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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2023

Dicht, komplex

Am tiefsten Punkt der Schuld
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Die Story beginnt vergleichsweise harmlos. Ein „Spezialist“ wird von eine reichen Familie beauftragt, die Tochter aus ihrem Drogensumpf zu retten. Handlungsstrang eins. Eine verurteilte Kindesmörderin ...

Die Story beginnt vergleichsweise harmlos. Ein „Spezialist“ wird von eine reichen Familie beauftragt, die Tochter aus ihrem Drogensumpf zu retten. Handlungsstrang eins. Eine verurteilte Kindesmörderin entlässt ihre Geliebte mit einem „Auftrag“. Handlungsstrang zwei. Ein Autor kommt mit seiner Vergangenheit nicht klar, weiß nicht, was er will, kehrt zum Alkoholismus zurück, will ein Buch schreiben, das er vor Jahren schon schreiben wollte. Handlungsstrang drei. Eine Drehbuchschreiberin will ein früheres Buch dieses Autors zu einem Film umschreiben. Handlungsstrang vier. Ein Mitbewohner der Drogensüchtigen kommt mit deren Verschwinden und ihrer gemeinsamen Vergangenheit nicht klar. Handlungsstrang fünf. Eine neue Leiterin einer Mordkommission will sich beweisen und ein Team zusammenschweißen. Handlungsstrang sechs. Und dazu die Protagonisten und ihre Befindlichkeiten. Alles wie neue Handlungsstränge aufgebaut. Man muss höllisch aufpassen, den Überblick nicht zu verlieren. Das gilt auch für den Autor. Mehrere Menschen kommen zu Tode, man weiß lange nicht, warum und wie das alles zusammenhängt. Dicht, spannend, sehr komplex geschrieben. Das Ende kommt sehr plötzlich und dreht alles ein bisschen zu sehr ins Positive. Manche Enden bleiben offen. Die Personen, die über lange Strecken sehr manipulativ wahrgenommen wurden, werden plötzlich empathisiert, was aber nicht funktioniert. Aber das ist Ansichtssache. Eigentlich ein Dokument des Scheiterns, mit Ausnahme vielleicht des hier dargestellten Schreiberlings. Die Lektüre lohnt sich auf alle Fälle.

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Veröffentlicht am 22.10.2023

Köstlich

Köstlich killt der Weihnachtsmann
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Schade, schon durch. Die Kurzgeschichten lasen sich flott weg und der eine oder andere überraschende Plot sorgte für den einen oder anderen Lacher. Wirklich kurzweilig zu lesen. Die Protagonisten gehen ...

Schade, schon durch. Die Kurzgeschichten lasen sich flott weg und der eine oder andere überraschende Plot sorgte für den einen oder anderen Lacher. Wirklich kurzweilig zu lesen. Die Protagonisten gehen beim "Mördern" recht einfallsreich vor. So manches Ekelpaket wird trefflich um die Ecke gebracht oder einfach ausgetrickst. Und irgendwie kommen alle davon. Naja, bis auf die Sache mit der Nussallergie. Schöne Idee, allen Geschichten ein Rezept nachzustellen. Das eine oder andere werde ich wohl mal wieder nachkochen (ganz ohne Hintergedanken). Es hat Spaß gemacht, die Kurzgeschichten zu verschlingen.

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Veröffentlicht am 21.10.2023

Unstimmig

Faule Äpfel
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Eine sehr verworrene Geschichte, die mit einem verschwundenen Paketboten und dem Fund eines Päckchens Kokain beginnt und Carl Sopran auf den Plan ruft. Hinfort nimmt die Geschichte eine merkwürdige Dynamik ...

