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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2022

Heftig

Die Blutliste
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Eine sehr aufwühlende Geschichte um einen Mörder, der seine Opfer auf äußerst grausame Weise umbringt und diese Morde auch noch besonders inszeniert. Die Ermittler und Fallanalytiker Abel stehen zunächst ...

Eine sehr aufwühlende Geschichte um einen Mörder, der seine Opfer auf äußerst grausame Weise umbringt und diese Morde auch noch besonders inszeniert. Die Ermittler und Fallanalytiker Abel stehen zunächst ziemlich ratlos vor diesen, sich fast überschlagenden, Ereignissen und Abel zudem ziemlich neben sich. Eigentlich müsste man ihn von diesem Fall abziehen, denn er geht reichlich eigensinnige Wege. Nach Teil 1 meint man, der Täter sei nun fertig. Teil 2 erzählt die Geschichte aus Marcos Sicht. In Teil 3 stellt sich der Hintergrund noch einmal anders dar und zeigt, wie sehr der Täter auch Opfer ist. Durch diese Weise der Darstellung bleibt viel Spannung im Spiel. Mal abgesehen, dass Abels Befindlichkeiten zu viel Platz eingeräumt wurde und dass die Taten besonders grausam sind, ist dies ein gelungenes Krimistück zu dem das Fazit passt: Heftig.

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Veröffentlicht am 30.08.2022

Überzeichnet

Dog Donator
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Eine völlig überforderte Polizei im Falle des Dog Donators, der die Haustiere von bekannten, superreichen Personen auf Sylt entführt und Lösegeld in Form von Spenden an Umweltorganisationen verlangt. Es ...

Eine völlig überforderte Polizei im Falle des Dog Donators, der die Haustiere von bekannten, superreichen Personen auf Sylt entführt und Lösegeld in Form von Spenden an Umweltorganisationen verlangt. Es bleibt nicht bei diesen entführten Kleintieren,, es kommt weit schlimmer. In diesem Szenario spielen eine Menge Menschen mit, die mehr oder minder mit diesen Fällen zu tun haben. Die Reichen werden dabei als überaus korrupt, machtgierig, verkommen dargestellt. Alle anderen wirken leicht bis komplett daneben oder sogar total durchgeknallt. am Schluss ein langes Plädoyer gegen Ausbeutung und Konzerngier, gegen Kapitalismus, und Globalisierung, für Menschenrechte und eine friedliche marktwirtschaftliche Revolution bzw. sozial-ökologische Utopie. Bei allem Verständnis für das, was der Autor möglicherweise mit seinem Buch ausdrücken oder anstoßen wollte: Die Figuren sind zu überzeichnet, das Schwarz-Weiß-Malen viel zu dominant, die "Moral" von der Geschichte zu sehr aufgedrückt. Dadurch wird das möglicherweise eigentliche Ansinnen konterkariert.

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Veröffentlicht am 30.08.2022

Geschichte in der Geschichte

Shitstorm
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Sehr schön in Vor- und Rückschauen - die dann chronologisch - erzählte Geschichte einer Studierenden, die unversehens in die Demo einer eher unbedeutenden Umweltorganisation gerät und plötzlich zum „Gesicht“ ...

Sehr schön in Vor- und Rückschauen - die dann chronologisch - erzählte Geschichte einer Studierenden, die unversehens in die Demo einer eher unbedeutenden Umweltorganisation gerät und plötzlich zum „Gesicht“ einer Kampagne wird, mit der sie überhaupt nichts zu tun hat. Was wiederum einen Shitstorm auslöst. Als dann ihre Mitbewohnerin in einer WG zu Tode kommt, gerät sie ins Visier der Ermittlungen, denn was zunächst wie ein Suizid aussah, entpuppt sich als Mord. Die Ermittlungen laufen nur stockend und dann in völlig falsche Richtungen, als sie auch angegriffen wird. Durch die kurzen Kapitel, die Darstellungen im Jetzt, den Wechsel zu den Retrospektiven und die Charaktere der Protagonisten eine spannungsvolle, auch wendungsreiche Geschichte mit überraschendem Ende. Gute Lektüre.

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Kurzweilige Lektüre

Den Tod geerbt
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Eine bedrückende Geschichte um vergangenes Unrecht, das mit aller Macht verschleiert bleiben soll, wobei nichts so zu sein scheint, wie es eben scheint. Der Auftrag, die verschwundene Mutter der erfolgreichen ...

Eine bedrückende Geschichte um vergangenes Unrecht, das mit aller Macht verschleiert bleiben soll, wobei nichts so zu sein scheint, wie es eben scheint. Der Auftrag, die verschwundene Mutter der erfolgreichen Managerin einer Eventagentur und eines Catering Managements aufzuspüren misslingt gründlich. Nicht nur wird die Mutter wenig später tot aufgefunden, auch die Aufraggeberin, also die Tochter, verschwindet spurlos. Auf der Suche nach den Hintergründen geraten Privatermittler Carl und seine Helferin in so mansche Turbulenzen und in Gefahr. Bei den Recherchen stoßen sie auf manigfaltige Ungereimtheiten und wissen zwischendurch nicht, wem sie noch trauen können. Und am Schluss ist alles doch ganz anders als es zunächst ausgesehen hatte. Wendungsreich erzählt, auch spannend gehalten. Ob es aber solch abartiger Inszenierungen bedurfte, wie sie zwischenzeitlich dargestellt sind, erschließt sich nicht unbedingt. Insgesamt aber die Lektüre wert.

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Veröffentlicht am 15.08.2022

Kompakt

Das neunte Gemälde
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Eine sehr dicht gewebte Geschichte, die selbst Geschichte nachzeichnet. Man muss sich sehr konzentrieren, um nicht den Faden zu verlieren, denn das Geschehen pendelt stets zwischen Ereignissen zu Beginn ...

Eine sehr dicht gewebte Geschichte, die selbst Geschichte nachzeichnet. Man muss sich sehr konzentrieren, um nicht den Faden zu verlieren, denn das Geschehen pendelt stets zwischen Ereignissen zu Beginn des ersten Weltkrieges, Geschehnissen im zweiten Weltkrieg, den Nachkriegsjahren, den 1960er und 1980er Jahren, dem Mauerfall und dem Jetzt - in diesem Fall 2016 - hin und her. Dabei wird aus der Sicht der Protagonisten und ihrem jeweiligen Verständnis der Ereignisse erzählt. Äußerst komplex, mit vielen Wendungen und immer neu hinzukommenden Personen. Man verfolgt schon fast fiebrig das Auf- und Abtauchen eines bestimmten Gemäldes und „reist“ dabei zwischen Deutschland, Frankreich und Spanien umher, die jeweiligen Orte sehr anschaulich beschrieben. Eine kompakte Geschichte, in einer sehr bildhaften Sprache, der man gespannt bis zum Schluss folgt.

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