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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2019

Der absolute Traummann

The One Best Man (Love and Order 1)
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Die alleinerziehende Victoria ist mit ihrer siebenjährigen Tochter Jade zu ihrer Mutter gezogen, da diese an Multiple Sklerose erkrankt ist. Männern hat Vic abgeschworen, seit sie sich von Pete getrennt ...

Die alleinerziehende Victoria ist mit ihrer siebenjährigen Tochter Jade zu ihrer Mutter gezogen, da diese an Multiple Sklerose erkrankt ist. Männern hat Vic abgeschworen, seit sie sich von Pete getrennt hat. Da trifft sie auf Reed Warner, er scheint der Mann ihrer Träume zu sein. Doch er war Petes Trauzeuge, und er ist Anwalt, denen hat Victoria sowieso abgeschworen. Doch Reed lässt nicht locker, er umgarnt sie unablässig.

Diese Liebesgeschichte ist ein Band der Trilogie um die drei Frauen Hannah, Chelsea und Victoria, die gemeinsam im Büro arbeiten und befreundet sind. Hier steht Victoria mit ihrer Geschichte im Vordergrund.

Reed scheint der beste Mann aller Zeiten zu sein, Mr. Perfect, von dem jede Frau träumt. Victoria hingegen zaudert, sie will sich auf keinen Mann einlassen, und sei er noch so perfekt. Dennoch fühlt sie sich angezogen von Reed, schon vom ersten Augenblick an. Und so entsteht ein ja, nein, vielleicht, sehr schnell durchzogen von erotischen Fantasien. Ich war die ganze Zeit auf der Suche nach einem Makel an Reed, doch es gibt nur einen Badboy in diesem Buch, und das ist Pete. Deshalb konnte ich Victorias Verhalten überhaupt nicht nachvollziehen. Zudem plätschert die Handlung ziemlich vor sich hin und ist zudem äußerst vorhersehbar.

Also eine Liebesgeschichte für zwischendurch, mit einem Traummann, der nicht zu toppen ist. Mein Fall ist das nicht, aber das Buch wird sicher seine Anhänger finden, wie die gesamte Trilogie überhaupt.

Veröffentlicht am 30.01.2019

Belanglos

Dance. Love. Learn. Repeat.
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Luke und Phoebe sind in ihrem ersten Semester an der Uni angekommen. Schon während der gemeinsamen Schulzeit schwärmte Phoebe für ihn, doch er war fest liiert mit Abby. Außerdem waren sie sich eher selten ...

Luke und Phoebe sind in ihrem ersten Semester an der Uni angekommen. Schon während der gemeinsamen Schulzeit schwärmte Phoebe für ihn, doch er war fest liiert mit Abby. Außerdem waren sie sich eher selten über den Weg gelaufen, richtig wahrgenommen hat er sie nicht. Nun aber macht Luke mit Abby Schluss, gleich am ersten Abend an der Uni in York, denn schon in den letzten Wochen fühlte er keine Liebe mehr für sie. Zugleich verbringt er den restlichen Abend mit Phoebe, und heißt es nicht, dass man bei der Erstsemesterparty Freunde fürs Leben findet?

Ein Roman über Studenten, zum ersten Mal weg vom Elternhaus und auf der Suche nach der Liebe, nach sich selbst, nach der Selbständigkeit – das Buch schöpft hier aus dem Vollen, es gibt einige Themen für junge Erwachsene in dieser Lebensphase, die angerissen werden. Doch bald versank es für mich in Belanglosigkeiten, als wäre der Fokus der Studenten nur darauf gerichtet, zu feiern, zu trinken, jemand vom anderen Geschlecht ins Bett zu zerren. Ja okay, ein paar Studenten versuchen auch noch, den Partner fürs Leben zu finden, oder zumindest für eine gemeinsame Zeit. Ein bisschen kommt auch das Studium in diesem Buch vor, aber es benötigt nur Platz für einige wenige Seiten. Da reißt das ernste Thema der letzten 50 Seiten auch nicht mehr wirklich das Steuer herum. – Welches Vorbild soll dieses Buch hier spiegeln, welchen Eindruck vom Studentenleben vermitteln?

Dieses Jugendbuch liest sich sehr flüssig, und klar kann man es gut lesen. Allerdings muss man das nicht, es bleibt in vielem sehr beliebig und verliert sich in vielen Belanglosigkeiten.

Veröffentlicht am 26.01.2019

Gemütlicher Cosy Crime

Todesklang und Chorgesang
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Bee Merryweather singt leidenschaftlich gern im Chor mit, auch wenn der Chorleiter Peter Bartholomew manchmal sehr barsch ist mit seinen Sängern. Doch plötzlich ist er tot. Bees Neugier ist bald geweckt, ...

Bee Merryweather singt leidenschaftlich gern im Chor mit, auch wenn der Chorleiter Peter Bartholomew manchmal sehr barsch ist mit seinen Sängern. Doch plötzlich ist er tot. Bees Neugier ist bald geweckt, als klar wird, dass Peter vergiftet wurde. Wer hatte einen Grund, ihn zu töten?

Ein beschauliches, ja fast langweiliges Dorf ist dieses South Pendrick, scheinbar idyllisch mit seinem verarmten Landadel, seinem kuscheligen Dorfladen und all den Bewohnern, von denen jeder etwas zu verbergen hat. Dabei sind alle Protagonisten sehr liebevoll ausgearbeitet, und je mehr die Lektüre voranschreitet, umso mehr erfährt man von den kleinen Marotten der Bewohner. Umso spannender ist es, mit Bee zu ermitteln und dabei noch ein paar kleinere und größere Geheimnisse herauszufinden. Bis dahin, dass sie nicht merkt, ab wann es für sie gefährlich wird mit all diesen Geheimnissen, denen sie auf die Spur gekommen ist. Geschickt führt die Autorin den Leser immer wieder auf falschen Fährten, der Reigen der Verdächtigen wird immer neu angestoßen.

