In diesem Roman geht es, wie der Titel schon sagt, um Paracelsus und seine Suche nach der Seele. Nachdem ihm die Forschung an Leichen verboten wurde, sucht er andere Wege, um sie zu finden. Nebenbei widmet ...
In diesem Roman geht es, wie der Titel schon sagt, um Paracelsus und seine Suche nach der Seele. Nachdem ihm die Forschung an Leichen verboten wurde, sucht er andere Wege, um sie zu finden. Nebenbei widmet sich sein bester Freund Casper wieder mehr dem Medizinstudium, während Paracelsus keine Vorlesungen mehr besucht. Aber auch die politischen Geschehnisse stehen nicht still und vermengen sich immer mehr mit der Kirche.
Ich war neugierig auf das Buch, habe jedoch nicht so richtig hineinfinden können. Der Schreibstil ist anstrengend, da er vor allem aus kurzen Hauptsätzen und vielen Namensnennungen besteht. Obwohl die Geschichte verschiedene Erzählstränge hat, die auch jedem Charakter gut zuzuordnen sind, konnte mich der Perspektivwechsel nicht fesseln.
Nach 200 Seiten habe ich das Buch abgebrochen. Das spannendste waren die medizinischen Praktiken, die Paracelsus sich selbst beigebracht hat, um Bauern das Leben zu retten. Doch diese kommen viel zu kurz. Stattdessen werden die religiösen und politischen Intrigen ausgeschmückt und Paracelsus Weg kommt viel zu kurz.
Paracelsus – Auf der Suche nach der unsterblichen Seele konnte mich nicht packen, obwohl ich anfangs sehr gespannt war.
„Wir stehen hier voller Liebe. Voller Hoffnung. Und voller Trotz. Trotz gegen jene, die versucht haben, Uns von Unseren Tugenden abzubringen. Trotz gegen den drakonischen Hass! Wir erheben Uns, stellen ...
„Wir stehen hier voller Liebe. Voller Hoffnung. Und voller Trotz. Trotz gegen jene, die versucht haben, Uns von Unseren Tugenden abzubringen. Trotz gegen den drakonischen Hass! Wir erheben Uns, stellen Uns gegen den Sturm der Furcht, und beim Heiligen, Wir werden ihn auf Unsere Feinde zurückwerfen!“ (S. 200)
Der Orden des geheimen Baumes schließt unmittelbar an das Ende vom ersten Teil an und umfasst ebenfalls verschiedene Erzählstränge, die zusammen geführt werden und die Geschichte abrunden. Obwohl es langsam anläuft und teilweise langatmig ist, ist das Buch insgesamt so spannend wie der erste Teil. Einzig der Schluss ist lahm. Nach dem pompösen Endkampf wurde versucht, die offenen Enden zu verknoten, was nur leidlich gelungen ist.
Bei dem oben stehenden Klappentext frage ich mich, ob der Verfasser das Buch überhaupt gelesen hat. Sabran wurde nach Eads Flucht aus Ascalon von einem Fieber ans Bett gefesselt und hat ihren Lebenswillen verloren. Ihre Bemühungen zu entkommen, existieren nicht.
Ead ist zwar eine Magierin, doch ist die Priorei kein Kloster, sondern ein geheimer Bund aus wyrmschlachtenden Kriegerinnen. Sie bricht nicht mit Sabran auf, um das magische Schwert Ascalon zu finden, sondern mit Margret Beck, einer Kammerfrau der Königin.
Im ersten Teil schien die Drachenreiterin Tané nicht so recht ins Bild zu passen. Das hat sich in diesem Teil geändert. Niclays Roos dagegen wird wie ein nichtssagender Nebencharakter entsorgt und aus der Geschichte geschlossen. Ead, die ehemalige Kammerzofe und nun gesuchte Magierin, spielt in diesem Buch die Hauptrolle. Doch auch die religiösen Unterschiede, die im ersten Teil eher nebenbei erwähnt wurden und trotzdem wichtig schienen, treten in diesem Band stärker hervor und mischen sich in die politischen Geschehnisse ein.
Im ersten Teil Die Magierin blieb der Orden des geheimen Baumes ein Rätsel, dessen Lösung in der Fortsetzung Die Königin unspektakulär ist. Plötzlich scheint der Orden doch kein so großes Geheimnis mehr zu sein und dem Leser wird das Wissen um dessen Ursprung, Aufbau und Führung lieblos vorgesetzt.
