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Veröffentlicht am 17.04.2018

Zurück auf Anfang; eine Frau geht ihren Weg-Spannung und Romantik pur im neuen Roman von Nora Roberts; ein wahrer Pageturner!

Ein Leuchten im Sturm
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Als Shelby erfährt, dass ihr Mann Richard, mit dem sie fünf Jahre lang verheiratet war und eine gemeinsame Tochter hat, bei einem Unfall auf hoher See tödlich verunglückt ist, weiß sie nicht, ob sie traurig ...

Als Shelby erfährt, dass ihr Mann Richard, mit dem sie fünf Jahre lang verheiratet war und eine gemeinsame Tochter hat, bei einem Unfall auf hoher See tödlich verunglückt ist, weiß sie nicht, ob sie traurig oder erleichtert sein soll, denn in ihrer Ehe stand es nicht zum Besten. Und nach Richards Tod, wird sie von seinem immensen Schuldenberg, den er angehäuft hat, beinahe erschlagen. Richard, der ein luxuriöses Leben liebte, hat ihr Schulden in Millionenhöhe hinterlassen, die Shelby nun abtragen muss. So wandert nicht nur die komplette Designer Garderobe in die Secondhand- Läden der Stadt, sondern auch alle Möbel, Schmuck und anderer beweglicher Besitz. Zuletzt auch das Haus, in dem sich Shelby und ihre kleine Tochter sowieso nie zu Hause fühlten. Als Shelby in einer Jacke von Richard einen Schlüssel findet, der zu einem Bankschließfach gehört, geht sie der Sache auf den Grund und findet in besagtem Schließfach nicht nur reichlich Bargeld, sondern auch eine Waffe mit Munition vor. Sie fragt sich langsam, was für einen Mann sie einst geheiratet hat und kehrt der Stadt den Rücken, um zurückzugehen, in ihre Heimat.

Dort wird sie von ihrer Familie sehr herzlich aufgenommen und es gelingt ihr auch weiterhin durch diverse Jobs, die Schulden zu verringern. In dem Handwerker Griffin findet sie einen möglichen neuen Partner, doch dann holt sie ihre Vergangenheit mit Richard ein, als eine Frau im Ort ermordet wird, die angeblich ebenfalls mit Shelbys Ehemann verheiratet war…

Zugegeben, früher gab es kaum einen Roman von Nora Roberts, den ich mir entgehen lassen wollte, doch mittlerweile finde ich viele ihrer aktuellen Bücher nicht allein von der Story, sondern auch von den Charakteren her, recht beliebig gestrickt, so dass ich nur noch ausgewählte Bücher der Autorin lesen möchte. Einzige Ausnahme: Nora Roberts Romantic Suspense Romane, die also Romantik und Liebe mit einem Krimiplot verbinden. „Ein Leuchten im Sturm“, ist ein solcher Roman und bereits der Klappentext hat mich diesmal so sehr angesprochen, dass ich nicht auf die Taschenbuchausgabe warten wollte.

Und es hat sich wirklich gelohnt. Diesmal kommen nicht nur Freunde des romantischen Romans auf ihre Kosten, sondern auch die Krimifreunde, da die Autorin beiden Komponenten sehr viel Zeit und Raum in ihrer Geschichte gewährt, so dass man neben reichlich Spannung auch eine süße, glaubwürdig verpackte Liebesgeschichte serviert bekommt.

Zugegeben, Shelby mag nicht das hellste Licht auf der Torte sein und ich meine das gar nicht negativ. Sie hat halt früh geheiratet und sich naiv in eine Beziehung mit einem ihr eigentlich unbekannten Mann gestürzt; vielleicht auch anfangs, um der ländlichen Idylle der Kleinstadt Rendezvous Ridge/Tennessee zu entkommen. Doch im Laufe der Zeit, während sie sich von Richard entliebt, spürt sie immer mehr, wie sie die Geborgenheit innerhalb der Familie und auch ihre Freunde vermisst, zumal sich Richard Shelby gegenüber nicht wirklich liebevoll verhält. Auch ihre Selbstständigkeit, die sie für Richard völlig aufgab, da er allein in der Beziehung bestimmte, wo es lang ging, muss sie nun, nach seinem Tod, wieder finden. Dazu hat ihr Selbstbewusstsein ebenfalls einen Knacks bekommen, da ihr Ehemann leider nicht viel von ihr hielt.

