Cover-Bild Das Eis
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Belletristik - Abenteuerromane
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 15.03.2018
  • ISBN: 9783608110463
Laline Paull

Das Eis

Roman
Dorothee Merkel (Übersetzer)

Die schmelzenden Gletscher der Arktis geben eine Leiche frei. Der leblose Körper gehört Umweltaktivist Thomas Harding, der drei Jahre zuvor spurlos im Eis verschwand. Von der gemeinsamen Expedition kehrte damals nur ein Mann zurück: Hardings bester Freund. Ein elektrisierender Abenteuerroman über Freundschaft, Verrat und unseren Umgang mit der Natur. Die Eisdecke in der Arktis schmilzt unaufhörlich. Raffgierige Unternehmen wittern ihre Chance und wetteifern um einen Platz im ewigen Eis. Als ein Kreuzfahrtschiff im arktischen Wasser eine Leiche entdeckt, ist schnell klar, um wen es sich handelt: Tom Harding, Polarforscher und einer der besten Kenner der Arktis, der drei Jahre zuvor nach einem Unfall im Eis verschwand. Der Letzte, der ihn lebend gesehen hat, ist sein bester Freund und Geschäftspartner Sean Cawson. Die Männer planten gemeinsam die Eröffnung einer exklusiven arktischen Lodge, die sich gleichzeitig dem Schutz des Nordmeers verpflichtete. Als die Untersuchungen zu Hardings Tod beginnen, wächst der Druck auf Cawson. Waren ihre Vorstellungen von Naturschutz und Profitgier letztlich doch zu verschieden?

Weitere Formate

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.08.2018

Eiskalte Geschäfte in eisiger Arktis

0

Das Buch „Das Eis“ von Laline Paull ist ein Ökokrimi, der im Juli 2018 im Tropen Verlag erschienen ist. Passend zum Titel zeigt das Cover einen kleinen Mann, der sich in einer großen Höhle fast verliert ...

Das Buch „Das Eis“ von Laline Paull ist ein Ökokrimi, der im Juli 2018 im Tropen Verlag erschienen ist. Passend zum Titel zeigt das Cover einen kleinen Mann, der sich in einer großen Höhle fast verliert – farblich passend in eisblau. Schon die Inhaltsangabe verspricht eine spannende Geschichte und genau die erwartet einen auch.
Bei einer Kreuzfahrt in die Arktis erleben Touristen das Kalben eines Gletschers. Hierbei wird die Leiche von Tom Harding, dem bekannten Umweltaktivisten, der vor mehreren Jahren bei einer Excursion in eine Eishöhle nicht mehr zurückgekehrt ist. Nur sein bester Freund Sean konnte gerettet werden. Es ist die Geschichte einer tiefen Freundschaft zwischen zwei Männern, die am Ende auch über den Tod noch Bestand hat, aber auch eine Geschichte über die Ausbeutung und Zerstörung der Arktis und über die Gefahr, die das mit sich bringt.

Der wunderbare Schreibstil und die spannende Geschichte fesseln den Leser und die beeindruckende und teilweise erschreckend realistische Geschichte tut ein Übriges. Besonders gefallen haben mir die Zitate der bekannten Polarforscher Nansen etc. vor jedem Kapitel. Sie lässt den Leser miterleben, wie aus dem unsicheren, phasenweise schwachen Sean, der alles tun würde, um in der Welt der Reichen zu bestehen, um den Ritterschlag zu bekommen, eben um weg von seinem „alten“ Leben als Waise zu kommen. Er liebt die Arktis. Gemeinsam mit Tom will er die Menschen auf die Schönheit der Arktis aufmerksam machen. Ihren künftigen Geldgeber Kingsmith lernen sie an der Uhi kennen, wo dieser einen Vortrag hält. Leider merkt Sean nicht, dass es nicht sein Wissen und seine Geschäftsideen sind, die dazu führen, dass Kingsmith erst ihre Arktisreise und später auch Midgardlodge finanziert. Selbst als Regierungsvertreter mitmischen, kommen ihm nicht eine Sekunde Zweifel, an dem was er tut. Der Tod seines Freundes hat ihn mitgenommen und er war seitdem nicht mehr in der Arktis. Doch jetzt, als die Leiche gefunden wird, holt ihn alles ein. Und er bemerkt, dass er nur gedacht hat, er sei der Chef seines Unternehmens.
Auf brutale Weise wird ihm die Augenbinde abgerissen. Und jetzt kommt doch noch einmal der Sean zu Tage, Ziele hatte und für diese mit Engagement gekämpft hat. Um es mal salopp zu formulieren: Sean zeigt „Arsch in der Hose“. Und das hat mir gezeigt, warum diese beiden unterschiedlichen Menschen so miteinander befreundet waren.
Das einzige, was mir nicht gefallen hat, waren einige Fremdwörter, die leider nicht erklärt wurden. Ich habe sehr oft gegoogelt bzw. ein Lexikon zu Rate gezogen, so dass mein Buch jetzt ein wenig mit Notizen verziert ist.
Das erste Kapitel des Buches hat mich sehr an die aktuelle Geschichte über den erschossenen Eisbären erinnert und es hat mich schockiert, dass man mit Geld offensichtlich wirklich alles kaufen kann und auf nichts Rücksicht nehmen muss. Der Eisbär hat einen Menschen angegriffen, zugegeben, aber der Mensch hatte dort eigentlich nicht wirklich was zu suchen. Es hat mich erleichtert, dass in dem Buch kein Eisbär sein Leben lassen musste. Aber ansonsten gab es erschreckende Parallelen.

