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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2021

Fesselnd

Mohnblumentod
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Der Säugling reicher Eltern verschwindet spurlos. Eine Entführung? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Eine Lösegeldforderung geht nämlich nicht ein. Die Ermittler stehen zunächst vor einem Wald nicht ...

Der Säugling reicher Eltern verschwindet spurlos. Eine Entführung? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Eine Lösegeldforderung geht nämlich nicht ein. Die Ermittler stehen zunächst vor einem Wald nicht vorhandener Spuren, Hinweise und Motive. Sie müssen allerdings auch nach und nach feststellen, dass sie in einem Geflecht aus Lügen, Halbwahrheiten und Verschwiegenem stecken, das es ihnen fast unmöglich macht, die Spur des Babys auszumachen. Neben dieser Geschichte wird die zweier Mädchen in einem Heim für "vorbelastete" Jugendliche - das wiederum in einer ehemaligen Irrenanstalt untergebracht ist - und die Vergangenheit der Ermittlerin Charlie Lager aufbereitet - und zum Schluss tragisch zusammengeführt. Der Klappentext behauptet: Fesselnd, abgründig, skandinavisch. Das kann man nur unterschreiben.

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Veröffentlicht am 06.06.2021

Gut konstruiert und geschrieben

Tod auf Madeira (Ein Madeira-Krimi 1)
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Eine Reisegruppe, die schon seit Jahren gemeinsam nach Madeira fährt, vermeintlich befreundet. Die Frauen schon seit Schulzeiten, die Männer später hinzugekommen. Erstmalig dabei: Die Krimiautorin Laura, ...

Eine Reisegruppe, die schon seit Jahren gemeinsam nach Madeira fährt, vermeintlich befreundet. Die Frauen schon seit Schulzeiten, die Männer später hinzugekommen. Erstmalig dabei: Die Krimiautorin Laura, kurzfristig eingesprungen, weil ein Teilnehmer abgesagt hat und sie daheim gerade eine Menge Stress hat. Sie spürt gleich, dass in dieser Gruppe nichts so harmonisch läuft, wie man es vermutet hätte. Im Gegenteil. Wie sich später zeigt, tun sich hier Abgründe auf. Einer der Teilnehmer stirbt. War es ein Unfall oder ein besonders heimtückischer Mord? Die Polizei geht zunächst reichlich zögerlich an die Sache heran. Was Krimiautorin Laura gehörig gegen den Strich geht. Ziemlich selbstherrlich und selbstgerecht mischt sie sich überall ein. Teilweise wird sie auch zum Übersetzen hinzugezogen. Man irrt ziemlich durch die Ermittlungsansätze. Schließlich kommt es zum Showdown. Eine durch die vielen Wendungen der Motivlage komplexe und spannungsreich erzählte Geschichte, in der allerdings die klischeehaften Vorurteile ein wenig überhand nehmen und in der auch die Protagonisten ein wenig klischeehaft herüberkommen. Lohnt sich dennoch zu lesen. Man lernt einiges über die Geschichte Portugals, die Insel und die Menschen. Die Geschichte selbst ist gut konstruiert und geschrieben.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Erschließt sich nicht

Berlin Heat
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Thriller? Eher nicht. Eine Geschichte - „nach der Pandemie“ - über einen Loser, der Wohnungen seines Vaters verwaltet und diese, sowie Drogen, Sex und Zugang zu den einschlägigen Clubs an Touristen vermittelt, ...

Thriller? Eher nicht. Eine Geschichte - „nach der Pandemie“ - über einen Loser, der Wohnungen seines Vaters verwaltet und diese, sowie Drogen, Sex und Zugang zu den einschlägigen Clubs an Touristen vermittelt, selbst spielsüchtig und daher bei Leuten, mit denen nicht zu Spaßen ist, schwer verschuldet ist. Auf der Suche nach einer Lösung für seine Geldprobleme lässt er sich - dieses zu spät erkennend - mit der rechten Szene ein, der er eine der Wohnungen für eine Fake-Entführung eines AfD-Politikers vermietet. Er ist so verpeilt, dass er gar nicht merkt, dass er schlicht von allen ausgenutzt und vor deren Karren gespannt wird. Alles endet in einem Showdown, aus dem er wieder als Loser hervorgeht, Und nach dem der Leser sich fragt: Was sollte das jetzt? Nach der Leseprobe hatte man etwas anderes erwartet. Definitiv. Dass das ein Thriller sein soll, erschließt sich nicht.

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Veröffentlicht am 13.05.2021

Schwungvoll

Mord auf Martinique
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Eine schwungvoll geschriebene Geschichte um die Commissaire Lucy Girard, der in ihren nachgeholten Flitterwochen auf Martinique ein Unheil nach dem anderen passiert: Beginnend mit dem steckengebliebenen ...

Eine schwungvoll geschriebene Geschichte um die Commissaire Lucy Girard, der in ihren nachgeholten Flitterwochen auf Martinique ein Unheil nach dem anderen passiert: Beginnend mit dem steckengebliebenen Auto, über eine Urlaubsbekanntschaft, die ihr äußerst unangenehm ist, ihrem Mann aber umso besser gefällt, einem Unfall bzw. dessen Vortäuschung, Bedrohung und Erpressung bis hin zu Mord und Totschlag und ihrem Mann als Verdächtigem. Wie es nicht anders sein kann, auch hier das Gerangel um Kompetenzen, denn auf Martinique hat sie eben diese nicht. Überhaupt laufen die Uhren dort eben anders, wie man nicht müde wird, zu betonen. Zügig, durch kurze Kapitelabschnitte und Wechsel der Szenerie und vor dem Hintergrund des Jom-Kippur-Krieges entwickelt, spannend gehalten. Es ist eine kurzweilige, stramm erzählte Story, die bis zum Ende Lesevergnügen bereitet. Liest sich sehr schön in einem Rutsch durch.

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Veröffentlicht am 11.05.2021

Vergnüglich

Weingartengrab
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Invasion in Elwenfels: Denkmalschützer, Archäologen, Medienvertreter tummeln sich dort, nachdem der Kirchturm abgesackt ist, offenbar ein Mithräum freigelegt und dabei eine gut konservierte Leiche entdeckt ...

Invasion in Elwenfels: Denkmalschützer, Archäologen, Medienvertreter tummeln sich dort, nachdem der Kirchturm abgesackt ist, offenbar ein Mithräum freigelegt und dabei eine gut konservierte Leiche entdeckt wurde. Der Tote war ein Hobbyarchäologe auf der Suche nach einem sagenhaften Schatz, wie man u.a. dem bei ihm gefundenen Tagebuch entnehmen konnte, das man allerdings erst mühsam aus der Sütterlin-Schrift transkripieren musste. Aus und vorbei mit der Ruhe und Beschaulichkeit und Gefahr für das, was die Elwenfelser gerne vor den Augen Außenstehender verbergen wollen. Da muss dann doch viel Kreativität her, um allzuviel Ungemach abzuwenden. Herrlich, die Schimpfkanonaden, die die Elwenfelser auf die Heerscharen der Invasierenden herabregnen lassen. Auf dem Dachboden des Rathauses wird so manch "Historisches" gefunden, da haben die Lachmuskeln einiges zu verkraften. Wieder sehr kurzweilig geschrieben und großes Lesevergnügen bereitend. Man freut sich auf die Fortsetzung.

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