Als klar wurde, daß der Namenlose Eine wiederkommen wird, zog sich die Handlung in die Länge. Politik und Religion spielen eine große Rolle und verkomplizieren die Beziehungen der Charaktere unnötig. Obwohl beide Bücher ihre Längen haben und diese „starke Frauen Masche“ an einigen Stellen überzogen wirkt, ist die Geschichte fesselnd und der politische und religiöse Hintergrund spannend.
Juno und die Reise zu den Wundern entführt den Leser in eine fabelhafte Welt, in der sich Traum und Wirklichkeit miteinander verweben, zwei goldene Ringe Wegweiser sind und Kamele sprechen können.
„Sie ...
Juno und die Reise zu den Wundern entführt den Leser in eine fabelhafte Welt, in der sich Traum und Wirklichkeit miteinander verweben, zwei goldene Ringe Wegweiser sind und Kamele sprechen können.
„Sie verstand nicht, warum sich die Menschen so schnell und laut durch die Stadt bewegten und dadurch die kleinen Dinge völlig übersahen.“ (S. 31)
Dieses Buch sieht aus wie ein Kinderbuch, enthält eine märchenhafte Geschichte und kann von jedem gelesen werden. Darin sind Lektionen enthalten, die die Welt mit anderen Augen sehen lassen und den Fokus auf die wichtigen Dinge („Du musst mit dem Herzen fühlen und nicht mit den Augen denken“ Lektion Nummer Acht, S.153) lenken.
Juno ist ein rothaariges Mädchen, dessen Locken ihren Gefühlen Ausdruck verleihen. Sie wohnt im Haus, das nicht fliegen kann und besitzt eine Phantasie, die sie beflügelt. Ihr Vater lebt in seiner eigenen Welt und ihre Mutter ist unzufrieden. „Egal, wie viel Mühe sie sich gab – nie war Juno richtig für ihre Mutter.“ (S. 10) Erst Jahre später findet sie in der schielenden Stadt einen Freund. Durch ihn lernt sie viel über das Leben. Ihr wird klar, daß sie sich auf die Suche nach sich selbst begeben muss, um zu finden, was sie in ihrer Kindheit verloren hat.
„Lange hatte sie über Mr. James` Worte nachgedacht, und es stimmte. So richtig kannte sie sich tatsächlich nicht.“ (S. 62)
Juno und die Reise zu den Wundern – Eine fabelhafte Geschichte ist eine Reise um die Welt durch die Augen eines unschuldigen Mädchens. Jede Kapitelüberschrift beginnt mit „Juno“, gefolgt von einem Namen, einem „und“, sowie einer Begebenheit, einem Ort oder einem weiteren Namen, z.B. „Juno, Audrey und der unsichtbare Spencer“ (erstes Kapitel, S. 7). Sie vermitteln den Eindruck eines Kinderbuches, der durch die Illustrationen und das Cover untermalt wird.
Beginnend im Land der qualmenden Köpfe reist Juno in andere Länder mit fabelhaften Namen. Dabei ist es schwierig zu unterscheiden, ob Juno wirklich dorthin reist oder sich alles in ihrer Phantasie abspielt. Sie lebt mit dem Kopf in den Wolken, erfreut sich an Kleinigkeiten und ist ein sonderbarer Charakter.
Am Ende des Buches sind alle zehn Lektionen, die Juno auf ihrer Reise lernt, zusammengefasst. Abgerundet wird das Ganze mit einer Weltkarte und einer Legende mit allen fabelhaften Ländernamen zum Nachvollziehen der Reise.
„In der Ferne war es einfach, über alles zu staunen; aber in der Heimat nicht blind zu werden für die Schönheit direkt vor der Haustür war das eigentliche Kunststück.“ (S. 147)
„Allmählich verstand sie die Unrealisten – wie konnte man der Wirklichkeit trauen, wenn sie so leicht zu manipulieren war?“ (S. 315)
Schon zu Beginn des Buches zeichnete es sich ab, daß ich es nicht mag. ...
„Allmählich verstand sie die Unrealisten – wie konnte man der Wirklichkeit trauen, wenn sie so leicht zu manipulieren war?“ (S. 315)
Schon zu Beginn des Buches zeichnete es sich ab, daß ich es nicht mag. Die Protagonistin Sloane ist mehr als unsympathisch. Ihre Freunde sind zwar etwas freundlicher als sie, aber dadurch nicht wesentlich erträglicher.
