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Veröffentlicht am 21.02.2023

was fürs Herz

Die Wallflowers - Evie & Sebastian
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„Bisher hast du stets versucht, es anderen recht zu machen […]. Mit eher mäßigem Erfolg. Warum versuchst du nicht zur Abwechslung, es dir selbst recht zu machen? Warum lebst du nicht nach deinen eigenen ...

„Bisher hast du stets versucht, es anderen recht zu machen […]. Mit eher mäßigem Erfolg. Warum versuchst du nicht zur Abwechslung, es dir selbst recht zu machen? Warum lebst du nicht nach deinen eigenen Regeln? Was hat es dir gebracht, dich den Konventionen zu unterwerfen?“ (S. 176)

Dieses Buch schließt direkt an den Epilog aus Band 2 (Lillian & Marcus) an. Er handelt von dem dritten Mauerblümchen, Evie, die in den vorangegangenen Teilen nur selten zu Wort kam. Sie ist sehr schüchtern und stottern zumeist, weswegen sie nie potentiellen Ehemännern aufgefallen ist. Doch sie ist verzweifelt und wohlhabend, während Lord St. Vincent verzweifelt und fast pleite ist. Sebastian St. Vincent ist aus den eher unglücklichen Geschehnissen des Vorgängers bekannt und hat den zweifelhaften Ruf, kein Frauenzimmer unberührt zu lassen. Als Evie also beschließt, ihm einen Handel anzubieten, gehen die anderen Mauerblümchen sofort vom Schlimmsten aus. Doch Evie überrascht sie alle, einschließlich sich selbst.

Evangeline Jenner hat rote Haare und große blaue Augen, die sie wie eine Puppe aussehen lassen. Sie wird von der Familie ihrer Mutter schlecht behandelt und möchte dieser Welt einfach nur entfliehen. „Und all die Jahre, in denen sie die gelangweilten Gesichter der Männer gesehen hatte, wenn sie sich mit ihnen unterhielt, hatten Evies Selbstvertrauen in völlig unangemessener Weise schrumpfen lassen.“ (S. 275) Als sie mit Sebastian durchbrennt, geht sie von einer Zweckehe aus und daß er immer ein Weiberheld und Schurke wäre. Sie versucht sich vor jeglichen Gefühlen für ihn zu schützen und hält ihn auf Abstand. In ihrem Leben hat sie bisher keine Liebe erfahren und hält sich selbst für nicht liebenswürdig, warum sollte jemand mit so viel Erfahrung also Gefallen an einem naiven kleinen Mädchen haben.

Sebastian St. James ist es gewohnt zu bekommen, was er will. Daß Evie sich ihm verweigert und dazu noch einen sehr sturen Kopf hat, hält ihn jedoch nicht davon ab, sich um sie zu kümmern. In allen Belangen. Doch die Wahrheit, die sich langsam in ihm ausbreitet, will er nicht wahr haben. Er ist zynisch, ein Schurke, und ganz bestimmt nicht verliebt!

Nach diesem skandalösen dritten Teil der Mauerblümchen-Reihe bin ich schon sehr gespannt darauf, Daisy näher kennen zu lernen. Außerdem ist ihr potentieller Ehemann noch immer ein Mysterium, so ganz ohne Hinweis, wie in den vorhergegangenen Bänden. Der letzte Teil der Reihe erscheint schon im März.

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Veröffentlicht am 15.02.2023

wunderschön, liebevoll, humoristisch

Das Glück hat acht Arme
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„Im Allgemeinen mag ich Löcher. Das Loch oben in meinem Becken bringt mich in die Freiheit.
Aber das Loch im Herzen dieser Frau gefällt mir nicht. Sie hat nur ein Herz, nicht drei wie ich.
Tovas Herz.
Ich ...

