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Veröffentlicht am 12.07.2024

Die verschworene Rettungsmannschaft

Der Retter
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An der Küste Northumberlands wird eine Leiche in einer Schwimmweste von einem vor über 20 Jahren gesunkenen Seeschleppers „Pollux“, aufgefunden. Bei der damalige Rettungsaktion waren die Seenotretter von ...

An der Küste Northumberlands wird eine Leiche in einer Schwimmweste von einem vor über 20 Jahren gesunkenen Seeschleppers „Pollux“, aufgefunden. Bei der damalige Rettungsaktion waren die Seenotretter von Ameland und Norderney beteiligt. Bei Nachfrage durch die niederländischen Behörden ergeben sich unterschiedliche Berichte und Aussagen. Um die Identität des Leichnams zu ermitteln, nimmt Cupidos neuer Kollege Xander Rimbach auf Norderney die Ermittlungen auf. Er ist glücklos und wird mit üblen Vergiftungserscheinungen zur Intensivstation des Nordener Krankenhaus geflogen.
Cupido, der eigene private Nachforschungen auf Texel betreibt, muss eingreifen, um auf seine eigene Art der Wahrheit auf den Grund zu gehen.


Mein erster Eindruck von diesem Roman ist ein faszinierendes Bild vom Wattenmeer, Texel, Norderney und den Menschen, die in dieser Region leben. Da ich selbst Norderney sehr gut kenne, war ich begeistert von Deens Ortskenntnis. Ich denke, dass er sicherlich einige Zeit im Bereich Wattenmeer, Texel, Ameland und Norderney gelebt hat und die Nordsee und das Wattenmeer nicht nur einmal befahren hat. Es ist bemerkenswert wie exakt er das Leben und die Gefühle der Bevölkerung beschreiben kann.
Leider habe ich „Der Taucher“ nicht gelesen. Ich werde es schnell nachholen. Deshalb konnte ich Cupidos seelische Verfassung nicht richtig nachvollziehen, weil im „Der Holländer“ die Vater/Sohn Problematik nicht so hochstilisiert wurde. Trotzdem bin ich begeistert über seinen analytischen Blick und seine Verhörtechnik.
Xander Rimbach hat allerdings auch etliche Pluspunkte gemacht. Seine Beharrlichkeit und seine Beobachtungsgabe machen Spaß seinen Weg zu verfolgen.
Ich hoffe, die Beiden bleiben noch lange ein Team und wir können noch viel von ihnen lesen.
Der Kriminalfall, der hatte es in sich. Es ist schon interessant, wie tief gegraben werden musste, um an die Wahrheit zu kommen. Die meisten Ermittler hätten sicher früher aufgegeben, aber nicht Cupido und Rimbach……

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Veröffentlicht am 29.06.2024

Mehr von Carla und Co.!

Die Sehenden und die Toten
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Die ehemalige Mordermittlerin Carla Seidel, die in Hamburg große Erfolge gefeiert hat, ließ sich aus persönlichen, privaten Gründen ins Wendland versetzen.
Seit zwei Jahren wagt sie hier einen Neuanfang ...

Die ehemalige Mordermittlerin Carla Seidel, die in Hamburg große Erfolge gefeiert hat, ließ sich aus persönlichen, privaten Gründen ins Wendland versetzen.
Seit zwei Jahren wagt sie hier einen Neuanfang mit ihrer hochsensiblen Tochter, die auch nach dieser längeren ruhigen Phase nicht aus ihrem „Schneckenhaus“ herausgefunden hat.
Als der 18-jährige Justus tot aufgefunden wird, ist Carla wieder mitten in einer Mordermittlung. Tatort und Opfer geben Carla und ihrem Team Rätsel auf. Schnell ergeben sich für Carla zwei verschiedene Gesichter des Toten und sie vermutet, dass auch seine Eltern vom Doppelleben ihres Sohnes keine Ahnung hatten.


