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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.05.2024

Gelungene Perspektivwechsel

Tote Augen weinen nicht (Thriller)
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Ein Mord der abscheulichen Art, aber sauber und ohne Spuren zu hinterlassen, ausgeführt. Die Ermordete galt als hilfsbereit, sich kümmernd, beliebt, wenngleich zurückgezogen lebend. Also schlicht kein ...

Ein Mord der abscheulichen Art, aber sauber und ohne Spuren zu hinterlassen, ausgeführt. Die Ermordete galt als hilfsbereit, sich kümmernd, beliebt, wenngleich zurückgezogen lebend. Also schlicht kein Ansatzpunkt für die Ermittler:innen. Dann geht es sozusagen Schlag auf Schlag mit weiteren Morden. Stella findet einen Ansatz, der vielversprechend klingt, aber der sie dennoch nicht weiterbringt. Gleichzeitig wendet sich ein gesuchter Mörder an die Ermittlerinnen, der Charlie um Hilfe bittet, seine Unschuld zu beweisen - inoffiziell. Die Geschichte wird aus den Perspektiven der Ermittlerinnen erzählt und auch die Täterseite kommt zu Wort. Diese Perspektivwechsel machen die Titel von Gunnar Schwarz immer sehr spannend, wendungsreich und halten die Leserschaft bis zum Schluss bei Stange. Ein überraschendes Ende und ein paar lose Enden für den nächsten Fall.

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Veröffentlicht am 21.05.2024

Abstrus

Weißglut
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Sarah, ehemalige Schneiderin, durch Heirat mit einem Profifußballer und eine für sie finanziell sehr vorteilhafte Scheidung in die High Society aufgestiegen, nun von ihrem Ehemann durch seine mehr als ...

Sarah, ehemalige Schneiderin, durch Heirat mit einem Profifußballer und eine für sie finanziell sehr vorteilhafte Scheidung in die High Society aufgestiegen, nun von ihrem Ehemann durch seine mehr als öffentliche Affäre mit einem Schlagersternchen schnöde sitzengelassen, flieht nach Finnland, um den Paparazzi zu entgehen. Dort landet sie auf der Suche nach ihrem gemieteten mökki in einem fremden Haus, bei dem sie nicht merkt, wie heruntergekonmen, dreckig, verwohnt und unaufgeräumt, ja geradezu vermüllt es ist, legt sich im ungemachten und dreckigen Bett schlafen und will erst am nächsten Tag – nach dem Fund einer Leiche – festgestellt haben, dass sie sich im Haus geirrt hat. Hinfort gilt sie im Dorf sowohl als die Geliebte des Toten, als auch als seine Mörderin. Und nun wird und bleibt es nurmehr abstrus. Sie denkt, der Kommissar aus Helsinki denkt, sie sei die Mörderin. Also will sie zusammen mit Anhalterin Ilvi den Mörder finden. Der Mörder denkt, Sarah sei die Auftraggeberin, für die er eine Statue besorgen sollte, die der Tote beschaffen wollte. Er hat ihn zu früh umgebracht, denn nun muss er die Statue suchen. Dabei gerät er immer mehr in abstruse Vorstellungen, z.B. dass Sarah eine Spionin sei, eine Auftragskillerin gar. Dann ist da noch Onni, der etwas anders ist und nun auch auf der Suche nach der Statue. Der wiederum denkt, Sarah habe diese und müsse sie ihm geben. Und dann denkt er noch mehr wirres Zeug, das man gar nicht wiedergeben kann. Sarah denkt, der Kommissar habe Onni und zwei Kinder auf sie angesetzt, um sie zu beobachten und des Mordes zu überführen. Und noch ein paar Leute denken komplett an den tatsächlichen Ereignissen vorbei. Zu allem Überfluss stöckelt Sarah ständig auf High Heels - natürlich Louboutins - durch Finnlands wilde Botanik - im Armani-Kostümchen. Abstrus. Man könnte lachen, wenn es nicht gar zu albern wäre, durchtränkt mit angeblich finnischen Weisheiten, wie Bäume werden von unten erklettert, der neue Schnee ist der Tod des alten und noch mehr solcher Plattheiten. Schade eigentlich. Denn dieses aberwitzige aneinander vorbei Denken und Handeln hätte lustig sein können.

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Veröffentlicht am 12.05.2024

Die Protagonistin ein wenig kopflos

Der Lieblingskontakt
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Der Autor wünschte mir eine schöne Lesezeit. Die hatte ich. Maja, mit einem fragwürdigen Job, soll ausgerechnet in der Urlauszeit und ausgerechnet am Urlaubsort, einen Job übernehmen. Bereits bei Auftragerteilung ...