„Im Allgemeinen mag ich Löcher. Das Loch oben in meinem Becken bringt mich in die Freiheit.
Aber das Loch im Herzen dieser Frau gefällt mir nicht. Sie hat nur ein Herz, nicht drei wie ich.
Tovas Herz.
Ich werde alles tun, was ich kann, um es zu flicken.“ (S. 306)

Dieses Buch ist definitiv ein Jahreshöhepunkt. Marcellus ist so ein faszinierender Charakter, der die Geschichte ebenso bereichert, wie das Leben von Tova und Cameron.
Marcellus ist ein Riesenkraken in einem Aquarium, der nicht nur drei Herzen hat, sondern auch einen außergewöhnlichen Verstand. „Ich besitze eine halbe Milliarde Neuronen, verteilt auf acht Fangarme. Manchmal habe ich mich schon gefragt, ob ich in einem einzigen Tentakel mehr Intelligenz besitze als ein Mensch in seinem gesamten Schädel.“ (S. 100) Der Verschluß an seinem Aquarium hindert ihn nicht daran, seinen Speiseplan selbstständig zu erweitern.
Tova Sullivan ist 70 Jahre alt und arbeitet abends, wenn alle Besucher verschwunden sind, in dem Aquarium. Sie kümmert sich nicht nur um die Reinheit der Böden, sondern auch um die Fingerabdrücke an den Aquarien. Dabei redet sie mit allen Bewohnern. Eines Abends ertappt sie den Riesenkraken auf einem seiner Streifzüge und rettet ihm das Leben. Es entsteht eine außergewöhnliche Freundschaft.

„Menschen. Meistens sind sie stumpfsinnig und tollpatschig. Doch hin und wieder sind sie erstaunlich kluge Geschöpfe.“ (S. 453)

Cameron ist 30 Jahre alt und hatte im Leben nicht besonders viel Glück. Er war neun, als seine Mutter ihn bei seiner Tante gelassen hat; als er jetzt schon wieder seine Arbeit verliert, wirft seine Freundin Katie ihn kurzerhand raus. Er beschließt, endlich seinen Vater zu suchen, fährt nach Norden und kommt in eine kleine Stadt, in der er vorerst Arbeit in einem Aquarium findet. Dort begegnet er nicht nur Tova, sondern auch dem Kraken Marcellus.

Marcellus ist ein wirklich phantastischer Charakter, der der Geschichte so viel Gefühl, Humor und Tiefe gibt. Ohne ihn wäre sie nur halb so liebevoll und spannend. Die beiden menschlichen Charaktere könnten kaum unterschiedlicher sein, und ohne Marcellus wären sie einfach nur eine alte Frau und ein hoffnungsloser 30jähriger. Ich kann kaum in Worte fassen, wie wundervoll dieses Buch ist, ohne alles zu verraten. Auf Seite 286 hatte ich eine Eingebung, wer der Vater von Cameron sein könnte. Bis dahin habe ich immer hin und her überlegt, wer es sein könnte, ob sein Verdacht stimmt und war überrascht, wie es am Ende ausgegangen ist.
So eine wundervolle und schöne Geschichte um einen Riesenkranken in Gefangenschaft.

„12299. Tag in Gefangenschaft [...]

Ich muss darauf hinweisen, dass unsere gemeinsame Zeit nur von kurzer Dauer ist. Auf dem Schild findet sich auch eine weitere Information: die durchschnittliche Lebensdauer eines Pazifischen Riesenkraken. Vier Jahre.
Das sind 1461 Tage.
Wenn das zutrifft, werde ich hier sterben, in diesem Becken. Noch einhunderteinundsechzig Tage, dann ist mein Strafmaß voll.“ (S. 8)

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Spannend, aber nicht fesselnd genug

Die zehntausend Türen
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„[…] ich glaube nämlich daran, dass jede Geschichte eine Liebesgeschichte ist, wenn man sie auf genau die richtige Weise im Licht der Abenddämmerung anschaut[…].“ (S. 55)

January lebt zu Beginn des 20. ...