Das ist ein guter Beginn der neuen Reihe um Kommissarin Carla Seidel!
Wir erleben eine taffe Kommissarin mit all ihren Ecken und Kanten oder besser gesagt mit all ihren Ängsten und Panikattacken.
Die bizarre und durch mannigfaltige häusliche Gewalt geprägte Vergangenheit dieser starken Ermittlerin wird in kurzen Einschüben skizziert, um die Notwendigkeit ihrer Flucht ins Wendland und das Verhalten der Tochter nachvollziehen zu können. Alle Panikattacken von Carla sind dadurch nachvollziehbar und ihre Entstehung ist so gut beschrieben, dass man glaubt, das anfängliche Kribbeln ihrer Nerven selbst zu verspüren.
Ihre Ermittlungsschritte basieren interessanterweise teils auf Hinweise und Ermittlungsarbeit und teils auf ihr Bauchgefühl. Ihre Beobachtungsgabe und auch die Ihrer Tochter Lana sind besonders ausgeprägt.
Es hat Spaß gemacht, alle Ermittlungsfortschritte, Sackgassen und Umwege mit Carla und ihre Team zu gehen, weil nichts aus dem Hut gezaubert wurde, einfach alles nachvollziehbar war.
Ich möchte mehr über Carla, ihre Tochter und ihr Team lesen.

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Veröffentlicht am 27.06.2024

Atemberaubend spannend

Die Auszeit
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Die Influencerin Viktoria Kaplan und ihre fünf engsten Vertrauten werden ein exklusives abgeschiedenes Retreat in den Alpen eingeladen, um Viktorias 1.000.000sten Follower zu feiern.
Schon während des ...

Die Influencerin Viktoria Kaplan und ihre fünf engsten Vertrauten werden ein exklusives abgeschiedenes Retreat in den Alpen eingeladen, um Viktorias 1.000.000sten Follower zu feiern.
Schon während des Begrüßungscocktails empfindet der Hotelbesitzer Pierre starke Spannungen unter der oberflächlichen guten Laune der Anreisenden. Schnell zeigen sich Risse in der glatten Oberfläche, Neid, Misstrauen, Verzweiflung und offener Hass treten zu Tage. Bald ist das erste Opfer zu beklagen.


Dieser spannende Thriller ist vor allem durch Tweets und Rückblenden geprägt.
Das war anfänglich für mich als ältere Zeitgenossin nicht ganz einfach zu verfolgen, aber man gewöhnt sich schnell. Schnell sind auch die Sprünge, Gegenwart, Tweet, Vergangenheit, aber immer überschrieben, damit auch meines Gleichen sich zurechtfindet.
Es ist ein moderner Thriller, der in die heutige Zeit passt. Er zeigt vor allem, dass das Verhältnis zwischen Influencer und Follower genauso anonym und nichtssagend ist, wie die „Freunde“ auf Facebook oder ähnlichem. Der Unterschied besteht nur darin, dass die Follower, Fans der Influencer sind und ihr Leben nach ihnen ausrichten, während die Influencer möglichst keinen persönlichen Kontakt mit ihren Followern anstreben.
Wie oberflächlich einerseits, aber professionell in der Produktvermarktung andererseits gearbeitet wird, zeigt der Thriller in aller Deutlichkeit.
Die einzelnen Protagonisten werden sehr genau beschrieben und charakterisiert. Obwohl man jeden einzelnen gut kennenlernt und einzuschätzen glaubt, bleibt das Buch bis zur letzten Seite spannend. Emely Rudolf hat trotz der vielen Rückblenden den Spannungsbogen nie aus den Augen verloren und uns einen, für mich unglaublichen, Showdown geliefert, der mich manchmal das Atmen vergessen ließ.
Chapeau!!!

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Anfangs verwirrend, aber irre spannend

Hast du Zeit?
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Menschen verschwinden und tauchen nie wieder auf. Als Conny Goldmann sich beobachtet und verfolgt fühlt, will die Polizei ihr nicht helfen, weil sie Connys Ängste für Paranoia halten.
Als Lars Erik Grotheer, ...