Ich fand es spannend geschrieben, wie die Autorin ihre Romanheldin in ein Wechselbad der Gefühle, Chaos und in große Schwierigkeiten stürzt, aus welchen sie sich selbst wieder herausmanövrieren muss. Shelby gelingt das dann auch recht geschickt, selbst wenn ich fand, dass manche Dinge sich vielleicht schon etwas zu happyendlastig einfach für sie fügten und auch Shelbys Familie ist eigentlich zu gut gestrickt, um wahr zu sein; dazu ein zuckersüß klingender Ort wie Rendezvous Ridge, eine Kosmetikerin namens Maybeline; also im Erfinden von Namen darf sich die Autorin meiner Meinung nach gerne noch ein wenig üben.

Dennoch mochte ich besagte Familie, besonders Shelbys Bruder Forrest, den Polizisten sehr, was genauso für Shelbys beste Freundin Emma galt, mit der sie sich nach ihrer Rückkehr erst einmal aussprechen musste.Der Roman lebt besonders von seinen lebhaften Dialogen der Haupt und Nebenfiguren, die dem Leser das Gefühl geben, als wäre man „live“ dabei in Rendezvous Ridge. Auch der männliche Hauptcharakter, Griffin ist ein sympathischer, einfühlsamer Zeitgenosse, der Shelby aus ihrer innerlichen Erstarrung reißen möchte. Ihn und die sich langsam entwickelnde Love Story, gefiel mir sehr. Das gilt auch für den Krimiplot, selbst wenn ich bereits früh eine gewisse Vermutung diesbezüglich hatte, wie sich am Ende alles fügen würde, aber seht es mir nach, dass ich an dieser Stelle mich dazu nicht näher auslassen möchte.

Trotzdem ist es Nora Roberts gelungen, auf 576 Seiten eine atmosphärisch dichte Story zu schreiben, die mir nicht nur gut gefallen hat, sondern auch meiner Meinung nach zu den besten „dicken“ Schmökern der Autorin gehört, die sie in den vergangenen Jahren geschaffen hat. Nur noch etwas zum Romantitel- ich fand den englischen Originaltitel einfach passender und hätte mir gewünscht, wenn der Verlag ihn 1: 1 übernommen hätte. Optisch macht die gebundene Ausgabe jedoch einiges her.

Kurz gefasst: Zurück auf Anfang; eine Frau geht ihren Weg-Spannung und Romantik pur im neuen Roman von Nora Roberts; ein wahrer Pageturner!

Veröffentlicht am 17.04.2018

Die Suche nach dem Ei - romantischer Spannungsroman aus der Feder von Nora Roberts, der unterhält!

Ein dunkles Geschenk
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Lila Emerson ist hauptberuflich Romantasy-Autorin und hat bereits einen überaus erfolgreichen Roman über Werwölfe herausbringen können. Zeit zum Schreiben findet sie in immer anderen Häusern und Wohnungen, ...

Lila Emerson ist hauptberuflich Romantasy-Autorin und hat bereits einen überaus erfolgreichen Roman über Werwölfe herausbringen können. Zeit zum Schreiben findet sie in immer anderen Häusern und Wohnungen, denn sie ist leidenschaftliche Homesitterin und kümmert sich in der Abwesenheit der Besitzer um Tiere, Blumen und alle anderen, leichten, anfallenden Arbeiten rund um das Haus.
Lilas Neugierde auf Menschen ist es jedoch, die ihr eines Abends einen regelrechten Schock beschert. Ganz in Cornell Woolrichs „Das Fenster zum Hof“ Manier, beobachtet Lila, bevor sie sich zum Schlafen zurückzieht, sehr gerne andere Leute in gegenüberliegenden Gebäuden und stellt sich kleine amüsante Geschichten über sie vor.