Die Erwählten ist in drei Teile unterteilt. Im ersten geht es um die fünf Erwählten Sloane, Matt, Ines, Esther und Albie, die vor 10 Jahren den Dunklen besiegt haben. Jeder geht anders mit diesem Sieg um. Matt ist „der Erwählte“, der Anführer ihrer Gruppe, charmant und weiß die Annehmlichkeiten als Retter der Welt zu würdigen. Esther ist eine gefragte Instagram-Ikone und kümmert sich um ihre kranke Mutter. Sloane möchte am liebsten allein gelassen werden und versucht ihren Kummer zu verbergen, und Ines und Albie sind belanglose Nebenfiguren in dem Fünfergespann.
Gerade als es kaum noch langweiliger werden könnte, geschieht im zweiten Teil etwas. Drei der Auserwählten werden in ein Paralleluniversum gezogen, in dem Magie schon lange existiert und zum Alltag gehört. Sloane beginnt sich noch egoistischer zu benehmen und wird noch unausstehlicher. Obwohl es viele Gemeinsamkeiten zwischen diesen Parallelwelten gibt, ist Genetrix, wie sich die neue Welt nennt, ganz anders. Trotzdem gibt es auch dort einen Dunklen und es muss einen Erwählten geben, der diesen besiegt.
„Niemand bereitet einen darauf vor, was danach kommt. Alle denken, man findet es schon irgendwie selbst heraus.“ (S. 498)
Veronica Roth hat mit ihrer Bestimmungs-Reihe einen Hype geschaffen, dem auch ich erlegen war. Deswegen war ich neugierig, wie ihr neues Buch ist, das vom Titel und der Aufmachung stark an Die Bestimmung erinnert. Sie versucht zwanghaft politisch korrekt zu sein, obwohl Politik irrelevant für die Geschichte ist.
„»Was halten Sie von der >Erwählte sind alle gleich←Bewegung, die sich in den letzten Jahren formiert hat?«, frage ich. […]
Sloane nimmt kein Blatt vor den Mund. »Ich finde das rassistisch.«
»Es gibt Leute, die finden es sexistisch, Matt aus der Gruppe hervorzuheben«, wende ich ein.“ (S. 19)
Es ist also rassistisch, den dunkelhäutigen Matt nicht als „den Erwählten“ anzusehen, obwohl die oben genannte Gruppierung für eine Gleichberechtigung aller Erwählter ist. Wenn einer seiner hellhäutigen Freunde sich als „der Erwählte“ aufspielen würde, wäre das vermutlich auch wieder rassistisch.
„Stell dir vor, am Ende würden sie mich hier wegen meiner Hautfarbe diskriminieren.“ (S. 378) Außer diesen Erwähnungen von Rassismus ist die Hautfarbe der fünf Erwählten zu keinem Zeitpunkt wichtig oder wäre im Geschehen aufgefallen. Warum also mit Macht den Fokus darauf legen?
Als die Prätorin Aelia in Genetrix einmal von dem Erwählten und ein anderes Mal von der Erwählten spricht, wird diskutiert, inwiefern es sich um ein und dieselbe Person handelt. „Aber vielleicht hat Aelia sich auf jemanden, bezogen, der trans ist, und die Pronomen durcheinandergebracht.“ (S. 360) Obwohl sich Genetrix vermutlich in den 1970er Jahren von unserer Erde abgespalten und parallel entwickelt hat und alles darauf hinweist, daß die Menschen dort völlig anders sind, ziehen die drei Erwählten lieber ein drittes Geschlecht als eine Lüge in Betracht.
Sloane, die eigenwillige Protagonistin dieses Buches, hat seltsame Gedankengänge. Vor allem einer ist mir negativ aufgefallen, weil er sehr willkürlich wirkt. Sie schleicht nachts im Haus herum und begegnet einem der Bewohner. „Sloane war froh, dass sie in der Nacht ihren BH anbehalten hatte.“ (S. 227) Das einzige, was vorher an Kleidung erwähnt wurde, waren ihre Stiefel, die sie angezogen hat. Warum also war sie froh, einen BH anzuhaben? Weil sie in einem fremden Haus, in dem sie vorerst in ihrem Zimmer bleiben sollte, wider erwartend anderen Menschen begegnet ist?
