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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2019

Trotz Klischeehelden- und geschichte ganz nett

Gleann Comhann - Gefangen im Tal der Tränen
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„Er war in Morganes Falle getappt wie ein unbedarftes Kind.“ (S.26)

Dusten ist Schotte aus Gleann Comhann im Jahr 1692. Die Elfenkönigin Morgane findet Gefallen an ihm und entführt ihn in ihr Elfenreich, ...

„Er war in Morganes Falle getappt wie ein unbedarftes Kind.“ (S.26)

Dusten ist Schotte aus Gleann Comhann im Jahr 1692. Die Elfenkönigin Morgane findet Gefallen an ihm und entführt ihn in ihr Elfenreich, einer Parallelwelt, aus der Menschen nicht entkommen können. Weil er sich weigert ihr zu Willen zu sein, schließt sie einen Handel mit ihm: Einmal im Jahr darf er die Menschenwelt als Geist betreten, um seine Rettung zu finden. Er hat die Hoffnung schon aufgegeben, da trifft er auf Cat.
Aufgebracht und wütend beschließt Cat an Samhain Fotos beim Wasserfall in Glenncoe für ihre Arbeit zu machen, doch der Nebel und ihre Stimmung lassen sie unvorsichtig sein und sie fällt ein kurzes Stück einen Abhang hinunter. Nach einer kurzen Bewusstlosigkeit entdeckt sie einen Mann in einem Plaid am Rande des Wasserfalls. Sie bittet ihn um Hilfe, als er plötzlich wieder verschwindet. Cat wird zur Dorfärztin gebracht, die den geheimnisvollen Mann im Plaid ebenfalls kennt. Sie ahnen nicht, dass sie nur Figuren in einem Spiel zwischen Elfen sind, dessen Regeln sie nicht kennen.

Meine Berfürchtung es könnte sich um einen Outlander-Abklatsch (Feuer und Stein) halten, hat sich schnell aufgelöst. Cat reist zwar ins 17.Jahrhundert, landet jedoch im Körper von Moira, die die gleichen Augen hat, ansonsten äußerlich völlig anders aussieht. Auch gibt es weitaus weniger Sexszenen, nämlich nur eine, die weder explizit noch obszön ist.
Cats Wissen über diese Zeit aus ihrem Studium nützt ihr, um sich schnell zurecht zu finden und nicht aufzufallen. Sie fügt sich nach kleinen Anfangsschwierigkeiten nahtlos in ihre Rolle als Moira Campbell und vergisst dabei fast, warum sie überhaupt in der Vergangenheit ist.
Dusten ist ein klischeehafter Romanheld: groß und muskulös, mit auffallenden Augen. Ein Weiberheld, der es mit keiner bisher ernst meinte, bis er auf Moira trifft. Nichts neues also. Fehlt nur noch, dass er nach Wald und Wiese duftet. Stattdessen ist er endlich mal ein Mann, der nach dem riecht, was er macht.
Die Elfen machen die anbahnende Liebesgeschichte komplizierter, indem sie sich ständig einmischen. Ein ständiges Hin und Her, zum verrückt werden.
Cat und ihre Freundin Gwenny haben hauptsächlich Männer im Kopf. Als Cat den Fremden im Plaid das erste mal beschreibt, ist mir vor lauter Kitsch fast übel geworden. Gwenny zum Glück auch, sodass die Situation gleich an Ernst verliert und ins lächerliche gezogen wird. Ich hatte die Hoffnung, dass die romantischen Szenen weiterhin ironisch witzig sind. Leider wurde ich enttäuscht, denn einige Momente zwischen Dusten und Moira/Cat waren zu kitschig und unglaubwürdig. Auch dass sie nach nur zwei Tagen die große Liebe im jeweils anderen zu sehen glauben, ist pubertär.

Der Erzähler ist allwissend und hat Einblick in die Gedanken der Protagonisten. Diese werden kursiv dargestellt, was mich anfangs etwas durcheinander gebracht hat. Es gibt einige Dialoge, bei denen nicht ganz klar ist, wer was zu wem gesagt hat, doch ansonsten ist der Schreibstil flüssig und leicht verständlich. Die Mischung aus Historie und Phantasie hat mir sehr gut gefallen und mich gleichermaßen unterhalten.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Hat mir nicht gefallen

Von Kröt, P.I. in Das Quaken der Nachtigall
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„Aber seien Sie gewarnt, es folgt ein schonungsloser Zeitzeugenbericht, Schuldbekenntnis aus den schlüpfrigsten und schmierigsten Winkeln meiner Wohnung und der Verbrechenswelt darum herum.“ (S. 10)

Wie ...