Menschen verschwinden und tauchen nie wieder auf. Als Conny Goldmann sich beobachtet und verfolgt fühlt, will die Polizei ihr nicht helfen, weil sie Connys Ängste für Paranoia halten.
Als Lars Erik Grotheer, ehemaliger Polizist, ihr helfen will, wird sie unvermittelt ermordet.
Felicitas Möller und auch Grotheers Tochter verschwinden, werden entführt. Grotheer und Felicitas Lebensgefährtin machen sich gemeinsam auf die Suche.


„Hast du Zeit?“ ist ein kraftvoller Thriller, der dem Leser jedoch einiges an Geduld abverlangt.
Mit jedem neuen Kapitel werden uns neue Protagonisten vorgestellt, die wir kurze Zeit begleiten und kennenlernen, bevor sie entführt werden. Für mich war kein Zusammenhang oder Motiv zu erkennen.
Unter den Überschriften „Hinter der Zeit“ offenbart der Täter seine Gedanken oder hält Zweigespräche mit einer fiktiven Figur. Der Spannungsbogen wird auf diese Weise immer höher getrieben. Man will verstehen, warum, kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Andreas Winkelmann führt uns in gewohnter Manier kreuz und quer durch etliche Irrwege, aber doch letztendlich zum Ziel.
Auch wenn es für mich am Anfang unübersichtlich und verwirrend war, hat mich dieser Thriller wieder überzeugt. Ich freue mich schon auf den nächsten Winkelmann Thriller.


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Veröffentlicht am 18.06.2024

Krimi? Eher Milieustudie

Mittsommerlügen
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Mittsommer 1983
Die lebenslustige alleinerziehende Marie feiert ausgelassen mit ihren Freunden das Mittsommerfest. Am nächsten Morgen ist sie verschwunden. Es wird davon ausgegangen, dass die junge Mutter ...

Mittsommer 1983
Die lebenslustige alleinerziehende Marie feiert ausgelassen mit ihren Freunden das Mittsommerfest. Am nächsten Morgen ist sie verschwunden. Es wird davon ausgegangen, dass die junge Mutter ihr Leben im kleinen Dorf sowie ihre Tochter Teresa freiwillig verlassen hat. Ihren Mantel und ihre Geldbörse sind mit ihr verschwunden und eine kurze Abschiedsnotiz wurde in ihrer Küche gefunden. Marias Mutter Greta glaubt als Einzige nicht an diese Theorie, lehnt es aber trotzdem ab, sich um ihre Enkelin zu kümmern.
Nach zahlreichen Pflegefamilienaufenthalten kehrt Teresa fünfzehn Jahre später wieder zu ihren Großeltern zurück.


Dieser spannende und interessante Plot konnte mich, von Malin Hedin niedergeschrieben, leider nicht überzeugen.
Die Hälfte des Buches nahm die Vergangenheit ein. Was passierte am Mittsommerabend 1983 und wie haben die einzelnen Nachbarn und Freunde auf Marias Verschwinden reagiert? Insbesondere die Reaktion oder auch das sonderbare Verhalten der Mutter nahmen einen großen Teil der Beschreibungen ein. Als Leser konnte man schnell feststellen, dass niemand in diesem Dorf die Wahrheit sagt, jeder hat ein Geheimnis und jeder verdächtigt jeden. In der zweiten Hälfte lernen wir endlich die kleine Tochter Teresa kennen, auch ihr Martyrium durch zu viele Pflegefamilien und keinen Platz, wo sie geliebt und geborgen wäre.
Auffallend ist, dass sehr ausführlich die Eindrücke und Gedanken der Protagonisten gegenseitig beschrieben werden. Wobei auch die Zerrissenheit der beteiligten Personen verdeutlicht wird, mal liebt, begehrt man sein Gegenüber und hasst ihn/sie Minuten später.
Erst im letzten Viertel baut sich so etwas wie Spannung auf. Ich habe es dankend angenommen und den letzten Rutsch in einem durchgelesen.
Das Ende war stimmig, wenn auch nicht überraschend, aber ok. Mit ihrem Epilog hat die Autorin bei mir einige Punkte gut gemacht.
Trotzdem komme ich nur zu einer mittelmäßigen Wertung.

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