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Veröffentlicht am 15.09.2016

„Die Gaskammer war immer gegenwärtig […].“ (S.86)

Ich habe den Todesengel überlebt
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„In Auschwitz war es so einfach zu sterben. Zu überleben war ein hartes Stück Arbeit.“ (S. 109)

Eva und Miriam sind eineiige Zwillinge, 10 Jahre alt und kommen eigentlich aus dem Dorf Portz in Rumänien. ...

„In Auschwitz war es so einfach zu sterben. Zu überleben war ein hartes Stück Arbeit.“ (S. 109)

Eva und Miriam sind eineiige Zwillinge, 10 Jahre alt und kommen eigentlich aus dem Dorf Portz in Rumänien. Sie sind die jüngsten Kinder ihrer Familie und haben noch zwei ältere Schwestern. Die gesamte Familie muss eines Nachts das Haus verlassen und nach einer wochenlangen Reisen landen sie auf der Selektionsrampe in Auschwitz. Dort hat Dr. Mengele sein Unwesen getrieben, und gerade eineiige Zwillinge sollten ihm bei seinen „Forschungen“ helfen. So kam es, dass Eva und Miriam den Todesengel überlebten.

Diese Geschichte ist aus der Perspektive von Eva geschrieben, die auf ihr 10jähriges Ich zurück blickt. Sie beschreibt nicht nur, was sie und Miriam im Lager alles erlebt haben, sondern auch die Experimente, die Mengele an ihnen gemacht hat, und wie sie die Befreiung erlebt haben. Doch auch da endet das Buch nicht, denn die nunmehr 11jährigen sehnen sich nach ihrer Familie und Geborgenheit. Die Reise führt sie weiter durch Waisenhäuser, Auffanglager und schließlich nach Portz, wo sie feststellen müssen, dass die Eltern und Schwestern es nicht geschafft haben. Erst mit 16 erfahren die beiden etwas Geborgenheit bei ihrem Onkel in Palästina.

Das Buch ist nicht nur ein Zeitzeugenbericht, der vor allem für Jugendliche gedacht ist, es ist auch eine Geschichte der Vergebung.

„Zorn und Hass sind die Saat, aus der Krieg erwächst. Vergebung ist der Same des Friedens. Sie ist der letzte Akt der Selbstheilung.“ (S.190)

Sehr berührend, teilweise sachlich beschrieben, teilweise natürlich auch sehr emotional. Wer die Augen vor dieser Zeit und Schrecken nicht gänzlich verschlossen hat, dem empfehle ich dieses Buch. Es ist nicht traumatisierend, eher aufrüttelnd. Regt zum Nachdenken an. Sollte, wie unzählige andere Bücher, zur festen Schullektüre werden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Cover und Titel passen gar nicht

Herrscher der Gezeiten
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Herrscher der Gezeiten von N.Reilly ist eine spannende Dystopie der etwas anderen Art. Die Welt ist untergegangen, also eigentlich wurde sie überflutet. Es ist nur noch die Insel Tides übrig, mit ihren ...

Herrscher der Gezeiten von N.Reilly ist eine spannende Dystopie der etwas anderen Art. Die Welt ist untergegangen, also eigentlich wurde sie überflutet. Es ist nur noch die Insel Tides übrig, mit ihren 496 Einwohnern, dem König und der Prinzessin. Die Gezeiten bestimmen ihr Leben, denn zu jeder Flut versammeln sich die Einwohner in der Formation, das ist eine Platform mit eingezeichneten Kreisen, für jeden Bewohner gibt es eine zugeordnete Nummer. Coe steht auf Nummer 2, weil sie die zweitjüngste ist. Wenn es nach den Bewohnern geht, würde sie viel weiter außen stehen und viel näher an der Flut. Coe ist anders als alle andern, sie ist kleiner, hat dunkle Haare und rosa Augen. Außerdem ist ihr Körper voller Narben von Kritzlern, Fischen mit Speeren, und sie hat nur noch einen Arm. Und doch ist sie die mutigste von allen und kämpft für Gerechtigkeit, als alles durcheinander gerät.

