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Veröffentlicht am 29.10.2023

Ägyptische Unterwelt, ich bin begeistert

Three Wishes - Überlebe um zu sterben
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„Alles hier war dazu angelegt uns in die Irre und in den Tod zu führen. Sich in Sicherheit wiegen, hieß sterben.“ (S. 87)

In Ägypten gibt es neben den Menschen auch Dschinnda, die wegen ihrer Macht, Wünsche ...

„Alles hier war dazu angelegt uns in die Irre und in den Tod zu führen. Sich in Sicherheit wiegen, hieß sterben.“ (S. 87)

In Ägypten gibt es neben den Menschen auch Dschinnda, die wegen ihrer Macht, Wünsche zu erfüllen, gefürchtet werden. Samira ist eine junge Frau, die zu diesem fast ausgestorbenen Volk gehört. Ihre Mission ist es, in die Duat zu reisen und die Götter um Schutz ihres Volkes zu bitten. Als vor 9 Jahren ihr Dorf von den Soldaten des Pharao überfallen wurde, haben nur sie und ihre Babyschwester Kija überlebt. Der letzte Wunsch ihrer Mutter war es, daß Samira in die Duat reist. Eine ziemlich große Aufgabe für ein kleines Mädchen.
Da Samira weiß, daß sie diese Reise niemals alleine bewältigen kann, fragt sie den Priester Kadir vom Osiristempel um Hilfe. Sie schwört sogar vor Osiris, ihm nach dem Erfolg ihrer Mission drei Wünsche zu erfüllen. Doch Kadir ist gar kein richtiger Priester, sondern wird als Sklave in diesem Tempel misshandelt und kann gar nicht glauben, daß dieses wunderschöne und starke Mädchen sich ausgerechnet an ihn gewandt hat.

Yvonne Wundersee hat es perfektioniert, das Unmögliche von ihren Charakteren abzuverlangen. Allein schon der Weg zur Duat ist beschwerlich, und das war der leichte Teil. Kadir und Samira ergänzen sich perfekt und obwohl das neue Klischee, starke, kämpfende Frau, gebildeter aber nicht so starker Mann, ausgeschöpft wird, ist es nicht unangenehm. Kadir ist nicht verweichlicht, eine „Dame“ in Nöten, und Samira ist nicht überkräftig und nimmt es mit den stärksten Wesen, ohne einen Kratzer abzubekommen, auf. Beide haben ihre Stärken und Schwächen, und helfen sich mehr als einmal gegenseitig.
Ihre Reise durch die ägyptische Unterwelt ist voller Gefahren, Zeitnot und Dämonen. Die beiden haben keinen Augenblick, zu Atem zu kommen, bevor die nächste Katastrophe hereinbricht. Trotzdem finden sie überraschend Unterstützung, unter anderem in Form eines Gecko-Dämons. Zum Niederknien.
Wer Das Erbe der Lilith von der Autorin schon kennt, kennt den Stress, den ihre Charaktere in den Büchern durchleben. Das ist in diesem nicht anders. Bis zum Ende habe ich mich gefragt, wie Samira und Kadir zu ihrem glücklichen Ende kommen sollen, schien die Tragödie doch unausweichlich. Ich wurde nicht enttäuscht und kann dieses Buch weiterempfehlen. Nur um die Duat sollte man einen großen Bogen machen!

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Veröffentlicht am 21.10.2023

schöner Abschluß

Eine neue Liebe (Sunset River 3)
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„Ich hatte tatsächlich und unwiderruflich die Frau aus meinem Leben spazieren lassen, die mich gerade erst aus der Vergangenheit gerissen und zurück in die Gegenwart gebracht hatte. […] Wenn man so darüber ...

„Ich hatte tatsächlich und unwiderruflich die Frau aus meinem Leben spazieren lassen, die mich gerade erst aus der Vergangenheit gerissen und zurück in die Gegenwart gebracht hatte. […] Wenn man so darüber nachdachte, hatte unsere Geschichte das Potenzial für einen kitschigen Liebesfilm mit Happy End, […].“ (S. 385)

Michael macht es Isobel wirklich nicht leicht, und obwohl sie verständnisvoll ist, hat auch sie irgendwann ihre Grenze des tragbaren erreicht. Trotz der Thanksgiving-Wunder, ist die anbrechende Weihnachtszeit sehr hart für Isobel. Doch zum Glück kommt ihre beste Freundin Tiara bald nach Sunset River und bringt etwas Sonne mit.

Dieser letzte Teil hat es wirklich in sich. Eine wahre Achterbahn der Gefühle. Die Autorin versteht es wirklich gut, ihre Leser am Schicksal von Michael und Isobel teilhaben zu lassen, als wären sie echte Menschen. Ich konnte das Buch nur schwer zur Seite legen.

