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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2023

Gelungen

Der Feind
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Ein Kriminalroman, der sehr viele Themen aufgreift und zur Diskussion stellt. Der Prolog fängt mit einer Vergewaltigung an, die sich auf spätere Geschehnisse auswirken wird. Dann, im Hier und Jetzt, überschlagen ...

Ein Kriminalroman, der sehr viele Themen aufgreift und zur Diskussion stellt. Der Prolog fängt mit einer Vergewaltigung an, die sich auf spätere Geschehnisse auswirken wird. Dann, im Hier und Jetzt, überschlagen sich die Ereignisse. Einerseits ein Amoklauf/Terroranschlag auf eine Frauendisco, zeitgleich das Auffinden eines Ermordeten, der auf bizzare Weise drapiert wurde. Dem folgen dann noch weitere Leichen. Das Team um Ermittler Sandro kommt sehr rasch an seine Grenzen, zumal Bettina, die eigentlich einen Teil der Ermittlungen leiten soll, unrund läuft, denn ihre Lebensgefährtin gehört zu den Opfern des Anschlags und liegt im Koma. Journalistin Milla indes, die über den Anschlag berichten soll und nebenbei auch über die Besonderheiten des Falles der ermordeten Männer stolpert, bringt sich und Freund Nathaniel in Gefahr, weil sie in der undurchsichtigen, aber offenbar brandgefährlichen Szene der Incel recherchiert. Im Zuge der Ermittlungen dringen immer mehr sehr verstörende Details und Zusammenhänge ans Licht und offenbaren einige sehr bedrückende Schicksale. Die Leserschaft kommt kaum hinterher, die vielen Themen zu verarbeiten, die hier nicht nur angeschnitten werden, sondern sehr deutlich ins Bewusstsein dringen. Von Vergewaltigung bis zum speziellen Frauenhass der Incel-Szene, von Männerhass und der Diskussion darüber, warum Vergewaltiger fast immer frei kommen, weil die Beweislast bei den Opfern liegt, bis Transsexualität und Selbstjustiz. Hier sind sehr viele Wendungen eingearbeitet und viele Schicksale thematisiert. Man könnte denken, man muss nicht eine Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte erzählen - was genau hier passiert. Aber die Umsetzung ist geschickt gelöst, so dass der Leser nicht der Menge an neuen Aspekten überdrüssig wird. Die Art und Fülle dessen, was einigen Protagonisten hier passiert, macht betroffen. Die Lektüre insgesamt gelungen.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Bildhaft und spannend

Tod auf Mallorca
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Aimee, ehemalige Polizistin aus Hamburg, nun Privatermittlerin auf Mallorca, wird mit zwei neuen Aufträgen konfrontiert, die sie, ihrem Gefühl nach, eigentlich ablehnen möchte. Da ist der Diebstahl eines ...

Aimee, ehemalige Polizistin aus Hamburg, nun Privatermittlerin auf Mallorca, wird mit zwei neuen Aufträgen konfrontiert, die sie, ihrem Gefühl nach, eigentlich ablehnen möchte. Da ist der Diebstahl eines Warhol Siebdrucks, der sie zu dem Fall der verschwundenen Tochter eben jenes Mannes bringt, der sie damals wie heute engagierte. Der andere Fall betrifft den zunächst rätselhaften Tod der Yoga-Lehrerin eines Luxushotels, der sich schnell als Mord herausstellt. Dann steht noch plötzlich ihre Tochter vor der Tür, die sich in der Folge der Geschehnisse zunehmend befremdlich verhält. Eine in bildhafter Sprache erzählte Geschichte mit vielen Verwicklungen und losen Enden, die sich nur schwer verknüpfen lassen. Viele Szenenwechsel sorgen für anhaltende Spannung. Die Rollen der Unsympathen wie der Gut- und Schlechtmenschen und denen, die beides zugleich sind, trefflich besetzt. Eine gute Wochenende-/Urlaubslektüre, denn die Umgebung und deren Schönheit kommen auch nicht zu kurz.

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Veröffentlicht am 06.06.2023

Verworren, aber spannend geschrieben

Das Kapital der Gesellschaft
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Koslowski nimmt wieder einmal einen scheinbar recht einfach zu lösenden Auftrag an: Er soll überprüfen, ob der Erbe von Anteilen einer Fluggesellschaft, die er laut Gesellschaftsvertrag zurückgeben muss, ...