Eine Geschichte in der Tradition der englischen Krimis, eher unblutig, dafür mit viel Lokalkolorit. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 26.01.2019

Amüsante Mischung aus Humor und Krimi

Liebe, Tod und Tofu
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Fernsehköchin Francesca Carlotti freut sich auf ein heimliches Liebeswochenende mit ihrem neuen Lover, doch da kommt alles ganz anders: Nach einem Murenabgang ist ihr Hotel von der Umwelt abgeschnitten, ...

Fernsehköchin Francesca Carlotti freut sich auf ein heimliches Liebeswochenende mit ihrem neuen Lover, doch da kommt alles ganz anders: Nach einem Murenabgang ist ihr Hotel von der Umwelt abgeschnitten, ihr Lover ist verhindert. Stattdessen trifft sie dort unversehens den Rest ihrer Familie: Noch-Ehegatte Giancarlo ist mit seiner neuen Flamme angekommen, Tochter Carla als Sportreporterin unterwegs, Sohn Cosimo seiner Mutter nachgereist. Zu allem Überfluss gibt es an einem völlig verregneten Abend einen Mord, und verdächtig sind plötzlich alle Anwesenden…

Gibt es irgendein Klischee, das die Autorin Margot Jung nicht genüsslich in die Geschichte verpackt und dabei durch den Kakao zieht? Da wird es schnell turbulent, denn während sich einige bemühen, den Täter zu finden, gibt es Zickenkrieg zwischen allen Beteiligten, alte und neue Liebschaften, die funktionieren oder auch nicht, einen Unbekannten, der Erpresserbriefe verteilt und natürlich den Täter, der versucht, inkognito zu bleiben. Eine brisante Mischung also, die den Krimi auf amüsante Weise vorantreibt und beim Lesen die Lachmuskeln strapaziert. Lediglich das Kochen kam mir ein bisschen zu kurz, vielleicht darf Francesca in der Fortsetzung etwas anspruchsvoller tätig werden als in diesem Band. Als kleines Appetithäppchen gibt es allerdings noch ein paar von Francescas Rezepten im Anschluss an die Geschichte selbst.

Schon das Coverbild lässt erahnen, dass dieser Krimi sich selbst nicht ganz ernst nimmt, weitere Illustrationen lassen weitere Bilder über die unfreiwillig Eingeschlossenen entstehen.
Mit viel Augenzwinkern vermischt die Autorin diese Zutaten zu einer amüsanten, aber auch gut gewürzten Mischung aus Humor und Krimi. Sehr gerne empfehle ich diese weiter und bin schon gespannt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Böses hinter frommen Fassaden

Sühneopfer
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Matt Hunter, Ex-Pastor und inzwischen als Professor tätig, arbeitet immer wieder mit der Polizei bei religiös motivierten Verbrechen zusammen. Doch nun hat er sich eine Auszeit genehmigt, um ein Buch zu ...

Matt Hunter, Ex-Pastor und inzwischen als Professor tätig, arbeitet immer wieder mit der Polizei bei religiös motivierten Verbrechen zusammen. Doch nun hat er sich eine Auszeit genehmigt, um ein Buch zu schreiben. Da passt es, dass seine Frau Wren sich als Architektin für die Renovierung einer Kirche beworben hat und die ganze Familie nun in einen Kurzurlaub nach Hobbs Hill aufbricht. Der dortige Pfarrer stellt sich als ehemaliger Studienkollege dar, der es sehr schade findet, dass Matt seinen Glauben verloren hat. Als mehrere Frauen spurlos verschwinden, bietet Matt der örtlichen Polizei Hilfe bei den Ermittlungen an. Doch schon bald scheint es, als würden sich Gegenwart und Vergangenheit vermischen, das Böse scheint sich Bahn brechen zu wollen.

Mit der sympathischen Familie Hunter, die so gar nicht religiös in einem äußerst gottesfürchtigen Nest landet, ist dem Autor Peter Laws eine interessante Familie aus der Schreibfeder entsprungen. Die Eltern Matt und Wren sowie deren Kinder Lucy und Amelia müssen sie sich einem Abenteuer stellen, das so gar nicht geplant war und ihnen bald gefährlich wird. Der Leser schlägt sich mit ihnen in diesem undurchsichtigen Dickicht aus religiösem Wahn und Glauben durch und überlegt dabei immer wieder, was dahinterstecken könnte. Geht es hier überhaupt so sehr um Wrens Auftrag? Und wer lässt die Frauen verschwinden, welches Motiv verbindet diese Taten? Bald scheint der Aufenthalt in Hobbs Hill äußerst gefährlich zu werden für die Familie Hunter. Sehr subtil schimmert diese Gefahr anfangs durch die Zeilen durch, um immer präsenter zu werden, wiewohl immer noch nicht richtig greifbar. Geschickt werden Hinweise gestreut, der Leser überlegt gerne mit, und doch scheint alles nicht wirklich zusammenzupassen… Im Nu sind die gut 500 Seiten des Buches inhaliert, denn der Spannungsbogen ist so straff, dass man immer weiterlesen möchte.

Insgesamt ein Buch, das mich sehr schnell in seinen Bann gezogen hat, die unerwarteten Wendungen der Geschichte sowie das spannende Mitraten haben mir sehr gut gefallen. Ob es wohl eine Fortsetzung gibt? Ich würde sie sehr gerne lesen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe vier von fünf Sternen.