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Veröffentlicht am 12.03.2018

Herrlich kurzweiliges und vergnügliches „Road-Movie zum Lesen“: Thelma & Louise können beinahe einpacken.

Ziemlich mitgenommen
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Zunächst einmal waren es das optisch sehr witzige Cover nebst treffendem Romantitel, die mich dazu verleitet haben, dieses Buch auszuwählen und um es vorweg zu sagen… auch der Inhalt konnte sich sehen, ...

Zunächst einmal waren es das optisch sehr witzige Cover nebst treffendem Romantitel, die mich dazu verleitet haben, dieses Buch auszuwählen und um es vorweg zu sagen… auch der Inhalt konnte sich sehen, bzw. lesen lassen.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen zwei sehr unterschiedliche Frauen. Einmal die verheiratete Mutter einer Tochter im Teenageralter Isabel, von Beruf Schauspielerin und Synchronsprecherin, die mit 45 Jahren plötzlich in einer Art Midlife-Crisis steckt, nachdem sie ihren Job verloren hat und Mann und Tochter ihr kaum noch Beachtung schenken.
Und die rüstige und agile achtzigjährige Viktoria, die einst ihre große Liebe in Istanbul fand, diese aber, weil beide sich nicht einig wurden, wo sie leben wollten, leichtfertig aufgab und nun, viele Jahrzehnte später auf dem Weg zu ihrem Can ist.

Viktoria gabelt Isabel auf, als diese per Anhalter fahren möchte, da ihr Auto zuvor den Geist aufgegeben hat. Und als dann die Abfahrt kommt, in der Isabel eigentlich aussteigen müsste, entscheidet sie sich kurz entschlossen und von ihrer Familie und Ex-Chefin enttäuscht, zu einem Abenteuer, in dem sie Viktoria ihre Begleitung anbietet.
Viktoria freut sich und zwischen den sehr unterschiedlichen Frauen entspinnt während ihrer Reise, auf der sie zahlreiche sehr turbulente und gefährliche Abenteuer zu überstehen haben, eine wunderbare Freundschaft. Doch beide Frauen haben auch ihre Geheimnisse, die im Laufe der Geschichte gelüftet werden.
So kann man dann auch Isabels Überlegungen in Sachen möglicher Seitensprung auch viel besser nachvollziehen, als zu Beginn des Romans.

Beide Frauen wirkten sympathisch auf mich und auch die Dialoge, die beide miteinander und mit anderen Akteuren in diesem Buch führen, strahlen eine große Lebendigkeit aus. Ein großes Plus in diesem „Road-Movie zum Lesen“ stellt der trockene und witzige Humor der Autorin dar, den sie ihren Hauptfiguren auf den Leib geschrieben hat, welcher die Story zusätzlich auflockert, so dass die Lesezeit (leider) im Flug vergeht.

Zwar fand ich es etwas seltsam, dass eine gestandene Frau, die bereits ein Kind hat, nicht bemerkt, dass sie schwanger ist, doch abgesehen von dieser Kleinigkeit habe ich mich beim Lesen dieses Buches prächtig amüsiert. Jedoch bietet der Roman nicht durchweg Humoriges. Manche Romanpassagen regen zum Nachdenken an und treiben dem Leser am Ende auch das ein oder andere Tränchen ins Auge. Zumindest ging es mir so.

Kurz gefasst: Herrlich kurzweiliges und vergnügliches „Road-Movie zum Lesen“: Thelma & Louise können beinahe einpacken.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Unterhaltender Selbstfindungsroman mit Herz und viel Humor

Plötzlich mächtig
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Julia Meyer, hat nicht nur einen Allerweltsnamen, auch ihr Job ist nichts Besonderes. Zudem muss sie sich als Statistikerin zugleich mit nüchternen Zahlen und einem nervigen Chef herumschlagen, der ihr ...