„[…] ich glaube nämlich daran, dass jede Geschichte eine Liebesgeschichte ist, wenn man sie auf genau die richtige Weise im Licht der Abenddämmerung anschaut[…].“ (S. 55)

January lebt zu Beginn des 20. Jahrhundert in Haus Locke in Vermont. Als Mündel des reichen Mr. Locke ist sie vor allem eine Kuriosität. „Die Leute sind meinetwegen immer verwirrt. Das liegt daran, dass meine Haut kupferrot ist, als wäre ich von oben bis unten mit Zedernholzstaub bedeckt, ich aber helle, runde Augen habe. Dazu die teuren Kleider … […] Mr. Locke sagte immer, das ich »so eine Art Zwischenwesen« sei.“ (S. 15) Januarys Vater arbeitet für Mr. Locke und reist auf der ganzen Welt umher und bringt Schätze für Mr. Locke nach Hause. Doch den größten Schatz vergißt er dabei: seine eigene Tochter. Bis er eines Tages verschwindet und Januarys Leben völlig aus den Fugen gerät.

Die Zehntausend Türen ist ein Buch im Buch, welches January auf magische Art und Weise in die Finger gerät, ihr Trost spendet und ihr eine Geschichte erzählt, die viel mit ihrem eigenen Leben gemeinsam hat. Es handelt von Türen, die nicht einfach von einem Raum in einen anderen führen. „Diese Türen führen in die Anderswelt, nach Walhalla, Atlantis und Lemuria, in den Himmel und die Hölle, in all jene Richtungen, in die du nicht mithilfe eines Kompasses finden kannst, ins Anderswo.“ (S.8) „Türen lassen Wandel ein. Und daraus entwickelt sich alles Weitere: Revolutionen, Widerstand, Handlungsfähigkeit des Einzelnen, Umstürze, Erfindungen, Zusammenbrüche, Reformationen – kurzum die bedeutendsten Impulse der Menschheitsgeschichte.“ (S. 82)
Doch es gibt auch Leute, die diese Türen geschloßen haben wollen, die sich vor Wandel fürchten und eine beständige, scheinbar sichere Welt wollen. Und sie wollen January.

Ich habe die Geschichte der Türen sehr genossen, January war mir jedoch unsympathisch. Erst auf den letzten 100 Seiten hat sie ihr Potential erkannt und entfaltet, doch dafür ist das Buch einfach zu dick. Bis dahin habe ich jedem weiteren Kapitel über Türen entgegengefiebert und war fast schon gelangweilt von Januarys eigener Geschichte. Sie ist einfach zu brav.
Vor allem hat mich an ihrer Geschichte jedoch die Betonung der Hautfarben gestört. Ich verstehe, daß Schwarze Anfang des 20. Jahrhunderts keine Freude in den USA hatten und daß das eine maßlose Untertreibung ist. Aber es hätte der Geschichte kein Abbruch getan, die Geschehnisse für sich sprechen zu lassen, statt alles mit der Hautfarbe zu erklären. Der Zusammenhang wäre schon deutlich gewesen, da January als Zwischenwesen nirgends richtig hineingepaßt hat. Zeigen, nicht erzählen.

Obwohl Die zehntausend Türen absolut spannend klang, hat es mich nicht durchgängig fesseln können. Trotzdem sollte jeder, der neugierig ist, den Weg zu einer Tür wagen. Und dieses Buch besteht aus zehntausend Türen!

„Später fand ich heraus, dass ihr Volk keine höhere Zahl als Zehntausend kannte. Sagte man, dass etwas zehntausendmal existierte, bedeutete das, es sei zwecklos, es zu zählen.“ (S. 214)

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Veröffentlicht am 30.01.2023

traumhaft

Strange the Dreamer
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„»Schau mich bloß nicht so an«, sagte Ruza.
»Wie denn?«
»Als ob ich ein besonders prächtiges Buch wäre, das du aufschlagen und in einem Rutsch durchlesen willst. Ich sehe doch deine lüsternen, irre funkelnden ...

