Für diese Dimension hatte ich große Hoffnungen, da es wirklich gut begann. Lizzy wurde beim Eintreffen wie eine lang erwartete Retterin begrüßt, und auch wenn der Monarch mehr als seltsam ist, ist die ...
Für diese Dimension hatte ich große Hoffnungen, da es wirklich gut begann. Lizzy wurde beim Eintreffen wie eine lang erwartete Retterin begrüßt, und auch wenn der Monarch mehr als seltsam ist, ist die Elisabetta dieser Dimension endlich mal Lizzys Ebenbild. Selbstverständlich kann Satan die Hüterin nicht gewinnen lassen und treibt ein perfides Spiel.
Lizzys Mission schickt sie wieder an die schlimmsten Orte und jedes Mal denke ich mir: „Das kann doch nicht schlimmer werden als in der letzten Dimension“, und trotzdem schafft es die Autorin noch eins drauf zu setzen. Auch wenn bisher nichts so deprimierend war, wie die römische Dimension unter dem Berg.
Die Entwicklung von Lizzy von Teil zu Teil, wie sie sich an die Begebenheiten anpaßt und alle mit ihrem freundlichen Wesen für sich gewinnen kann, ist immer wieder bemerkenswert. Es wird nicht langweilig, jede Dimension und jeweilige Hüterin sind von Grund auf verschieden und haben ihre eigene Geschichte. Vor allem der Epilog gibt dem ganzen Geschehen einen wundervollen Abschluß und läßt keine Fragen offen. Ich bin schon gespannt auf die letzten beiden Teile, die noch nicht erschienen sind.
Von dem Spiegel in die nächste Dimension gezogen, klammert sich Lizzy an Matthias, um ihn nicht zu verlieren. Sie prallt in der vierten Dimension hart auf und wird nicht nur von ihm getrennt, sondern erhält ...
Von dem Spiegel in die nächste Dimension gezogen, klammert sich Lizzy an Matthias, um ihn nicht zu verlieren. Sie prallt in der vierten Dimension hart auf und wird nicht nur von ihm getrennt, sondern erhält auch einen furchtbaren Schlag auf den Hinterkopf. Als Lizzy erwacht, erinnert sie sich an Bruchstücke, aber nicht an ihre Mission und woher die quälenden Stimmen in ihrem Kopf kommen.
In der vierten Dimension befindet sich die Allianz in Ägypten. Malerischer Prunkt trifft auf unerbittliche Wüste. Frauen sind ohne Vormund vogelfrei und nichts wert, während Männer über sie bestimmen und nach gut dünken auch mißhandeln dürfen.
In dieser Welt läßt Lizzy sich ebenso wenig den Mund verbieten, wie in der unseren. Sie begehrt auf und bekommt die gewalttätigen Konsequenzen sofort zu spüren, nicht nur von Männern. Doch sie schafft es, zu fliehen, und zunächst scheint sich alles dem Guten zu wenden. Aber das wäre ja zu einfach und nicht sehr unterhaltsam.
Ich war froh, daß Lizzy zunächst ein paar gute Mahlzeiten und etwas Erholung erfahren durfte, bevor es wieder unerträglich wurde. Die Welt der vierten Dimension wurde anschaulich dargestellt, ich habe mich direkt in die Wüste zwischen Pyramiden gezogen gefühlt. Als kleines Schmankerl gibt es wieder besondere Wesen und riesige Monster. Die Vermischung von scheinbarer Realität mit Phantastik gefällt mir in jedem Teil gut und gibt der Geschichte das gewisse Etwas.
Lizzys Gedächtnisverlust hat mich zunächst sehr verwirrt, weil sie sich einfach den Gegebenheiten hingegeben und mit keinem Wort erwähnt hat, daß sie ihr Gedächtnis vermisst. Der einzige Hinweis, war ihr Gedanke, warum sie in Ägypten ist und die Annahme, sie wäre noch im 21. Jahrhundert. Der Gedächtnisverlust kam so nicht so ganz zur Geltung. Selbstverständlich hat man gemerkt, daß sie nicht sie selbst ist, aber sie selbst hat sich dazu nicht so recht geäußert. Vielleicht war das ja auch genau so gewollt, und ich habe es nur nicht richtig verstanden.
Ich bin sehr gespannt auf den fünften Teil, den ich bald beginnen werde.
„So bibliophil wie mein Bruder kann kein zweiter Mensch auf der Welt sein […]. Er sammelt jede lesenswerte Erstausgabe wie ein Eichhörnchen seine Nüsse. Kaum ist ein neues Buch auf dem Markt, muss er es ...