Julia Meyer, hat nicht nur einen Allerweltsnamen, auch ihr Job ist nichts Besonderes. Zudem muss sie sich als Statistikerin zugleich mit nüchternen Zahlen und einem nervigen Chef herumschlagen, der ihr Können leider so gar nicht wertschätzt. Auch die liebe Familie scheint die geschiedene Jule auf ein Abstellgleis gestellt zu haben. Als Jules Tochter von ihrem Wunsch spricht, bald aus der Wohnung ausziehen zu wollen, ist die fast Fünfzigjährige innerlich am Boden zerstört. Sie fühlt sich nicht mehr gebraucht. Da kommt ein kurzfristiges Angebot wie gerufen. Ein Orchester benötigt unbedingt eine Musikerin, die für eine erkrankte Kollegin einspringt. Und zwar für einige Tourdaten in Mexiko. Julia ist begeistert und sagt spontan zu. Sie liebt das Musizieren und dass das „Frollein-Salonorchester“ zudem an einem so exotischen Ort spielt, ist ein zusätzlicher Bonus für sie, denn ihre Lust auf einen Urlaub allein, hält sich nach einem Unfall ein Jahr zuvor, während einer Radtour durch Hessen, in Grenzen.

Am Flughafen in Amsterdam, kommt jedoch mal wieder alles anders, als gedacht. In der Maschine sind alle Plätze besetzt und so, kann Jule, erst einen Tag später nachreisen. Als sie endlich am Ziel angelangt ist, wird sie jedoch gebührend und in allen Ehren empfangen. Ein Chauffeur steht bereit, der sie abholt und direkt zu ihrem Job fahren möchte. Zwar staunt Jule nicht schlecht, als sich der Saal als schlichter Konferenzraum entpuppt und auch die übrige Band nicht anwesend ist, doch lässt sie sich von diesen kleinen Komplikationen nicht aus der Ruhe bringen. Sie spielt allein und hält abschließend, als ihr klar wird, dass hier definitiv eine Verwechslung vorliegen muss, eine imposante Rede, damit ihr Chauffeur nicht für seinen Fehler belangt wird. Schließlich musste sie, fern in der Heimat, ja auch schon jahrelang Reden für ihren Chef schreiben und so wickelt sie den Vorstand schnell um ihren Finger. Einer jedoch ist nicht so begeistert von seiner neuen Kollegin in der Chefetage und lässt sie seinen Missmut und Argwohn auch schnell spüren.

Nach der Konferenz wird Jule, zusammen mit ihren beiden Freunden Richard und Ada, die sie kurz zuvor während der mehrstündigen Flugreise kennenlernte, in eine überaus luxuriöse Unterkunft gebracht, die sogar einen hauseigenen Pool beinhaltet. Obwohl Jule am liebsten gleich wieder von dort fliehen möchte, lässt sie sich letztendlich von ihren beiden Freunden bequatschen, noch eine Weile zu bleiben und das Doppelspiel zu genießen. Schließlich scheint es so, als wäre die echte Julia Meyer entweder verschollen oder abgetaucht. Und womöglich hat die Firma, in der Jule Chefin wird, nur auf sie und ihre Fähigkeiten gewartet. Kann Jule, jetzt endlich zeigen, was schon immer in ihr geschlummert hat? Und ist das Interesse, das Chauffeur Carlos an Jule zeigt, echt?

Nachdem ich vor einiger Zeit Mia Sassens heiteren Roman „Ziemlich mitgenommen“, las, wollte ich mir unbedingt ihren neuen Roman zu Gemüte führen, da ich schon „Ziemlich mitgenommen“, witzig und berührend zugleich fand. Übrigens steckt hinter dem Pseudonym Mia Sassen die Autorin Maiken Nielsen, die auch bereits einige historische Romane, Jugend und Reiselektüre geschrieben hat.

Auch in ihrem neuen Roman steht wieder eine sympathische Romanheldin im Fokus, die sich am Scheideweg ihres Lebens befindet und sich darüber klar werden muss, was sie will und vor allem, ob sie sich wirklich weiterhin von ihrem Chef gängeln lassen möchte. Aber auch die Freunde, die sie im Flieger gen Mexiko kennen lernt, haben es in ihrem Leben nicht unbedingt einfach gehabt und sind genau wie Jule selbst, einsamen Außenseiter. Die drei schließen einen Pakt, wollen sich nicht mehr unterordnen und ihr Leben von nun an selbst in die Hand nehmen.

Ich fand, dass die Autorin das Oberthema des Buches, die Selbstfindung, wieder einmal gut und unterhaltsam zugleich umsetzen konnte. Und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Obwohl ich Jules Handlungen zwischenzeitlich etwas extrem fand (was aber viel zum Unterhaltungswert des Buches zuträgt), habe ich mich beim Lesen köstlich amüsiert und könnte mir auch gut eine Verfilmung dieses Romans vorstellen. Selbst eine kleine Love Story hat Mia Sassen eingebaut, die ganz ohne Kitschfaktor auskommt und sich gut macht. Wer Romane mag von Autoren wie beispielsweise Hans Rath, wird auch bei Mia Sassens Romanen ganz auf seine Kosten kommen, da ich den Humor und den Schreibstil der beiden als sehr ähnlich empfinde.

