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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2018

Kluftinger as its best

Kluftinger
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"Wer liegt bereit? Fläschle und Didi. Wer ist das? Was? Der Didi. Der Schnuller. Ach der Bapfi."
"Schönen Tag mein Guter, wir suchen nach einem Restaurant. Ein Restaurant gibt es in Altusried nicht, aber ...

"Wer liegt bereit? Fläschle und Didi. Wer ist das? Was? Der Didi. Der Schnuller. Ach der Bapfi."
"Schönen Tag mein Guter, wir suchen nach einem Restaurant. Ein Restaurant gibt es in Altusried nicht, aber bein Mondwirt machen sie saugute Kässpatzen. Lieb gemeint, aber wir würden dann doch eher etwas Urbaneres bevorzugen. Der Urban hat keine Gaststätte mehr, bloß noch eine Metzgerei. Wer? Der Urban Joseph."
Es sind diese Wortfechtereien, diese ständigen Missverständnisse und das Aneinandervorbeireden, das wieder einmal einen Kluftinger ausmacht. Und zum Brüllen komisch ist. Das neue Buch ist voll davon und macht das Lesevergnügen aus. Aber auch die Reise in die Vergangenheit, die Geschichten, die da erzählt werden und Auswirkungen auf das Jetzt haben, sind grandios. Wie Klufti z.B. Dr. Langhammer kennenlernte, als beide noch Teenager waren, oder woher sein Spitzname kommt. Das Treffen mit Maurers Jennerwein - ganz klasse. Wieder einmal ein Buch zum Durch- und Weglesen. Danke an Klüpfel/Kobr.

Veröffentlicht am 23.04.2018

Nicht ganz schlüssig

Riskante Manöver
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Keine Frage: Das Buch ist flüssig und spannend geschrieben, die verschiedenen Akteure gut und stimmig beschrieben. Ob es eine Abrechnung mit der Pharmaindustrie, den Politikern, den Medien oder der PR-Branche ...

Keine Frage: Das Buch ist flüssig und spannend geschrieben, die verschiedenen Akteure gut und stimmig beschrieben. Ob es eine Abrechnung mit der Pharmaindustrie, den Politikern, den Medien oder der PR-Branche werden sollte, bleibt mal dahingestellt. Eigentlich bekommt jeder sein Fett weg.
Was aber stört ist, dass bei der Auflösung des Falles einige Unstimmigkeiten auftauchen. Wenn nämlich doch die gesamte Vorstandsetage der Firma von den Problemen mit dem neuen Medikament wusste und dies bewusst vertuschte, warum muss es dann noch einen einzelnen Täter geben? Der musste doch eigentlich gar nicht handeln, denn er wäre ja nicht persönlich erpressbar gewesen und hätte von daher nicht einen so komplizierten Mordfall konstruieren müssen. Mir scheint auch die Polizei mit ihren voreiligen Schlüssen ein wenig unterbelichtet gezeichnet zu sein. Und dass der Kommissar dann auch aiuch die PR-Beraterin anmacht, die ihn hat ziemlich dämlich aussehen lassen, scheint fragwürdig. Richtig fragwürdig wird es, als der Master of Desaster dann auch noch, weil er verarscht wurde, die belastenden Dokumente einer Aktivistin zuspielt und diese die Dokumente dann der Presse. Das ist gegen jegliche Ethik in der Branche. Fazit: Vom Schreibstil und Spannungsaufbau bis etwa zum zweiten Drittel des Buches ein Vergnügen dieses zu lesen. Zum Ende hin eben ein bisschen schade, wegen der oben beschriebenen Punkte.

Veröffentlicht am 18.04.2018

Unheimlich

Nachtparade
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Eine neue Seuche, der ganze Dörfer, Städte, Landstriche zum Opfer fallen. Ein Vater auf der Flucht, der sein Kind anlügt, weil er ihm die grausige Wahrheit nicht zumuten will. Die Frau tot. Die Umstände, ...

