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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2017

Kulturschock!

Stadt der tanzenden Schatten
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„Papa Acevedo hat immer gesagt, die Menschen sehen nur das, was sie erwarten. So ist es.“ (S.70)

Dieses Buch ist der Straßenkunst gewidmet, und den Geschichten der Ahnen. Die Verbindung von beidem bringt ...

„Papa Acevedo hat immer gesagt, die Menschen sehen nur das, was sie erwarten. So ist es.“ (S.70)

Dieses Buch ist der Straßenkunst gewidmet, und den Geschichten der Ahnen. Die Verbindung von beidem bringt die Schattenbildner hervor. Und Sierra ist mitten unter ihnen, zunächst ahnungslos, lässt sie jedoch nicht locker. In Robbie trifft sie jemanden, der ihr einige Fragen beantwortet, die die Erwachsenen ignorieren.
Sierra ist ein sehr beeindruckender Charakter. Wirkt sie anfangs etwas unsicher mit ihrer puerto-ricanischen Herkunft, festigt sie sich im Laufe der Geschichte. Sie liest sogar ihrer Mutter und ihrer Tante die Leviten.
Aber auch Robbie, wirkt er doch eher unscheinbar, entpuppt sich als wahrer Held.

Die Graffiti und Schatten ergeben eine faszinierende und überaus spannende Geschichte. Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Charaktere sehr bildlich dargestellt. Ein kleiner Kulturschock, auf eine gute Art. Ich kann das Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 28.05.2017

Lesemuss! Einfach phantastisch!

Archibald Leach und die Monstrositäten des Marquis de Mortemarte
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„Um mein Ziel zu erreichten bin ich unglücklicherweise gezwungen, einige wenige Tiere dem Wohl von Millionen zu opfern. Eine leichte Wahl. Die Waage wird sich am Ende zu meinen Gunsten neigen.“ (S.528)

Ich ...

„Um mein Ziel zu erreichten bin ich unglücklicherweise gezwungen, einige wenige Tiere dem Wohl von Millionen zu opfern. Eine leichte Wahl. Die Waage wird sich am Ende zu meinen Gunsten neigen.“ (S.528)

Ich habe Archibald Leach und Sarah Goldberg in der Anthologie Steampunk1851 kennen gelernt und freue mich daher sehr über dieses Buch. Und auch, dass mein Held Erasmus Emmerich, wenigstens namentlich auftaucht, lässt mein Herz höher schlagen. Da eine Rezension nicht einfach nur aus einem Wort bestehen sollte, und ein Befehlston vielleicht missverstanden wird, versuche ich meine Begeisterung in mehr als ein Wort zu fassen. Aber jetzt mal ehrlich, jeder der Steampunk mag, oder exzentrische Charaktere, oder starke Frauen, Voodoo oder Weltreisen, sollte dieses Buch lesen. SOFORT!

Archibald Leach ist ein sehr exzentrischer Charakter, der nicht nur seine Geheimnisse hat, sondern auch sehr liebenswürdig sein kann. Auf seine ganz eigene Art. Er ist besessen von seinem Unschärfekompass des relativen Bösen, und der Ätherkraft. Dies bringt seine Partnerin Sarah Goldberg ziemlich auf die Palme. Für sie ist das meschugge, sie ist da sehr abgeklärt. Während Archibald Leach ohne großes Zutun jeder Maschine den Tod bringen kann, ist Sarah mechanisch begabt, und tüftelt gerne in ihrer Werkstatt an so einigen Dingen, die das Leben erleichtern.
Die beiden ergänzen sich also perfekt. Und auf der Reise durch die Welt, dem Marquis de Mortemarte auf der Spur, lernen sie sich nicht nur besser kennen, sondern auch mehr zu schätzen. Während Sarah zugeben muss, dass es mehr in der Welt gibt als Maschinen und Menschen, wird Archibald irgendwie umgänglicher. Oder sie versteht ihn einfach nur besser.

Die Kapitel sind mit Vorworten von Sarah Goldberg versehen, die der ganzen Geschichte ihren Charme gibt. Sie bilden auch die Übergänge zwischen den Kapiteln, und man lernt die beiden Protagonisten sehr gut kennen.
Neben diesen beiden gibt es natürlich noch so manche Parteien, die in dem Spiel ebenfalls mitmischen. Während der Marquis an einen meschuggen Bösewicht erinnert, sind die Frauen alle auf ihre ganz eigen Art stark. Ich möchte da nicht vorgreifen, aber so manche hat es mir angetan ;)

Das Setting ist perfekt. Die Reise mit Zeppelinen, die Waffen, alles mit Dampf betrieben, das lässt ein Steampunk-Herz höher schlagen. Aber auch die Magie, Voodoo und der Äther bringen die gewisse Abwechslung, denn eine Welt besteht nicht immer nur aus dem, was man sieht.
Ich habe diesem Buch lange entgegengefiebert und bin absolut begeistert, falls das noch nicht klar war. Und das Ende ist so herrlich! Ich hab so gelacht, ich wurde in der Bahn komisch angeschaut! An einem so heißen Tag, zwischen schwitzenden Menschen gibt es nichts zu lachen! Hier also eine ganz klare Leseempfehlung! ;)

Veröffentlicht am 24.05.2017

Lesenswert

Der kleine Laden der einsamen Herzen
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„Ansonsten waren ihre Empfindungen für Sebastian nicht einmal ansatzweise die, die man für einen Bruder hatte. Kein Mensch schrieb Schmonzetten über einen Mann, der gewissermaßen wie ein Bruder für einen ...