„Aber seien Sie gewarnt, es folgt ein schonungsloser Zeitzeugenbericht, Schuldbekenntnis aus den schlüpfrigsten und schmierigsten Winkeln meiner Wohnung und der Verbrechenswelt darum herum.“ (S. 10)

Wie bekommt man möglichst viele Informationen auf einem möglichst geringen Raum unter? Indem man, wie die Autorin in diesem Buch, viele Schachtelsätze aneinanderreiht und mit zahlreichen Fußnoten versieht. Man füge eine Masse an Wortwitzen, nicht alle gut, hinzu, versucht witzig zu sein und schon habe ich das Interesse verloren. Der Klappentext klingt ansprechend, doch der Schreibstil ist durch die zahlreichen Wortwitzen und Fußnoten anstrengend, sodass die Geschichte um von Kröt untergeht. Selbst mit dem Ignorieren der Fußnoten ist es schwer der Investigation zu folgen, da die Sprache sehr verquakt ist. Die Idee dahinter ist nett, wirkt aber zwischendurch aufgesetzt und unnatürlich.
Einzig die Aufmachung des Buches ist, wie nicht anders vom Verlag gewohnt, ein Hingucker, wenn auch im Kleinen: neben jeder Seitenzahl sitzt eine kleine Kröte, passend zum Thema. Quak.

Veröffentlicht am 14.03.2019

Meinungsmache

Bus 57
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„Hätte es den 57er-Bus nicht gegeben, hätten sich ihre Wege vielleicht nie gekreuzt.“ (S. 13)

Das Buch erzählt die Geschichte von zwei Jugendlichen, einem Täter und seinem Opfer. Schon der Klappentext ...

„Hätte es den 57er-Bus nicht gegeben, hätten sich ihre Wege vielleicht nie gekreuzt.“ (S. 13)

Das Buch erzählt die Geschichte von zwei Jugendlichen, einem Täter und seinem Opfer. Schon der Klappentext macht deutlich, wie verschieden die beiden sind: der Täter ist afroamerikanisch, geht auf eine öffentliche Schule und wohnt im einkommensschwachen Viertel; das Opfer ist weiß, geht auf eine Privatschule und wohnt in einem einkommensstärkeren Viertel. Außerdem identifiziert sich das Opfer als agender. Als was sich der Täter identifiziert, wird nicht klar.

Die Geschichte ist nach einer Einleitung der Autorin, der groben Beschreibung des Tathergangs und einer ausführlichen Beschreibung von Oakland, Kalifornien in vier Abschnitte gegliedert: Sasha, Richard, Das Feuer und Justiz. Diese sind unterteilt in sehr kurze Kapitel.

Sashas Abschnitt befasst sich nicht ausschließlich mit dem Opfer, sondern vor allem mit dem Prozess der Genderidentifikation. Bereits in der Einleitung der Autorin erklärt sie: „Die Pronomen und Namen für nicht geschlechtskonforme Menschen wurden mit Einverständnis der betreffenden Personen verwendet.“ (S.5) Im Englischen nutzt Sasha ein „they“, im Deutschen nutzt die Übersetzerin „sier“. Sier ist kein deutsches Wort, grammatikalisch falsch und stört den Lesefluss erheblich. Neben der sehr einfachen, fast schon kindlichen Erzählweise, wirkt das genutzte Pronomen „sier“ und seine gebeugten Formen fehl am Platz, zu kompliziert.

Das ist nicht der einzige Punkt, der mich stört. Zu dem politisch korrekten Pronomen für Sasha kommt auch die übertriebene Feminisierung des generischen Maskulinum.
Hier zu eine Erklärung von wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Generisches_Maskulinum): „Von einem generischen Maskulinum spricht man in der Linguistik, wenn Bezeichnungen männlicher Referenten benutzt werden, um eine Allgemeinheit zu bezeichnen oder gemischtgeschlechtliche Gruppen oder Referenten, deren Geschlecht (Sexus) unbekannt oder gleichgültig ist.“