Diesmal jedoch beobachtet sie jedoch einen Mord. Eine Frau wird aus dem Fenster gestoßen und verblutet auf der Straße. Der eintreffenden Polizei gegenüber, die Lila panisch gerufen hat, kann sie jedoch zum Täter nur vage Angaben machen. Zwar ist ihre Beschreibung des festen Freunds der Toten überaus treffsicher, doch dieser ist ebenso mausetot, wie auch seine Freundin und befindet sich noch, anscheinend durch sich selbst gerichtet, in der Wohnung.
Doch auch wenn es für die Polizei zunächst nach einem Suizidversuch aussieht, glaubt der Bruder des angeblichen Mörders, der Maler Ashton Archer, nicht an einem Selbstmord geschweige denn, dass sein toter Bruder Oliver fähig dazu gewesen wäre, zuvor einen anderen Menschen zu töten.

Oliver galt als Tunichtgut und Schlitzohr, der gerne sich gerne auch mal in schmutzige Geschäfte verwickeln ließ, jedoch nicht mehr als das.
Ausgerechnet auf dem Polizeirevier treffen Ashton und Lila das erste Mal zusammen und beschließen nach einer ersten Unterhaltung heimlich zusammen zu ermitteln. Auch auf zwischenmenschlicher Ebene sind sie sich sehr sympathisch, was auch für Lilas Freundin Julie und Ashtons Freund Luke dem Bäcker, gilt, denn letztere waren bereits vor vielen Jahren miteinander verheiratet. Doch dann wird kurz darauf bei Julie eingebrochen und da Lila ebenfalls in Julies Wohnung gemeldet war, scheint es, als ob der Killer nun Jagd auf den einzigen Zeugen seiner Taten macht. Kann Ashton Lila beschützen und gelingt es ihnen herauszufinden, warum sein Bruder und dessen Freundin sterben mussten?

Ich bin schon seit vielen Jahren ein Fan von Nora Roberts Romanen. Während mich die reinen Liebesromane mittlerweile nicht mehr so reizen können, finde ich ihre Romantic Suspense Romane nach wie vor sehr unterhaltsam und spannend. Auch ihr jüngster Roman „Ein dunkles Geschenk“ kann diese Attribute für sich verbuchen, zudem fand ich das Heldenpaar sympathisch beschrieben, es stimmt zwischen ihnen beiden die Chemie und Lilas schnatteriges Mundwerk ist einfach köstlich! Besonders die vielen, zum Teil auch humorigen Wortwechsel zwischen dem Heldenpaar haben es mir daher angetan. Zudem legt die Autorin hier sehr viel Wert darauf, dass sie dem Heldenpaar genügend Kennenlerngespräche auf den Leib schreibt, so dass man auch als Leser gut nachvollziehen kann, wieso sich beide so zueinander hingezogen fühlen.

Während Lila einen bürgerlichen Hintergrund aufweist, stammt Ashton aus reicher Familie, was man ihm und seiner Familie, abgesehen von der einen unrühmlichen Ausnahme (sein Vater) nicht anmerkt, da er keinerlei Standesdünkel aufweist.
Lila ist eine junge Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht und bemüht ist, alles allein zu machen. Lilas selbstbewusste, zupackende Art ist es dann auch, die Ashton zunächst irritiert und dann bezaubert. Die Liebesgeschichte in diesem Roman ist also ein eindeutiger Pluspunkt und hat mir sehr gut gefallen. Auch die Tatsache, dass die Autorin hier noch ein zweites Paar aufeinander loslässt, fand ich gut, denn auch Luke und Julie sind liebeswerte Romanfiguren.

Was den Suspense-Plot angeht, kann ich zwar sagen, dass er durchaus seine Spannungsmomente hat, jedoch zieht sich die Kriminalhandlung leider etwas in die Länge, obwohl ich die Handlung an sich interessant konstruiert empfand. Die Suche nach einem exzentrischen Sammler von Fabergé Eiern, der unterstützt von einer Killerin, sogar über Leichen geht, um das zu bekommen, was er haben möchte, wird untermalt von informativen Romanpassagen, in denen man mehr über die Eier und damalige Zeiten nach dem Sturz der Zarenfamilie erfährt.
Und dennoch, die Geschichte hätte meiner Meinung nach mindestens um 200 Seiten gekürzt werden müssen, da sich besonders im Mittelteil einige Längen einschleichen.

