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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2023

Hilfreich

Alles, was du in der Schule nicht gelernt hast, aber fürs Leben brauchst
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„Warum lernen wir in der Schule eigentlich nicht, glücklich zu sein und ein erfülltes Leben zu führen? Warum lernen wir nicht, neugierig zu bleiben und mutig zu sein? Warum lernen wir nicht, uns mit Dingen ...

„Warum lernen wir in der Schule eigentlich nicht, glücklich zu sein und ein erfülltes Leben zu führen? Warum lernen wir nicht, neugierig zu bleiben und mutig zu sein? Warum lernen wir nicht, uns mit Dingen zu beschäftigen, die uns wirklich interessieren und begeistern? Nichts gegen die Schönheit von Parabeln, die ein exponentielles Wachstum abbilden, oder den genialen, wohlausbalancierten Kreislauf der Photosynthese, der Leben ermöglicht, ohne Müll zu produzieren, und somit ein perfektes Vorbild für die Umsetzung von Kreislaufwirtschaft darstellt.“ (S. 15)

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Veröffentlicht am 22.05.2023

Sehr unterhaltsam

Monsters of Verity (Band 1) - Dieses wilde, wilde Lied
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„Er gehörte nicht hierher, genauso wenig wie sie hierhergehörte, und das gab ihr das Gefühl, ihn zu kennen.“ (S.173)

Kate Harker ist die Tochter des reichsten und gefährlichsten Mannes in der North City ...

„Er gehörte nicht hierher, genauso wenig wie sie hierhergehörte, und das gab ihr das Gefühl, ihn zu kennen.“ (S.173)

Kate Harker ist die Tochter des reichsten und gefährlichsten Mannes in der North City von Verity, und sie versucht alles, um an seiner Seite bleiben zu dürfen. Sie hat in fünf Jahren fast sechs Schulen hinter sich gebracht, und das Anzünden der Kapelle wird ihr Meisterwerk. Danach muß ihr Vater sie zurück nach Verity lassen. Und dann kann sie ihm endlich beweisen, was in ihr steckt.
August gehört zu der Flynn-Familie, die den Süden von Verity vor Monstern schützt, die Nachts ihr Unwesen treiben. Es juckt ihn in den Fingern, auch endlich seinen Beitrag leisten zu können.
Dann kommt das Gerücht auf, daß der Waffenstillstand in Gefahr ist, und jede Seite will ihren eigenen Vorteil daraus ziehen. In der Mitte befinden sich Kate und August, zwei Jugendliche, die gar nicht so verschieden sind, wie alle meinen.

In Verity herrscht seit sechs Jahren eine Art Waffenstillstand, trotzdem wütet die Gewalt und läßt neue Monster entstehen. Diese terrorisieren nachts die Menschen, die sich auf die Straße trauen. „Corsai schienen aus nicht tödlichen Gewalttaten zu entstehen, Malchai entsprangen Morden, aber Sunai, so nahm man an, wurden als Folge der schlimmsten Verbrechen geboren: Bombenanschläge, Amokläufe, Ereignisse, die nicht nur einen Menschen das Leben kosteten, sondern vielen.“ (S,. 202-203)
Während im Süden alles dafür getan wird, die Menschen nicht nur vor den Monstern zu schützen, sondern auch die Erschaffung neuer zu verhindern, regiert im Norden das Geld. Jeder, der es sich leisten kann, trägt ein Medaillon von Harker, welches Schutz vor den Monstern garantiert. Denn Kates Vater regiert nicht nur die Menschen, sondern kontrolliert auch die Monster. Oder zumindest glaubt er das.

Monsters of Verity ist eine typische Romeo und Julia Geschichte: zwei verfeindete Familien, und die Kinder werden nenne wir es Freunde. Es ist keine Feinde werden Liebhaber-Geschichte, aber das wäre in dieser Welt bei diesen beiden Charakteren auch unrealistisch. Neben der dystopischen Stadt, sind die Monster und ihre Ursprünge sehr interessant. Ich habe mich von der ersten Seite sehr gut unterhalten gefühlt. Obwohl es einen zweiten Teil gibt, möchte ich ihn lieber nicht lesen. Das Ende läßt auf Mehr schließen, aber es ist auch ein Abschluß. Und bevor der zweite Teil vielleicht alles mit einer Liebesgeschichte ruiniert, genieße ich liebe dieses wilde, wilde Lied in meinem Regal.

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Veröffentlicht am 18.05.2023

Ist irgendjemand nicht rollig?

