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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2024

Vom Erwachsenwerden

Die Sache mit Rachel
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Rachel schlägt sich mit einem Nebenjob in einer Buchhandlung durchs Literaturstudium. Dabei lernt sie James kennen, der ihr sofort anbietet, bei ihr einzuziehen. Aus dieser Mitwohngelegenheit wird eine ...

Rachel schlägt sich mit einem Nebenjob in einer Buchhandlung durchs Literaturstudium. Dabei lernt sie James kennen, der ihr sofort anbietet, bei ihr einzuziehen. Aus dieser Mitwohngelegenheit wird eine außergewöhnliche Freundschaft, die Rachel all die Jahre über begleitet. Doch noch ein Mensch wird ihrer beider Leben prägen – Rachels Literaturprofessor Dr. Fred Byrne. In der Hoffnung, ihn verführen zu können, organisieren die beiden eine Lesung in der Buchhandlung für Byrnes neues Buch. Doch dann kommt alles anders als gedacht…
So ganz warm bin ich mit dem Buch bis zum Schluss nicht geworden, obwohl es die ein oder andere Überraschung bereithielt. Zwei junge Menschen, die versuchen, im Cork um die Jahrtausendwende zu überleben und sich zu finden. Die sich ausprobieren, mit sich und ihrem Schicksal hadern und sich gleichzeitig ausleben. Allerdings ist das Leben zu dieser Zeit in Irland ein anderes gewesen als hier bei uns. Dennoch konnte ich mich nicht wirklich mit den Protagonisten identifizieren. Man kann im Laufe der Geschichte auf jeden Fall eine Entwicklung erkennen, aber so richtig warm wurde ich dennoch nicht mit Rachel.
Den Schreibstil an und für sich fand ich gar nicht so schlecht, was mich aber immer wieder irritiert hat und auch zum Teil die Spannung für mich nahm, waren die Zeitsprünge, die unangemeldet mitten im Text auftauchten. Die Kapitellängen waren angemessen, so dass man beim Lesen gut vorankam. Das Cover entspricht nicht ganz meinem Geschmack, hat im ersten Moment nicht unbedingt mit der Story zu tun, macht am Ende jedoch ein bisschen mehr Sinn. Alles in allem kein Buch, was mich langfristig beschäftigen wird, aber auch nicht so, dass ich mich beim Lesen gequält habe.

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Veröffentlicht am 20.06.2024

Hilfe zur Selbsthilfe

Schnell heraus aus der Mobbingfalle
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Mobbing ist leider noch immer ein Thema mit großem Zuwachs, das nur zu gern totgeschwiegen wird. Von den Betroffenen oft aus Angst, dass es sonst schlimmer werden könnte, von den anderen, weil man sich ...

Mobbing ist leider noch immer ein Thema mit großem Zuwachs, das nur zu gern totgeschwiegen wird. Von den Betroffenen oft aus Angst, dass es sonst schlimmer werden könnte, von den anderen, weil man sich nicht einmischen möchte, es nicht sehen will oder wirklich nicht mitbekommt.
Auf jeden Fall eine Thematik, die nachdenklich stimmt und von der ich als Lehrerin selbst betroffen bin. Dieses Buch wendet sich vor allem an betroffene Eltern, aber auch als Lehrer bekommt man einen guten Hintergrund über Strategien, die Hilfe versprechen. Vielleicht nicht unbedingt neu für Pädagogen, aber dennoch gut, um sich einen Überblick über verschiedene Möglichkeiten zu erhalten, die dem Mobbingopfer helfen können, mit der Situation umzugehen und bestenfalls herauszukommen. Für Eltern ist es sicher hilfreich, da es aufzeigt, welche Handhabe wir Lehrer haben und wie sie die Schule dabei unterstützen können. Da ich leider selbst gerade einen Fall in der Klasse hatte, konnte ich das Buch gut als Checkliste verwenden und es ist wirklich sehr schnell eine Besserung eingetreten.
Im Kern läuft es darauf hinaus, als Opfer vor allem an sich selbst zu arbeiten und sich stark zu machen.
Wer möchte, dass sein Kind wieder Spaß an der Schule und vor allem am Leben hat, dem lege ich das Buch wärmstens ans Herz.

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Veröffentlicht am 16.06.2024

Es ist nie zu spät für einen Neuanfang

Das Lied der Biene
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Marga steht eigentlich mit Anfang vierzig in der Blüte ihres Lebens, hat aber irgendwann den Anschluss daran verpasst. Jetzt steckt sogar die Beziehung zu ihrer Tochter Conny in der Krise und bei ihrem ...

Marga steht eigentlich mit Anfang vierzig in der Blüte ihres Lebens, hat aber irgendwann den Anschluss daran verpasst. Jetzt steckt sogar die Beziehung zu ihrer Tochter Conny in der Krise und bei ihrem Arbeitgeber will sie die Kündigung einreichen, weil die neue Frau im Haus sich für etwas Besseres hält und die Haushälterin mit Nichtachtung straft. Doch dann ist es ausgerechnet eine Biene, die ihr ganzes Leben verändert…

