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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2024

Explosive Geheimnisse

Meeresfriedhof
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Während des Zweiten Weltkriegs geht ein Schiff der Hurtigrute unter, hunderte Menschen kommen dabei zu Tode. Auch der Reeder Thor Falck ist unter den Toten. Seine Frau, die Schriftstellerin Vera Falck, ...

Während des Zweiten Weltkriegs geht ein Schiff der Hurtigrute unter, hunderte Menschen kommen dabei zu Tode. Auch der Reeder Thor Falck ist unter den Toten. Seine Frau, die Schriftstellerin Vera Falck, überlebt zusammen mit ihrem kleinen Sohn Olav. Fünfundsiebzig Jahre später sind Vera und Olav völlig zerstritten. Als Vera sich das Leben nimmt, ist ihr Testament unauffindbar. Olavs Tochter Sasha macht sich daran, das Testament zu finden, und entdeckt, dass Vera ihre Memoiren aufgeschrieben hatte. Darin erzählt sie ein Geheimnis mit explosivem Charakter. Doch Sasha ist fest entschlossen, die Wahrheit herauszufinden, auch wenn sie sich dabei gegen ihren mächtigen Vater stellen muss.

Das Buch ist der erste Teil der Falck-Saga. Die Familie Falck ist reich und mächtig geworden, während der verarmte Zweig der Familie von Vera unterstützt wurde. Der Geschichte liegt ein spannender Plot zugrunde, doch manches wirkt beim Erzählen auch recht langatmig. Der politische Hintergrund der Erzählung hat sich mir nicht immer vollständig erschlossen, und ich musste mich dabei immer wieder sehr konzentrieren, um Zusammenhänge zu erfassen. Doch es gibt ja noch zwei Fortsetzungen, so dass noch so einiges enthüllt werden kann. Ich bin schon sehr gespannt darauf.

Mich hat das Buch recht schnell in seinen Bann gezogen, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.07.2024

In bester englischer Krimitradition

Mord stand nicht im Drehbuch
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Anthony Horowitz hat die Zusammenarbeit mit dem Privatdetektiv Daniel Hawthorne nie wirklich genießen können, und so ist er froh, ihm absagen zu können, als der Vertrag für die gemeinsamen Bücher abläuft. ...

Anthony Horowitz hat die Zusammenarbeit mit dem Privatdetektiv Daniel Hawthorne nie wirklich genießen können, und so ist er froh, ihm absagen zu können, als der Vertrag für die gemeinsamen Bücher abläuft. Stattdessen will er seine Energie in sein Theaterstück „Mindgame“ stecken, das vor der Uraufführung steht. Doch diese erhält eine vernichtende Kritik. Die Kritikerin wird am nächsten Morgen tot aufgefunden. Alle Hinweise der Polizei deuten auf Anthony als Täter hin. Nun erkennt dieser, dass es nur noch eine Person gibt, die ihm helfen kann, seine Unschuld zu beweisen: Daniel Hawthorne. Doch wird der sich darauf einlassen, ihm zu helfen?

Das Buch ist bereits der vierte Band um den Privatdetektiv Daniel Hawthorne, der eine Aufklärungsquote von 100% hat, und dem Autor Anthony Horowitz, der diese Fälle jeweils in einem Buch bündeln soll. Doch Anthony hasst es, wenn Hawthorne ihn nicht in die Aufklärung mit einbezieht, sondern alle seine Beobachtungen erst mal sammelt, um sie am Schluss erst aufzudecken, wenn er den Täter präsentiert. Dieser Fall ist besonders heikel, denn eigentlich will Anthony nicht mehr mit Hawthorne zusammenarbeiten. Und doch muss er das tun, denn es gibt niemand anders, der der Polizei in kürzester Zeit den richtigen Täter präsentieren kann. So vertrackt diese Ausgangssituation ist, der Fall selbst ist noch vertrackter. Dafür ist es ein besonderes Vergnügen, dem Geschehen zu folgen, um am Schluss in bester Krimimanier den Täter präsentiert zu bekommen. Da fallen dann alle Puzzleteile an die richtige Stelle, alles macht Sinn.

Man kann das Buch durchaus ohne weitere Vorkenntnisse lesen. Doch wer die Bücher in der richtigen Reihenfolge liest, kann die besondere Dynamik zwischen Anthony Horowitz und Daniel Hawthorne besser verstehen.

Mich hat dieser Krimi in bester klassischer Tradition bestens unterhalten können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 09.07.2024

Landleben

Mühlensommer
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Maria bricht mit ihren Töchtern und mit Freunden der Familie zu einem langen, erholsamen Wochenende auf. Doch die Freude am Kurzurlaub wird jäh unterbrochen: Ihre Mutter ruft an, der Vater hatte einen ...

Maria bricht mit ihren Töchtern und mit Freunden der Familie zu einem langen, erholsamen Wochenende auf. Doch die Freude am Kurzurlaub wird jäh unterbrochen: Ihre Mutter ruft an, der Vater hatte einen Unfall und liegt im Krankenhaus. Sie bittet Maria, auf den Bauernhof zu kommen, um die Tiere und die demente Großmutter zu versorgen, während die Mutter selbst im Krankenhaus beim Vater ist. So findet Maria sich unversehens auf dem Mühlenhof wieder, und während sie die anfallenden Arbeiten erledigt, tauchen die Erinnerungen an früher auf, an den Schulbus, den Schweinestall, an all die Arbeiten, die sie bereits seit frühester Kindheit mit erledigen musste.

