mit ihren Problemen mit der Autokorrektur ihres Handy so manches Mal zum Lachen gebracht hat. Ihre chaotische Schwester Sophie, die immer für sie da ist und ihre Eltern, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Auch Lars, dessen Affäre Teresa in den letzten fünf Jahren war und der so völlig anders ist, als ich ihn mir zu Beginn vorgestellt habe, hat mich begeistert. Alle Figuren fügen sich wunderbar in die Geschichte ein.
Der Spannungsbogen steigt kontinuierlich an und ich konnte das Buch kaum noch zur Seite legen, denn ich wollte unbedingt wissen, was letztendlich der Grund für Teresas Verhalten war.
Die Autorin hat den Spagat zwischen ernsten, emotionalen Themen und den lustigen und witzigen Situationen perfekt gemeistert und die Atmosphäre gekonnt eingefangen.

Ich habe einen "Wohlfühlroman" erwartet und soviel mehr bekommen. Eine wunderschöne Geschichte mit Tiefgang in der es um Liebe, Freundschaft, Vertrauen und dem Zusammenhalt zwischen Geschwistern geht. Ein wahrer Pageturner! Chapeau!
Es gehört auf jeden Fall zu meinen Highlights 2021 und bekommt hochverdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung!


Ich bedanke mich bei Kristina Moninger und beim Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
.
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Waswirsehenwennwirlieben

KristinaMoninger

rowohltverlag

lovelybooks #rezensionsexemplar

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Ein guter Start in die Trilogie

Raukland Trilogie - Rauklands Schwert
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Als Ronan, der Sohn von Rauklands König Azel, anstatt in einer Schlacht zu kämpfen, seinen Rausch ausschläft, wird er von seinem Vater schwer bestraft. Er muss nicht nur sechzehn Peitschenhiebe über sich ...

Als Ronan, der Sohn von Rauklands König Azel, anstatt in einer Schlacht zu kämpfen, seinen Rausch ausschläft, wird er von seinem Vater schwer bestraft. Er muss nicht nur sechzehn Peitschenhiebe über sich ergehen lassen, sondern wird auch noch gebrandmarkt und auf die kleine Insel Lannoch, mitten im Nordmeer verbannt, um diese in seinen Besitz zu bringen.
Doch Merlin, der König von Lannoch will die Insel nicht kampflos hergeben und hat eine Bedingung gestellt. Es ist seit Generationen Brauch, dass der zukünftige König innerhalb eines Jahres mehrere Aufgaben erfüllt und sich so als würdig erweist, Lannoch zu regieren.
Und nur dieser Person unterwirft er die Insel.
Schafft Ronan auch nur eine Aufgabe nicht, muss er zurück nach Raukland und es besteht die Gefahr, dass er von seinem Vater mit dem Tode bestraft wird.
Merlin versucht alles, um zu verhindern, dass seine Insel vom Feind übernommen wird.
Er hofft, dass bereits die erste Aufgabe, Ronan scheitern lässt, denn er muss einen Freund finden, der ihn unterstützt. Für den skrupellosen Einzelgänger ist diese Herausforderung kaum zu lösen.
Doch Ronan hat Glück und das Schicksal spielt ihm in die Karten, denn er rettet den jungen Kaufmann Liam vor dem Ertrinken. Dieser ist ein großer Angsthase und froh, in Ronan einen Beschützer gefunden zu haben. Dafür sichert er ihm auch gerne seine Freundschaft zu.
Wird Ronan es mit Liams Hilfe schaffen, die Aufgaben innerhalb eines Jahres zu lösen?