Veröffentlicht am 27.06.2018

Hochaktuell

0

Eine Expedition reicher Touristen in die Arktis; Frust breitet sich aus, das Wetter ist nicht wie versprochen und vor allem wurde immer noch kein Eisbär gesichtet. Dann schickt die Besatzung verbotenerweise ...

Eine Expedition reicher Touristen in die Arktis; Frust breitet sich aus, das Wetter ist nicht wie versprochen und vor allem wurde immer noch kein Eisbär gesichtet. Dann schickt die Besatzung verbotenerweise eine Drohne los und das Schiff ändert den Kurs, die Urlauber erhalten den Blick auf den Eisbären. Dann werden sie auch noch Zeugen eines Naturschauspiels: der Gletscher kalbt. Wahnsinn. Aber dann taucht auf einmal eine Leiche aus dem Wasser aus. Der vor vier Jahren verunglückte Polarforscher und ehemaliger Greenpeaceaktivist Tom Harding.
Schnitt. Sean Cawson auf seiner morgendlichen Joggingrunde in London erhält einen Anruf und erfährt so, dass die Leiche seines Freundes gefunden wurde.
Ausgehend aus der Gegenwart und der Vergangenheit erfährt der Leser die Geschichte von Sean und auch Tom, aber immer wieder im Vordergrund steht die Arktis und wie bedroht sie ist, was die Erderwärmung und die Menschheit dort angerichtet hat.
Dieses Buch ist so viel mehr als ein Thriller, es ist ein Appell an die Menschen besser mit den Ressourcen der Erde und der Umwelt umzugehen. Das Buch zeigt uns nicht nur die Schönheit und die durch Menschen verursachte Bedrohung, sondern auch die Tierwelt und zu Beginn des jeweiligen Kapitels gibt es passende Zitate aus Expeditionen etc.
Das Buch nimmt am Ende nochmal ordentlich an Spannung auf, wird politischer und stimmt nachdenklich.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Erschreckend

0

Die Gletscher schmelzen, das Sommer-Eis der Arktis ist längst verschwunden und damit die transpolare Handelsroute freigegeben. Im Zuge der schmelzenden und kalbenden Gletscher wird nicht nur eine Leiche ...

Die Gletscher schmelzen, das Sommer-Eis der Arktis ist längst verschwunden und damit die transpolare Handelsroute freigegeben. Im Zuge der schmelzenden und kalbenden Gletscher wird nicht nur eine Leiche freigegeben, sondern auch eine eklatante Verletzung des Spitzbergenvertrags aufgedeckt, ein Schiff "versenkt" und damit eine Umweltkatastrophe ausgelöst sowie weitere üble Machenschaften offenbar. Im Mittelpunkt des Geschehens Sean Cawson, dessen toter Freund Thomas Harding und etliche üble Strippenzieher. Das Ganze umrahmt von vielen Berichten auf frühen und ganz frühen Arktis-Expeditionen und Geschichten der Ureinwohner. So gekonnt eingestreut, dass man stets denkt, dass die Handlung, die in der Gegenwart stattfindet, ein Stück aus der Zukunft sei. So wird auch ein gekonnter Spannungsbogen gezogen und die späte Erkenntnis des Haupt-Protagonisten, zum Spielball fieser Egomanen geworden zu sein, um so eindrücklicher. Ein gelungener Roman.