Iasanara
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Dieses Buch hat alles, was ein Fantasy-Herz begehrt: Elben, Orks, Dämonen, Kobolde, Tauren und Drachen; Weltenerbauer und eine Prophezeiung; ein Hintertürchen in dieser Prophezeiung; komplizierte Verhältnisse ...

Dieses Buch hat alles, was ein Fantasy-Herz begehrt: Elben, Orks, Dämonen, Kobolde, Tauren und Drachen; Weltenerbauer und eine Prophezeiung; ein Hintertürchen in dieser Prophezeiung; komplizierte Verhältnisse zwischen den Völkern und einen allumfassenden Ehrenkodex. Und unaussprechliche Namen.
Als ich die Autorin auf der Leipziger Buchmesse getroffen habe und wir uns über ihr Buch unterhalten haben, wollte ich vor allem eines wissen: Wie viel Romantik ist in Iasanara. Ihre Antwort war sehr befriedigend, denn sie versprach wenig davon.
Allerdings gibt es neben der Vereinigung zweier Seelen, die auch auf körperlicher Ebene passiert und erwartet wurde, zwei Drachensexszenen und unendliche viele anzügliche Anspielungen, teilweise Speziesübergreifend. Das hat natürlich nicht viel mit Romantik zu tun, dahingehend hatte die Autorin auf jeden Fall Recht. Aber das ständige Bauchkribbeln, Geseufze und die anzüglichen Blicke sind zu viel. Als wären alle Männer Jugendliche, die ihren Geschlechtstrieb eben erst für sich entdeckt haben.

Das erste Treffen zwischen der elbischen Magierin Ellariana und dem Gardegeneral Dawius war kurz vor einer Schlacht. Ellariana hat Dawius versprochen, mit ihm zu schlafen, sollten sie beide die Schlacht überleben. Natürlich hat sie das nicht so formuliert, aber das ist schon ein wirklich seltsames Versprechen, wenn man sich quasi erst getroffen hat. Außerdem verspürt Ella Bauchkribbeln bei einem anderen Elben aus der Garde, und ich war mir nicht sicher, mit wem sie nun lieber in die Kiste springen möchte oder ob sie einfach beide nimmt.
Klischeehafte Charaktere in diesem Genre sind keine Seltenheit, doch versuchen diese trotz aller Vorurteile auch mal daraus auszubrechen, z.B. gibt es einen sanftmütigen, fast schon romantischen Dämon. Das wirkt ebenso künstlich und aufgesetzt, wie ein Großteil der Dialoge. Irgendwann habe ich nicht nur den Überblick über die vielen Personen verloren, trotz sehr praktischem Protagonisten-Lesezeichen, sondern auch das Interesse an dem Geschehen. Was ich sehr schade finde, denn die sich anbahnenden Konflikte schienen vielversprechend. Aber die rolligen Orks, Dämonen und Elben sind mir einfach zu viel.

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Veröffentlicht am 15.05.2023

Intensive Charakterentwicklung, ausführlicher Weltenbau, lang.

Die Jäger des Nordens
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„Was macht dich glauben, dass du noch immer ein Mensch bist?“ (S.524)

Nachdem ich Das Lied der Reiter von der Autorin gelesen hatte, wollte ich mehr lesen. Die Jäger des Nordens ist mir nicht nur aufgrund ...

„Was macht dich glauben, dass du noch immer ein Mensch bist?“ (S.524)

Nachdem ich Das Lied der Reiter von der Autorin gelesen hatte, wollte ich mehr lesen. Die Jäger des Nordens ist mir nicht nur aufgrund des Covers aufgefallen, sondern auch wegen des Titels. Der Klappentext hatte mich dann vollends überzeugt und ich habe voller Vorfreude dieses Buch begonnen.
Sam ist ein gepeinigter Charakter, der mir von Anfang an sympathisch war. In seinem Dorf gibt es gewisse Regeln und Verhaltensweisen, die ihm nicht nur missfallen, sondern regelrecht Übelkeit verursachen. Er hat mehr als ein Geheimnis, das es ihm schwer macht, seinen Platz in der Gemeinschaft zu finden und den Pflichten nachzukommen. Einzig sein kleiner Bruder Nahn scheint sich um Sam zu sorgen und zu kümmern. Und der ortsansässige Heiler, da Sam oft Wunden vom Training davon trägt. Dieser Heiler bietet ihm auch einen Ausweg und die Hoffnung auf Freiheit. Oder zumindest läßt er das Sam glauben.