Wenn die Autorin schon in der Anmerkung am Anfang schreibt, dass sie sich „auf das Gedächtnis von Zeuginnen und Beteiligten gestützt“ (S. 5) hat, befürchtet man das schlimmste. Und es hat sich bewahrheitet. Es gibt kaum eine Personengruppe, die vor innen sicher ist, sogar „Freund*innenkreis“ (S.25) kommt in dem Buch vor. Es macht den Eindruck, als würden Frauen die Hauptrollen in der Geschichte spielen: Zeuginnen, Freundinnenkreise, Anwältinnen, Reporterinnen, Lehrerinnen, etc. Im Englischen fühlt sich niemand diskriminiert, wenn „attorney“, „friends“, „teacher“ oder „reporter“ benutzt wird. Warum dann im Deutschen?
Der Genderteil überwiegt so sehr in diesem Kapitel, dass die vielen Eigenschaften und Interessen, die Sasha hat, nebenbei erwähnt und sofort wieder vergessen werden. Es gibt sogar eine fünfseitige Begriffserklärung über Gender, Geschlecht, Sexualität und Romantik.

In Richards Teil geht es nicht nur um sein Leben, sondern auch um das seiner Mutter, seines Vaters, seiner Freunde, der Lehrer an seiner Schule, und anderen Nebenfiguren. Sein Umfeld wird bis ins kleinste Detail ausgeschmückt, sodass die eigentliche Hauptperson, Richard, auf der Strecke bleibt. Selbst die Auflistung von ermordeten Minderjährigen in Oakland hat nur wenig mit ihm zu tun.

Im vorletzte Abschnitt, Das Feuer, geht es darum, wie und warum Richard Sashas Rock anzündet und welche Folgen aus dieser Tat entstehen: Demonstrationen gegen Homophobie nicht nur in Oakland, ein Alle-tragen-Rock-Tag an Sashas Schule, „No H8“-Slogans an Richards Schule, Berichte, Meinungen, Forenbeiträge. Zu viele Außenstehende haben eine Meinung zu diesem Thema und teilen sie dem Rest der Welt mit. Und dabei geht es nicht darum, dass ein Junge den Rock einer andere Person angezündet hat. Es geht um ein sogenanntes Hassverbrechen, denn das Opfer ist weiß, männlich und hat einen Rock getragen; der Täter ist Afroamerikaner. Das muss ein Hassverbrechen gewesen sein.

Im letzten Teil, Justiz, wird deutlich, wie sehr die öffentliche Meinung alle Beteiligten beeinflusst: Die Staatsanwaltschaft setzt durch, dass Richard nach Erwachsenenrecht verurteilt wird, was eine deutlich längere Haftstrafe und schlechtere Voraussetzungen für die Zeit danach bedeutet. Die Öffentlichkeit sieht in Richard fälschlicherweise einen homophoben Afroamerikaner. Das Anzünden des Rocks hatte weder mit Sashas Hautfarbe noch Geschlecht zu tun. Man sieht nur, was man sehen möchte. Die Öffentlichkeit braucht ein Hassverbrechen gegen nicht geschlechtskonforme Menschen, also wird das Thema aufgebauscht. Nicht zuletzt auch durch dieses Buch.

Worum geht es also wirklich in diesem Buch? Um Richards Straftat und seine Verurteilung? Um Sashas Verletzungen und Folgen dieser Tat? Oder um Political Correctness auf möglichst vielen Ebenen? Klar ist, dass der Lesefluss durch die politisch korrekten Formen massiv gestört wird. Dies verfälscht nicht nur die Geschichte, sondern verkrüppelt die deutsche Sprache. Das englische Original ist vermutlich nicht lesenswerder als das Deutsche, denn die Geschichte geht in unzähligen mehr oder weniger tragischen Varianten ihresgleichen unter; sie hat nichts, was sie als erwähnenswerten Einzelfall herausstechen lässt.

Veröffentlicht am 28.02.2019

Durchweg verwirrend

Die Reinsten
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Dieses Buch hat mir auf verschiedenen Ebenen nicht gefallen, weswegen ich nach der Hälfte angefangen habe es grob zu überlesen. Ich hatte bis zum Ende die Hoffnung, dass es an Fahrt gewinnt und habe zusehends ...

Dieses Buch hat mir auf verschiedenen Ebenen nicht gefallen, weswegen ich nach der Hälfte angefangen habe es grob zu überlesen. Ich hatte bis zum Ende die Hoffnung, dass es an Fahrt gewinnt und habe zusehends das Interesse verloren. Ich mochte den Schreibstil nicht, die Protagonistin ist mir zu wankelmütig, und vieles war in dem Buch nicht nachvollziehbar oder zu einseitig dargestellt.