„So bibliophil wie mein Bruder kann kein zweiter Mensch auf der Welt sein […]. Er sammelt jede lesenswerte Erstausgabe wie ein Eichhörnchen seine Nüsse. Kaum ist ein neues Buch auf dem Markt, muss er es haben, um es allen stolz zu präsentieren.“ (S.85)
Juno Sondorf ist 18 Jahre, kommt aus Aachen und soll als Gesellschaftsdame bei den Calvertons angestellt werden. Sie hat erst vor kurzem ihr Abitur beendet, ihre Großmutter zu Grabe getragen und wünscht sich von dem Jahr auf dem englischen Anwesen etwas Erholung und Abwechslung. Juno liest gerne Literatur aus dem 19. Jahrhundert, schaut Serien wie Downton Abbey und Bridgerton, und läßt, wie es sich gehört, englische Wörter in ihren deutschen Sprachgebrauch fließen.
„Die glaubt mir doch kein Wort, wenn sie heute Abend beim verabredeten Video-Call zu hören bekommt, dass ihre beste Freundin […], bei waschechte Adeligen und hopefully in Gesellschaft eines kettenrasselnden Gespenstes untergekommen ist.“ (S. 15)
Das Anwesen der Calvertons scheint nicht nur im 19. Jahrhundert stehen geblieben zu sein, sondern auch seine Bewohnter: Lord Sebastian Witham, 22 Jahre alt und der achte Earl of Witham, seine Schwester Lady Fiona, wie Juno 18 Jahre alt, die Großmutter Lady Marjorie, dowager Countess of Witham, und die vielen Angestellten. Zunächst vermutet Juno eine Reality-Fernseh-Show und ist begeistert, wie sehr alle in ihrer Rolle bleiben. Erst sehr langsam wird ihr die Wahrheit bewußt: „Ich bin in der Zeit gereist. Niemand spielt hier viktorianisches Zeitalter. Es ist alles echt. Wir alle sind mittendrin.“ (S. 95)
Achtung, es folgt die Kritik mit massiven Spoilern zur Handlung!
Wenn mich diese vielen englischen Wörter nicht so stören würden (hopefully, S.15, Serien bingen, S.25, What?, S. 46, megahot und voll crazy, S.53, …), wäre Junos Gefühlswelt meine größte Kritik. Juno verbringt nicht mal zwei Wochen bei den Calvertons und durchläuft das Gefühl von frisch Verliebten, und nach drei Tagen die tiefste Depression. Dann erleidet sie einen Rückschlag, nur um ihr Herz gebrochen zu kriegen. „Wie schon die Tage zuvor spiegelt auch der Samstag mit wolkenverhangenem Himmel und Dauerregen meinen Gemütszustand wider […].“ (S.197) Obwohl sie schon am ersten Tag festgestellt hat, daß Sebastian zwar eine himmlische Stimme hat und sehr attraktiv ist, sind seine Ansichten gegenüber Frauen jedoch veraltet. Was natürlich nicht überrascht, immerhin lebt er im Jahr 1886. Trotzdem verfällt sie ihm schon gleich am ersten Tag und ist mehr als wankelmütig während der gesamten Handlung.
Juno wird gleich bei ihrer Ankunft von der Großmutter Lady Marjorie mit einer gewissen Isobel verwechselt. Außerdem erscheint ihr nachts ein Geist, der sie beunruhigt. Bis sie allerdings auf die Idee kommt, Nachforschungen anzustellen, vergehen schon fast zwei Wochen und der Sommerball steht vor der Tür. Dann überschlagen sich die Ereignisse, einer ist verwirrter als der andere und am Ende wird alles aufgelöst. Der Epilog ist wortgleich mit dem Prolog, nur befinden wir uns wieder im 21. Jahrhundert. Warum Sebastian und Fiona plötzlich ebenfalls in der Moderne erscheinen, wird nicht erklärt.
Obwohl die Aufmachung und der Buchrückentext vielversprechend klangen, sonst hätte ich das Buch nicht spontan gekauft, hat mich der Inhalt enttäuscht. Vielleicht hat mein karg recht, und ich bin zu alt für Jugendbücher. An Juno hat mich alles gestört: ihre Sprache, ihr Unverständnis, ihre übereifrigen Liebesgefühle, ihre späte Einsicht und die vielen englischen Wörter in ihrem Wortschatz! Und zu dem Ende habe ich Fragen, die mich ratlos zurück lassen.
„Was muss ich noch tun, um ihr Leid unerträglich zu machen? Ich will dieses Mädchen brechen, denn sonst wird sie nicht aufgeben.“ (S. 201)
Wieder schließt das Buch direkt an den vorherigen Band an. Diesmal ...
