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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2022

Zuviel aufeinmal gewollt

Die Welt kippt
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Schon das knallige Rot des Covers signalisiert - Alarm! Und so fängt der Roman auch an. Alles spielt in einer sehr nahen Zukunft und rankt ich um die Protagonistin und Klimaaktivistin Tessa Hansen. Ein ...

Schon das knallige Rot des Covers signalisiert - Alarm! Und so fängt der Roman auch an. Alles spielt in einer sehr nahen Zukunft und rankt ich um die Protagonistin und Klimaaktivistin Tessa Hansen. Ein sehr spannendes Thema in einen Roman/ Krimi verpackt. Da dies Thema sehr komplex ist und der Autor alle Aspekte unbedingt unterbringen wollte, tut das dem Lesefluss und damit für mich auch der Lesefreude leider nicht gut. Die Interessen der verschiedenen Länder - Deutschland, China, USA, England etc. werden erwähnt und manchmal sehr langwierig, fast wie in einem Sachbuch beschrieben. Die Verstrickungen der Politik sind auf den verschiedenen Ebenen nachvollziehbar, ergeben aber eigentlich genug Material für ein eigenes Buch. Was dann leider gar nicht in die Geschichte und das Buch passte, war die Liebesgeschichte zwischen Tessa und Shannon. Zum einen wirkt das sehr aufgesetzt - vielleicht, weil ein Mann versucht eine lesbische Beziehung zu beschreiben? - zum anderen wirken die beiden Figuren nicht wirklich überzeugend dabei. Das finde ich schade, denn der Ansatz und der reale Hintergrund dieses Buches hätte mehr verdient. Alles in allem wirkt die Geschichte überfrachtet. Daher empfehle ich es zwar weiter, doch mit nur 3 ***.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Raubkunst aus dem 2. Weltkrieg - spannend aber teilweise verwirrend

Das neunte Gemälde
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Die Idee fand ich toll, ein Kunstexperte, Lennard Lomberg, ermittelt in einem Fall von Raubkunst und trifft dabei auf die Vergangenheit der Familie - auch die Leseprobe dazu gefiel mir gut. Bei dem Buch ...

Die Idee fand ich toll, ein Kunstexperte, Lennard Lomberg, ermittelt in einem Fall von Raubkunst und trifft dabei auf die Vergangenheit der Familie - auch die Leseprobe dazu gefiel mir gut. Bei dem Buch hatte ich dann aber einige Schwierigkeiten - eigentlich mag ich es auch gerne, wenn der Autor verschiedene zeitstränge benutzt - hier beginnt die Geschichte 2016, springt dann ins Jahr 1943 - das hätte mir völlig gereicht. Der dritte Zeitstrang - 1966 - machte das Lesen dann anstrengend, vor allem weil man als Leser nicht gleich eine Erklärung erhält, warum welche Zeit genutzt wird. Das muss man umständlich selbst herausfinden, was meine Lesefreude trübte. Nichtsdestotrotz ist der historische Hintergrund gut recherchiert, was aber einem, in der Welt der Kunst und/oder 2. Weltkrieg nichtbewanderten Leser, deutlich schwer fallen dürfte, sich dort einzufinden. Auch hätte die Hintergrundgeschichte der geraubten Kunstgegenstände mit der Tatsache, dies aufdecken zu wollen eigentlich für den Krimi schon gereicht. Die ganzen, etwas wirren, Verwicklungen in die oberste politische Ebene in Deutschland waren mir dann zu aufgesetzt. Da wäre weniger mehr gewesen. Trotz allem war das Buch aber durchaus spannend zu lesen.

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Fesselnder historischer Roman

Die Verlegerin von Paris
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Die Geschichte um Elisabeth Wellington - Lizzie - spielt im Paris der 1920 ziger Jahre. Lizzie flieht vor ihrem dominanten, gewalttätigen Ehemann aus Amerika zurück nach England zu ihrer Mutter, die allerdings ...