Der Schreibstil ist sehr konfus. Askit, die künstliche Intelligenz, ist häufig in Kursiv dargestellt, aber nicht immer. Das macht es kompliziert, dem zu folgen. Gespräche allgemein in der direkten Rede haben mittendrin die Reihenfolge der Redenden geändert, ohne dass es kenntlich gemacht wurde. Irritierend. Es gibt Kapitel, vor allem das erste in Askit City, das mich völlig ratlos zurückgelassen hat. Dieses Kapitel habe ich nochmal gelesen, weil ich dachte, ich hätte etwas überlesen. Dem war nicht so.
Es gibt in diesem Buch Stellen, die für mich keinen Sinn ergeben. Ich hatte zuweilen das Gefühl, der Autor hätte Schlüsselszenen geschrieben und anstatt sie mit Fülltext zu verbinden, hat er sie aneinandergereiht. Ich war die meiste Zeit verwirrt. Nicht zuletzt, weil die Hauptperson Eve Legrand für mich sehr unlogisch gehandelt hat. Sie ist Askit sehr ergeben, scheint manchmal an ihr (der künstlichen Intelligenz) zu zweifeln, und betet sie dann doch an. Später, in den Kolonien, verteidigt sie Askit, obwohl die Kolonisten genügend Beispiele für das fragwürdige Handeln Askits nennen. Sehr aufreibend. Zum Ende des Buches wird viel über die künstliche Intelligenz offenbart, was mir trotzdem leider nicht geholfen hat das Ganze zu verstehen. Dies hängt auch stark mit dem sprunghaften Schreibstil zusammen.

Der Roman spielt in unserer Zukunft, in einer Welt, die sich selbst zu Grunde gerichtet hat. Nur die Unterwerfung der Regierungen unter Askit schien die Lösung zu sein. Mit Hilfe von Askit hat sich nicht nur die Umwelt über 150 Jahre verbessert, sondern auch die Menschen, die unter Askits Obhut leben. Zumindest scheint es so. Doch mit der Zeit entwickeln die Protagonisten Theorien über Askits tatsächliche Ziele. Diese Theorien haben für mich oft keinen Sinn ergeben, waren durcheinander und nicht nachvollziehbar. Zum Ende des Buches, wenn die Ereignisse sich überschlagen sollten, werden Thesen über das Verhalten der Protagonistin Eve ausgesprochen, die aus dem Nichts entstanden sind. Alles sehr durcheinander.
Eve hat schon als Kind gelernt, dass die Menschen vor über 150 Jahren Unmengen an CO2 produziert und ausgestoßen haben, sodass Askits primäres Ziel der Abbau des Gases aus der Atmosphäre war, um das Klima zu stabilisieren. Schade, dass sich der Autor den gängigen Klischees bedient und nichts neues erdacht hat, wie es zu einer Klimakatastrophe kommen kann, vor allem mit dem Hintergrund als Politikwissenschaftler und Soziologe. Ich habe mir mehr Kreativität erhofft.
Weitere Gründe für die zerstörten Metropolen sind „der“ Atomkrieg und die Freisetzung eines tödlichen Virus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass nach bereits 150 Jahren die Erde größtenteils Strahlungsfrei ist, die Aschewolken vom Himmel verschwunden sind und die Menschen an der Oberfläche leben können. Schon gar nicht, wenn ein tödlicher Virus alles Leben auf der Oberfläche zerstört hat. Die Ansteckungsgefahr ist hoch, wenn es weiterhin wilde Tiere gibt, diese nicht getötet werden dürfen (laut Askit), und niemand die Mutationsrate einberechnet. Ganz egal, wie viel Askit recyclen und reinigen lässt, das alles ergibt für mich keinen Sinn.

Ich habe von diesem Buch mehr erwartet. Der Konflikt zwischen den Reinsten und den Kolonisten, sowie zwischen künstlicher Intelligenz und der Menschheit ist nicht neu, wird nicht alt, und rüttelt niemanden mehr auf.

„Unsere Vorfahren hatten sich in unzähligen literarischen Versionen ihre Apokalypse selbst ausgemalt, aber ihre dunklen Vorahnungen trieben sie nie dazu an, sie abzuwenden..“ (S. 201)

Die Menschheit wird sich eher selbst vernichten, bevor das Klima es tut. Neben dem sprunghaften Schreibstil, dem sehr langatmigen Anfang, der bist zur Hälfte des Buches geht, und den nicht nachvollziehbaren Protagonisten, ist der Sinn dieses Buches verloren gegangen. Die aufrüttelnde Nachricht, die der Autor sich eventuell erhofft hat, bleibt kryptisch.

