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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2018

Abenteuer mit legendärem Hintergrund

Geheimakte / Geheimakte Excalibur
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Der Archäologe Max Falkenburg und sein Freund Patrick werden zu einem Vortrag nach London eingeladen. Max‘ Freundin Jody möchte ihn seiner Familie vorstellen, doch die Eltern scheinen zu versnobt zu sein, ...

Der Archäologe Max Falkenburg und sein Freund Patrick werden zu einem Vortrag nach London eingeladen. Max‘ Freundin Jody möchte ihn seiner Familie vorstellen, doch die Eltern scheinen zu versnobt zu sein, um ihn zu mögen. Dann wird auch noch das Haus der Familie Wellesley überfallen, die Mutter verletzt, der Vater entführt. Plötzlich finden sich Max und Jody in einer Verschwörung um das Schwert Excalibur wieder. Ein Geheimverbund möchte es unbedingt in seine Hände bekommen – und die Familie Wellesley soll den Schlüssel dazu in der Hand halten. Bald geraten alle in größte Gefahr.

Wieder einmal schickt der Autor André Milewski seinen Protagonisten Max Falkenburg auf ein Abenteuer mit einem historisch-mythischen Hintergrund. Die Geschichte ist in sich selbst abgeschlossen, man kann sie gut ohne Vorkenntnisse lesen, allerdings wird man sicherlich ein größeres Lesevergnügen haben, wenn man alle „Geheimakten“ in den jeweiligen Zusammenhang bringen kann. Eine bunte Mischung an Mythos, Abenteuer und Action fächert der Autor auf, man fühlt sich immer wieder mal an „Indiana Jones“ erinnert. Von Vorteil ist, dass der Leser keine Vorkenntnisse zu der Artus-Legende haben muss (aber durchaus haben darf), um die Geschichte zu verstehen: Dem Autor gelingt es hervorragend, Legenden und eigene Ideen geschickt zu einem neuen Ganzen zu verbinden, so dass ein spannendes und actionreiches Abenteuer entsteht. Ein flüssiger Schreibstil tut sein Übriges, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag.

Ganz klar also ein absolutes Lesevergnügen, deshalb gibt es von mir alle fünf möglichen Sterne sowie eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Zwei Dichterfürsten in geheimer Mission

Die Affäre Carambol (Goethe und Schiller ermitteln)
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Goethe und Schiller, zu Besuch in Frankfurt, werden gebeten, in zwei Mordfällen zu helfen und diskret die Täter ausfindig zu machen. Eine Verschwörung scheint in einen Krieg gegen Napoleon Bonaparte auszuarten, ...

Goethe und Schiller, zu Besuch in Frankfurt, werden gebeten, in zwei Mordfällen zu helfen und diskret die Täter ausfindig zu machen. Eine Verschwörung scheint in einen Krieg gegen Napoleon Bonaparte auszuarten, und jemand versucht, daraus Gewinn zu ziehen. Da die beiden Dichter schon mal kriminalistisch tätig waren, sollen sie die Drahtzieher dahinter herausfinden.

Obwohl die beiden Herren wenig erpicht auf diese Aufgabe sind, werden sie dennoch in die Ermittlungen verwickelt, bis dahin, dass sie selbst in Lebensgefahr geraten. Scharfsinnig sind sie, abenteuerlich ist manche ihrer Ausführungen, eine kleine Liebesromanze spielt auch eine Rolle… Skurril ist es tatsächlich, wie die beiden von einer Aufregung in die nächste geraten, von Anfang bis Ende. Schon auf den ersten Seiten schildert der Autor eine abenteuerliche Reise nach Frankfurt, bei der mehrere Kutschen verschlissen werden und die Insassen recht zerknittert und verspätet an ihrem Ziel ankommen. Dieser Grundton wird über das gesamte Buch hinweg durchgehalten, gespickt mit mancherlei alter Schreibweise, wie sie Schiller (der hinter dem Ich-Erzähler des Buches steckt) durchaus angewandt hätte. Die etwas altmodische Schreibweise ist dennoch gut zu lesen, so dass sich der Leser unversehens in einen historischen Krimi verwickelt sieht, der die damaligen Verhältnisse gut spiegelt und gleichzeitig gut unterhält. Die Geschichte selbst ist gut gesponnen, man kann sich die beiden Herren bei diesem Abenteuer gut vorstellen.

Insgesamt ist das Buch eine spannende Mischung aus historischem Krimi und spannender Fiktion, sowohl was die Geschehnisse wie auch die Personen betrifft. Damit bin ich neugierig geworden auf weitere Fälle dieses außergewöhnlichen Ermittlerduos. Gerne lasse ich dafür vier Sterne hier sowie eine Leseempfehlung für das Buch.

Veröffentlicht am 04.06.2018

Krimi mit irischem Flair

Schweigegelübde (Ein Emma-Vaughan-Krimi 2)
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Inspector Emma Vaughan ermittelt im Krankenhaus, ein „Todesengel“ soll bereits einige Patienten zu Tode gebracht haben. Privat muss sie dafür sorgen, dass ihr Ex-Mann nicht jahrelang hinter Gitter kommt, ...

Inspector Emma Vaughan ermittelt im Krankenhaus, ein „Todesengel“ soll bereits einige Patienten zu Tode gebracht haben. Privat muss sie dafür sorgen, dass ihr Ex-Mann nicht jahrelang hinter Gitter kommt, ist er doch angeklagt, aktiv bei der IRA mitgemacht zu haben. Sie selbst hat kein besonders gutes Verhältnis zu ihm, musste sie doch in der Ehe viel Gewalt ertragen.