Kurz gefasst: Die Suche nach dem Ei - romantischer Spannungsroman aus der Feder von Nora Roberts, der unterhält!

Veröffentlicht am 17.04.2018

Nora Roberts is back! Wer auf der Suche nach eine romantischen Liebesgeschichte mit Tiefgang und einer abwechslungsreichen, geheimnisvollen Nebenstory ist, sollte hier unbedingt zugreifen!

Das Geheimnis der Wellen
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Der Ex-Strafverteidiger Eli Landon verlor binnen kurzer Zeit fast alles, woran er sein Herz gehängt hatte. Zuerst seine Frau, die er ermordet in ihrem gemeinsamen Haus auffand und dann im Zuge der Ermittlungen ...

Der Ex-Strafverteidiger Eli Landon verlor binnen kurzer Zeit fast alles, woran er sein Herz gehängt hatte. Zuerst seine Frau, die er ermordet in ihrem gemeinsamen Haus auffand und dann im Zuge der Ermittlungen auch seinen guten Ruf- denn der hartnäckige Detektive Wolfe glaubte fest daran, dass Eli seine Frau ermordete, weil dieser angeblich wütend über ihre Seitensprünge und die bevorstehende Trennung war.

Ein Jahr später, die Ermittlungen verliefen im Sande- Eli konnte nichts nachgewiesen werden, will er für eine Weile Ruhe finden, fernab von Boston, dem Ort, der ihm so viel Leid brachte. Da sich seine durch einen Unfall gesundheitlich angeschlagene Großmutter, der der Familienbesitz Bluff House an der Küste, der in einem kleinen beschaulichen Örtchen namens Whiskey Beach liegt gehört, in Boston von ihren Blessuren erholt, beschließt Eli Bluff House in der Abwesenheit seiner Großmutter zu beziehen.
Damit Eli darauf achtet regelmäßige Mahlzeiten zu sich zu nehmen, hat Elis Großmutter in weiser Voraussicht eine ihrer Freundinnen und nebenbei Haushälterin beauftragt, Eli zu bekochen.
Obwohl sich diese Haushälterin als talentierte und zudem auch noch attraktive junge Frau entpuppt, reagiert Eli zunächst etwas genervt und überrumpelt, als die temperamentvolle und quirlige Abra sich anschickt, sein Leben umzukrempeln. Nicht nur backt und kocht sie scheinbar rund um die Uhr- sie beherrscht dazu auch noch das Massagehandwerk perfekt und so findet sich Eli schneller auf der Massageliege wieder als ihm lieb ist, um seine verspannten Muskeln durchzukneten.
Und obwohl Eli eigentlich seine Ruhe haben möchte, entwickeln sich zwischen ihm und Abra langsam aber sicher freundschaftliche Bande.

Obwohl Eli lange im Fokus der Öffentlichkeit stand und als Mordverdächtiger galt, glaubt sie unbeirrt an seine Unschuld. Auch als ein Detektiv in Whiskey Beach Eli überwacht und überall im Ort Fragen stellt. Als der Detektiv eines Tages ermordet aufgefunden wird, gerät Eli erneut in den Fokus der Polizei. Und zu allem Überfluss scheint ein emsiger Schatzsucher großen Gefallen daran zu haben, im Keller von Bluff House ein Loch zu graben. Warum? Hängen die Mordfälle an Elis Frau und dem Detektiv damit zusammen, oder ist alles ein Zufall?

