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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2020

Eine spannende Grundidee

Immernacht
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Larabelle Fox wuchs als Waise auf, mit ihren nunmehr 13 Jahren bestreitet sie ihren Lebensunterhalt, indem sie in Abwässern nach verlorenen Dingen sucht und diese verkauft. Als sie ein geheimnisvolles ...

Larabelle Fox wuchs als Waise auf, mit ihren nunmehr 13 Jahren bestreitet sie ihren Lebensunterhalt, indem sie in Abwässern nach verlorenen Dingen sucht und diese verkauft. Als sie ein geheimnisvolles Kästchen findet, weiß sie, dass dies etwas Besonderes ist, sie ahnt aber nicht, dass jemand dringend danach suchen lässt: Mrs Hester, die bösartige Beraterin des Königs, für die ein Menschenleben überhaupt nicht zählt. Bald ist Lara in größter Gefahr…

Eine bildgewaltige Geschichte erzählt Ross MacKenzie in diesem Buch, er lässt das Gute gegen das Böse kämpfen mit Hilfe von Magie. Es ist Lara, die im Mittelpunkt der Erzählung steht und ziemlich bald entdeckt, dass sie selbst magische Kräfte hat und mittendrin steckt in diesem magischen Kampf der Guten und Bösen gegeneinander. Es gibt recht viele menschliche Verluste in diesem Buch, und das ist etwas, das ich völlig übertrieben finde und nicht wirklich passend für ein Jugendbuch. Dennoch ist die Geschichte spannend erzählt mit einem dramatischen Höhepunkt und einer sehr sympathischen Protagonistin. Allerdings fehlte mir einiges an Hintergrundinformationen zu den Figuren der Geschichte, manches blieb doch eher an der Oberfläche, das besser vertieft worden wäre. Hier wurde einiges an Potenzial verschenkt.

Dieses Buch würde ich eher Jugendlichen und jungen Erwachsenen empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 21.07.2020

Die Geschichte des Phönix neu erzählt

Der Schatten des Phönix
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Der Jungphilosoph David Emmanuel kann es gar nicht verstehen, wie sehr sich seine geordnete Welt in Chaos verwandelt: Das sprechende Pferd und das Feuer im U-Bahnwagen sind nur der Anfang einer Reihe von ...

Der Jungphilosoph David Emmanuel kann es gar nicht verstehen, wie sehr sich seine geordnete Welt in Chaos verwandelt: Das sprechende Pferd und das Feuer im U-Bahnwagen sind nur der Anfang einer Reihe von völlig unerklärlichen Geschehnissen. David muss sich fragen, wer er denn überhaupt ist und kommt dabei überraschend einem Familiengeheimnis auf die Schliche. Ohne überhaupt zu wissen, was hier genau gespielt wird, muss er eine folgenreiche Entscheidung treffen...

Ausgerechnet einen Geisteswissenschaftler schickt der Autor Tom Zausner auf ein Abenteuer, in dem Magie eine herausragende Rolle spielt! Wie schwer sich der Protagonist David damit tut, ist gut verständlich. In einem sehr humorvollen, aber auch anspruchsvollen Sprachstil wird die Geschichte des Phönix neu erzählt. Als Leser benötigt man eine Menge Konzentration, um die verschiedenen Handlungsstränge zu sortieren und sie zum Schluss zusammen zu führen. Die Charaktere sind äußerst bunt entworfen, jede Figur hat ihr eigenes Geheimnis, daraus ergeben sich nicht nur spannende Situationen, sondern gelegentlich ein spritziges Feuerwerk an Situationskomik.

Wer offen ist für ein eher anspruchsvolles Fantasy-Werk, dem kann ich dieses Buch bestens empfehlen. Sehr gerne vergebe ich dafür 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 21.07.2020

Witzig mit ein bisschen ernstem Hintergrund

Die Mitte ist ein guter Anfang
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Seit 20 Jahren lebt Eva mit ihrem Lebenspartner zusammen, nun macht er ihr überraschend einen Heiratsantrag. Während die anderen Paare in ihrem Alter sich trennen oder scheiden lassen, überlegt Eva, was ...