Als Anregung für andere Meinungen über den Klimawandel gibt es hier und hier weitere Informationen.

Veröffentlicht am 15.02.2019

Umfangreich, spannend, Potential

Seelenkriege - Kaiser & Drache (1)
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Titel: Seelenkriege – Kaiser & Drache (Band 1)
Autor: Dominique Stalder
Verlag: Hawkify Books
Seiten: 222
eBook
Seelenkriege-Reihe

Klappentext:
Um den großen Krieg zu beenden, mussten drei mächtige Drachen ...

Titel: Seelenkriege – Kaiser & Drache (Band 1)
Autor: Dominique Stalder
Verlag: Hawkify Books
Seiten: 222
eBook
Seelenkriege-Reihe

Klappentext:
Um den großen Krieg zu beenden, mussten drei mächtige Drachen sterben. Nun droht der seit 400 Jahren andauernde Frieden in Dantalion zu zerbrechen.

Als der Kaiser ermordet wird, ahnt niemand, welche Gefahr dem Reich tatsächlich droht. Der Meuchelmörder Sion gerät unter Verdacht und kann seinem verdrängten Ich nicht länger den Rücken zuwenden. Die junge Inari Jalia steht kurz vor ihrer Flügelweihe, als ihre Wolkenstadt von Unbekannten angegriffen wird. Und im Norden kämpft Fragas mit seinem Wolf gegen das Schwarze Volk.

Nur noch die Seelen der alten Drachen scheinen das drohende Ende der Welt abwenden zu können. Eine gefährliche Suche beginnt ...


Diese Geschichte verspricht umfangreich zu werden. Es gibt zwei Völker: Menschen und Inari. Sie leben in ihren eigenen Welten. Die Inari weit über den Wolken in einer Zuflucht, fernab von den Menschen. Die Menschen leben in Häusern, in Dörfern oder Städten. Sie werden von Königen und einem Kaiser regiert, oder leben in den freien Städten. Und dann gibt es noch die Wolfsberge im Norden und deren Bewohner, die mit Wölfen in Clans leben. Sie alle verbindet nur noch eines: die alten Geschichten über die Drachen.
Die Seelensucher sind volkunabhängig, das heißt sie können in jeder Gemeinschaft vorkommen. Sie suchen Seelen und sammeln sie, um sie zur gegebener Zeit in einen neuen Körper zu entlassen. Doch eines Tages wurde die Jagd auf sie eröffnet, und so leben sie heute verborgen und in Angst. Sion ist so ein Seelensucher und seine typisch roten Augen bringen ihn in Gefahr.

Die Charaktere sind so verschieden wie ihre Sitten und Gebräuche. Sion ist ein Mensch, der überall und nirgends zu Hause ist. Er nimmt Aufträge an, um sein Leben zu bestreiten, und ist viel auf Reisen.
Die Inari, zu denen Jalia gehört, sind ein geflügeltes Volk, Leben hoch in den Wolken und blicken auf eine traditionsreiche Geschichte zurück. So ist Jalia sehr behütet aufgewachsen und kann ihre Flügelweihe kaum erwarten.
Der für mich am interessantesten gestaltete Charakter ist Fragas. Sein Volk lebt mit Wölfen als treue Gefährten und Reittiere in den Wolfsbergen; wenn ein Wolf stirbt, trauert der gesamte Clan. Doch auch in diesem Teil der Welt gibt es Streitigkeiten zwischen den einzelnen Clans. Insbesondere der Donner-Clan treib überall sein Unwesen. Fragas wirkt sehr jung und verlässt sich auf den weisen, alten Alpha seines Clans. Er kennt die alten Geschichten, und auch wenn er sie nicht unbedingt glaubt, respektiert er sie und diejenigen, die daran glauben. Selbst in aussichtslosen Situationen gibt er sein Bestes und rettet lieber seinen Clan als sich selbst.
Jalia dagegen ist ein Küken. Da sie sehr behütet und beschützt aufgewachsen ist, ist sie sehr naiv und trotzdem zeigt sie manchmal Mut durch waghalsige Entscheidungen.
Sion, dem einzig näher beschriebenen Seelensucher, fehlt es an Tiefe. Die Sucher als solche werden sehr mächtig und wichtig dargestellt, ohne dass darauf näher eingegangen wird.

Alle genannten Charaktere wirken recht oberflächlich, mit viel Luft nach oben. Ich hoffe sehr, dass die Seelensucher noch tiefer beleuchtet werden und bin gespannt, was die nächsten Teile bringen.