Romantischer, unter die Haut gehender Liebesroman mit Tiefgang und Humor.
Strandhaus Nr. 9: Der Sommer, der uns verbandJane, liebt normalerweise ihren Job, die Betreuung von Autoren sehr. Doch nachdem sie auf den Bestsellerautor Ian Stone hereinfiel, der ihr große Gefühle nur vorgaukelte, weil er sie für seine Buchprojekte ...
Jane, liebt normalerweise ihren Job, die Betreuung von Autoren sehr. Doch nachdem sie auf den Bestsellerautor Ian Stone hereinfiel, der ihr große Gefühle nur vorgaukelte, weil er sie für seine Buchprojekte brauchte und zu allem Überfluss auch noch üble Nachrede betrieb, nachdem sie mit ihm Schluss gemacht hatte, hat Jane mit Männern abgeschlossen. Das glaubt sie zumindest!
Doch ihr neuer Auftrag lautet nun, die Schreibblockade des Schriftstellers Griffin Lowell zu beenden und das muss ihr diesmal gelingen, wenn sie ihren Job behalten möchte. Griffin Lowell lebt direkt am Meer, in einem idyllisch gelegenen Strandhaus und entpuppt sich zu Janes Entsetzen als attraktiver Surfertyp, der scheinbar das Feiern über alles liebt und gar nicht daran denkt, den Abgabetermin für sein angekündigtes Buch einzuhalten.
Jane versucht daher ihr Bestes, um bei Griffin Überzeugungsarbeit zu leisten und fällt dem armen Griffin, der eigentlich nur seine Ruhe haben möchte, gewaltig auf die Nerven. Janes Beharrlichkeit führt dazu, dass sich beide öfters über den Weg laufen, denn sie hat kurzerhand das Haus neben Griffin gemietet. Nach mehreren Gesprächen stellen beide jedoch verdutzt fest, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen, doch weder die von der Liebe enttäuschte Jane noch der vom Afghanistan Krieg traumatisierte Griffin wollen eine Beziehung miteinander eingehen. Als Griffins Schwester Tess mit ihrer zahlreichen Kinderschar unverhofft auftaucht, greift der listige Griffin zu einem frechen Plan. Er halst Tess nebst Nichten und Neffen Jane auf. Doch die zieht kurzerhand in sein Strandhaus und lässt nicht eher locker, bis sie den Grund für Griffins Schreibverweigerung erfährt…
Christie Ridgways 1. Teil ihrer neuen “Crescent Cove CA” Reihe; “Der Sommer, der uns verband”, war auch gleichzeitig der erste Roman für mich von der Autorin und ich habe es nicht bereut, zum Buch gegriffen zu haben, da Ridgways Schreibstil dem von Kristan Higgins, wie ich finde, sehr ähnelt- ebenfalls eine Autorin deren Bücher ich sehr mag.
In ihrem Buch erzählt Christie Ridgway gleich zwei Love Stories, auch wenn die zwischen Griffin und Jane mehr im Fokus steht. Griffins Schwester Tess hat nämlich ebenfalls Probleme mit der Liebe, seitdem sie von ihrem Mann verlassen wurde. Warum dieser sich so seltsam verhält, obwohl er sie und die Kinder scheinbar doch abgöttisch liebt, hat durchaus einen Grund, auch wenn ich diesen Grund ehrlich gesagt ein wenig an den Haaren herbeigezogen empfand, für einen Mann seines Alters und Reife.
Dennoch sind auch diese beiden Nebenfiguren durchaus ein sympathisches Paar und so fand ich ihre Story trotz des Kritikpunktes unterhaltsam.
Ein wenig anders liegt der Fall bei dem eigentlichen Heldenpaar dieses Romans. Auch Jane und Griffin sind liebeswerte Romanfiguren, die man schnell in sein Leserherz schließt, doch ihre Probleme haben durchaus Hand und Fuß. So leidet Jane seit ihrer Kindheit darunter, dass sie im Gegensatz zu ihren hochintelligenten Brüdern, nie eine große Rolle im Leben ihres Vaters spielte. Auch andere Männer in ihrem Leben gaben ihr nie das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Daher will sich Jane eigentlich nie wieder verlieben.
Jane ist sehr organisiert und ernst; genau diese Attribute scheint Griffin weniger zu besitzen. Doch dieser erste Eindruck, den man als Leser von Griffin gewinnt, trügt. Griffin hat zwar durchaus viel Sinn für Humor, doch seine Partystimmung ist nur gespielt. Er leidet sehr unter den Nachwirkungen des Afghanistaneinsatzes, bei dem seine Freundin ums Leben kam, da er glaubt, keine tiefen Gefühle für irgendjemanden aufbringen zu können.
Die Autorin hat Griffins Trauma sehr einfühlsam und wie ich fand überzeugend geschildert, so dass man sich gut in seinen Romancharakter hineinversetzen kann. Trotz des ernsthaften und traurigen Hintergrunds ist „Der Sommer der uns verband“ jedoch kein durchweg trauriges Buch. Denn trotz gewisser berührender Romanpassagen konnte ich mich sehr über Janes und Griffins teilweise sehr witzige Dialoge und Schlagabtausche amüsieren. Beide schenken sich zunächst nichts und da auch von Beginn an das Knistern zwischen Jane und Griffin fast spürbar ist (was durch sehr sexy geratene Liebesszenen untermalt wird) habe ich mich eigentlich rundum gut unterhalten gefühlt von dem 1. Teil der neuen Trilogie. Warum nur eigentlich?
Nun, obwohl sämtliche Haupt und Nebenfiguren interessant und vielschichtige Charaktere waren und auch die beiden Liebesgeschichten süß und romantisch gestrickt wurden, hätte ich mir hier und da gestraffter erzählte Romanpassagen gewünscht. Ich fand persönlich, dass der Roman auch gut auf 320 Seiten hätte erzählt werden können, da die Figuren von Beginn an genügend Tiefe besaßen und so manche Erläuterung oder erwähntes Schreckensszenario gar nicht mehr nötig gewesen wäre, um zu erklären, wieso beide so geworden sind. Das ist aber nur meine persönliche Meinung.
Kurz gefasst: Romantischer, unter die Haut gehender Liebesroman mit Tiefgang und Humor.