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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.07.2024

düster, mystisch, bisschen Liebe, perfekte Mischung

One Dark Window - Die Schatten zwischen uns
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„Es ist gefährlich, mir zu nahe zu kommen. Ic bin ein Lügner, Elspeth. Ein Verräter. Und eines Tages wird man mich dafür zur Rechenschaft ziehen.“ (68%)

Blunder liegt im Nebel, abgeschnitten von den anderen ...

„Es ist gefährlich, mir zu nahe zu kommen. Ic bin ein Lügner, Elspeth. Ein Verräter. Und eines Tages wird man mich dafür zur Rechenschaft ziehen.“ (68%)

Blunder liegt im Nebel, abgeschnitten von den anderen Königreichen, umzingelt von Gefahr. Denn wer in den Nebel ohne Amulett geht, riskiert infiziert zu werden und wird unweigerlich sterben. Wenn die Streiter, die Garde des Königs, einen nicht bekommt, dann doch irgendwann die Degeneration. Denn jede Infektion beherbergt am Ende Magie, doch diese Art der Magie ist verboten und hat ihren Preis.
Einzig die Vorsehungskarten geben Magie, die in Blunder erlaubt ist, und wenn alle 12 Karten zusammengebracht werden, sollen sie den Nebel heben. Doch eine Karte ist schon immer verschollen, denn sie ist einzigartig und ward nie gesehen.

Elspeth Spindle trägt nicht nur das Geheimnis ihrer Infektion, sondern auch ihre Magie tief verborgen in sich. Sie meidet die Gesellschaft und ihre Feste, um unerkannt am Leben zu bleiben. Doch durch eine Reihe seltsamer Zufälle und Begebenheiten, findet sie sich plötzlich in der Gegenwart des Hauptmanns der Streiter wieder, Ravyn Yew, und er ist ganz anders, als sie erwartet hatte.

Ich habe nicht viel von diesem Buch erwartet, doch ich habe schon viel Gutes darüber gehört. Und es hat sich absolut gelohnt, in die Welt von Blunder einzutauchen. Es ist nicht nur die Magie, die dieses Land beherrscht, sondern auch die Vorsehungskarten, die eine gewisse Spannung hineinbringen. Die Prophezeiung über die Rettung von Blunder ist ebenso unfassbar, wie Elspeths Geheimnis. Verborgen im Nebel ist die ganze Geschichte nicht nur dunkel, sondern auch mystisch. Ich bin gefangen und verlasse nur ungerne Blunder, möchte ich doch unbedingt wissen, wie es mit Elspeth und Ravyn weiter geht. Magie hat ihren Preis, und dieses Buch zu lesen, auch: man möchte Blunder nicht mehr verlassen, obwohl es dort Monster gibt.

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Veröffentlicht am 29.03.2024

phantastischer Auftakt

Andorin 1 - Gottesflüstern
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„Können alle Faultiere reden?“
„Jaaa … nur vorher laaange holen Luft. Niemand waaartet auf ihre Wooorte.“ (S. 159)

Ich habe die Entstehung der Geschichte auf Instagram fleißig verfolgt, bei Abstimmungen ...

„Können alle Faultiere reden?“
„Jaaa … nur vorher laaange holen Luft. Niemand waaartet auf ihre Wooorte.“ (S. 159)

Ich habe die Entstehung der Geschichte auf Instagram fleißig verfolgt, bei Abstimmungen über Namen mitgemacht und durfte nun dieses wunderbare Buch lesen. Ich wußte nicht mehr genau, worum es geht, denn das Lesen des Klappentextes war schon eine Weile her. Aber ich wußte, daß ich es unbedingt lesen wollte.

In Andorin ist ein Gott in Form eines Sterns vom Himmel gefallen und nur die auserwählten Propheten verstehen seine Sprache. Als der Stern anfängt zu flüstern, herrscht helle Aufruhr in den drei Tempeln. Jeder Prophet ist sich sicher, seine Übersetzung stimmt und die anderen sind Scharlatane. So werden drei unterschiedliche Entscheidungen getroffen, die die Leben von unbeteiligten Personen beeinflußt.
Kijan ist ein Beinschnitzer und möchte seiner liebsten einen Heiratsantrag machen, als plötzlich alles schief geht und er sich im Verlies des Palastes wiederfindet.
Yuma möchte den Fesseln des Frauseins entkommen, denn in ihrem Land sind Frauen nichts wert. Auf die kommende Reise ist sie aber kaum vorbereitet und muß so einige Hürden überwinden.
Narcian ist der drittgeborene Prinz von Ilvenor und der schönste Mann der Welt. Natürlich weiß er das zu Nutzen und ist manch einem Rivalen ein Dorn im Auge. Bis die Prophezeiung eine passende Gelegenheit bietet.
Wie diese Schicksale miteinander verknüpft sind, ist eine lange, beschwerliche Reise, sehr unterhaltsam und mit Humor an Stellen, an denen ich es nicht erwartet habe.