Früher war ich einmal ein großer Fan von Nora Roberts Romanen, allerdings bezog sich das stets nur auf ihre „dicken“ Bücher und nicht auf ihre als Romanhefte herausgegebenen Werke. Doch in den letzten Jahren konnten mich auch ihre Trilogien und Einzelbände nicht mehr ganz so fesseln, wie früher und so habe ich zunächst überlegt, ob ich der Autorin noch eine Chance geben möchte.
Im Nachhinein bin ich sehr froh das Buch doch gelesen zu haben, denn hinter „Das Geheimnis der Wellen“ verbirgt sich endlich wieder eine Geschichte mit der Nora Roberts an ihre wundervollen, atmosphärisch dichten Romane von früher anknüpfen kann!

Zum einen bekommt man eine sich sehr langsam entwickelnde und sehr romantische Liebesgeschichte zwischen zwei recht unterschiedlichen Menschen geboten, die beide Schicksalsschläge in ihrem Leben ertragen mussten, die sie prägten und vorsichtig im Umgang mit neuen Partnern werden ließen und zum anderen ist auch die Rahmenhandlung, die sich um Mord und Schatzsuche dreht, unglaublich fesselnd geschrieben. Zwar mag es nicht ganz so hochspannend bei der Mördersuche zugehen, da der Kreis der Verdächtigen von vornherein limitiert ist, doch schürt die Autorin anderweitig die Neugierde des Lesers, wenn es um die Schatzsuche geht. Und am Ende, als der Mörder enttarnt wird, war ich dann doch etwas überrascht, dass der Täter ein ganz anderer war, als ich vermutete.

Was ich so sehr an Nora Roberts Haupt und Nebenfiguren liebe, ist ihre Fähigkeit, diese so zu beschreiben, dass sie einem in Windeseile so ans Leserherz wachsen können. Auch in „Das Geheimnis der Wellen“ ist das so. Selbst die für frühere Romane der Autorin so typische familiäre Wohlfühlatmosphäre ist hier wieder zu finden, denn Elis Familie, besonders seine rüstige Großmutter, entpuppt sich als fürsorglicher und „liebeswerter Haufen“.

Dazu verströmt das Setting einen Hauch von Urlaubsfeeling am Meer, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, da die Beschreibungen des Ortes sehr bildhaft anmuten.
Trotz der immerhin 606 Seiten verging meine Lesezeit leider wie im Fluge, so dass das Buch innerhalb eines Tages ausgelesen war.

Kurz gefasst: Nora Roberts is back! Wer auf der Suche nach eine romantischen Liebesgeschichte mit Tiefgang und einer abwechslungsreichen, geheimnisvollen Nebenstory ist, sollte hier unbedingt zugreifen!

Veröffentlicht am 17.04.2018

Das eigentliche Heldenpaar Rowan und Gull war mir trotz allen Lobes vielleicht doch ein wenig stereotyp gestrickt

Sommerflammen
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Rowan arbeitet in einem Männerberuf- sie ist Feuerspringerin aus Leidenschaft. Zusammen mit ihrer „Crew“ bekämpft sie verheerende Waldbrände und setzt dabei jedes Mal ihr Leben aufs Spiel. Doch auch schon ...

Rowan arbeitet in einem Männerberuf- sie ist Feuerspringerin aus Leidenschaft. Zusammen mit ihrer „Crew“ bekämpft sie verheerende Waldbrände und setzt dabei jedes Mal ihr Leben aufs Spiel. Doch auch schon ihr Vater arbeitete in diesem Beruf und sie ist stolz darauf, in seine Fußstapfen getreten zu sein.

Doch eines Tages kommt es zu einer Katastrophe. Einer der Fallschirmspringer, die ihr bei einem Brand anvertraut werden, kommt durch einen dummen Fehler seinerseits ums Leben. Obwohl eine spätere Prüfung ergibt, dass Rowan daran unschuldig ist, kann ihr die schwangere Dolly, Freundin des verstorbenen Feuerspringers Jim nicht verzeihen und entpuppt sich als psychopathische Person, die Rowan auch in Zukunft das Leben schwer machen will.