Koslowski nimmt wieder einmal einen scheinbar recht einfach zu lösenden Auftrag an: Er soll überprüfen, ob der Erbe von Anteilen einer Fluggesellschaft, die er laut Gesellschaftsvertrag zurückgeben muss, bei der Entschädigung dafür übervorteilt wird. Die Aufgabe hat er auch recht schnell bewältigt, stößt dabei aber auf sehr merkwürdige Machenschaften, die ihn hellhörig und über den Auftrag hinaus tätig werden lassen. Das hätte er mal lieber bleiben lassen sollen, denn ganz plötzlich sieht er sich einer sehr verwirrenden Geschichte mit sehr vielen Unbekannten gegenüber. Es scheint nicht nur um Geld, sondern um möglicherweise üble politische Machenschaften zu gehen, in der einige bekannte Größen der jüngeren Geschichte verwickelt zu sein scheinen. Und dann gibt es auch noch Tote und er selbst ist seines Lebens nicht mehr sicher. Wenngleich die Geschichte gut, spannend und abwechslungsreich erzählt ist, machen das sehr verworrene Konstrukt, die sehr hin und her irrenden Schlussfolgerungen Koslowskis, die Handlungen und Motivlagen der Handelnden diese allerdings wenig glaubwürdig und oft unlogisch. Das ist sozusagen der Wermutstropfen.

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Und täglich grüßt ...

Bauernschädel
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Man mag an diesen Film erinnert werden, wenn man Ferdinands Besuch in Goldegg verfolgt, eine Rückkehr nach 25 Jahren. Alptraum artig wiederholt sich eine Szene, die er schon einmal genau so erlebte. Er ...

Man mag an diesen Film erinnert werden, wenn man Ferdinands Besuch in Goldegg verfolgt, eine Rückkehr nach 25 Jahren. Alptraum artig wiederholt sich eine Szene, die er schon einmal genau so erlebte. Er findet - aufgebahrt mitten im Wald, auf einem Tisch im Kerzenschein - einen Schädel. Das darf doch nicht wahr sein. Und scheint es auch nicht, denn der Schädel ist weg, als er mit der herbeigerufenen Polizei die Fundstelle leer vorfindet. Es beginnt eine stümperhafte Suche nach dem Mörder dieser Person, dessen Schädel Ferdinand gesehen hat, ein Bekannter, mit dem er noch kurz zuvor kräftig gebechert hat. Was überhaupt im Verlaufe dieser Geschichte permanent geschieht. Alle und jeder besaufen sich ständig, was nicht unbedingt für Klarheit sorgt. Eigentlich eine gute Konstruktion einer eher tragischen Geschichte, die sich wiederholt und aus der niemand gelernt hat. Leider nur aus Sicht des sehr verpeilten Ferdinand erzählt, was die Spannung schleifen lässt und den Drive bremst. Die Geschichte soll humorvoll sein und auch den Lachmuskel bedienen. Dafür ist der Hintergrund der Geschehnisse aber viel zu ernst und sollte nicht ins Lächerliche gezogen werden. Hier ging ein bisschen die Ausgewogenheit verloren.

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Veröffentlicht am 02.06.2023

Eher ein Raodmovie

City of Dreams
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Eine sehr verworrene Geschichte um Danny, der nach einem aufreibenden Krieg diverser Mafia-Clans und einem üblen Verrat als Verlierer dasteht und möglichst unauffindbar verschwinden muss, denn sowohl gegnerische ...

Eine sehr verworrene Geschichte um Danny, der nach einem aufreibenden Krieg diverser Mafia-Clans und einem üblen Verrat als Verlierer dasteht und möglichst unauffindbar verschwinden muss, denn sowohl gegnerische Clans, als auch das FBI und weitere diverse Behörden suchen ihn und wollen ihn entweder umbringen oder umbringen. Mit auf der Flucht der verbliebene Rest seiner Truppe, die alle nicht die hellsten Kerzen auf der Torte sind. Es beginnt eine Jagd quer durch Amerika und wieder zurück, denn vom eigentlichen Plan, dauerhaft unterzutauchen nimmt die Truppe Abstand, als sie erfahren, dass ihr Leben verfilmt werden soll. Von diesem "Kuchen" wollen sie ein Stück abhaben und begeben sich schnurstracks ins Rampenlicht, was natürlich nicht gut gehen kann. Leider fehlt es in diesem mehr als Roadtrip aufgebauten Buch sehr an Spannung und die jeweiligen Handlungen bleiben sehr unglaubwürdig, unlogisch, im besten Falle fahrlässig. Das Ende irgendwie merkwürdig und auch nicht schlüssig. Da blieb auf der ganzen Strecke leider viel auf der Strecke.

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