Narcian ist ein Charakter, der mir von Beginn an unsympathisch war und es bis zum Ende geblieben ist. Sein felltragendes Upgrade ist eine wahre Aufwertung und bringt viel Abwechslung in die Geschehnisse.
Kijan dagegen war mir von Beginn an sympathisch mit seiner fröhlichen, positiven Art. Er trägt sein Herz am rechten Fleck und beobachtet seine Mitmenschen ganz genau.
Yuma hat mir ebenfalls gut gefallen, obwohl der Vergleich mit Mulan natürlich auf vielen Ebenen nahe liegt. Sie ist eigensinnig, aber auch mutig und hat ebenfalls ihr Herz am rechten Fleck.

Ich habe Andorin nur sehr ungerne verlassen, freue mich aber schon sehr auf den zweiten Teil, der voraussichtlich im Sommer erscheinen wird. Aber ich bin schon sehr gespannt, wie die Abenteuer der drei weitergehen werden, denn dieser Auftakt hat mir außerordentlich gut gefallen. Besonders gut hat mir auch die Sprache gefallen, die Mira sich extra für diese Geschichte ausgedacht hat. Einfach phantastisch!

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Veröffentlicht am 03.02.2024

wunderschöner Schreibstil, absolut fesselnd

Lieder der Wälder
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„»So schafft man Mythen.« Und wenn es etwas gab, was Mattys liebe, dann war es, seine Geschichten unter das Volk zu bringen. Er liebte den Zauber, den man mit Worten weben konnte, die Kunst, Legenden zu ...

„»So schafft man Mythen.« Und wenn es etwas gab, was Mattys liebe, dann war es, seine Geschichten unter das Volk zu bringen. Er liebte den Zauber, den man mit Worten weben konnte, die Kunst, Legenden zu erzählen, die noch lang in den Menschen widerklangen.“ (S. 426)

„Die Geschichte, die ich erzählen will, beginnt wie jede gute Geschichte: in einer Taverne.“ (S. 8, Erster Satz) In der Taverne Falkners Brandfuchs in der Stadt Dina Rhedyn kommen die Helle Barden unter, eine Gruppe unterschiedlicher Leute, die durch die Welt ziehen und ihre Lieder singen. Doch an diesem Abend streiten sich Mattys und Caleb so sehr, daß Mattys und Rosi die Gruppe verlassen. Zurück bleiben Edeline, Nascha, Calebs kleine Schwester Olyvar und ein zu hochmütiger Caleb, der seinen Fehler nicht einsehen möchte.
Im Palast von Dina Rhedyn lebt die Prinzessin Breya, die den Wäldern sehr zugetan ist, und ihr Bruder Prinz Severyn, der mehr von sich selbst als den Wäldern überzeugt ist. An dem Tag der Geschichte ist der Geburtstag des Prinzen und ein besonderer Tag, denn er wird die Herrschaft über eine Stadt und einen Teil der Stadtwache übernehmen. Ein großes Fest ist geplant, zu dem auch Abgesandte aus den anderen Reichen zugegen sein werden.
Adeena Klingswahr kommt mit ihrem Vater im Palast von Dina Rhedyn als Abgesandte von Austradar an. Sie hat eine Fehlstellung in der Hüfte und wird aufgrund dessen häufig für ein Wechselbalg gehalten. Wechselbälger werden in Austradar ebenso gefürchtet, wie in Dina Rhedyn. So hat Adeena es nicht nur zu Hause sehr schwer, sondern auch im Palast. Vor allem, als sie auf Prinz Severyn trifft.

Eschenelegie verzaubert mit poetischen Worten, Bardenliedern und Erzählsträngen, die einen fesseln. Die Mythologie um die Wälder, die verschiedenen Wesen, die dort leben, alles ist in so wundervolle Worte verpackt, daß ich am liebsten direkt weiterlesen würde. Während der anstrengenden Reise in den Eschenhort, umschmeichelt der Wald den Leser und zieht ihn in seinen Bann. Die Autorin findet die schönsten Vergleiche und Beschreibungen, daß man sich direkt im Buch verlieren könnte.

„Spielleute, kleiner Knirps, die haben die Welt gesehen. Die nehmen das, was deine kleinen Augen erblicken, füllen es in Lieder wie Traubensaft nach der Sommerernte in Gläser. Ihre Stimmen fangen Erinnerungen wie Insekten, die im Honig kleben bleiben. Der König formt und herrscht. Der Soldat zerschmettert. Aber der Spielmann beobachtet, er betrachtet und erkennt und begreift. Niemand begreift die Welt wie die Barden, die sie besingen.“ (S. 9)

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Veröffentlicht am 24.01.2024

Rapunzel verläßt ihren Turm und landet in einem Endzeit-Steampunk-Abenteuer

Valeria
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„Eigentlich wollte ich dich retten, […] Ich wollte dich mitnehmen und von hier fortbringen.“ (S. 93)

Seit vor fünf Jahren ihr Vater gestorben ist, lebt Valeria in ihrem Zimmer, eingesperrt von ihrer Stiefmutter ...