„Ansonsten waren ihre Empfindungen für Sebastian nicht einmal ansatzweise die, die man für einen Bruder hatte. Kein Mensch schrieb Schmonzetten über einen Mann, der gewissermaßen wie ein Bruder für einen war.“ (S.338)

Als Posy den Londoner Buchladen Bookends mit der Aufgabe übernimmt, ihn wieder zum Laufen zu bringen, überkommt sie Panik. Nackte Panik. So viel Verantwortung, nicht nur für sich selbst und ihren jüngeren Bruder Sam, sondern auch für den Laden und die Belegschaft. Und dann taucht auch noch Sebastian auf, der Enkel der verstorbenen Vorbesitzerin, und der unverschämteste Mann ganz Londons. Und er hält sie auf Trab. Doch trotz der Streitereien mit ihm, schreibt sie ihren Frust in einen Liebesroman nieder. Und irgendwie hilft ihr Sebastian ja auch…

Dieses Buch lässt Buchliebhaber vor Verzückung seufzen, Liebesromanleser vor Glück beben, und Buchhändler bei dem Chaos die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Es ist ein Buch voller Liebe, vor allem zu Büchern, mit viel Witz und einem ganz charmanten Wüstling, der nicht nur Posys Herz stiehlt.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, man lernt Posy sofort lieben, und Sebastian ein wenig zu schätzen. Es gibt Höhen und Tiefen, und ein wirklich witziges Happy End(s). Hier also eine ganz klare Leseempfehlung für alle, die ein wenig auf Liebesromanklischees stehen, auf Happy End, charmante Wüstlinge, und einer tollpatschigen, aber liebenswürdigen Heldin.

Veröffentlicht am 22.05.2017

Verwirrend, aber sehr gut geschrieben

Diverse Töne Rot;
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„Dass viele (nicht alle) Borderliner sich verletzen, ist das erste, was Nicht-Borderliner erfahren. Danach möchten die wenigsten Weiteres über diese Krankheit wissen. Dass es in erster Linie eine Emotionsregulationsstörung ...

„Dass viele (nicht alle) Borderliner sich verletzen, ist das erste, was Nicht-Borderliner erfahren. Danach möchten die wenigsten Weiteres über diese Krankheit wissen. Dass es in erster Linie eine Emotionsregulationsstörung ist, die es mir oftmals unmöglich macht, angemessen zu reagieren oder meine Gefühle zu erkennen und entsprechend zu handeln, kann man schon als Fachwissen bezeichnen.“ (S.43)

Dieses Buch ist sehr verwirrend. Ich denke aber, dass das mit Absicht ist. Sanny Regen erzählt ihre Geschichte auf zwei Arten. Einmal ihr aktuelles Leben, mit ihrem Verlobten Stefano und ihren drei Hunden, und den Alltagsproblemen und ihre Gefühlen, und wie sie das alles bewältigt. Gleichzeitig erzählt sie aber auch, kursiv gedruckt, aus ihrer Vergangenheit, und wie sie zu dem Mensch geworden ist, der sie heute ist.
Was daran so verwirrend ist? Die ganze Person Sanny. Es ist kein Buch voller Gejammer wie böse alle Menschen sind, oder wie schlecht sie sich fühlt. Es ist die Erzählung ihres Lebens, mit allen Facetten. Und das macht es so besonders, denn die Facetten sind nicht schön. Aber auch nicht immer schlimm. Und ich habe sehr viel Respekt, nicht nur vor dem Mut der Frau alles zu erzählen, sondern auch vor ihrer Geschichte.
Sanny Regen öffnet die Augen der Menschen, die Borderline als „Macke“ ansehen, oder nicht als „richtige Krankheit“. Sie öffnet aber auch allen unwissenden den Geist für mehr Verständnis.
Sanny Geschichte ist aber auch für sie selbst wichtig, denn diesem Buch vertraut sie Geschichten an, die nicht mal ihre Therapeuten kennen. So hat sie die Möglichkeit diese zu verarbeiten, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen, oder bewertet, oder sogar abgewertet zu werden. Wird es am Ende gut? Das weiß ich nicht. Ist ein Leben jemals wirklich nur gut? Die Autorin zeigt auf jeden Fall, dass ein Leben nicht nur schwarz und weiß, oder Graustufen hat, sondern eben auch Diverse Töne Rot;

Veröffentlicht am 16.05.2017

Super zweiter Teil, ich will mehr

Elesztrah (Band 2)
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Dieses Buch schließt direkt an Band 1 Feuer und Eis an. Nachdem Lysanna mit ansehen musste, wie Aerthas von der Prinzessin geküsst wurde, ist sie auf der Flucht, und findet sich am Ende zu Hause wieder, ...

Dieses Buch schließt direkt an Band 1 Feuer und Eis an. Nachdem Lysanna mit ansehen musste, wie Aerthas von der Prinzessin geküsst wurde, ist sie auf der Flucht, und findet sich am Ende zu Hause wieder, bei dem Clan der Angelus Mortis. Doch ihrem Ruf als Feuervogel kann sie nicht entrinnen, und ihrer Liebe zu Aerthas auch nicht.
Ich finde es immer schwer, Bücher einer Reihe einzeln zu rezensieren. Wer das erste Buch gelesen hat, wird wohl kaum sich dagegen entscheiden, die Reihe weiter zu lesen. Und denjenigen, die überlegen, die Bücher anzufangen, kann ich nur eins sagen: Tut es!
Lysanna, aber auch ihre Tochter Fayori, sind mir sehr ans Herz gewachsen. Und dass ich so schnell am Ende angekommen bin, macht es mir nicht leichter Abschied zu nehmen. Aber ich hoffe auf einen baldigen dritten Teil! ;)