Kurz gefasst: Unterhaltender Selbstfindungsroman mit Herz und viel Humor

Veröffentlicht am 12.03.2018

Fesselne Geschichte, allerdings fand ich die Umsetzung nicht ganz gelungen...

Der Tod der Venus
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Monica und Javier sind ein glückliches Paar, denn trotz finanzieller Probleme erwarten sie beide ihr erstes, gemeinsames Kind. Und ein wenig Glück kann Javier auch gut gebrachen, seit Eva, seine erste ...

Monica und Javier sind ein glückliches Paar, denn trotz finanzieller Probleme erwarten sie beide ihr erstes, gemeinsames Kind. Und ein wenig Glück kann Javier auch gut gebrachen, seit Eva, seine erste Frau, mit der er bereits zwei Kinder hat, ihm das Leben schwer macht und ihm das Sorgerecht für seine Kinder ganz entziehen möchte.

Als Monica ein Haus, das sich schon seit Jahrhunderten in Familienbesitz befindet, erbt, scheint sich das Blatt zu wenden- vor allem, als sie bei der Renovierung des Hauses, auf alten sehr wertvollen Familienschmuck stoßen. Auch ein Tagebuch findet Monica, sowie rätselhafte, bislang ungeöffnete Briefe von einer ihr bislang unbekannten Großtante an deren Eltern geschrieben, in denen sie die beiden eindringlich vor rätselhaften unerklärlichen Vorkommnissen in dem Haus warnt.

Als Monica selbst einige recht unheimliche Begegnungen hat und von dunklen Träumen heimgesucht wird, erzählt sie Javier von ihrem Verdacht, dass sie in ein Spukhaus gezogen sind, doch Javier lacht sie aus und nimmt sie nicht ernst. So beginnt Monica damit, Recherche zu betreiben und erfährt, dass einige Vorfahren von ihr, die auch in diesem Haus lebten unter mysteriösen Umständen ums Leben kamen. So schaltet sie schließlich einen Parapsychologen ein, der ihren Fall für überaus interessant hält. Auch er kommt zu dem Ergebnis, dass ein Poltergeist in dem Haus sein Unwesen treibt, doch dieser wütende rastlose Geist namens Julia ist älter als Monica dachte- nämlich an die 2000 Jahre und wartet auf Erlösung….

Ich habe ein Faible für Romane die eine leichte Gänsehautstimmung verbreiten und so stach mir natürlich auch diese Oktober-Neuerscheinung von Care Santos gleich ins Auge.

Die Geschichte ist atmosphärisch dicht und beschert erwähnten wohligen Grusel, ist jedoch auch ein wenig schwermütig, denn was dem spukenden Geist einst widerfuhr, ist für die Leser nicht einfach hinzunehmen.
Die Autorin lässt ihre Geschichte sehr langsam aber subtil an Fahrt aufnehmen und konfrontiert sowohl ihre Romanfiguren als auch ihre Leser stetig mit mehr unerklärlichen Vorkommnissen, wobei sie ihre Geschichte auch stimmungsvoll mit diversen Zitaten von anderen Autoren anreichert.

Ein Viertel des Romans beschäftigt sich dann mit Julias Geschichte, wobei Monica deren Werdegang durch eine Art Vision erlebt, die vor ca. 2000 Jahren spielte. Dennoch handelt der überwiegende Teil in der Gegenwart und ist definitiv nicht als Lektüre für historische Romanfans geeignet.

Ich bin ein wenig hin und her gerissen, wie ich diesen Roman bewerten soll, denn, auf der einen Seite war ich von der Geschichte gefesselt, auf der anderen Seite hat der Roman aber auch ein großes Manko- trotz des unterhaltsamen Schreibstils, schuf die Autorin zu wenig Dialoge zwischen den agierenden Romanfiguren, was aus dem Buch eher eine spannende Nacherzählung macht, als ein lebendig erzählte Geschichte, in denen die Romanfiguren mehr charakterliche Tiefe und Raum zur Entfaltung erhalten. Man erfährt so viel über die Geschichte des Hauses und auch über Parapsychologie, was durchaus auch interessant ist, doch dafür wird man einfach nicht so recht warm mit den Akteuren des Romans- sie werden zwar optisch detailliert beschrieben, doch sie bleiben stets plastisch und eindimensional und so hat man es als Leser schwer, ihnen Sympathie gegenüber zu empfinden.

