Geheimnisvoller, packender Krimi mit vielen unerwarteten Wendungen.
TotenwegMeine Rezension:
Frida ist Polizistin, lebt mittlerweile in Hamburg, hat einen netten Lover, doch sie fürchtet sich davor, sich fest zu binden. Zu sehr beschäftigen sie noch die Schatten ihrer Vergangenheit. ...
Meine Rezension:
Frida ist Polizistin, lebt mittlerweile in Hamburg, hat einen netten Lover, doch sie fürchtet sich davor, sich fest zu binden. Zu sehr beschäftigen sie noch die Schatten ihrer Vergangenheit. Einst lebte sie in einem kleinen Dorf in der Elbmarsch, wo sie zusammen mit ihrer besten Freundin Marit und ihrem Kumpel Jesper unbeschwerte Kindheits- und Teenagerjahre verlebte. Doch dann wurde Marit ermordet aufgefunden und nichts war, von nun an, mehr so wie vorher. Frida, die die tote Marit damals fand, stand unter Schockstarre, rebellierte in der Folgezeit, bis ihre Eltern sich keinen anderen Rat mehr wussten und sie auf ein Internat schickten.
Mittlerweile ist Frida einunddreißig Jahre alt und hat es gelernt, mit den Vorwürfen ihrer Eltern, sie besuche sie nicht oft genug, zu leben.
Als ihr Vater, eines Tages schwer verletzt, mit einer schlimmen Kopfverletzung aufgefunden und ins Krankenhaus gebracht wird, hält Frida nichts mehr in Hamburg. Vor allem, als der ermittelnde Polizist ihr mitteilt, dass von einem Mordversuch ausgegangen wird.
Wer nur hatte ein Motiv? Frida beschließt, erst einmal für eine Weile zu bleiben, denn der Apfelhof ihres Vaters schreibt schon lange keine schwarzen Zahlen mehr und steht kurz vor dem Ruin. Ein reicher Zugezogener, würde sich die Ländereien und den Hof ihres Vaters zu gerne unter den Nagel reißen, doch Frida denkt gar nicht daran, es ihm so leicht zu machen.
Die Rückkehr ins Dorf, wühlt bei Frida aber auch alte Wunden wieder auf. Und sie trifft Jesper, ihren alten Freund und ihre Jugendliebe. Jesper, mittlerweile verheiratet und Vater einer Tochter, will Frida helfend unter die Arme greifen, doch dann erfährt sie, dass auch Jesper seine Geheimnisse hat. Währenddessen versucht Kriminalhauptkommissar Haverkorn, der auch bereits im Mordfall von Marit ermittelte, Fridas Geheimniskrämereien zu ergründen. Denn er spürt instinktiv, dass sie ihm damals einiges verschwieg. Doch hängen Marits Ermordung und der Mordversuch an Fridas Vater womöglich zusammen? Als wenig später ein Brand auf dem Apfelhof ausbricht, werden zwei Leichen gefunden…
„Totenweg“ von Romy Fölck, ist der erste Krimi der Autorin für mich gewesen und ich muss zugeben, dass es vor allem der spannend formulierte Klappentext war, der mich neugierig auf die Geschichte gemacht hat. Die erste Hälfte des Romans, liest sich praktisch wie aus einem Guss. Der Schreibstil der Autorin ist eingängig und dazu hat Romy Fölck viele falsche Fährten eingebaut, so dass man, genau wie die ermittelnden Beamten, lange Zeit im Dunklen tappt ob der Tätersuche und dessen Motiv. Allerdings mit einer Einschränkung. Manche von Fridas Rückblenden/Erinnerungen, hätten vielleicht lieber nicht Erwähnung finden sollen. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, sonst müsste ich spoilern.
In der zweiten Hälfte überschlagen sich dann ein wenig die Ereignisse und es geschieht, meiner Meinung nach, einfach zu viel. Zudem fand ich es unglaubwürdig, dass der Apfelhof von Fridas Eltern, nicht überwacht wurde von Mitarbeitern der Polizei. Spätestens nach dem Brand erschien mir das sehr rätselhaft.
Positiv fand ich es, dass sowohl Frida, als auch Haverkorn einen persönlichen Hintergrund auf den Leib geschrieben bekommen haben. Allerdings wirkten manche Dialoge, die die Akteure in diesem Roman führten, nicht ganz rund und flüssig dargeboten. Oftmals endeten Gespräche sehr abrupt, was meinen Lesefluss zeitweilig ins Stocken brachte.
Abgesehen von diesen kleinen Kritikpunkten, fand ich „Totenweg“, jedoch sehr packend geschrieben. Auch die dörfliche Atmosphäre, hat die Autorin sehr gut eingefangen und so empfehle ich diesen Krimi sehr gerne weiter.
Kurz gefasst: Geheimnisvoller, packender Krimi mit vielen unerwarteten Wendungen.