Zusammenfassung:

Die Sunset River-Trilogie ist gefühlvoll, unterhaltsam und schön. Jeder Teil findet zu einer Jahreszeit statt, sodaß sich alle Geschehnisse über mehrere Monate ausweiten. So haben die Charaktere Zeit, sich zu entwickeln. War Isobel zu Beginn noch emotional aufgewühlt, heimatlos und gebrochen, hat sie sich in der Zeit nicht nur ein Zuhause geschaffen, sondern auch eine Familie gefunden. Es war schön, sie zu begleiten, wenn auch sehr turbulent.
Einzig das ewige Funkeln in den Augen hat mich gestört, sei es vor Freude, Glück, Sehnsucht, Trauer, es funkelte wie verrückt.

Und obwohl mich das Format als Trilogie gestört hat, da die Geschichten fast übergangslos aneinander anschließen und ein Gesamtbuch in meinen Augen mehr Sinn gemacht hätte, ist das nur eine Kleinigkeit, die den Spaß an der Geschichte überhaupt nicht nimmt

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Veröffentlicht am 21.10.2023

es geht turbulent weiter

Ein neues Leben (Sunset River 2)
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„Ich bleib bei dir, egal welchen Weg du nimmst.“ (S. 214)

Nach der gemeinsamen Nacht mit Michael, hat er ihr nachhaltig das Herz gebrochen. Obwohl Isobel sich für einen Neuanfang in Sunset River entschieden ...

„Ich bleib bei dir, egal welchen Weg du nimmst.“ (S. 214)

Nach der gemeinsamen Nacht mit Michael, hat er ihr nachhaltig das Herz gebrochen. Obwohl Isobel sich für einen Neuanfang in Sunset River entschieden hat und ihre Arbeit liebt, hat sie sich von den Menschen in der Kleinstadt zurückgezogen. Um ihm aus dem Weg zu gehen. Es schmerzt sie, sich von Trevor und Lydia fern zu halten, doch sie sind zu nah an Michael dran.
Zu allem Überfluß ist das Verhältnis zu ihrem Vater und ihrer Stiefschwester auch nicht besser, sodaß Isobel sich in der Arbeit und ihrer Wohnung vergräbt.
Doch ein Gespräch mit Trevor wendet das Blatt, und sie schöpft wieder Hoffnung.

Nach den letzten schweren Monaten in Isobels Leben, hat sie einen Neuanfang verdient. Wie sie sich in Sunset River einlebt, und gleichzeitig von den Menschen fern hält, ist schwer mit anzusehen. Doch die Stadt hat ihren Charme, dem auch Isobel nicht entkommen kann. Es ist schön mit anzusehen, wie sie sich entwickelt.
Auch die Kapitel aus Michaels Sicht geben Einblicke in seine chaotische Gefühlswelt. Er kämpft mit Dämonen seiner Vergangenheit und macht sich das Leben dabei unnötig schwer. Die Interaktionen zwischen ihm und Isobel sind herzzerreißend, sodaß der dritte Band nicht lange warten kann.

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Veröffentlicht am 21.10.2023

Turbulenter Start der Reihe

Ein neuer Anfang (Sunset River 1)
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„Zwar sollte jeder mindestens einmal in seinem Leben in unsere schöne Stadt kommen […], aber leider brauchen die Menschen einen Grund, um irgendwohin zu reisen. Ihren wüsste ich wirklich gern.“ (S. 18)

Als ...

„Zwar sollte jeder mindestens einmal in seinem Leben in unsere schöne Stadt kommen […], aber leider brauchen die Menschen einen Grund, um irgendwohin zu reisen. Ihren wüsste ich wirklich gern.“ (S. 18)

Als Isobel nach Sunset River in South Carolina kommt, ist sie emotional am Ende und völlig planlos. Einige Ereignisse in ihrem Leben haben sie dazu gebracht, ihren Job als Grundschullehrerin und ihre Wohnung zu kündigen, um ihren Vater zu suchen, der vor sechzehn Jahren die Familie verlassen hat. Allerdings hat sie nicht damit gerechnet, ihn direkt in dem Hotel Sunset Lodge anzutreffen, in dem sie eingecheckt hat. Das erste Treffen lief natürlich überhaupt nicht wie geplant, und so beginnt eine Geschichte um eine Frau auf der Suche nach sich selbst.

Michael hat eine vierjährige Tochter, einen Diner und eine Mauer um sein Herz. Doch Isobel hat etwas an sich, daß ihn magisch anzieht. Obwohl er darauf besteht, daß sie nur Freunde sind, kann er nicht aufhören an sie zu denken. Und ihr immer wieder das Herz zu brechen.