„Eigentlich wollte ich dich retten, […] Ich wollte dich mitnehmen und von hier fortbringen.“ (S. 93)

Seit vor fünf Jahren ihr Vater gestorben ist, lebt Valeria in ihrem Zimmer, eingesperrt von ihrer Stiefmutter Magica. Außer der morgendlichen Tortur der Körperpflege, die Magica Valeria antut, hat sie keinen menschlichen Kontakt. Bis sie eines Tages eine Gitarre aus dem Äthernebel am Fuße ihres Turmes hört und anfängt zu singen.

„Warum hast du mich aus dem Turm geholt?“ […]
„Du hast meine Hilfe gebraucht […]. Und außerdem hat mir dein Gesang gefallen.“ (S. 115)

Die Menschen leben seit der Ätherkatastrophe in Türmen über dem Äthernebel und haben den Erdboden seitdem nicht mehr gesehen. Es gibt Geschichten, dass der Äther die Menschen in Ghule verwandelt hat, die sich von Menschenfleisch ernähren.
Nachdem Magica ihre wahren Absichten offenbart und Valeria an einen sehr viel älteren Mann verkauft, sucht Valeria verzweifelt einen Ausweg. Als der fremde Gitarrenspieler aus dem Äther erscheint und ihr anbietet, den Erdboden zu betreten, zögert Valeria nur für einen Augenblick.

Was wie eine Nacherzählung von Rapunzel beginnt, endet in einem aufregenden Abenteuer. Der Erdboden und die Wesen, die dort leben, ähneln nicht mal im entferntesten den Geschichten, die Valeria so gerne liest. Allerdings muß sie auch feststellen, daß nicht alles so schön ist, wie es glänzt. Die Autorin hat eine wunderschönes, düsteres Märchenadaption erschaffen, und nach dem scheinbar glücklichen Ende noch eine ganze Menge Abenteuer angehängt. Die Steampunk-Elemente und die gesamte Atmosphäre haben mir so gut gefallen, daß ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 06.01.2024

Schnuffelpüpschen ...

Die Gargoyles von Notre Dame 2
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„»Nur ein Held oder ein Idiot würde sich freiwillig dieser Meute stellen«, sprang ihm ausgerechnet der König bei.
»Oder eine Heldin«, raunte Catia und atmete tief durch.“ (S. 176)

Zwei Jahre nach den ...

„»Nur ein Held oder ein Idiot würde sich freiwillig dieser Meute stellen«, sprang ihm ausgerechnet der König bei.
»Oder eine Heldin«, raunte Catia und atmete tief durch.“ (S. 176)

Zwei Jahre nach den Geschehnisse aus dem ersten Teil ist der Comte Mirabeau tot und Henri sich sicher, daß es Mord war. Catia ist mittlerweile als Catia Liberté eine Heldin der Nation und Robespierre wünscht ihre Dienste. So trennen sich Henris und Catias Wege bis auf Weiteres: Henri gelangt auf der Suche nach Mirabeaus Mörder auf Abwege, während Catia mit ihren ganz eigenen Teufeln zu kämpfen hat.

Historische Romane sind, ganz überraschend, voll von historischen Ereignissen. Ich konnte mir gut vorstellen, wie das Paris zu dieser Zeit war, denn Greg Walters hat es geschafft, die Aufregungen auf der Straße ebenso bildgewaltig zu beschreiben, wie die Treffen der Nationalversammlung detailliert waren. Obwohl die politischen Intrigen einen Großteil des Romans eingenommen haben, war es größtenteils spannend und unterhaltsam. Gerade zum Ende hin, als Henri und Catia sich geografisch am weitesten entfernt hatten, kam noch einmal unheimlich viel Schwung in die Geschehnisse. Ich bin ebenso durch die Seiten geflogen, wie Neiron über das Land.

Vor allem die Gargoyles faszinieren mich an dieser Geschichte, da es so wirkt, als könnten sie wirklich existieren. Daß Neiron sein Gereime abgelegt hat, finde ich etwas schade; dafür hat er seinen Humor entdeckt und ich habe mich köstlich amüsiert, trotz der düsteren Geschehnisse.

Greg Walters hat wieder eine phantastische und gleichzeitig historische Geschichte geschaffen, die mich in den Bann zieht. Ich kann den dritten Teil kaum erwarten. Außerdem wird das Cover grün ...

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