Marga wirkt mit ihren zweiundvierzig Jahren so als hätte sie den Großteil ihres Lebens bereits hinter sich. Auch in den Mails an Paul wirkt sie mit ihrer Sprache sehr gediegen. Im Laufe der Geschichte macht sie sowohl äußerlich als auch innerlich eine Entwicklung durch, sie lebt plötzlich viel bewusster und das ist schön zu lesen, obwohl sie für mich immer noch älter erscheint als sie wirklich ist.
Mit Inga hatte ich anfangs meine Probleme und konnte es erst nicht verstehen, dass Paul ihr so viele Zugeständnisse macht. Aber auch hier zeigt sich nach und nach, warum sie so handelt und es zeigt mal wieder, dass man auch hinter die Fassaden blicken sollte.
Paul wurden direkt nach Sybilles Tod die Augen geöffnet, so dass seine Trauerphase stark verkürzt wurde. Auch er macht eine Entwicklung durch. Obwohl Paul mir schon von Beginn an sympathisch war, weil er alle Leute mit Respekt behandelte, gefiel er mir von Kapitel zu Kapitel besser.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, denn man konnte wirklich sehr deutlich spüren, dass Marga schon viel durchgemacht und sie ihre Jugendlichkeit früh verloren hat. Die Kapitel hatten eine angenehme Länge und ich fand auch den Perspektivwechsel zwischen Marga und Paul schön, da man so manche Hintergründe erfahren hat, die es mir leichter machten, mich mit den Personen zu identifizieren oder sie zumindest besser verstehen zu können.
Abgerundet wurde die tolle Geschichte mit dem wundervollen Cover – alleine das wäre für mich schon ein Kaufgrund gewesen!

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Eine Chance für die Liebe auf den ersten Blick?

Wiedersehen in Stockholm
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Ella trifft im Stockholmer Vergnügungspark auf Ben und sie fühlen sich sofort zueinander hingezogen. In seiner Nähe hat Ella das Gefühl, ein anderer Mensch zu sein und ihm alles erzählen zu können. Doch ...

Ella trifft im Stockholmer Vergnügungspark auf Ben und sie fühlen sich sofort zueinander hingezogen. In seiner Nähe hat Ella das Gefühl, ein anderer Mensch zu sein und ihm alles erzählen zu können. Doch anscheinend hat sie sich in Ben getäuscht, denn das Glück währt nur eine Nacht und dann verlieren sie sich aus den Augen. Ben meldet sich nicht bei Ella und diese spürt nun Tag für Tag eine Sehnsucht in sich – zwölf Jahre lang. Dann trifft sie Ben ganz unverhofft wieder. Doch jetzt ist Ella in einer Beziehung. Als sie im Zuge ihrer Tätigkeit als Lektorin und Ghostwriterin die Chance erhält, die Biografie der Unternehmerin Fredrika Bergh zu schreiben, überschlagen sich die Ereignisse, denn schon wieder läuft Ella Ben über den Weg. Auch die Geschichte von Fredrika bringt Ella zum Nachdenken, doch kann es eine zweite Chance für die Liebe auf den ersten Blick geben?
Es war eine sehr bewegende Geschichte über das Leben, die Liebe und zweite Chancen. Darüber, dass man das Leben genießen und auf seinen Bauch und sein Herz hören sollte. Darüber, dass das Leben zu kurz für Kompromisse ist. Die Protagonisten haben mir wahnsinnig gut gefallen, ich konnte mich sehr mit ihren Gedanken identifizieren und fand sie alle toll beschrieben. Man hat mit Ella, Ben und Fredrika gelacht, geliebt und gelitten und ich konnte sie mir sehr gut vor meinem inneren Auge vorstellen. Auch die Beschreibung der Lokalitäten hat viele Bilder in mir erzeugt und ich hatte das Gefühl, mittendrin zu stehen. Der Schreibstil war wirklich schön und die Kapitel in angenehme Längen unterteilt. Es gab immer wieder Rückblenden zum Leben Fredrikas, was ich äußerst gelungen fand.
Einzig das Ende des Buches hat mich ein wenig enttäuscht, wenn man das überhaupt sagen kann, denn da hatte ich mehr über den Fortgang der Geschichte von Ella und Ben erwartet, der dann jedoch gefühlt relativ kurz war. Dennoch ein stimmiges Ende für ein wunderschönes Buch.

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Veröffentlicht am 04.04.2024

Achterbahnfahrt des Lebens

Schwestern in einem anderen Leben
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Rebeccas Leben ist eine nicht enden wollende Achterbahnfahrt. Als Jugendliche von gerade einmal sechzehn Jahren hätte sie sich das wohl nicht träumen lassen. Doch von einem Moment auf den anderen steht ...

Rebeccas Leben ist eine nicht enden wollende Achterbahnfahrt. Als Jugendliche von gerade einmal sechzehn Jahren hätte sie sich das wohl nicht träumen lassen. Doch von einem Moment auf den anderen steht ihr Leben Kopf und nichts ist mehr, wie es mal war - auch sie selbst nicht. Fast fünfzig Jahre später holt sie die Vergangenheit noch immer ein.
Ein sehr nachdenkliches Buch über die Geschichte einer mutigen Frau, die in ihrem Leben so einige Aufs und Abs erlebt und doch immer wieder auf die Füße fällt. Trotz allem fiel es mir gleichzeitig schwer, die Entscheidungen, die von ihr und ihrer Familie gefällt wurden, in Gänze nachvollziehen und mitleiden zu können. Schlimm allerdings, dass es solche Fälle aber tatsächlich zu geben scheint, wie die Autorin im Nachwort verrät. Besonders gut hat mir Rebeccas Schwester Miriam gefallen, die sich trotz aller Empathie ein gesundes Maß an Normalität in ihrem Leben bewahrt hat, sowie das Einbinden aktueller Geschehnisse, die einen zum Teil an die eigene Kindheit erinnert haben.
Das Cover hat mich sofort angesprochen, die Durchbrechung des Bildes durch die Schrift fand ich äußerst passend zur Geschichte. Schön fand ich die Perspektivwechsel, Zeitsprünge wurden gut gekennzeichnet, so dass man sich prima zurechtfinden Den Schreibstil und die Kapitellängen fand ich sehr angenehm.

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