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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2017

Zu verwirrend, zu viel

Green net
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„Die meisten Pflanzen sprechen. Wir hören es nicht, weil wir keine Gedulg haben, weil wir uns zu schnell bewegen und weil man nicht bemerkt, was man nicht kennt. Das Unbekannte wird ausgeblendet.“ (S.54)

Mario ...

„Die meisten Pflanzen sprechen. Wir hören es nicht, weil wir keine Gedulg haben, weil wir uns zu schnell bewegen und weil man nicht bemerkt, was man nicht kennt. Das Unbekannte wird ausgeblendet.“ (S.54)

Mario wurde als Kind in einem Baum gefunden. Niemand wusste, wie er da rein gekommen ist und wieso. Mario war damals 5 und kann sich an nichts mehr erinnern.
Heute ist er 12 und ein Kastanienkind, so nennt er sich selbst. Er hat keine menschlichen Freunde. Sein besten Freunde sind die Rosskastanie und seine Frau, der Efeu. Als deswegen seine Mutter zu einem Psychologen geht, überschlagen sich die Ereignisse.

So interessant und mysteriös das Buch auch klingt, so verwirrend ist es. Pflanzen, die die Welt übernehmen wollen, klingt erst mal richtig aufregend, denn es kann sowohl gut als auch schlecht ausgehen für uns Menschen.
Dazu kommen die mysteriösen Umstände des Komas von Marios Mutter und dem Psychologen, und Marios Verschwinden aus dem Krankenhaus.
Und als wäre das nicht schon genug, untersucht Rado, die Tochter des Psychologen, das alles auf eigene Faust und trifft auf den Professor Lam-Pi-Jong, einen Zeitreisenden.
Den Überblick verloren? Ich auch. Und es wird nicht besser, weder mit den Pflanzen, noch mit den Zeitreisen. Ich bezweifle auch, dass das Buch ab 12 geeignet ist, denn dazu ist es zu unübersichtlich und voll geknallt, einfach überfordernd.
Ich habe noch nie ein Buch abgebrochen, weil es zu unübersichtlich war. Aber es gibt immer ein erstes Mal.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Liebeserklärung an die Kunst

Ausgerechnet Muse
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„Ein Witzbold hatte an den Fernseher einen Zettel geklebt: >> Weapon of Mass Distraction

„Ein Witzbold hatte an den Fernseher einen Zettel geklebt: >> Weapon of Mass Distraction<<. Parker grinste. Keine Massenvernichtungs-, sondern eine Massenablenkungswaffe. Nicht schlecht. Mit dem Fernsehen war das so wie damals im alten Rom, dachte Parker. Die Cäsaren gaben dem Volk Brot und Spiele, dann hielten alle brav die Klappe und ließen sich ausbeuten.“ (S. 38)

Apollonia Parker findet nicht nur ihren Namen ätzend, sondern auch ihre Bestimmung. Sie soll eine Muse sein, so wie ihre Mutter. Nur möchte Parker sich nicht an einen Mann binden, von ihm abhängig sein und dann am Ende, wenn der Erfolg groß genug ist, von ihm fallen gelassen werde, so wie ihre Mutter immer. Als sie durch einen nicht ganz zufälligen Zufall an Nick gebunden wird, will sie das Band so schnell wie möglich wieder lösen. Dadurch stürzt sie nicht nur sich selbst ins Unglück.

Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an die Kunst. Sei es Musiker, Maler oder Dichter. Hier kommt jeder auf seine Lobeshymnen. Und was für schwere Arbeit Musen verrichten, wird auch schnell klar.
Parker ist ein rebellisches Mädchen, wie es im Buche steht. Sie möchte keine Muse sein, sondern auf ihrem Motorrad durch Schottland reisen. Frei wieder Wind.
Nick ist Gitarrist mit Leib und Seele, doch seine Mutter möchte, dass er Arzt wird. Parker inspiriert ihn zu ungeahnten Liedern, weswegen er das Musenband eigentlich lieber behalten möchte.
Aber auch die Nebencharaktere sind beachtenswert, wie z.B. der Rabe Lyngx, oder Wolf, der eine Motorradwerkstatt besitzt und weiser ist, als er scheint. Oder oder oder. Die Liste ist lang und bemerkenswert und gibt dem Buch Abwechslung.
Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar, man kommt sofort ins Buch rein und kann es in einem Rutsch gleich durchlesen. Muss es sogar! Einzig die beschriebenen Nazis am Anfang des Buches bereiten mir Bauchschmerzen. Ich bin kein großer Rammsteinfan, ich bin gar kein Rammsteinfan. In dem Buch werden sie aber als rechte Band dargestellt, und das stimmt so nicht. Auch diese Musterrechten mit Glatze, Lonsdale und Springerstiefeln sind Klischee, denn gerade Lonsdale sponsort zumindest in England viele linke Festivals, weil sie eindeutig was gegen den Missbrauch ihrer Marke für rechte Politik haben. Also der Teil basiert auf Klischee und ist schlecht recherchiert. Das tut dem Buch aber keinen Abbruch, denn es ist trotz allem fantastisch geschrieben, sehr spannend und ein wirklich gutes Thema. Ich kann es nur empfehlen!

Veröffentlicht am 07.03.2017

Leseempfehlung

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
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Feyre und ihre Familie stehen kurz vor dem Verhungern. Deswegen geht sie jagen, und diesmal ist sie sogar weiter von Zuhause weg als sonst. Als sie eine Hirschkuh ins Visier nimmt, bemerkt sie einen Wolf. ...

Feyre und ihre Familie stehen kurz vor dem Verhungern. Deswegen geht sie jagen, und diesmal ist sie sogar weiter von Zuhause weg als sonst. Als sie eine Hirschkuh ins Visier nimmt, bemerkt sie einen Wolf. Ihre Gedanken rasen: tötet sie die Hirschkuh, ist die Beute verloren und sie vermutlich auch; trifft sie den Wolf, tötet ihn aber nicht, flieht die Hirschkuh und der Wolf stürzt sich auf sie. Aber wenn der Wolf ein Fae ist, denn die Mauer ist ziemlich nah, ist sie sowieso verloren. Kurzerhand tötet sie den Wolf, sobald er die Hirschkuh angefallen hat. Sie nimmt sein Fell, und das Fleisch der Kuh, und schleppt sich mit ihren letzten Kräften nach Hause.
Wenige Tage später stürmt ein Untier in das Haus und will erfahren, wer seinen Gefährten ermordet hat. Steht Feyre zu ihrer Tat, um ihre Familie zu schützen?

Dieses Buch ist der Wahnsinn. Feyre ist eine Eiskönigin, die nichts als das Überleben ihrer Familie im Kopf hat. Sie ist aber auch eine Künstlerin, sieht Farben in der Dunkelheit, Hoffnung wo es keine zu geben scheint, und liebt ihre Familie über alles, obwohl sie nicht immer die nettesten sind. Sie steht zu sich selbst, gerade weil sie ihre Narben kennt. Sie steht aber auch zu ihren Entscheidungen, trägt die Konsequenzen, und schützt diejenigen, die sie liebt.
Tamlin *seufz ist einfach ein liebenswürdiger, starker, komplizierter, undurchschaubarer Fae. Und doch lässt er Feyre ihr Leben, versucht ihr das Leben so schön wie möglich zu machen, nimmt ihr ihre Ängste und Zweifel, und präsentiert eine Seite an sich, die niemand so erwartet hat.
Achja, und Lucien, der mich immer ein wenig an Puck aus Plötzlich Fee erinnert. Und Rhysand, bei dem ich mich nicht entscheiden kann, ob ich ihn nun mag, oder abgrundtief hasse.
Es gibt also so einiges zu entdecken. Neben den vier genannten Charakteren, gibt es auch andere, die stark sind, wo sie schwach erscheinen, und helfen, wo es niemand erwartet. Es lohnt sich also sehr das Reich der sieben Höfe zu besuchen.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Hat mir nicht gefallen

Sharj und der Feuerkristall
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Sharj lebt nach dem tödlichen Unfall ihrer Eltern bei der Pflegefamilie Meyer. Als diese zu Tante Lilli fahren wollen, darf Sharj bei ihrem besten Freund José bleiben. Bei einem Picknick wollen sie sich ...