Doch Rowan muss sich zunächst um andere, erfreulichere Dinge kümmern. Einige neue Bewerber haben sich eingefunden, um Feuerspringer zu werden. Unter ihnen ist auch der ehemalige Feuerwehmann Gull, der keinen Hehl daraus macht, dass er Rowan zu gerne einmal daten würde. Auch Rowan fühlt sich von ihm angezogen, doch sie weist seine Annäherungsversuche zunächst rigoros ab, da sie Arbeit und Privates nicht miteinander vermischen möchte.

Gull und die anderen „Neulinge“ fügen sich gut in die restliche Gruppe der Feuerspringer ein und es gelingt ihnen einige Waldbrände erfolgreich zu bekämpfen. Doch dann wird Dolly wieder in der Kantine eingestellt und nachdem es ihr gelingt Rowans Zimmer zu verwüsten, reißen bei Rowan alle Geduldsfäden und sie geht auf die schwangere, verbitterte Frau los. Nur wenige Zeit später, bei einem Einsatz, findet ausgerechnet Rowan die verkohlten Überreste von Jims Freundin, die ermordet wurde. Und schon wieder gerät Rowan ins Visier der Ermittler. Wie gut, dass es wenigstens Gull gibt, der zu ihr steht…

„Sommerflammen“ ist ein actionreicher Romantic Suspense aus der Feder von Nora Roberts. Zudem gibt die Autorin einen interessanten Einblick in die gefährliche Arbeit der „Feuerspringer“, was ich sehr positiv fand.

Trotz des Mörders, der in der Geschichte sein Unwesen treibt, brauchen romantisch veranlagte Leser dennoch keine Sorge haben, dass die Suspense Handlung darin überhand nimmt. Im Grunde ist es ein typischer Nora Roberts Roman, in dem die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Rowan und Gull im Fokus des Geschehens steht. So fand ich die Suche nach dem Mörder eigentlich auch völlig zweitrangig und eigentlich war mir auch recht schnell klar, wer die Opfer auf dem Gewissen hat. Aber wer zu einem Roman der Autorin greift, erwartet ja auch in erster Linie romantische Unterhaltung und diese Erwartungen werden auf ganzer Linie erfüllt- eigentlich noch mehr als nur erfüllt, denn diesmal erwartet den Leser noch eine zweite Liebesgeschichte, wobei ich an dieser Stelle nicht zuviel verraten möchte.

Das eigentliche Heldenpaar Rowan und Gull war mir trotz allen Lobes vielleicht doch ein wenig stereotyp gestrickt. So sind beide natürlich überaus attraktiv, erfolgreich in allem was sie machen und haben nur wenige Ecken und Kanten, was ich ein wenig beim Lesen vermisst habe. Vor allem Gull ist mit seiner sensiblen, einfühlsamen Art ein wenig zu gut, um wahr zu sein. Rowan dagegen kann zumindest mit viel Temperament aufwarten- dagegen stieß mir ihre betonte Coolness und die Art wie sie mit ihren männlichen Kollegen umging etwas sauer auf. Ich erwarte einfach eine etwas bessere und nicht so gewöhnliche Ausdrucksweise bei einer Romanheldin.

Warum habe ich dennoch eine so hohe Bewertung gegeben? Zum einen versteht es die Autorin einfach eine unterhaltsame und romantische Liebesgeschichte zu schreiben, die dazu sogar noch mit einigen Spannungsmomenten aufwarten kann und zum anderen habe ich einfach eine Schwäche für die Romantic Suspense Romane der Autorin weil sie stets recht actionreich verpackt und bildhaft beschrieben werden und dem Leser so ein wunderbares Kopf-Kino bescheren. Auch hier ist das der Fall zudem habe ich mich von der Story an sich rundum gut unterhalten gefühlt.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Spannender und atmosphärisch dichter Romantic Suspense!

Im Schatten der Wälder
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Fiona hat sich nach einem schweren Schicksalsschlag, an dem viele andere einfach zerbrechen würden, aufgerappelt und eine neue Existenz als Hundetrainerin aufgebaut. Sie fühlt sich trotz der Tatsache, ...

