Das Grab einer Frau mit einem kleinen Kind, Todesumstände nicht bekannt, von den Nazis durch Zufall entdeckt und instrumentalisiert, gerät wieder in Vergessenheit um nach nahezu 9000 Jahren neu entdeckt ...
Das Grab einer Frau mit einem kleinen Kind, Todesumstände nicht bekannt, von den Nazis durch Zufall entdeckt und instrumentalisiert, gerät wieder in Vergessenheit um nach nahezu 9000 Jahren neu entdeckt und neu untersucht zu werden.
Neue wissenschaftliche Methoden machen eine intensive Recherche über die Schamanin aus Bad Dürkheim möglich.
Leider habe ich mich vom Titel, von der Aufmachung und vom Klappentext verleiten lassen, dieses Hörbuch zu erstehen.
Nach fast 14 % habe ich das Hörbuch abgebrochen. Ich habe schon einige Bücher über Ausgrabungen gelesen. Die hatten auch immer einige Längen in der Erzählweise, aber ich konnte ihnen immer gut folgen und vor allem wurde ein Spannungsbogen um die gesamte Ausgrabung und ihrer Hintergrundgeschichte gespannt.
Hier habe ich den Eindruck, dass der Erzähler immer mehr Spannung durch immer mehr Hintergrundinformationen, wissenschaftlichen Irrglauben, religiösen Irrglauben und falsche Deutung unserer Evolutionsgeschichte erzeugen will, aber dabei hat der Autor sich meiner Meinung nach völlig verzettelt. Mir war es unbegreiflich, dass der Autor alle Fehler und Fehldeutungen der Vergangenheit noch einmal ausführlich beschreiben und widerlegen musste.
Die 14 % des Hörbuches waren mir zu wissenschaftlich, zu ausschweifend und zu philosophisch. Sorry, aber der Autor hat mich nicht erreichen können.
Während Lollo das neue Jahr mit ihren Freunden bei einer spritzigen Party begrüßt, feiern Lollos Tochter Jennifer und Ninas Tochter Smilla ihre eigene Party in Ninas Haus.
Die beiden Mädels streiten sich, ...
Während Lollo das neue Jahr mit ihren Freunden bei einer spritzigen Party begrüßt, feiern Lollos Tochter Jennifer und Ninas Tochter Smilla ihre eigene Party in Ninas Haus.
Die beiden Mädels streiten sich, so dass Jennifer sich auf den Weg nach Hause macht. Dort kommt sie aber nie an.
Erst am nächsten Mittag erkennen die Eltern, dass Jennifer vermisst wird.
Malin Stehn zeigt in ihrem Thriller fast kammerspielartig die Veränderungen in den beiden Familien auf.
Einerseits zeigen Gedanken und Gespräche aller Beteiligten, wie ein Kind beziehungsweise eine junge Frau, auf der Suche nach Liebe und Zuwendung zu einem Monster wird. Sie provoziert, verkauft sich, bedroht und verleumdet jeden, der ihr querkommt. Andererseits brechen sofort die intakten und doch so vorbildhaften Beziehungen in den Familien innerhalb kürzester Zeit nach ihrem Verschwinden auseinander.
Die Idee finde ich gut, aber in der Umsetzung waren mir zu viele Längen. Die Selbstvorwürfe und Panikattacken von Fredrik fand ich unglaubwürdig und übertrieben.
Mit der übermäßige Verzweiflung von Lollo, die sich eigentlich nicht sehr um ihre Tochter bemüht hat, ging es mir ebenso. Mit der Zeit hat mich das genervt.
Das Ende, beziehungsweise das letzte Drittel, war spannend mit überraschenden Wendungen.
Ich glaube, in einem Thriller fehlt mir die Geduld die Befindlichkeiten und vor allem deren Veränderung genau beschrieben zu bekommen. Also vielleicht liegt es an mir, dass mir der Thriller nicht ganz so gut gefallen hat.
Vidal Vendel findet seine Frau Eva erhängt im Flur ihres gemeinsamen Hauses vor.
Eva, Lehrerin in einer Privatschule, wurde erdrosselt und anschließend erhängt. Dieser grausame Mord stellt Kommissarin ...
Vidal Vendel findet seine Frau Eva erhängt im Flur ihres gemeinsamen Hauses vor.
Eva, Lehrerin in einer Privatschule, wurde erdrosselt und anschließend erhängt. Dieser grausame Mord stellt Kommissarin Idun Lind und ihren Kollegen Calle Brandt vor großen Rätseln. Kein Motiv ist zu erkennen. Eva war äußerst beliebt bei den Schülern und auch privat treten keine Feinde in Erscheinung. Außer ihrer Stieftochter, aber die hat ein Alibi.