Mit dem Schreibstil der Autorin bin ich sehr gut zurechtgekommen. Sie schreibt klar und flüssig und führt ihre Leser gekonnt durch die Zeilen. Die kleine Insel, das Dorf und die karge Landschaft hat sie sehr detailliert und wunderschön beschrieben und die Atmosphäre wurde von ihr gekonnt eingefangen. Auch die Sprache fand ich zur Geschichte passend.
Ronan ist der typische Bad-Boy. Harte Schale, weicher Kern. Diese Aussage beschreibt ihn am besten. Ich habe ihn in seiner Rolle jedoch nicht als Siebzehnjährigen vor Augen gehabt. In vielen Situationen habe ich ihn eher auf Mitte zwanzig geschätzt. Ronan ist ein mutiger junger Mann, der weder vor Schmerzen noch vor dem Tod Angst hat und ein begnadeter Schwertkämpfer ist.
Als zukünftiger Herrscher von Raukland ist ihm seine Heimat wichtig und es würde ihm nie in den Sinn kommen, nicht zurückzukehren, auch auf die Gefahr hin, dass sein Vater ihn tötet.
Ronan, der nie gelernt hat, was es heißt, Freunde zu haben, merkt schon bald, dass sich die Aufgaben nicht mit einem Schwert lösen lassen.
Seine Entwicklung ging, meiner Meinung nach, etwas zu schnell vonstatten.
Liam ist das Gegenteil von ihm. Er ist alles andere als mutig und ein ziemlicher Angsthase. Er ist auf der Flucht und froh darüber, in Ronan einen Beschützer gefunden zu haben. Doch Liam ist nicht dumm. Er kann nicht nur gut lesen, sondern ist auch sonst ein pfiffiges Kerlchen.
Sehr gut hat mir die langsame Entwicklung der Freundschaft, dieser so gegensätzlichen jungen Männer gefallen, die sich im Endeffekt auch beim Lösen der Aufgaben gut ergänzen.
Prinzessin Eila hingegen, die Enkelin von König Merlin, wirkte wie ein sechzehnjähriges Mädchen, dass mit ihrer Freundin kichernd herumalbert. Sie läuft vor Ronan weg und im nächsten Moment sucht sie wieder seine Nähe.
Insgesamt hat es mir, vor allem bei den Hauptprotagonisten, ein wenig an Tiefe gefehlt und ich empfand die Figuren als etwas zu einfach gestrickt. Mir fehlten etwas die undurchschaubaren Charaktere, die eine Geschichte erst richtig interessant machen.
Die Spannungskurve steigt nur langsam an und der Verlauf der Handlung ist recht schnell ersichtlich. Doch zu verfolgen, welche Aufgaben Ronan zu lösen hat, bringt immer wieder Abwechslung in den Plot hinein. Auch wenn es an Dramatik fehlt und die Storyline etwas mehr Action gut vertragen hätte, wurde ich mit jeder Aufgabe mehr in die Handlung hineingezogen.
Die Botschaft der Geschichte ist es, zu zeigen, wie wichtig Freundschaft, Vertrauen und der Zusammenhalt einer Gemeinschaft ist.

Auch wenn der erste Teil der Trilogie ohne einen fiesen Cliffhanger endet, gibt es noch eine unerwartete Wendung, die neugierig auf die Fortsetzung der Reihe macht.
Ich bin gespannt, wie die Geschichte von Runan weitergeht und gebe für "Rauklands Sohn" 4 Sterne.⭐⭐⭐⭐

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RauklandsSohn

JordisLank #buchrezension

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Für mich noch besser als der erste Teil

Anna Konda - Engel der Finsternis
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Nachdem Elisa und Leo nach Monaten der Abwesenheit fast zeitgleich wieder auftauchen, gibt es im Kloster immer öfter seltsame Vorkommnisse. Es tauchen nicht nur ständig schwarze Raben auf, sondern der ...

Nachdem Elisa und Leo nach Monaten der Abwesenheit fast zeitgleich wieder auftauchen, gibt es im Kloster immer öfter seltsame Vorkommnisse. Es tauchen nicht nur ständig schwarze Raben auf, sondern der Durchgang zur Unterwelt, der im Kloster verborgen ist, hat scheinbar Risse bekommen. Wie kann Anna ihre Lieben schützen?
Ist das geheimnissvolle Zeichen, dass ihr immer öfter begegnet, ein Hinweis auf einen Ausweg? Auf Fragen bekommt sie keine Antworten, ihre Gefühle spielen verrückt und sie weiß nicht mehr, wem sie noch trauen soll.