Da ich den Roman trotz dieses angesprochenen Kritikpunktes dennoch nicht zur Seite legen konnte, bevor ich schließlich erfuhr, was dem Poltergeist einst widerfuhr und wieso gerade Monica diejenige ist, die sie erlösen kann, vergebe ich trotzdem 4 Punkte.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Sehr softe, humorige Agenten-Persiflage- sexy Liebesszenen inbegriffen.

Mit Herz und scharfen Kurven
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Jane Spyrus arbeitet für den Geheimdienst B.L.I.S.S. , der es sich zur Aufgabe gemacht hat, böse Buben und andere Menschen zu jagen, die die Weltherrschaft mit unlauteren Mitteln an sich reißen wollen. ...

Jane Spyrus arbeitet für den Geheimdienst B.L.I.S.S. , der es sich zur Aufgabe gemacht hat, böse Buben und andere Menschen zu jagen, die die Weltherrschaft mit unlauteren Mitteln an sich reißen wollen. Allerdings ist sie bislang nur im Innendienst tätig gewesen. Ihre ausgeklügelten Tüfteleien haben schon einige Menschenleben retten können, denn ihre Einfälle sind legendär. Besonders ihre neuen Erfindungen haben es in sich. So etwa Tampons, in dem ein Peilsender eingebaut wurde, so dass man Agentinnen in Not schnell finden kann.
Und dennoch ist es Jane stets peinlich, vor vielen Augen und Ohren ihre Erfindungen in den monatlichen Sitzungen zu erläutern. Obwohl bereits ihre Großmutter ein hohes Tier bei B.L.I.S.S. war und selbst Janes Eltern für den Geheimdienst arbeiteten und ihr Leben ließen.

Im Privatleben hält sich Jane eher für eine sportliche aber graue Maus. Sie lebt zusammen mit ihrer Großmutter, die seit einem Einsatz im Rollstuhl sitzt und deren frechen Hund und hat die Hoffnung auf einen Lebensgefährten auf Eis gelegt.
Der Stein kommt ins Rollen, als Janes Wohnungsnachbarin Edie entführt wird. Ausgerechnet Edies attraktiver Bruder Abel, der aus dem fernen England angereist ist, steht, nachdem er Edie nicht angetroffen hat, auf Janes Fußmatte und bittet sie darum, ihm bei der Suche nach Edie zu helfen. Als Jane entdeckt, dass Edie sich ihre Spezial-Tampons ausgeborgt hat, schöpft sie Hoffnung. Ein Blick auf ihr Laptop zeigt ihr, dass die Tampons mit eingebautem Peilsender bestens funktionieren und so machen sie sich auf in die USA, um Edie zu retten. Mit von der Partie sind auch Edies freche Katze, Großmutter Maddies Hund Tinkle, zahlreiche nützliche Erfindungen mit Durchschlagskraft von Jane und natürlich Maggie höchstpersönlich…

Ich kannte bislang nur die Historical Romances der Autorin, die mir allerdings weniger gut gefallen haben, da der Humor, den Lynsay Sands darin an den Tag legte, einfach nicht auf meiner Wellenlänge lag und ich mir auch mehr historisches Flair gewünscht hätte. Auch den Vampirromances bin ich daher aus dem Wege gegangen, doch als ich las, dass Lynsay Sands nun auch das Romantic Suspense Genre bedient, wurde ich neugierig und beschloss, dem aktuellen Roman „Mit Herz und scharfen Kurven“ eine Chance zu geben. Bereut habe ich es nicht, denn Lynsay Sands locker flockige Schreibe lässt sich gut lesen und hier passen auch ihre humorigen Szenen ganz gut ins Bild, die jedoch reichlich überspitzt eingesetzt wurden. Nimmt man den Roman als Persiflage auf Agentenstories, a la James Bond und möchte sich nur von sehr softer aber prickelnder Liebesromanlektüre unterhalten lassen (man sollte aber gewisse Erfindungen und Arbeitsweisen nicht unbedingt hinterfragen) wird man sich sicherlich köstlich amüsieren.