Sharj lebt nach dem tödlichen Unfall ihrer Eltern bei der Pflegefamilie Meyer. Als diese zu Tante Lilli fahren wollen, darf Sharj bei ihrem besten Freund José bleiben. Bei einem Picknick wollen sie sich ihren Geschenken vom Elfenkönig, die sie bei ihrem letzten Abenteuer geschenkt bekommen haben, widmen. Als sie sich ihre Kompasse anschauen, werden sie unverhofft nach Luciera gezogen, wo sie auf die Vampirin Alma treffen.

Sharj und José sind eigentlich 15 Jahre alt, sie wirken aber viel viel jünger. Also weniger wie pubertierende Teenager, mehr wie kleine Kinder. Zumindest in der eigenen Welt. Die Eltern sind aber auch alle sehr gewöhnungsbedürftig.
Das Abenteuer der beiden ist recht spannend, aber kurzweilig. Keine Zweifel, warum gerade sie die Auserwählten sind, keine Komplikationen, alles läuft irgendwie wie geschmiert.
Die Schrift ist groß, die Sätze kurz. Es wirkt eher wie ein Kinderbuch. Tante Lilli gibt sich eher als freundliche vergessliche Tante, als als demente, die sie eigentlich ist. Also eher stark vereinfacht.
Die Sprache ist dementsprechend sehr einfach gehalten, doch es gibt einige Ungereimtheiten. Z.B. kennt Mona, die Pflegeschwester von Sharj, kein Mikroskop, was man mit 15 schon sollte, aber das Wort aristokratisch, das ist ihr bekannt.
Zu Beginn des Buches gibt es eine Übersicht über die Charaktere und passende Bilder, allerdings in keiner mir logischen Reihenfolge. An sich sind die Bilder eine gute Idee, zumal sie auch am Anfang der Kapitel auftauchen, aber eine zeitliche Reihenfolge wäre mir lieber.

Alles in allem ist es ein spannendes Kinderbuch, mit einigen Ungereimtheiten, die mir einfach nicht gefallen haben. José und Sharj wirken einfach nicht wie 15jährige.

Veröffentlicht am 02.03.2017

Rezension eines Hundes zu einem Katzenbuch

Tiffany
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Wie schön die Welt doch wäre, wenn unsere Herrchen und Frauchen uns verstehen würden, zeigt dieses tolle Buch. Tiffany wird von ihrem Frauchen verstanden und so einige Missverständnisse wurden geklärt ...

Wie schön die Welt doch wäre, wenn unsere Herrchen und Frauchen uns verstehen würden, zeigt dieses tolle Buch. Tiffany wird von ihrem Frauchen verstanden und so einige Missverständnisse wurden geklärt und Umerziehungen in Angriff genommen. Hach, ich hätte auch gerne ein eigenes Sofa.

„Bekes, du tust immer so als würdest du Todesqualen leiden, wenn du mal auf dem Sofa liegen musst. Wozu also ein eigenes?“

Ja ok, vielleicht sollte ich nicht von Katze auf Hund schließen. Aber mal ehrlich, wer wünscht sich kein eigenes Sofa?

„Kommst du jetzt mal zu dem Buch?“

Jaja, nörgel nicht so rum und bring mir lieber was zum Knabbern. Also dann komm ich mal zum Buch:
Tiffany tanzt Juli ganz schön auf der Nase rum, da ist es nur eine Frage der Zeit, bis das mal schief läuft. Und dann kommt der neue Freund von Juli dazu und schon haben wir eine Katastrophe. Jetzt mal ehrlich, sind alle Katzen so eifersüchtig? Jedenfalls wird in diesem Buch mit viel Witz und Charme erzählt, wie man seine Katze behandeln sollte, aber auch wie sie sich benehmen sollte. Also liebe Jungkatzen, guckt euch nicht alles von Tiffany ab!
Die Autorin, auch wenn ich glaube, dass Audrey dahintersteckt, hat ein sehr witziges Buch geschrieben. Es ist eine Liebeserklärung an Katzen. Und ihre Herrchens und Frauchens. Und was für Menschen ist auch dabei, also eine Liebesgeschichte meine ich. Frauchen war davon sehr angetan, soweit ich das mitbekommen habe. Das Buch ist so gut, das schläft jetzt immer bei mir.