Eine sehr verworrene Geschichte, die mit einem verschwundenen Paketboten und dem Fund eines Päckchens Kokain beginnt und Carl Sopran auf den Plan ruft. Hinfort nimmt die Geschichte eine merkwürdige Dynamik auf, in der mehrere Parteien eher unlogisch und überhastet handeln, mehrere Leichen Carls Weg kreuzen und er selbst von einer kruden Mutmaßung zur nächsten taumelt, von einer wilden Verschwörungstheorie zur nächsten. Nicht, dass er irgendwas davon beweisen könnte. Was ihn aber nicht davon abbringt, wild drauflos zu ermitteln. Seine Handlungen und Schlussfolgerungen sind abenteuerlich, der Schluss soll ihm wohl Recht geben. Logisch ist das aber nicht. Carl soll verpeilt und chaotisch rüberkommen. Man muss es aber nicht übertreiben. Und dass auch die ganze Story dahinter eher chaotisch und nicht sehr sinnfällig erscheint, macht es hier nicht besser. Kann man nur hoffen, dass Carl sich im nächsten Band etwas weniger chaotisch präsentiert und die Geschichte ausgewogener daherkommt.

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Veröffentlicht am 20.10.2023

Verwirrspiel

Wie Sterben geht
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Das Buch kann einen wuschig machen. Ein einziges Hin und Her der Ereignisse um Spione, Agenten, Intriganten ... Gut geschrieben, kein Zweifel. Rasant, im stetigen Wechsel von Personen, Zeiten, Orten. In ...

Das Buch kann einen wuschig machen. Ein einziges Hin und Her der Ereignisse um Spione, Agenten, Intriganten ... Gut geschrieben, kein Zweifel. Rasant, im stetigen Wechsel von Personen, Zeiten, Orten. In die frühen 80er Jahre zurückversetzt. Kalter Krieg und Verrat auf allen Seiten. Aber ob das heute entscheidend anders ist? Es macht betroffen, wie menschenverachtend die Geheimdienste vorgehen. Das dürfte heute kein Unterschied sein. Was die ganze Geschichte aber doch recht unglaubwürdig macht, ist, dass eine "graue Maus" zur Topagentin und Informanten-Führerin im Schnellverfahren ausgebildet wird und dann noch alle Erwartungen übertrifft, was Selbstverteidigung und Selbstschutz sowie Töten anderer anbetrifft. Überhaupt, dass sie alles so bewirken kann, wie sie es bewirkt. Superwoman quasi. Unglaublich, wie einzelne Personen gegen eine Übermacht so reüssieren können, wie in diesem Buch beschrieben. Was aber an dem Buch wirklich ausgesprochen gefällt, sind solche Sätze: „Von Laternen tropfte Licht", "Die Kälte kaute an Ninas Knochen", "Sein Lachen erinnerte an Bremerhaven im Regen", "Zeit und Raum stahlen sich weg", "... sie kaffeeisierten ...", "Der Himmel kippte Mondlicht aufs Pflaster", und viele Sätze mehr. Literarisch fast. Und das macht das Buch empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 09.10.2023

Original, regional, cosy

Mörderschau in Bad Vöslau
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Um es vorwegzunehmen: Man sollte die Vorgängerbände gelesen haben. Man kommt sonst nicht wirklich in die Situation hinein, die es offenbar den Freizeitermittlern erlaubt, fröhlich für sich hin zu ermitteln ...

Um es vorwegzunehmen: Man sollte die Vorgängerbände gelesen haben. Man kommt sonst nicht wirklich in die Situation hinein, die es offenbar den Freizeitermittlern erlaubt, fröhlich für sich hin zu ermitteln und mithilfe ihres Freundes, des Gruppeninspektors, fallrelevante Daten auszuwerten. Wozu alle nicht berechtigt sind. Der Gruppeninspektor nicht, sie weiterzugeben, die Pokornys nicht, sie zu erhalten und zu verwenden. Der Tod einer alten Dame gibt Rätsel auf. Denn sie war ohnehin sterbenskrank und hatte nicht mehr lange zu leben. Verdächtige gibt es reichlich und in die Ermittlungen mischen sich nicht nur die Pokornys ein. Der Fall, bis zum Schluss ziemlich verworren, löst sich dann aber doch schlüssig auf. Der steht aber gar nicht so im Vordergrund, sondern neben den Pokornys und ihren Eigenarten die besondere Situation des Gruppeninspektors und sein Verhältnis zur Vorgesetzten, die Eigenwilligkeiten der alten Katzinger und ihre ebenso eigenwilligen Interpretationen von Fremdwörtern und Sprichwörtern sowie einige weitere Merkwürden in und aus Bad Vöslau. Original regional und sehr cosy. Wer diese Mischung mag, ist hier gut aufgehoben.

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