Die Entführung der 5-jährigen Ellen aus ihrer Kita, lässt jeden Ermittlungsansatz zur Nebensächlichkeit schrumpfen. Alle verfügbaren Einsatzkräfte werden mobilisiert für die fieberhafte Suche nach der kleinen Ellen.
Dieses Thriller-Debüt von Tina N. Martin hat mir sehr gut gefallen.
Mit viel Liebe und Detailtreue hat die Autorin die Protagonisten gezeichnet. Endlich mal eine Ermittlerin, die nicht im Vorfeld gebrochen wurde und desilluminiert ist. Stattdessen brennt Idun Lind für ihre Arbeit, tauscht sich ständig mit ihrem Partner Calle Brandt aus, joggt und boxt sogar in ihrer Freizeit mit ihm und wird von ihrem Vater und ihrer Schwester nach Kräften unterstützt. Calle Brandt ist kein einfacher Kollege, aber ein genialer Stratege. Beide profitieren voneinander. Es war unterhaltsam und manches Mal auch amüsant, wie die Beiden ihre Rollen übergangslos tauschten, um ihr Gegenüber zu einer Aussage zu bringen.
Den interfamiliären Austausch zwischen Idun, ihrem Vater, der Psychologe ist, und der Schwester, die Religionswissenschaftlerin ist, habe ich so auch noch nicht gelesen. In diesem Fall war dieser Austausch von großer Wichtigkeit, aber ich kann mir vorstellen, dass dieser Austausch auch bei weiteren Fällen nützlich sein wird. Und weitere Fälle wünscht man sich als Leser nach der Lektüre des Apfelmädchens. Übrigens als Titel hätte ich mir was anderes als „Apfelmädchen“ gewünscht. Der Begriff kam schon sehr früh im Buch vor und ich grübelte die ganze Zeit über einen Zusammenhang zum Gelesenen nach, was etwas von der Story bzw. von der Spannung wegnahm.
Der Schreibstil der Autorin ist gut lesbar und die verschiedenen Perspektiven geben ständig Einblicke in die Psyche und Gedankenwelt der verschiedenen Protagonisten. Die Kapitel, die Vergangenes erzählen, sind klar datiert und zeigen die immer wiederkehrenden Abgründe familiärer Verhältnisse. Auffallend ist, dass Frau Martin die emotionalen Befindlichkeiten zum Beispiel in Verhörsituationen, kleinen Auszeiten oder auf dem Nachhauseweg der Ermittler immer wieder beschreibt, aber nie wertet. Gefühle passieren, der eine reagiert so darauf, der andere anders und beides wird akzeptiert.
Bei all den Gefühlen, Reaktionen und deren Verarbeitung bleibt der Spannungsbogen stets auf höchstem Niveau.
Chapeau Frau Martin!
Von einem traumatisierenden UN-Einsatz zurückgekehrt, versucht der Kriminalkommissar Tomas Wolf seinen Alltag als Polizist und Familienvater zu meistern. Was ihm aber nicht gelingt. Nicht nur die dramatischen ...
Von einem traumatisierenden UN-Einsatz zurückgekehrt, versucht der Kriminalkommissar Tomas Wolf seinen Alltag als Polizist und Familienvater zu meistern. Was ihm aber nicht gelingt. Nicht nur die dramatischen Kriegserlebnisse, auch seine familiäre Vergangenheit holen ihn immer wieder ein.
Die Journalistin Vera Berg flieht vor ihrem Alkohol und drogensüchtigen Partner Jonny von Malmö nach Stockholm. Sie kann sich aber trotz ihres neuen anspruchsvollen Jobs nicht vom 6-jährige Sigge, Jonnys Sohn, trennen.
Beide, Tomas und Vera, ermitteln im selben Fall, manchmal miteinander, manchmal gegeneinander.
Dieser 586 Seiten lange Kriminalroman ist der Auftakt zu einer neuen schwedischen Krimireihe und der erste Fall für Tomas Wolf und Vera Berg. Dieser Hinweis gleich zu Beginn des Buches hat mich im Nachhinein etwas beruhigt, was dem Ende des Buches geschuldet ist.
