Was geschah am 29.05.2003?
Wisting und der fensterlose Raum"Geld war meistens die Ursache von allem, was nach Korruption, Habgier und Machtmissbrauch roch."
Das Buch scheint das bisher Politischste des Autors zu sein...oder trügt hier der Schein? Vorkenntnisse ...
"Geld war meistens die Ursache von allem, was nach Korruption, Habgier und Machtmissbrauch roch."
Das Buch scheint das bisher Politischste des Autors zu sein...oder trügt hier der Schein? Vorkenntnisse zum Norwegischen Regierungssystem sind auf jeden Fall nicht notwendig.
Der Klappentext gibt einen guten Überblick, was den Leser auf den folgenden 432 Seiten erwartet.
Auch im zweiten Teil der Cold-Cases-Reihe ist man sofort mitten im Geschehen. Die Fälle der einzelnen Teile sind jeweils in sich abgeschlossen. Ich habe zufällig das letzte Buch der Reihe zuerst gelesen und arbeite mich nun chronologisch vor. Wissenswertes bezüglich der Rahmenhandlumg findet Erwähnung, sodass die Bücher auch einzeln gelesen werden könnten.
William Wistings kleines Sonderteam besteht diesmal aus vier Leuten. Die Anzahl der Protagonisten ist deutlich höher und nahezu jede Figur ist in irgendeiner Form an der Auflösung der Ereignisse beteiligt. Das finde ich genauso unkonventionell wie die Tatsache, dass alle Geschehnisse linear zur Aufklärung beitragen. Hier hätte ich mir die ein oder andere falsche Fährte vorstellen können. Aufgrund der spannenden Erzählweise und des flüssigen Schreibstils, kommt keine Langweile auf. Da Wistings Tochter Line in allen Teilen der Reihe in ihrer Funktion als Journalistin in die Ermittlungen involviert ist, bietet sie wiederholt Angriffsfläche - in diesem Punkt würde ich für den fehlenden Band eine Alternative begrüßen.
Mit Blick auf die Reihe lassen sich Muster erkennen. Für sich allein betrachtet, liefert J. Lier Horst einen kurzweiligen Kriminalroman. Zu meiner Freude werden die vollständigen Zusammenhänge erst ganz am Ende der Geschichte ans Licht gebracht. Als Leser*in kann man während des ganzen Buches eigene Überlegungen anstellen.
Fazit: »Ich habe keine Ahnung von Politik«, sagte er. »Und von Geld auch nicht.« »Ich bin mir auch gar nicht sicher, dass die Antwort in der Politik zu finden ist«