Dies ist bereits der zweite Fall der irischen Kommissarin, die einerseits sehr gut kombinieren kann, andererseits aber so sehr von Schmerzmitteln abhängig ist, dass sie als süchtig bezeichnet werden muss. Damit bleibt für mich wie auch im ersten Band die Frage, ob sie tatsächlich so erfolgreich sein kann. Andererseits ist sie recht kantig gezeichnet, als Protestantin und alleinerziehende Mutter in einem erzkatholischen Irland und in einem Beruf, den Männer ungern für Frauen öffnen. Letztendlich aber ist die Geschichte ganz interessant, es ist spannend, wie unkonventionell Emma ermittelt. Doch so richtig gefesselt hat sie mich nicht. Interessant ist jedoch das irische Flair des Krimis, denn sowohl die Landschaft als auch die Geschichte des Landes spielen eine wichtige Rolle im Buch. Die Auflösung des Kriminalfalles hat mich nicht wirklich überzeugt, zu sehr wird hier ein Klischee bemüht, das ich bereits zu Beginn des Buches abgetan habe, weil es zu offensichtlich wäre.

Damit vergebe ich diesem Band gerade noch vier von fünf Sternen, es gab so viele Kritikpunkte, die mich nicht wirklich überzeugt haben.

Veröffentlicht am 30.05.2018

Achterbahn der Gefühle

Solange du lügst
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Iris führt eine glückliche Ehe. Doch ihr Glück wird jäh zerstört, als ihr Mann bei einem Flugzeugunfall stirbt. Wie aber kam ihr Mann zu einem Flug nach Seattle, wenn er zu einer Konferenz nach Orlando ...

Iris führt eine glückliche Ehe. Doch ihr Glück wird jäh zerstört, als ihr Mann bei einem Flugzeugunfall stirbt. Wie aber kam ihr Mann zu einem Flug nach Seattle, wenn er zu einer Konferenz nach Orlando fliegen wollte? Iris muss erkennen, dass ihr Mann sie belogen hat. Was aber kann sie noch für sicher halten von dem, was er ihr gesagt hat? Wem kann sie überhaupt noch trauen? Plötzlich erhält sie Nachrichten, die eigentlich nur von ihrem Mann kommen könnten. Wie kann das sein?

Die Autorin Kimberly Belle lässt Iris selbst die Geschichte erzählen, so dass der Leser sich sehr schnell in der Gefühlswelt der Protagonistin wiederfindet. Iris durchlebt eine Achterbahn der Gefühle, die kaum zu ertragen ist, denn ihre Trauer wird immer wieder durchbrochen von der Hoffnung, dass ihr Mann noch leben könnte. Währenddessen ermittelt die Polizei. An die Adresse ihres Mannes kommen Vorwürfe von seinem Arbeitgeber, die ihre eigene Zukunft empfindlich gefährden könnte. Die Schlinge um ihren Hals zieht sich immer enger zusammen. Das wird sehr spannend erzählt in einem flüssigen Schreibstil, so dass der Leser schnell gefesselt ist von Iris‘ Geschichte. Einige überraschende Wendungen laden zum munteren Miträtseln ein, was denn nun mit Will geschehen ist.

Insgesamt verdanke ich dem Buch einige spannende Lesestunden, so dass ich hier gerne eine Leseempfehlung vergebe und der Geschichte vier von fünf Sternen gebe.

Veröffentlicht am 30.05.2018

Auf den Punkt gebracht

Kühn hat Ärger
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Als ein Jugendlicher mit Migrationshintergrund tot aufgefunden wird, ist es an Martin Kühn und seinem Team, nach den Hintergründen zu dem Mord zu recherchieren. Dabei bewegt er sich bald im Milieu der ...

Als ein Jugendlicher mit Migrationshintergrund tot aufgefunden wird, ist es an Martin Kühn und seinem Team, nach den Hintergründen zu dem Mord zu recherchieren. Dabei bewegt er sich bald im Milieu der Reichen und Wohltätigen. Wer jedoch sollte einen Grund haben, Amir zu ermorden? Währenddessen muss Kühn sich einerseits im polizeilichen Alltag wieder zurechtfinden, andererseits plagen ihn die Überlegungen, ob seine Frau fremdgeht.

„Kühn hat Ärger“ ist der zweite Band um den Kommissar Martin Kühn, der nach einer Rehabilitation wieder in sein Berufsleben zurückfinden und sich dabei gleichzeitig in einen recht verzwickten Mordfall knien muss. Es menschelt in jeder Hinsicht. Sehr detailliert beschreibt der Autor Jan Weiler die Lebenswelten seiner Protagonisten, lädt den Leser ein, sie zu begleiten, ihre Motivationen nachzuvollziehen. Er spart dabei auch nicht mit einem Schuss Sozialkritik, seine satirische Ader verwandelt manches Lachen in eine nachdenkliche Gedankenspirale. Dennoch nimmt er seine Protagonisten in jeder Hinsicht ernst. Die Auflösung ist von langer Hand vorbereitet und gut nachvollziehbar. Jan Weilers journalistische Ader schimmert durch jeden Satz des Buches hindurch, sein Schreibstil ist eine besondere Freude beim Lesen.

Auf den Punkt gebracht hat der Autor einen leicht sozialkritischen Roman mit Krimihandlung und viel Situationskomik, gerät dabei aber nie ins Alberne. Dafür gebe ich gerne alle fünf möglichen Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung. Ganz klar bin auch ich bei Kühns nächster Ermittlung wieder dabei!