Veröffentlicht am 10.07.2018

Interessant und wichtig

0

Laline Paull hat mit "Die Bienen" einen außergewöhnlichen Roman geschaffen. An manchen Stellen fehlte mir aber fast die Motivation weiter zu lesen, ich habe es oft lange aus der Hand gelegt, obwohl die ...

Laline Paull hat mit "Die Bienen" einen außergewöhnlichen Roman geschaffen. An manchen Stellen fehlte mir aber fast die Motivation weiter zu lesen, ich habe es oft lange aus der Hand gelegt, obwohl die Geschichte wirklich gut war. Und eigenlich kann ich das selbe über "Das Eis" schreiben. Die erste Hälfte des Buches plätschert eher dahin, auch wenn es stellenweise sogar so aussieht, als würde es sich um einen Thriller handeln. Das Buch ist gut geschrieben und das Thema hochaktuell, aber keine der Figuren hat mich wirklich in ihren Bann gezogen.

Aber von vorn: In diesem Buch geht es um Tom und Sean, beide sind begeistert (geradezu besessen) von der Arktis. Beide kennen sich seit Studententagen und haben viel miteinander erlebt. Doch die Arktis ist bedroht, das Eis schmilzt unaufhörlich und die Natur ist gefährdet. Tom war jahrelang im Vorstand von Greenpeace und gilt als das große Gesicht des Umweltschutzes. Sean ist Unternehmer und hört von einem Grundstück in der Arktis, das verkauft werden soll. Er tut sich mit Tom zusammen um dort ein exklusives Hotel zu bauen - und dabei etwas für den globalen Umweltschutz zu tun. Mittlerweile ist Tom seit einigen Jahren tot und das Buch beginnt quasi mit dem Fund seiner Leiche. Dadurch kommen Erinnerungen wieder hoch, die Sean am liebsten verdrängt hätte.

Dieser Roman beleuchtet viele Facetten des menschlichen Zusammenlebens. Im Fall von Sean sind das vor allem geschäftliche Kontakte, Geldgeber und Politiker. Aber auch er hat eine Exfrau, eine Tochter, eine Lebensgefährtin und Freunde. Es gibt Verstrickungen und Beziehungen, die erst langsam klar werden und auch über Sean erfährt man erst nach und nach die ganze Wahrheit.

Insgesamt ein sehr lesenswertes Buch, bei dem leider erst in der zweiten Hälfte etwas Schwung in die Handlung kommt.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Interessante Thematik leidlich spannend umgesetzt

0

In der Arktis beobachten die Passagiere eines Kreuzfahrtschiffes wie ein Gletscher kalbt und eine Leiche freigibt. Der Umweltaktivist und Polarforscher Tom Harding verschwand auf einer Expedition mit seinem ...

In der Arktis beobachten die Passagiere eines Kreuzfahrtschiffes wie ein Gletscher kalbt und eine Leiche freigibt. Der Umweltaktivist und Polarforscher Tom Harding verschwand auf einer Expedition mit seinem besten Freund Sean Cawson. Nun sollen in einer gerichtliche Anhörung die Todesumstände geklärt werden. Ein tragischer Unfall oder trifft Sean eine Schuld am Tod seines Freundes?

Laline Paull. erzählt eine brisante Geschichte über Freundschaft, Ideale und Erfolg um jeden Preis. Der Roman beginnt fesselnd und gesellschaftskritisch, verliert sich im weiteren Verlauf jedoch in teilweise langatmigen Rückblenden, lediglich die Frage, was damals wirklich geschah,, hält die Neugierde des Lesers aufrecht. Dabei sind die Beschreibungen der aktischen Landschaften und die Verknüpfung von aktuellen Themen, wie Umweltschutz, Klimawandel und Wirtschaftskriminalität, mit dem Romangeschehen sehr gut gelungen, dennoch vermag die Geschichte nicht durchgehend zu fesseln. Dies liegt zum einen an den mitunter abrupten Zeitsprüngen, zum anderen an der stereotypen Hauptfigur, für die der Leser kaum Mitgefühl entwickelt. Die Nebenfiguren bleiben recht blass, lediglich das Bild von Tom Harding, das durch die Rückblenden erzeugt wird, überzeugt.

Ein Roman mit packender Thematik, der zum Nachdenken anregt und die Folgen des Klimawandels anschaulich vor Augen führt, jedoch streckenweise etwas langatmig geraten ist.