„»Schau mich bloß nicht so an«, sagte Ruza.
»Wie denn?«
»Als ob ich ein besonders prächtiges Buch wäre, das du aufschlagen und in einem Rutsch durchlesen willst. Ich sehe doch deine lüsternen, irre funkelnden Augen.“ (S. 254)

Klappentexte! Wer hat sich den Kram bloß ausgedacht? Lazlo klingt im Klappentext wie ein Bücherwurm, der mal die Welt sehen will. Doch Lazlo Strange ist viel mehr als ein Bibliothekar, wobei er nicht mal das ist, sondern ein Lehrling in einer Bibliothek. Aber das sind wohl Kleinigkeiten.

Lazlo Strange wächst die ersten Jahre seines Lebens in einem Kloster auf, in dem er auch seinen Namen erhalten hat. Denn alle Waisen werden in die Klöster gebracht und heißen mit Nachnamen Strange.
„»Keiner von uns ist Mönch geworden, um als Amme zu enden.« […]
»Und keiner von uns ist geboren worden, um als Waise zu enden.«“ (S. 14)
Mit dreizehn Jahren erledigt Lazlo einen Botengang zur Bibliothek und verläßt sie nicht mehr. „Die Bibliothek hat ihren eigenen Willen […]. Wenn sie einen Jungen stibitzt, sollte sie ihn behalten.“ (S. 28). Und so ist Lazlo zum Bibliothekslehrling geworden.

Lazlos Faszination mit der Verborgenen Stadt begann schon in jungen Jahren im Kloster, als er die Geschichten über diese unglaubliche Stadt in der Wüste hörte, mit Kreaturen, die so wundervoll klingen wie ihre Namen, und Kriegern, die die stärksten sind. Doch mit fünf Jahren, tief in ein Spiel vertieft, spürte er Magie. Sie hat den Namen der Stadt gestohlen und so hieß sie für alle nur noch Weep. Lazlo begann darauf hin, alle Geschichten über diese Stadt zu sammeln und hegte den Traum, sie irgendwann (wieder) zu finden. Bis eines Tages diese berüchtigten Krieger in seine Bibliothek kamen. „Die schimmernde Unglaublichkeit dieses Moments ließ Lazlo schwindeln. Als hätte sich sein Traum, des Wartens überdrüssig, einfach auf den Weg gemacht und ihn gefunden.“ (S. 88)
Es werden nicht nur Freiwillige gesucht, die in die Stadt reisen wollen. Es werden Gelehrte gebraucht, die bereit sind das letzte bestehende Problem zu lösen. Doch woraus dieses Problem besteht, erklärt der Gesandte der Verborgenen Stadt nicht. Und zu Lazlos Leid sind Bibliothekare und ihre Lehrlinge keine Gelehrten, sodaß er nicht zum Gesandten vorgelassen wird. „Qualifikation. Das Wort wirkte auf Lazlo so niederschmetternd, als hätte sich plötzlich die Schwerkraft verdoppelt und würde ihn zu Boden drücken. Man musste ihm nicht erst sagen, dass Träumen sich schlecht als Qualifikation eignete.“ (S. 99)

Strange the Dreamer – Der Junge, der träumte ist der Beginn einer wundervollen Reise in eine magische Stadt, die verspricht ein Abenteuer zu werden. Laini Taylor findet Worte, die wie Schokolade klingen und malt in den schönsten Farben: „Zum ersten Mal hörte er die Verborgene Sprache aus dem Mund eines Einheimischen, und sie klang genauso, wie er es sich vorgestellt hatte: Kalligraphie, mit einer in Honig getunkten Feder.“ (S. 91)
Ich bin traurig, den zweiten Teil nicht direkt im Anschluß lesen zu können und verweile einfach vorerst in Lazlos Träumen von der Verborgenen Stadt. Vielleicht kommt ihr uns dort ja besuchen.