Der Autor wünschte mir eine schöne Lesezeit. Die hatte ich. Maja, mit einem fragwürdigen Job, soll ausgerechnet in der Urlauszeit und ausgerechnet am Urlaubsort, einen Job übernehmen. Bereits bei Auftragerteilung tauchen mehrere Ungereimtheiten auf, beim Ausführen des Job fühlt sie sich mehr oder minder enttarnt, will den Auftrag zurückgeben. Damit fängt der ganze Unbill an und zieht sich durch die gesamte Geschichte. Jemand aus der Vergangenheit, der sich Rache geschworen hat, weil sie durch ihren Job sein Leben zerstört hat, will ihren persönlichen Bekannten und Verwandten schaden, damit sie das Gleiche fühlt wie er. Und gleich darauf wird eine Kollegin ermordet, direkt vor ihrer Ferienwohnung. In kurzen, knappen Kapiteln, werden diese Geschichte und ihre Hintergründe aufgerollt, teils aus Sicht von Maja und dem ermittelnden Kommissar, teils aus Sicht des Täters und anderer Protagonisten. Das erhält die Spannung bis zum Finale. Die Handlungen von Maja muten dabei recht kopflos, überstürzt, vielleicht sogar ein wenig hirnrissig daher. Aber wurscht. Spannend und lesefreundlich geschrieben.

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Veröffentlicht am 11.05.2024

Amüsant

Mord im Antiquitätenladen
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Wie kam die Leiche in seinen Antiquitätenladen? Und wie wieder heraus? Siggi findet nach einem eher missglückten Angelausflug mit Freund Kurt, der aber anderes zu tun hatte, einen Toten in seinem Laden, ...

Wie kam die Leiche in seinen Antiquitätenladen? Und wie wieder heraus? Siggi findet nach einem eher missglückten Angelausflug mit Freund Kurt, der aber anderes zu tun hatte, einen Toten in seinem Laden, kommt sich dabei beobachtet vor, flüchtet aus Angst, dem Mörder noch zu begegnen, aus dem Haus, ruft die Polizei, die ewig braucht, um dann von dieser des üblen Missbrauchs des Notrufs beschuldigt zu werden, denn von einer Leiche keine Spur. Wie kann das sein, saß er doch die ganze Zeit vor seiner kaputten Eingangstür, was zumindest ein Indiz dafür hätte sein müssen, dass da jemand unberechtigt in seinem Laden war. Die Polizei glaubt ihm nicht, auch sein Freund Kurt nicht. Dafür aber einer anderer Freund, der flugs aus Köln in die Eifel fährt, um mit ihm auf die Suche nach der Lösung zu gehen, unterstützt von der neuen Reinigungskraft Doro, die sich eher selbst eingestellt hat. Ein merkwürdiges Trio, das aberwitzige Pläne schmiedet, um die Leiche aufzuspüren und den Hintergründen auf die Spur zu kommen. Nach recht vielen Irrungen, Missverständnissen und Unterstellungen, insbesondere was die Rolle Doros betrifft, findet man fast zu spät die Lösung. Flott und recht amüsant geschrieben, die Rollen vielleicht ein ganz kleines bisschen überzeichnet, aber doch eine vergnügliche Lektüre.

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Veröffentlicht am 06.05.2024

Wohlfühlkrimi

Traubenfest
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Da freut man sich auf ein Wochenende mit dem Lebensgefährten und einem großen Fest im Nachbarort, da bittet der dortige Bürgermeister Marie, sich um ein verschwundenes Mädchen zu kümmern, aber möglichst ...

Da freut man sich auf ein Wochenende mit dem Lebensgefährten und einem großen Fest im Nachbarort, da bittet der dortige Bürgermeister Marie, sich um ein verschwundenes Mädchen zu kümmern, aber möglichst diskret und ohne Aufsehen, denn die Festlichkeiten dürfen nicht gestört werden. Das Ganze nimmt dann aber immer dramatischere Dimensionen an, als ein weiteres Mädchen vermisst wird, man Blut auf einem Pullover findet, das einer der Vermissten zugeordnet werden kann und es sogar zu einem Mord kommt. In ruhigem, aber sehr lesefreundlichem Schreibstil, mit wunderschönen Bildern aus dem Perigord garniert, entfaltet sich ein spannender Fall mit zahlreichen Wendungen. Ein Wohlfühlkrimi, obwohl es nicht für alle Beteiligten gut ausgeht.

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