Außerdem hat sie in Genetrix eine Hassliebe für Orange entwickelt, die nicht nachvollziehbar ist, da generell knallige Farben in dieser Welt in Mode sind. „Sloane war noch nie in ihrem Leben so froh gewesen, einen orangen Lippenstift zu sehen“ (S. 351)
Die Erwählten – Tödliche Bestimmung beschäftigt sich mit den psychischen Problemen, die Teenager erleiden, wenn sie die Welt gerettet haben, mit den weltlichen Annehmlichkeiten und Unannehmlichkeiten, mit einer holprigen Theorie zu Parallelwelten und Magie. Zusammengefasst klingt es ebenso langweilig und langatmig, wie es ist. Der Unterschied zu allen anderen Romanen ist, daß die Welt bereits einmal gerettet wurde und die Helden deswegen alle auf ihre Art gezeichnet sind. Davon abgesehen ist alles gleich: es gibt eine Bedrohung und die Welt muss gerettet werden. Inwiefern dieser „Fantasy-Roman für Erwachsene“ (siehe Klappentext) sein soll, erschließt sich mir nicht, da die Charaktere sich wie Jugendliche benehmen und alles andere auch eher an ein Jugendbuch erinnert.
„Manchmal fragte sich Sloane, ob die Welt es überhaupt wert gewesen war, gerettet zu werden.“ (S. 83)
„»Sie wissen ja sicher, dass wir ohne Bienen um einen Großteil unserer Pflanzenwelt bangen müssen.«
»Unsinn. Für vieles gibt es derweil Lösungen. Kartoffeln, Möhren, Raps und Obstbäume werden per Hand ...
„»Sie wissen ja sicher, dass wir ohne Bienen um einen Großteil unserer Pflanzenwelt bangen müssen.«
»Unsinn. Für vieles gibt es derweil Lösungen. Kartoffeln, Möhren, Raps und Obstbäume werden per Hand bestäubt. Kakao hat sich ein wenig quer gestellt, als es um Menschenarbeit ging, reagiert aber ganz gut auf aktuelle Drohnenversuche.«
»Es gibt aber auch Pflanzen, bei denen keine der Methoden, nun ja, fruchtet.«“ (S.119, Biene Christine und die Wunder im Holunder von Nele Sickel)
In der Anthologie Bienen dreht es sich hauptsächlich um das Aussterben der Bienchen und wie die Menschen mit den Folgen umgehen. Zwei Möglichkeiten werden in den Kurzgeschichten hauptsächlich erwähnt: Pflkanzen selbst bestäuben oder Bienendrohnen bauen. Es sollte klar sein, dass diese beiden Varianten keine echten Alternativen sind.
Umso mehr war ich über die Geschichte von Nele Sickel Biene Christine und die Wunder im Holunder erfreut. Sie erfasst die Magie der Bienen am besten und verzaubert nicht nur den Holunder.
Drei Bienen für Aschenputtel von Anne Danck zieht den Klimawandelwahn auf humoristische Art und Weise ins Lächerliche. In dieser Kurzgeschichte bemühen sich alle um BaEUmE: Beitrag zum allgemeinen Erhalt des Umwelt-Equilibriums. Als Belohnung werden alle auf den Frühlingsball eingeladen, die über 1000 BaEUmE haben. Nur Bo, die in ihrem Tagesjob putzt, nagt an der Grenze zum Klimaschänder und muss ökologische Strafarbeiten, ÖkoSt, ausführen. Dort macht sie eine Entdeckung, die ihr Leben verändern wird. Kurios an dieser Vorstellung ist unter anderem, dass Bo sogar für ein Blatt Papier einen BaEUmE zahlen muss, während in Deutschland heutzutage jeder Kassenbon ausgedruckt werden muss und in Zeiten von Covid19 die Umwelt mit Einmal-Artikeln zugemüllt wird.
Auf der Dunklen Seite des Mondes von Sebastian Loy hat mir nicht gefallen, weil es hauptsächlich um die Besiedlung des Mondes geht und die dort gefundene Biene nur nebensächlich scheint.
Der Honigschmuggel von Miriam Hutterer gehört eher in den Fantasie-Bereich und zeichnet eine düstere Zukunft mit einem Hoffnungsschimmer auf der Venus. Die Beschreibungen des Drogenkonsums einer der Protagonisten war etwas drastisch, zeigt aber nur allzu deutlich, wieso die Menschen nicht mehr auf der Erde angesiedelt sind.
Zu den unterhaltsamen Geschichten passt auch die Aufmachung. Die Bienen und Waben finden sich auf jeder Seite und zwischen den Kapiteln wieder und runden das Gesamtkonzept ab. Bienen ist eine stimmige Anthologie.
Jedoch wirkt der Klappentext mit seinen Gender-Gaps, auch wenn sie als Stern getarnt sind, abschreckend. Sie sind vielleicht gut gemeint, stören den Lesefluss aber massiv. Auch wenn in den Geschichten keine Sternchen oder Lücken vorkommen, schreckt der Klappentext in dieser Hinsicht ab und hätte mich vom Kauf dieses Exemplars abgehalten.