Seit 20 Jahren lebt Eva mit ihrem Lebenspartner zusammen, nun macht er ihr überraschend einen Heiratsantrag. Während die anderen Paare in ihrem Alter sich trennen oder scheiden lassen, überlegt Eva, was hinter dem Antrag steckt und ob sie ihn annehmen soll. Ob Arne ein schlechtes Gewissen hat? Ihre Freundinnen beginnen bereits die Hochzeit für sie zu planen, da weiß sie immer noch nicht so recht, was sie will. Und dann war da noch Henry im Urlaub, der mit dem heißen Kuss, dem sie zu Hause nochmal über den Weg läuft…

Bestsellerautorin Franka Bloom erzählt eine witzige Geschichte darüber, dass die Mitte des Lebens ein guter Anfang für etwas Neues sein kann. Was allerdings dieses Neue für Eva sein kann, das muss sie noch herausfinden. Da ist mancherlei Situationskomik dabei, aber auch einiges an Drama-Lama, da ist Evas Suche nach sich selbst dabei. Das Buch spiegelt die Gedanken der „reiferen“ Frau, eine Art Midlife-Crisis, witzig geschildert mit einem ernsten Hintergrund.

Das Buch liest sich spannend weg, sehr gerne vergebe ich 4 von 5 Sternen und empfehle es weiter.

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Veröffentlicht am 21.07.2020

Fiktiv mit einem wahren historischen Kern

Ich bleibe hier
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Graun ist ein kleines, idyllisches Dorf in Südtirol. Seit Jahrhunderten zusammengewachsen, werden die Bewohner von 1939 bis 1943 gefragt, ob sie nach Deutschland auswandern oder als Bürger zweiter Klasse ...

Graun ist ein kleines, idyllisches Dorf in Südtirol. Seit Jahrhunderten zusammengewachsen, werden die Bewohner von 1939 bis 1943 gefragt, ob sie nach Deutschland auswandern oder als Bürger zweiter Klasse in Italien bleiben. Die junge Trina entscheidet sich für ihr Dorf. Allerdings darf sie dann nicht als Lehrerin tätig sein, nur heimlich unterrichtet sie auf deutsch in Kellern und Scheunen. Da holt die italienische Regierung eine alte Idee erneut hervor: Ein Energiekonzern soll die Felder und Häuser für einen Stausee überfluten. Mit ihrem Ehemann leistet Trina Widerstand gegen diesen Plan.

Es ist ein bekanntes Bild: der Turm der Kirche, der aus dem See herausragt, passend auch auf dem Titelbild des Buches wiedergegeben. Der Autor Marco Balzano spinnt um die Geschichte der versunkenen Dörfer Reschen und Graun eine Erzählung, die sich an den historischen Hintergrund im letzten Jahrhundert anlehnt. Das Problem der Südtiroler, die weder so richtig italienisch noch so richtig deutsch sind, wird gut dargestellt. Bitter ist die Herangehensweise des italienischen Staates, das über die Bedürfnisse der Dorfbewohner hinweggeht. Das spiegelt Balzanos Geschichte gut wieder. Etwas gestört hat mich der Erzählstrang um Trinas Tochter Marica, es lenkt zeitweise vom eigentlichen Konflikt des Buches ab.

Diese fiktive Geschichte mit einem wahren historischen Kern empfehle ich gerne weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 17.07.2020

Düster und mysteriös

Das Dorf der toten Seelen
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Alice Linstedt plant zusammen mit vier Freunden den Dreh ihres ersten Dokumentarfilms: über Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland. Ihre Großmutter wuchs dort auf, war allerdings ...

Alice Linstedt plant zusammen mit vier Freunden den Dreh ihres ersten Dokumentarfilms: über Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland. Ihre Großmutter wuchs dort auf, war allerdings bereits weggezogen, als vor 60 Jahren auf unerklärliche Weise alle Dorfbewohner verschwanden. Alice und ihre Freunde finden den Ort wie im Dornröschenschlaf vor, doch bald geschehen unerklärliche Dinge. Nun ist nicht nur die Frage, was damals geschehen ist, sondern auch, ob die Filmcrew den Ort lebend wieder verlassen kann.

In zwei Zeitebenen, die sich gegenseitig nach und nach ergänzen, schildert die Autorin Camilla Sten die Geschichte, die erst noch ziemlich harmlos daherkommt, bei der sich jedoch die Spannung mit jeder Seite weiter steigert. Wie Alice steht auch der Leser vor dem Rätsel, was vor 60 Jahren geschehen ist, aber auch, was gerade passiert. Düsternis und schwere Geheimnisse drücken auf die Stimmung. Dieser Thriller webt viele Handlungsfäden geschickt zusammen und erzählt in mehreren Schichten eine Geschichte, die bis zum Schluss überhaupt nicht zu passen scheint. Die Erklärung ist letztendlich verblüffend einfach, auch wenn man sie als Leser schier nicht erkennt.

Dieser mysteriös erzählte und gut eingefädelte Thriller hat mir besondere Lesestunden beschert, deshalb vergebe ich alle 5 möglichen Sterne und empfehle das Buch unbedingt weiter.

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