Ein außergewöhnlicher Thriller
Bei Sühneopfer handelt es sich um das Debüt des Autors.
Im Mittelpunkt steht der ex-Pastor und heutige Universitätsprofessor Matthew Hunter, der auch regelmäßig der Londoner Polizei in Fällen beratend ...
Bei Sühneopfer handelt es sich um das Debüt des Autors.
Im Mittelpunkt steht der ex-Pastor und heutige Universitätsprofessor Matthew Hunter, der auch regelmäßig der Londoner Polizei in Fällen beratend zur Seite steht, wenn in deren Fällen religiöse Tendenzen vorkommen.
Hunter fährt gemeinsam mit seiner Frau für einige Tage in eine Ortschaft in Oxfordshire, wo seine Frau sich in der hiesigen Kirche als Architektin um die Renovierung eben dieser bewirbt. Der Pastor ist zufälligerweise ein ehemaliger Studienkollege Hunters und seine Gemeinde hat einen ungewöhnlich großen Zulauf von bekehrten Christen. Plötzlich verschwinden zwei Frauen, die merkwürdige Abschiedsworte hinterlassen, und so kommt es, dass Hunter auch hier wieder der örtlichen Polizei beratend zur Seite steht.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, spannend und fesselnd. Obwohl das Buch mit mehr als 500 Seiten nicht gerade dünn ist, kommt es einem so vor, dass man nur so durch die Handlung fliegt. Der Protagonist Matthew Hunter hat immer wieder Visionen, die die Spannung nur noch verstärken.
Man blickt direkt in die Abgründe der menschlichen Seelen, und es wird überdeutlich, dass zwischen tiefer Religiosität und Fanatismus ein schmaler Grad herrscht. Es wird aufgezeigt, dass auch christliche Glaubensgemeinschaften meiner Meinung nach nicht immer positiv auf einen Menschen einwirken.
In dieser Geschichte wird dem Sakrament der Taufe eine sehr große und wichtige Rolle beigemessen.
Gerade für jemanden, der sich nicht alltäglich mit dem Thema christlichen Glauben auseinandersetzt dürfte die Handlung besonders spannend sein.
Ich muss zugeben, dass ich zwar katholisch getauft bin, mir persönlich aber solche Extreme noch nicht begegnet sind. Natürlich bekommt man sowas immer mal wieder in den Medien mit, aber hautnah kenne ich das einfach nicht.
Ich finde es gut, dass so ein Thema auch mal in einem spannenden Psychothriller aufgegriffen wird.
Ich muss sagen, ich hatte von Anfang an einen starken Verdacht, in welche Richtung das ganze hinauslaufen könnte, umso verblüffter war ich, als die Geschichte nach und nach aufgedröselt wurde. Mit dem Ausgang hab ich absolut nicht gerechnet.
Von mir bekommt dieser etwas andere Thriller die volle Punktzahl der Bewertung, weil er mich von der ersten bis zur letzten Seite erstklassig unterhalten hat.
Sühneopfer soll ja den Auftakt zu einer Reihe rund um Matthew Hunter sein, und ich bin echt gespannt, wie es mit ihm weitergeht.