Maria hatte sich inzwischen in der Stadt ein neues Leben aufgebaut und sich von den Mühen auf dem Bauernhof distanziert. Doch es steht noch eine Auseinandersetzung mit dem Bruder aus, noch ist unklar, wer den Hof übernehmen soll. Der Bruder soll es tun, hatten die Eltern vor Jahren beschlossen, doch die Geschwister waren sich uneinig, denn dann würde Maria auf einen großen Anteil ihres Erbes verzichten. Die vielen Facetten des Buches vermischen sich und setzen ein Bild auf, das vom Leben auf dem Land erzählt, von früher und von heute. Man spürt, dass Maria sich davon losgelöst hatte, wobei ihr das nicht so ganz gelungen war, denn schnell ist sie in den Erinnerungen versunken und erledigt wie nebenbei all die anfallenden Arbeiten. Ein Stück Bauernkind steckt immer noch in ihr. Das Landleben wird realistisch geschildert, es kommen auch einige recht drastische Szenen vor. Aber es mischt sich auch viel Humor in Marias Erzählungen, da habe ich ein paarmal herzhaft gelacht. Die Auflösung zum Schluss zeigt, dass man im Leben durchaus eine Entscheidung auch wieder rückgängig machen darf und sich dabei ganz neue Perspektiven ergeben.

Mir hat Marias Geschichte einen guten Einblick in das Leben auf dem Land gegeben. Ich vermute mal, dass in diese Erzählung viele eigene Erlebnisse der Autorin eingeflossen sind. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 06.07.2024

Die Geheimnisse der Vergangenheit

Wenn sie lügt
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Goran kehrt nach Jahren zurück nach Waldesroda. Norah, in die er seit seiner Jugend heimlich verliebt ist, erhält Drohbriefe, deshalb hatte ihre Mutter ihn gebeten, ihr zur Seite zu stehen. Die Briefe ...

Goran kehrt nach Jahren zurück nach Waldesroda. Norah, in die er seit seiner Jugend heimlich verliebt ist, erhält Drohbriefe, deshalb hatte ihre Mutter ihn gebeten, ihr zur Seite zu stehen. Die Briefe beziehen sich auf den Tod eines Liebespaares, das von Norahs ehemaligem Freund getötet wurde. Ob David die Briefe geschrieben hat? Doch der starb selbst kurz nach dem Tod des Liebespaares. Wer also schreibt nun die Briefe an Norah?

Es ist eine spannende Geschichte aus der Vergangenheit, die gefährlich in die Gegenwart hineinragt. Schnell ist man am Rätseln, wie das eigentlich Unmögliche doch möglich sein kann. Die Erzählung wird aus drei verschiedenen Sichtweisen geschildert, nämlich aus Norahs, Gorans und eines rätselhaften Er. Dabei baut der Autor Linus Geschke einige überraschende Wendungen ein, so dass sich immer wieder neue Perspektiven und damit neue Verdächtige ergeben. Gibt es hier eigentlich irgend jemand in der Geschichte, der keine Geheimnisse hat? Das baut zusätzlich Spannung auf, so dass man an den Seiten des Buches klebt, bis man endlich der Auflösung auf die Spur kommt.

Mich konnte der Thriller bestens unterhalten. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 06.07.2024

Unverwechselbares Ambiente

Mord im Antiquitätenladen
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Der Antiquitätenhändler Siggi wird unfreiwillig zum Ermittler in einem Mordfall. Denn er findet seinen Laden aufgebrochen vor, ein Toter sitzt im Schaukelstuhl und starrt ihn an. Nur um gleich wieder zu ...

Der Antiquitätenhändler Siggi wird unfreiwillig zum Ermittler in einem Mordfall. Denn er findet seinen Laden aufgebrochen vor, ein Toter sitzt im Schaukelstuhl und starrt ihn an. Nur um gleich wieder zu verschwinden, so dass die Polizei natürlich nicht an einen Mord glaubt. Keine Leiche, kein Tatort, keine Ermittlungen. Dafür hat Siggi überraschend eine neue Putzhilfe, die seinen Laden auf Vordermann bringt. Wie passt das alles zusammen?

Waldi Lehnertz ist bekannt aus der ZDF-Sendung Bares für Rares. Seine Fachkenntnisse aus dem Antiquitätenladen hat er gekonnt in einen Krimi verwoben, der strotzt vor skurrilen Charakteren und jeder Menge Situationskomik. Das lockt immer wieder mal ein Lächeln ins Gesicht während der Lektüre. Der Kriminalfall ist interessant aufgebaut. Doch vor allem haben mir die verschiedenen Charaktere gefallen und das unverwechselbare Ambiente des Antiquitätenhandels. Nicht alles erscheint mir auf den ersten Blick nachvollziehbar, so wird der Laden an einem Tag zahlreich frequentiert, an anderen Tagen ist es kein Problem, den Laden geschlossen zu halten. Auch die Auflösung, so interessant sie ist, konnte mich nicht so ganz überzeugen. Doch angesichts des humorvollen Tons dieses Krimis kann ich über einiges hinwegsehen.

Mich hat dieser Cosy Crime bestens unterhalten können, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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