Der eine Protagonist, Tomas Wolf, ein traumatisierter Polizist, der dem Nazi-Milieu entwachsen oder auch entkommen ist, versucht sein Leben nach einem UN-Einsatz wieder in den Griff zu bekommen. Schwieriges Thema, die beiden Journalisten, Engman und Selaker, versuchen meiner Meinung nach zu viel in diesen ersten Krimi zu packen. Bei Tomas stürzt seine Welt zusammen, als er in Bosnien erlebt, was Menschen mit seiner früheren Gesinnung in einem Krieg anstellen. Ja, dass sogar sein älterer Bruder Kristian nach Bosnien fährt um Frauen, Musliminnen, zu töten. In seiner Verzweiflung klammert er sich an Azra, eine Bosnierin, und scheitert daran seine Familie zu verlassen. Trotz diesem Gefühlschaos überblickt er als Einziger die schlecht organisierte Polizeistruktur und erkennt ein Muster in verschiedenen Vergewaltigungs-und Tötungsdelikten. Das ist ein wenig überzogen und für mich „too much“. Zumal er ständig von seinen beiden rechtsextremistischen Brüdern in Situationen gebracht wird, die seiner Arbeit nicht förderlich sind.
Ähnlich erging es mir mit der zweiten Protagonistin Vera Berg. Sie flieht vor ihrem gewalttätigen, Trunk und drogensüchtigen Freund und nimmt dessen 6-jährigen Sohn unerlaubterweise mit. Muss dieses Kind nicht auch in Schweden zur Schule? Außerdem kann sie sich gar nicht um den Jungen kümmern. Von der netten Nachbarin wusste sie vorher nichts. Anschließend begibt sie sich mit oder ohne Kind in gefährliche Situationen, die sie auch als solche erkennt, aber trotzdem begibt sie sich in die Höhle des Löwen, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Wenn das immer wieder geschieht, nervt es mich beim Lesen.
Der Verlauf der Fußballweltmeisterschaft 1994 im Hintergrund oder neben der eigentlichen Handlung einzubauen, hat mir gut gefallen. Es zeigt in welchem Jahr wir uns befinden und dass die Schweden trotz der enormen für sie ungewohnten Hitze begeisterte Fußballanhänger sind. Ein anderes Zeitzeichen hat mich allerdings genervt. Zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit wurde geraucht. Wahrscheinlich haben 1994 mehr Menschen als heute geraucht, aber auch das war mir „too much“.
Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass das Buch mit seinem orangefarbigen Cover und dem sich durchziehende Farbschnitt an den Seiten ein absoluter Hingucker ist. Es ist unterhaltsam und teilweise sehr spannend geschrieben, auch wenn es meiner Meinung nach zu viele Themen und Informationen abbildet, aber lesenswert ist es sicher und ich denke, dass ich in den zweiten Fall reinschauen werde.
Hanna Ahlander, 34 Jahre alt, vom Polizeidienst suspendiert, vom langjährigen Freund verlassen und somit obdachlos, verzweifelt an ihrer jetzige Situation. Ihre perfekte Schwester gewährt ihr in ihrem ...
Hanna Ahlander, 34 Jahre alt, vom Polizeidienst suspendiert, vom langjährigen Freund verlassen und somit obdachlos, verzweifelt an ihrer jetzige Situation. Ihre perfekte Schwester gewährt ihr in ihrem Ferienhaus in Are einen Zufluchtsort und bucht ihr gleich einen Flug dorthin.
Auch dort vergräbt sie sich voller Selbstzweifel. Erst die Vermisstenmeldung, der jungen Amanda, reißt sie aus ihrem Selbstmitleid. Hanna beteiligt sich an der Suchaktion und bietet ihre Mithilfe auch der örtlichen Polizei an.
Die neue Polarkreis-Krimireihe hat gut angefangen und macht Lust auf mehr.
Die Idee einer jungen, korrekten Polizistin der Stockholmer Polizei, die auch Kollegen gegenüber offenen Auges ermittelt und dafür von den Kollegen gemobbt und vom Vorgesetzten versetzt wird, ist mal ein anderer Ansatz. Voller Selbstzweifel zieht sie sich aber selbst wieder aus ihrer misslichen Lage, als sie sich gebraucht fühlt. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie in einem der nächsten Fälle vielleicht doch noch ihren kriminellen Kollegen zur Strecke bringen wird.
Viveca Sten hat uns in diesem ersten Fall schon tief in die Seele ihrer neuen Protagonistin blicken lassen. Auch die anderen Protagonisten sind gut beschrieben worden, mit ihren Hintergründen und all ihren privaten Sorgen. Der Fall war sehr undurchsichtig, bis zum Schluss spannend und nachvollziehbar.
Die Bezeichnung Polarkreis-Krimi hat während der über 500 Seiten nie seine Bedeutung verleugnet. Es gab minus 20°C, viel Eis und Schnee.