Der Titel lässt vermuten, dass es um einen Herrscher über die Gezeiten geht. Nichts dergleichen. Es geht um Coe und wie sie ihr Dasein auf Tides fristet. Sie ist die intelligenteste auf der Insel, weil sie als einzige Lesen kann. Dafür ist sie aber auch die Schwächste, weil sie nur einen Arm hat und kaum sinnvolle Dinge tun kann.
Die Welt, in der Coe lebt, ist sehr spannend. Ich kann mir kaum vorstellen, dass man Gras nicht kennt, oder Hühner und Körner. Alles, was die Inselbewohner kennen sind Salzwasser, Algen und Sand. Auch diese Angst vor dem Wasser, welches immer weiter steigt, oder die Angst vor den Kritzlern, bestimmt das Leben der letzten Menschen.
Die Handlung verspricht viel Spannung, man fiebert mit Coe mit, freut sich, wenn Tiam sie beachtet und ärgert sich über die hochnäsige Prinzessin. Alles in allem fesselt die Geschichte von Coe sehr. Umso trauriger finde ich es, dass das Happy End nicht so happy ist, wie ich es gehofft hatte. Also alles sehr düster. Leider gibt es auch keine Information über den Verbleib von Coe. Ganz plötzlich ist das Ende da. Das hat mich schon etwas gestört. Bis dahin was das Buch echt super. :D

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr interessant

HALF BAD – Das Dunkle in mir
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Nathan Byrne wächst in einer Welt voller Unterdrückung auf, denn seine Mutter ist eine weiße Hexe, und sein Vater der gefürchtetste schwarze Hexer. Und Nathan? Das ist noch nicht ganz klar, deswegen muss ...

Nathan Byrne wächst in einer Welt voller Unterdrückung auf, denn seine Mutter ist eine weiße Hexe, und sein Vater der gefürchtetste schwarze Hexer. Und Nathan? Das ist noch nicht ganz klar, deswegen muss er jedes Jahr zu seinem Geburtstag zu einer Untersuchung, um festzulegen, ob er ein weißer Hexer oder ein schwarzer wird. Die weißen Hexen bilden die Regierung der Hexen und verfolgen die schwarzen, um sie zu vernichten. Und sie erlassen Gesetze um „Half-Codes“, so wie Nathan einer ist, unter Kontrolle zu halten, und um ihn am Ende als Köder für Nathans Vater benutzen zu können.

Der Einstieg in dieses Buch ist etwas schwierig, da der Schreibstil sehr sprunghaft ist, als würde Nathan dir die Geschichte selbst erzählen. Doch mit der Zeit findet man in die Geschichte rein, und lernt Nathan immer besser kennen, wie sehr er seine verbliebene Familie liebt, was für Probleme er in der Schule hat, wie er mit der Unterdrückung durch die weißen Hexen zurecht kommt, wie andere weiße Hexen ihn behandeln, usw.
Sehr spannend und fesselnd, und dabei möchte man doch nur, dass Nathan allein gelassen wird!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mir fehlt das Happy End

Glückliche Menschen küssen auch im Regen
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Dieses Buch hat mich echt geschafft. Dianes Leben ist aus den Fugen geraten, und das ist noch nett beschrieben. Ihr Mann und ihre Tochter sind vor einem Jahr gestorben und ihre gemeinsame Wohnung ist zu ...

Dieses Buch hat mich echt geschafft. Dianes Leben ist aus den Fugen geraten, und das ist noch nett beschrieben. Ihr Mann und ihre Tochter sind vor einem Jahr gestorben und ihre gemeinsame Wohnung ist zu einem Schrein der beiden geworden. Nichts hat sich seitdem verändert, nur die Mitbewohner. Diane hat seitdem nichts mehr gemacht, nicht mal in ihrem Literatur-Cafe gearbeitet. Und zu der Gedenkfeier möchte sie auch nicht. Einmal am Tag kommt ihr bester Freund und Geschäftspartner Felix vorbei und räumt die Wohnung etwas auf. Doch eines morgens beschließt Diane, dass sich etwas ändern muss. Und wenn es nur die Umgebung ihrer Einsamkeit ist. Also flieht sie nach Irland. Denn dort wollte ihr Mann eigentlich schon immer Urlaub machen. Nun holt sie das nach.
In Irland lebt sie in einem kleinen Cottage. Ihre Vermieter sind Abby und Jack, und sie bedrängen Diane nicht zu sehr, obwohl in Mulranny jeder jeden kennt. Eines Tages taucht der Neffe von Abby und Jack im Cottage nebenan auf, und er ist der unhöflichste Mensch, der Diane je begegnet ist. So langsam findet sie in ihr Leben zurück, und ihr ätzender Nachbar hilft ihr auf wundersame Weise dabei.