Fiona hat sich nach einem schweren Schicksalsschlag, an dem viele andere einfach zerbrechen würden, aufgerappelt und eine neue Existenz als Hundetrainerin aufgebaut. Sie fühlt sich trotz der Tatsache, dass sie einst einem Serienkiller in die Hände fiel, diesem aber in letzter Sekunde durch Mut und Tapferkeit entfliehen konnte, nach dessen Gefangennahme recht sicher auf ihrer kleinen Insel.
Sie besitzt drei ausgebildete Labradore und gehört zu einer Rettungsstaffel, die vermisste Personen mithilfe der Hunde ausfindig machen kann. Nur um Männer macht sie immer noch einen großen Bogen- zu groß ist noch der Verlustschmerz, den sie erlitt, als der Killer damals ihren Verlobten, den Polizisten Greg, ermordete.

Eines Tages bekommt Fiona Besuch. Es ist der Holzkünstler Simon, der ebenfalls recht einsam lebt und deshalb mit einem kleinen Welpen bedacht wurde. Nur entpuppt sich „Jaw“ als kleine, sehr aktive Nervensäge, die Simon das Leben zur Hölle macht. Damit Simons Socken wieder eine Zukunft haben können, entschließt sich der frischgebackene Hundebesitzer dazu, Jaw von Fiona erziehen zu lassen. Und obwohl die drahtige Fiona eigentlich so gar nicht sein Typ ist, beginnt er sich schließlich doch für sie zu interessieren.

Derweil geschehen mehrere Frauenmorde- genau nach dem gleichen Muster wie damals, doch Fionas Peiniger von einst, sitzt sicher hinter Schloss und Riegel- handelt es sich etwa um einen Nachahmungstäter? Und wenn es so ist, wieso will er auch Fiona töten?

In „Im Schatten der Wälder“ besinnt sich die Autorin wieder auf ihre Stärken- zum einen darauf wunderbare Liebesgeschichten zu schreiben und echt wirkende Figuren mit Ecken und Kanten zu erschaffen und zum anderen langsam Spannung aufzubauen, ohne dabei aber die Liebesgeschichte zu vernachlässigen. Die erste Hälfte des Romans beschäftigt sich zunächst mit dem Kennenlernen der beiden Hauptakteure und zudem erfährt man auch sehr viel über Fionas Beruf und der Hundeerziehung im Allgemeinen.

Fiona ist eine Romanheldin, die geradeheraus ist und die man eigentlich als Leser gleich sympathisch findet. Sie ist trotz ihrer Vergangenheit eine starke Persönlichkeit geblieben, hat allerdings unbewusst aus Selbstschutz auch viel verdrängt. Simon ist zwar auf den ersten Blick nicht unbedingt ein „Charmebolzen“, doch er ist auf eine gewisse Art und Weise auch genau das, was Fiona in ihrer momentanen Situation braucht. Ihm gelingt es immer wieder, Fiona aus der Reserve zu locken und seine zugegeben manchmal etwas gewöhnungsbedürftige Ehrlichkeit, sorgt dafür, dass sich Fiona nach langer Zeit endlich wieder beginnt zu öffnen. Als jedoch das Morden erneut beginnt, entpuppt sich Simon auch als verlässlicher Romanheld, der ihr stets zur Seite steht. Zwar gehört Simon nicht unbedingt zu meinen männlichen Lieblingsliebesromanhelden- dazu waren mir seine Bemerkungen Fiona gegenüber manchmal zu schonungs/gedankenlos, doch er passt zur Heldin wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.

Die Kriminalhandlung kommt erst ab der Mitte des Romans richtig in Fahrt, wird aber dann immer spannender, da man als Leser auch Einblicke in die Psyche des Killers bekommt. Zwar ist seine Enttarnung keine Überraschung- man erfährt sehr schnell, wer sich dahinter verbirgt, doch die Inszenierung als solche und die Jagd auf Fiona ist durchaus packend geschrieben.

Für amüsante Momente sorgen vor allem Fionas Hunde, allen voran allerdings „Jaws“, Simons naseweiser, neugieriger und süßer Welpe, der seinem Herrchen zunächst einiges an Nerven kostet.

Kurz gefasst: Spannender und atmosphärisch dichter Romantic Suspense!