Eine neue Seuche, der ganze Dörfer, Städte, Landstriche zum Opfer fallen. Ein Vater auf der Flucht, der sein Kind anlügt, weil er ihm die grausige Wahrheit nicht zumuten will. Die Frau tot. Die Umstände, die zum Tod führen, erschließen sich nur allmählich. Ein Kind, das unheimliche Fähigkeiten entwickelt, die sich im Verlauf der nervenzerrenden Flucht weiter entwickeln und immer mysteriöser werden. Ein sterbender Vater, der sich erst ganz zum Schluss seine Krankheit eingesteht. Dazwischen immer wieder verstörende Aufenblicke, in denen man nicht weiß, was Halluzination, Lüge, Halbwahrheit oder Wahrheit ist.
Durch die Rückblicke vom Jetzt auf Ereignisse, die Jahre, Monate, Wochen und schließlich nur noch Tage zurückliegen, wird der Leser ganz allmählich in die Geschichte hineingezogen. So wird ein Spannungsbogen bis zum Schluss aufgebaut. So gut die Geschichte geschrieben ist, durch die Art, wie die Menschen schließlich sterben, die Art, wie mit Quarantänen, Evakuierungen, Beobachtungen und Verfolgungen umgegangen wird, wird es dem Leser zunehmend mulmig. Auch das offene Ende der Geschichte, hinterlässt ein ungutes Gefühl. Das ist insofern schade, als man das Buch dennoch von vorne bis hinten in einem Rutsch durchlesen konnte. Mein Fazit daher: Ja gerne mehr von diesem Autor, aber keine Fortsetzung dieser Geschichte.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Erschreckend

Das Eis
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Die Gletscher schmelzen, das Sommer-Eis der Arktis ist längst verschwunden und damit die transpolare Handelsroute freigegeben. Im Zuge der schmelzenden und kalbenden Gletscher wird nicht nur eine Leiche ...

Die Gletscher schmelzen, das Sommer-Eis der Arktis ist längst verschwunden und damit die transpolare Handelsroute freigegeben. Im Zuge der schmelzenden und kalbenden Gletscher wird nicht nur eine Leiche freigegeben, sondern auch eine eklatante Verletzung des Spitzbergenvertrags aufgedeckt, ein Schiff "versenkt" und damit eine Umweltkatastrophe ausgelöst sowie weitere üble Machenschaften offenbar. Im Mittelpunkt des Geschehens Sean Cawson, dessen toter Freund Thomas Harding und etliche üble Strippenzieher. Das Ganze umrahmt von vielen Berichten auf frühen und ganz frühen Arktis-Expeditionen und Geschichten der Ureinwohner. So gekonnt eingestreut, dass man stets denkt, dass die Handlung, die in der Gegenwart stattfindet, ein Stück aus der Zukunft sei. So wird auch ein gekonnter Spannungsbogen gezogen und die späte Erkenntnis des Haupt-Protagonisten, zum Spielball fieser Egomanen geworden zu sein, um so eindrücklicher. Ein gelungener Roman.

Veröffentlicht am 26.02.2018

Stark

Zu nah
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Um es vorweg zu nehmen: Der Schluss kommt arg plötzlich, die Wendung zur Lösung so unvermittelt, dass man quasi beim Lesen aus den Seiten kippt. Das ist aber auch (fast) das Einzige, das man eher kritisch ...

Um es vorweg zu nehmen: Der Schluss kommt arg plötzlich, die Wendung zur Lösung so unvermittelt, dass man quasi beim Lesen aus den Seiten kippt. Das ist aber auch (fast) das Einzige, das man eher kritisch anmerken könnte. Die Geschichte startet schon ziemlich rasant und im ähnlichen Tempo präsentieren sich die Leichen. Während der Ermittlungen spielt immer das von der Chief Super erlebte und nicht verarbeitete Trauma unterschwellig eine Rolle und auch der Argwohn der Vorgesetzten und Kollegen. Befremdlich erscheint, dass inmitten der Ermittlungen die Einstellung des Falles droht, wenngleich munter weiter Leichen auftauchen. Das wirkt nicht wirklich real. Die Handlung bewegt sich im Sado-Maso-bereich, im Darknet und im Zwielichtigen. Die Personen, die beschrieben werden, erweisen sich allesamt als ganz anders, als vordergründig ersichtlich. Abgründe tun sich auf und vermeintlich Unschuldige wirken mehr als verdächtig. Wäre die Person des Täters vorher schon einmal ausführlicher beschrieben worden, oder hätte mehr als nur die Unmutsbezeugung eines Ermittlers hervorgerufen, wäre man auch als Leser dem Täter schon früher auf der Spur gewesen. Aber das waren die Ermittler letztendlich auch nicht. Die Geschichte hat sich sehr gut in einem Rutsch durchlesen lassen, war stets spannend und fließend geschrieben. Kann man empfehlen.