„Was muss ich noch tun, um ihr Leid unerträglich zu machen? Ich will dieses Mädchen brechen, denn sonst wird sie nicht aufgeben.“ (S. 201)
Wieder schließt das Buch direkt an den vorherigen Band an. Diesmal landen Matthias und Lizzy in einer scheinbar völlig zerstörten Welt, die von Lava durchdrungen wird. Sie gelangen an ein großes Tor, daß ihnen Zuflucht vor einem Geröll-Hagel bietet. Allerdings werden sie direkt gefangen genommen und landen, mit vielen anderen Menschen, in einer Arena für Gladiatorenkämpfen. Denn in dieser neuen Welt herrscht der Gott der Unterwelt, Pluto, über die Gemeinschaft. Alles wirkt sehr römisch, und gleichzeitig auch sehr dystopisch. Die Menschen leben in einem Berg, haben künstliches Licht und essen als Proteinquelle Insekten. Fast ein wenig Zukunftsweisend.
Selbstverständlich gibt es als Gegenspieler nicht nur eine böse Senatorin, die mit Pluto im Bunde steht und an Grausamkeiten kaum zu überbieten ist. Es existieren aber auch Echsenwesen, genannt Echsana, die Menschen wie Vieh halten und im wahrsten Sinne des Wortes bestialisch sind. Auch untereinander.
Lizzy trifft auf einen dieser Echsana, der in seiner eigenen Gemeinschaft mißhandelt wird, aufgrund seiner Größe und einer körperlichen Behinderung. Die beiden werden sofort Freunde und beschließen, sich gegenseitig zu helfen.
Dieser Teil zerrt an den Nerven, da die Welt wirklich grausam ist und die Menschen sich von ihrer schlechtesten Seite zeigen. Allerdings ist das den Umständen und Pluto geschuldet, und nicht unbedingt der Natur der Menschen. Trotzdem war es schwierig, Lizzy in dieser furchtbaren Welt zu folgen. Daß sie nicht hoffnungslos zusammengebrochen ist, ist ein wahres Wunder. Ich hoffe sehr, daß die nächste Dimension etwas erholsamer wird, bezweifel es aber stark. Jetzt gönn ich mir eine kleine Pause, bevor es in die vierte Dimension geht.
„Ich liebe es, von den Angelegenheiten anderer Leute zu hören. Ganz besonders, wenn sie persönlich sind.“ (S.65)
Auch im vierten Teil der Mauerblümchen-Reihe wird es nicht langweilig, von besonders männlichen ...
„Ich liebe es, von den Angelegenheiten anderer Leute zu hören. Ganz besonders, wenn sie persönlich sind.“ (S.65)
Auch im vierten Teil der Mauerblümchen-Reihe wird es nicht langweilig, von besonders männlichen Männern und ihren zarten, besonders weiblichen Frauen zu lesen.
Nachdem Daisy in den anderen Teilen nicht so tief beleuchtet wurde und eher eine aufmüpfige Nebenfigur war, habe ich mich gefreut, sie näher kennen zu lernen. Vor allem ihre Liebe zu Büchern stößt bei ihren Eltern negativ auf, was sie für mich aber umso sympathischer macht. Daisy ist nicht nur das Nesthäkchen der Bowmans, sondern auch der Mauerblümchen.
Der Vater der Bowman-Schwestern hat eine genaue Vorstellung einer Ehe: „Man heiratet nicht, um glücklich zu sein. Und wenn doch, stellt man bald fest, dass das Unsinn ist.“ (S. 232) Deswegen stellt er Daisy ein Ultimatum: „Entweder du findest bis Ende Mai einen geeigneten Ehemann, oder ich verheirate dich mit Swift.“ (S.12)
Matthew Swift ist für die Bowman-Schwestern ein rotes Tuch, eifert er doch ihrem wenig liebevollen Vater in allen Dingen nach. Und da ihr Vater ihm Anteile seiner Firma mit der Ehe mit Daisy verspricht, ist die Hochzeit fast schon geplant. Doch dann trifft Daisy das erste Mal seit Jahren wieder auf Matthew Swift und ist ganz angetan von seiner Veränderung. Sie sträubt sich mit Haut und Haaren gegen die Anziehung, doch kommt sie nicht umhin, neugierig zu sein. Trotz der Vorbehalte von Lillian, die ihre Meinung nicht zurück hält, beschließt Daisy, dem Ruf des Abenteuers zu vertrauen.
Dieser vierte Band bringt nicht nur das letzte Mauerblümchen unter die Haube, sondern erzählt auch die Geschichten der anderen drei weiter. Ich könnte noch ewig so weiterlesen und erfahren, wie es mit den vier Freundinnen Annabelle, Lillia, Evie und Daisy weitergeht. Diese englischen Gentleman sind jedenfalls nicht so prüde, wie ich erwartet hatte, und die vier Ladies nicht so abgeneigt gegenüber Rüpeln. Die Reihe ist sehr unterhaltsam und ich kann sie allen, die Regency-Liebesromanen verfallen sind, nur ans Herz legen.