Die Geschichte um Elisabeth Wellington - Lizzie - spielt im Paris der 1920 ziger Jahre. Lizzie flieht vor ihrem dominanten, gewalttätigen Ehemann aus Amerika zurück nach England zu ihrer Mutter, die allerdings so in ihren Konventionen verhaftet ist, dass sie Lizzie lieber enterbt, als sie zu verstehen - der gesellschaftliche Ruf ist alles. So zieht Lizzie weiter nach Paris und findet nach kurzer Zeit eine 'Anstellung' in der Buchhandlung "Shakespeare and Company" hier lernt sie die Welt der Bücher immer mehr lieben, sie lernt die Schriftsteller und Künstlerszene von Paris kennen - von James Joyce über Hemingway, Man Ray und viele weitere, die ich hier nicht alle aufzählen will. Tabea König zeigt ein breites Spektrum der Intellektuellen- und Künstlergemeinde der damaligen Zeit, sehr plastisch beschrieben mit alle ihren Ecken und Kanten. Zum anderen zeigt der Roman schön geschildert, die Entwicklung, welche Lizzie durchmacht und wie sie zu sich und ihren eigenen Ideen findet. Ich fand das Buch gut recherchiert und die Figuren haben mich, wie auch schon bei 'Der Maskenbildnerin von Paris' bezaubert. Ein liebenswertes Schmankerl, über das ich mich sehr gefreut habe gibt es gegen Ende, doch das zu schreiben wäre spoilern. So rate ich jedem nur allzu gerne dieses Buch als ein Lese-Highlight an. Sehr verdiente *****!

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Nett, aber etwas am Thema vorbei

Die Familie
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Anders als gedacht war dies Buch nicht wirklich ein Buch über 'Die Familie' sondern für mich eher ein Buch über zwei Freundinnen, die zu jungen Frauen heranreifen und im Leben unterschiedliche Wege gehen.
Ja, ...

Anders als gedacht war dies Buch nicht wirklich ein Buch über 'Die Familie' sondern für mich eher ein Buch über zwei Freundinnen, die zu jungen Frauen heranreifen und im Leben unterschiedliche Wege gehen.
Ja, am Rande kommen auch die Verstrickungen in die mafiösen Strukturen vor, aber nicht so wie es der Klappentext vermuten lassen würde. So kommt für mich nicht richtige Spannung auf. Nichtsdestotrotz läßt sich der Schreibstil der Autorin flüssig lesen und man kann sich die beiden Protagonistinnen, Antonia und Sofia gut vorstellen. Kleine Einblicke ins Milieu waren recht interessant geschrieben, doch hätte ich mir dort mehr erwartet. Die Zeitspanne von 1928 bis 1948 ist dabei eine interessante Weltgeschichtliche Zeit, was hier aber leider auch etwas unterging. So ließ sich das Buch nett lesen, war aber mehr die Geschichte zweier Freundinnen.

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Veröffentlicht am 09.09.2022

Große Paare

Ingeborg Bachmann und Max Frisch – Die Poesie der Liebe
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Ein schönes Buch in dieser außergewöhnlichen Reihe über bedeutende Paare. Das Cover passt zu der Reihe sehr gut und Bettina Storks lässt die Charaktere plastisch erscheinen durch die Ecken und Kanten, ...

Ein schönes Buch in dieser außergewöhnlichen Reihe über bedeutende Paare. Das Cover passt zu der Reihe sehr gut und Bettina Storks lässt die Charaktere plastisch erscheinen durch die Ecken und Kanten, die beschrieben werden. Es gibt, wie in vielen Beziehungen, auch hier Wendungen, die man lieber nicht erleben möchte, doch beschreibt die Autorin dies so, dass es natürlich erscheint. Die Hintergründe und der Epilog aus Sicht des alten Max Frisch finde ich sehr gelungen. Man merkt hier, dass die Autorin viel Zeit mit Recherche verbracht hat und die Charaktere sehr intensiv beschreibt. Mir hat dies Buch die beiden Protagonisten näher gebracht, auch wenn ich schon viel von und über sie gelesen hatte.
Für mich ein schönes Buch in dieser tollen Reihe. Danke dafür an eine tolle Autorin. Danke dafür an eine tolle Autorin. Ich empfehle es gerne weiter.

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