Das Hartcover ist wieder ein richtiger Eycatcher und wunderschön. Im Inneren befindet sich ein Schmuckbändchen als Lesezeichen. Im Gegensatz zum ersten Teil ist es in dunklen Farben gehalten. Das Gesicht, das Anna darstellt, der schwarze Nebel und die schwarzen Engelsflügel spiegeln den Inhalt des Buches perfekt wieder.

Es ist schon ein Jahr her, dass ich das erste Band der Reihe gelesen habe und doch fiel es mir leicht, wieder in die Geschichte einzutauchen.
Der Schreibstil von Christine Ziegler ist, wie schon im ersten Teil, sehr flüssig und angenehm zu lesen und es dauerte nicht lange und ich klebte wieder an den Seiten.
Der Plot startet nach einem kleinen Zeitsprung von vier Monaten und schließt an die Handlung von Teil eins an.
Die einzelnen Kapitel sind wieder nach dem Datum gestaffelt. Normalerweise wären sie mir zu lang gewesen, aber da ich das Buch in nur zwei Abschnitten gelesen habe, spielte es keine Rolle.
Wir lernen etliche neue Figuren kennen, die eine mehr oder weniger große Rolle spielen werden. Doch wir treffen auch wieder auf viele bekannte Gesichter. Neben Anna, Elias und Leo sind natürlich ihre Mutter, ihre Freundin Muriel, Meister Li, Schwester Clara und Schwester Hildegard wieder dabei. Schwester Renata sorgte dafür, dass der Humor nicht zu kurz kam und ich immer wieder etwas zum Lachen hatte. Nachdem ich den ersten Teil gelesen hatte, habe ich bei jeder Zucchini an Anna gedacht. Nach dem zweiten Teil werden es wohl die Äpfel sein, die mich an das Buch erinnern.
Wir verfolgen die Handlung wieder aus der Perspektive von Anna. Auch wenn ich ihre Reaktionen, insbesondere ihre Gefühle, auf Leo teilweise nicht richtig nachvollziehen konnte, bekam ich einen guten Einblick in ihre Gedanken und Empfindungen. Sie steckt in einem Zwiespalt, denn einerseits ist da der Sunnyboy Elias und auf der anderen Seite Leo, der die Gegenseite verkörpert.
Anna ist durch den Unterricht bei Meister Li, sehr selbstbewusst geworden ist. Sie hat keine Angst mehr, verfügt über eine innere Stärke und stellt sich dem Bösen ohne zu zögern. Aber sie ist durch ihren Engelanteil auch sehr empathisch und gefühlvoll und kann nicht einmal ihre Feinde leiden sehen.
Doch wer ist wirklich auf ihrer Seite? Wird Anna die richtigen Entscheidungen treffen?
Ich habe mich nicht nur einmal gefragt, wer hier gut und wer böse ist. Die Spannung steigt kontinuierlich an und
jede Vermutung, die ich hatte, wurde kurze Zeit später wieder über den Haufen geworfen, denn nichts ist wirklich in Stein gemeißelt.

Fazit
"Anna Konda: Engel der Finsternis" ist weit mehr als ein Teenie-Roman. Es lädt auch junggebliebene Erwachsene ein, die gerne in einer Welt versinken, in der es neben Fantasy auch um die christliche Mythologie geht.
Die Story hat die richtige Mischung aus Fantasy, Lovestory und einer guten Prise Humor.
Ich bin schon sehr gespannt auf den finalen dritten Teil, der jedoch erst im Frühjahr 2022 erscheinen wird.
Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Ich bedanke mich beim Südpol Verlag für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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AnnaKondaEngelderFinsternis

ChristineZiegler

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