Und dann beginnt eine Reise durch das Land, durch jedes Dorf mit all seinen architektonischen Besonderheiten und unterschiedlichen Völkern. Dabei wird nicht nur viel Zeit in den Weltenbau an sich investiert, sondern auch in die Charakterentwicklung.
Sam wird von dem Raben Kro begleitet, der ein schwieriger Charakter ist. Während Sam gepeinigt von seinen Geheimnissen ist, wird Kro von seinen Erinnerungen gefoltert. Es war nicht nur für Sam schwer, Kros Verhaltensweisen und Stimmungsschwankungen zu ertragen, zu verstehen und nachzuvollziehen.

Es gibt mehrere Erzählstränge, die auf zwei Zeitachsen verlaufen. Einmal gibt es die Geschichte der vier Elementemagier von vor 151 Jahren; es folgt die Gegenwart erzählt von Sam, dem Heiler und einigen anderen. Außerdem sind es recht kurze Kapitel, die das Lesen leicht machen.

Ich mag unterschiedliche Zeit- und Erzählstränge, ich mag den Protagonisten und die Geschichte im Groben. Aber die Charakterentwicklung zieht sich über ca 2/3 des Buches und ist mir damit zu lang. Viel zu lang. So lang, daß es mich in eine kleine Leseflaute getrieben hat und ich sogar ein anderes Buch angefangen hatte.
Nach etwas mehr als der Hälfte habe ich nur noch grob drüber gelesen, einige Kapitel dann wieder intensiver, und war am Ende froh, es hinter mich gebracht zu haben. Dabei mag ich Sams Entwicklung, ich mag den Konflikt der Magier aus der Vergangenheit, die Politik und Geschichte der Gegenwart, und Sam. Ich habe auch in der Regel keine Probleme mit dicken Büchern, doch dieses hat mich leider irgendwie fertig gemacht.
Wer aufwändige Charakterentwicklungen mag, dem kann ich dieses Buch ans Herz legen. Für mich war das leider nichts.

„Menschen sind etwas unglaublich Abscheuliches [...].“ (S. 377)

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Veröffentlicht am 05.05.2023

Toller Auftakt

Die Gargoyles von Notre Dame
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„Ob der Tag tatsächlich beschissen, wirst du am folgenden Morgen wissen.“ (S. 74)

Während Henri sein Glück noch gar nicht richtig fassen kann, daß er sein Gesellenstück vollendet hat, wird er vom Neid ...

„Ob der Tag tatsächlich beschissen, wirst du am folgenden Morgen wissen.“ (S. 74)

Während Henri sein Glück noch gar nicht richtig fassen kann, daß er sein Gesellenstück vollendet hat, wird er vom Neid seines Mitlehrlings Albirich über die Brüstung geschubst. Unverhofft landet er in der purpurnen Gallerie, ein Ort, den niemand seines Standes betreten darf. Schon gar nicht an einem Abend, an dem ein Adliger mit einem Gargoyle verbunden werden soll.
Selbstverständlich hat Henri sofort die Aufmerksamkeit von allen steinernen Wächtern, doch einer ist besonders neugierig. „Bevor Henri eine Antwort auf diese Frage ersinnen konnte, bebte der Boden unter seinen Füßen. Ein kleinerer Gargoyle war in seiner unmittelbaren Nähe gelandet. […] Der Gargoyle betrachtete ihn reglos.“ (S. 41)

Freiin Catia liebt das Land und die Leute um es herum. Ihr Jugendfreund Bastien hat ihr das Herz gestohlen und sie ist bereit, mit ihm durchzubrennen. Doch dann kommen die Steuereintreiber, die Frankreichs einfache Leute in den Ruin treiben und Bastien verrät Catia. Plötzlich steht sie ganz alleine da und hat nichts, außer ihrem Namen. Und den Wunsch im Herzen, es möge alles besser werden.

Frankreich im 18. Jahrhundert ist eine Monarchie; beherrscht von den ersten beiden Ständen (Adel und Kirche), schuftet der dritte Stand für einen Hungerlohn. Doch die Stimmen einiger Freigeister werden immer lauter, und Henri und Catia befinden sich mitten drin.

Greg Walters hat es wieder geschafft, einen historischen Roman mit phantastischen Elementen zu spicken, sodaß man beim Lesen das Gefühl hat, es wäre alles genau so geschehen und Gargoyles sind ein fester Bestandteil der Geschichte.
Henri und Catia sind zwei sehr spannende Charaktere, die für viel Unruhe sorgen. Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit den beiden in der französischen Revolution weiter geht, vor allem jedoch mit Henri und seinem Gargoyle.

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