Diese Geschichte fängt traurig an, wird aber zum Ende immer besser. Sie lässt sich leicht lesen, kommt gut voran und schnell freundet man sich mit Diane an. Das einzige, was mich wirklich massiv stört, ist das fehlende Happy End. Es hätte ja ein Satz am Ende gereicht, muss ja nicht mal groß ausgeschmückt werden oder besonders schnulzig werden. Da das das zweite Buch einer französischen Autorin ist, stellt sich mir die Frage: Haben die was gegen handfeste Happy Ends? Muss es immer kurz davor stehen, nur damit die Protagonistin dann alles hinter sich lässt? Darüber habe ich mich wirklich geärgert. :(

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine schöne Liebesgeschichte

Evermore 1 - Die Unsterblichen
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Ever ist als Freak in ihrer Schule bekannt, immerhin trägt sie immer Kapuze und hat meistens Musik im Ohr. Aber niemand weiß, warum sie die Umwelt und die Menschen versucht auszublenden. Ever kann hellsehen, ...

Ever ist als Freak in ihrer Schule bekannt, immerhin trägt sie immer Kapuze und hat meistens Musik im Ohr. Aber niemand weiß, warum sie die Umwelt und die Menschen versucht auszublenden. Ever kann hellsehen, die Aura der Leute wahrnehmen, und meistens auch die Gedanken. Und die sind nicht immer nett. Und damit Ever wenigstens halbwegs normal sein kann, hat sie diese Schutzmechanismen. Ihre Freunde Haven und Miles scheinen das zu akzeptieren, auch wenn selbst die nicht wissen, warum Ever so ist wie sie ist.
Eines Tages kommt ein neuer an die Schule und wie sollte es anders sein, ist er gutaussehend und mit einem düsteren Geheimnis. Und er scheint etwas in Ever zu sehen, was niemand sonst sieht. Doch ganz so leicht ist das alles leider nicht. Denn mit Damen, dem gutaussehenden Traumtypen, taucht auch Drina auf, die ebenfalls gutaussehend ist, und ziemlich düster. Und Havens neue beste Freundin. Damen und Drina bringen nicht nur Evers Leben durcheinander, eigentlich schafft sie das auch ganz gut allein, sondern auch das von allen, die ihr irgendwie wichtig sind.

Die Bücher (bin bei Band 4) sind sehr spannend, Ever überrascht einen immer wieder und Damen und Ever rutschen von einer Misere in die nächste. Mittlerweile kann ich sogar genau sagen, warum die Bücher mich so fesseln, obwohl Ever mir dermaßen auf die Nerven geht. Wenn ich an ihrer Stelle wäre, wäre nach dem 2. Buch schon Happy End :D Jedenfalls sind die Bücher hochgradig spirituell. Alles ist Energie, das Universum ist im Gleichgewicht, man zieht negative Dinge im Leben schneller an als positive, Manifestation und Wahrsagerei. Suuuperspannend, zumindest für mich, ohne dass es, meiner Meinung nach, lächerlich klingt. Natürlich klingt Manifestation zu schön um wahr zu sein, aber wären wir alle im Gleichgewicht mit der Natur und dem Universum, wäre das gar nicht so abwegig. Die Spiritualität soll nicht abschrecken, denn das ist nicht das Hauptthema in den Büchern, sondern eher eine Randerscheinung. Also keine Panik, die Bücher bleiben etwas für's Herz, eine schöne Liebesgeschichte, ohne dass es durchgekaut klingt.