Ein neuer Anfang ist der Beginn der Sunset River-Trilogie, in dem man die Stadt, Isobel und Michael kennen lernt, Stück für Stück offenbaren sich die Päckchen, die beide zu tragen haben und ergeben ein gutes Bild über ihre Charaktere. Doch auch das Zusammenspiel der Bewohner in Sunset River ist spannend und unterhaltsam, sodaß ich mich umso mehr freue, direkt mit dem zweiten Band durchzustarten.

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Veröffentlicht am 11.10.2023

»Sterben Menschen?« »Einige.«

Don Sullivan
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„»Das ist eine lange Geschichte.«
»Ist sie spannend?«
»Ziemlich.«
»Sterben Menschen?«
»Einige.«
»Geht sie gut aus?«
»Ich denke schon.«“ (S. 446)

Was habe ich hier gerade gelesen? Bis ungefähr 100 Seiten ...

„»Das ist eine lange Geschichte.«
»Ist sie spannend?«
»Ziemlich.«
»Sterben Menschen?«
»Einige.«
»Geht sie gut aus?«
»Ich denke schon.«“ (S. 446)

Was habe ich hier gerade gelesen? Bis ungefähr 100 Seiten vor Schluß habe ich mir diese Frage mehrmals gestellt. Dabei ist es weder obszön oder ekelerregend, sodaß diese Frage vielleicht entsetzt ausgesprochen worden wäre. Es ist einfach so viel passiert, daß ich es kaum fassen konnte, und verstanden habe ich es auch nicht so recht. Und doch konnte ich das Buch nicht beiseite legen - selbstverständlich wegen Don Sullivans gutem Aussehen und außergewöhnlich charmanten Gebahren. Da kann ich fast schon darüber hinwegsehen, daß er sich in einem Satz immer als erstes nennt.
„»Nein. Ich und Beast-«
»Beast und ich, wie oft noch,« unterbrach mich Jaspal.
So lange, bis ich finde, dass es natürlich klingt, mich nicht an den Anfang zu setzen, dachte ich genervt, kam aber nicht dazu, es laut auszusprechen.“ (S. 16)

Don Sullivan ist Kopfgeldjäger in einer Welt, die aus viel Sand besteht, und ihn zu einem waschechten Cowboy macht. Mit zwei Lieblingsrevolvern und verwegener Frisur. An seiner Seite sein bester Freund Beast, der massiv und handzahm ist, und sein Chef Jaspal, die die beiden Männer fest im Griff hat. Als eines Tages ein schwarz gekleideter Mann aus der Wüste vor Jaspals Bounty Service erscheint, mit einem Pferd, das größer ist als Beast, sind alle drei gleichermaßen beeindruckt und ebenso beunruhigt. Sie bekommen einen Steckbrief, eine Anzahlung und machen sich auf den Weg ins nächste Städtchen, um sich Pferde zu besorgen. Und ab da geht so ziemlich alles schief, es wird verworren, abstrus und furchtbar unterhaltsam. Dons Humor ist nicht nur schräg, sondern rettet auch vor unangenehmen Erfahrungen.
„Mir war anfangs auch schlecht, aber das war auf einen Schlag verschwunden, nachdem ich darüber nachgedacht hatte, wie unästhetisch es war, sich zu erbrechen.“ (S. 99)

Auf ihrer Reise lernen die drei diverse Gestalten kennen, unter anderem einen Mann im Körper eines Jungen, eine unsterbliche Kriegerin, und East, weder Mann noch Frau, aber unheimlich und beeindruckend. Man merkt nicht mal, daß East keine Pronomen verwendet. (Mit dieser Erwähnung habe ich den Zauber vermutlich gelüftet, tut mir leid.)
Außerdem lernen die drei die Welt kennen, denn sie verlassen den Westkontinent, überqueren Ozean 8 und landen im glorreichen Osten, der voller Wunder und Fortschritt ist. Doch ob das so viel besser ist?

„Manchmal frage ich mich, ob es das wert war?
Was?
Den Sternenhimmel im Austausch für den Fortschritt.“ (S. 237)

Don Sullivan ist jede Seite wert: unterhaltsam, witzig, spannend, fesselnd, mythologisch, voller Wunder und Staunen. Alle Charaktere sind auf ihre Art interessant und das Große Ganze hat mich am Ende überrascht. Und das beste? Die Songliste unterstreicht jedes Kapitel. Anfangs habe ich mir die Mühe gemacht und in jedes Lied reingehört, doch irgendwann war ich einfach zu gefesselt von dem Buch. Achja, zu Beginn gibt es eine Karte mit Anmerkungen von Beast und Sulli. Sehr zu empfehlen!

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