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Veröffentlicht am 28.01.2023

Spannender, aber nicht so sympathische Protagonistin

Jäger der Schatten
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„Eine Geschichte muss von Anfang bis zum Ende erzählt werden. Wenn man den Beginn nicht kennt, kann man das Ende nicht verstehen.“ (S. 254)

„Louise. Das Schattenmädchen. Weißes Haar und weiße Haut; so ...

„Eine Geschichte muss von Anfang bis zum Ende erzählt werden. Wenn man den Beginn nicht kennt, kann man das Ende nicht verstehen.“ (S. 254)

„Louise. Das Schattenmädchen. Weißes Haar und weiße Haut; so bleich, dass jede einzelne rote Ader wirkt wie die erhabene Narbe einer schrecklichen Verletzung. […]
Dort, wo normale Menschen Pupillen haben und eine Iris in jedem Auge, habe ich nichts davon.
Meine Augen sind einfach nur pechschwarz. Durch und durch.“ (S. 29) Im Zirkus Ora ist Louise eine gefürchtete Attraktion, die in einem goldenen Käfig knurrend zur Schau gestellt wird und Frauen in Ohnmacht fallen läßt. Doch in Wirklichkeit ist sie ein ungefähr 17jähriges Mädchen, das einfach nur im Wind tanzen möchte.
Im Zirkus Ora gibt es auch noch die Zwergin Dorothea, die wie eine Mutter für Louise ist, den etwa elfjährigen Jungen Maku, der ein Wilder mit Tattoos im Gesicht und spitzen Zähnen sein soll, Madame Rosa, eine Wahrsagerin, Eli, den Windtänzer, und einige mehr. Abends verzaubern sie die Gäste des Zirkus, und nachts steigen sie bei reichen Menschen in die Häuser ein und rauben sie aus. Doch eines Abends geht etwas schief und Eli wird entführt.

Louise kennt kein anderes Leben als den Zirkus, zu dem sie als Findelkind schon in jungen Jahren kam. Als Eli entführt wird, nimmt sie sich vor, ihn zu retten. Ihr erster Anhaltspunkt sind die Geschichten von der Wahrsagerin Madame Rosa, die sie auf die Spuren der Achai führt.
Die Achai wandelten einst auf Erden und haben die Welt mit Furcht und Schrecken überzogen, bis sie von den Menschen in die Schatten gedrängt wurden. Dort warten sie auf die Rückkehr ihrer Macht, und den Untergang der Menschheit.
Auf ihrer Suche nach Eli trifft Louise auf die Wächter, die endlich Lichts ins Dunkle bringen.

Jäger der Schatten handelt nicht nur von Louise, wie sie auszog, Eli zu retten, sondern ist auch ein Buch voller Geschichten, die erzählt werden wollen. Die Charakterbeschreibungen integrieren sich in den Zirkusalltag und sind sehr detailliert. Die Welt und ihre Politik runden das Gesamtbild ab. Dabei entspinnt sich die Entführung und Suche wie ein roter Faden, der alles miteinander verbindet.
Trotzdem ist Louise eine Träumerin, ohne Sinn und Verstand. Das könnte an ihrem Leben im Zirkus liegen, der fern von jeder Realität existiert, oder von ihren Büchern. Obwohl sie an die Wissenschaft glaubt, scheint sie an die Wirkung von Drogen auf den Körper nicht so sehr zu glauben. Ungeachtet all der Warnungen, und ohne Rücksicht auf (körperliche) Verluste, setzt sie ihren Willen durch. Naiv wirft sie mit Versprechungen um sich, auch wenn die Gründe nobel sind.
Man kann dieses Buch als Liebesgeschichte beschreiben, doch mit ungeahnten Wendungen und völlig ohne Romantik. Es ist auch ein Abenteuerroman, und voller Phantasie und Schatten. Wer über Louises Naivität hinweg schauen kann und ausführlichen Charakterentwicklungen angetan ist, dem kann ich Jäger der Schatten nur empfehlen.

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