Kennt Ihr noch die 80er Jahre Serie „Agentin mit Herz“? Ein wenig erinnerte mich diese Geschichte nämlich daran, denn auch wenn es hier der weibliche Part ist, der eine Stelle bei einem Geheimdienst inne hat, ist Jane, wie auch die Heldin in „Agentin mit Herz“, eine Agentin wider Willen, die sich ihre Sporen im Einsatz erst noch verdienen muss und für einige amüsante Momente innerhalb der Geschichte sorgt. Auch in Sachen Liebesleben hat die Autorin ihr einige turbulente Szenarien auf den Leib geschrieben, wobei unter Janes Erfindungen besonders Abel zu leiden hat.
Schrullig fand ich besonders Janes Großmutter beschrieben und nicht zu vergessen; Hund und Katz, die sich einige Revierkämpfe leisten, bevor sie miteinander Frieden schließen.

Der Spannungsfaktor liegt dagegen fast bei Null, denn obwohl das Team sich durchaus in Gefahr begibt, wirken die Schurken in dieser Geschichte nicht böse genug für meinen Geschmack. Aber ich denke, dass das auch nicht im Sinne der Autorin gewesen wäre, die hier stattdessen, einen sehr humorvollen Gute Laune Roman abgeliefert hat, in dem die Liebesgeschichte zwischen Jane und Abel deutlich stärker in den Fokus gerückt wurde, als die Krimihandlung.
Mir persönlich waren manche Gags etwas zu platt gestrickt und ich fand, dass selbst eine Persiflage wie diese, hier und da, ein wenig mehr Ernsthaftigkeit verdient gehabt hätte. Ein Beispiel, die Namen der Protagonisten, wobei Spyrus noch die harmlosere Variante war. So heißt einer der Gegenspieler in dieser Story Dirk Ensecksi was im englischen Original so ähnlich klingt wie „Dark n’ Sexy“.
Ob einem der Roman letztendlich gefällt, wird daran liegen, ob man Lust auf eine überdrehte softe Agenten-Persiflage hat, die man nicht allzu ernst nehmen sollte.

Kurz gefasst: Sehr softe, humorige Agenten-Persiflage- sexy Liebesszenen inbegriffen.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Unterhaltsamer Frauenroman- gewürzt mit einer Prise englischem Humor und eiskalt serviert

Die Rache-Agentur
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Die Freundinnen Georgie und Flick betreiben eine kleine Firma, die diverse Dienstleistungen anbietet, um gestresste Hausfrauen zu entlasten. So gehört das Einsetzen von Putzkolonnen genauso dazu, wie das ...

Die Freundinnen Georgie und Flick betreiben eine kleine Firma, die diverse Dienstleistungen anbietet, um gestresste Hausfrauen zu entlasten. So gehört das Einsetzen von Putzkolonnen genauso dazu, wie das Füttern von zurückgelassenen Haustieren ihrer Klientinnen oder auch das Reparieren von Gegenständen rund um Haus und Garten.

Eines Tages jedoch werden Georgie und Flick für einen etwas pikanteren Dienst engagiert – sie sollen dem fremdgehenden Ehemann ihrer Klientin einen kleinen Denkzettel verpassen, damit dieser sich wieder auf seine liebende Ehefrau zurückbesinnt. Da sie ihre Aufgabe mit Bravour lösen, sorgt rege Mundpropaganda dafür, dass immer mehr gehörnte Ehefrauen der Agentur buchstäblich die Türen einrennen und schnell ist den beiden Freundinnen klar, dass sich hier eine neue Marktlücke aufgetan hat, die sie sich von nun an gut bezahlen lassen.

Dass sie aber auch ihren weiblichen Klientinnen nicht blindlings vertrauen können, stellen Flick und Georgie sehr schnell fest. So behauptet eine von ihnen felsenfest, dass ihr Mann, Ben, fremdgeht, doch Flick, die ihn observieren soll, kann in dieser Hinsicht gar nichts Belastendes feststellen- im Gegenteil! Ben scheint alles zu verkörpern, was einen Traummann ausmacht. Fast ist Flick ein wenig neidisch auf ihre Klientin, da ihr Liebesleben zur Zeit recht trostlos ist.

Georgie hingegen ist bereits seit einigen Jahren in festen Händen und hat eine gemeinsame Tochter mit dem peniblen Langeweiler Ed, den sie sehr liebt, was Flick so gar nicht verstehen kann. Georgies Welt droht jedoch einzustürzen, als sie vermuten muss, dass auch ihr Ed auf Freiersfüßen tappt. Sind denn alle Männer notorische Fremdgänger? Georgie und Flick gehen in die Offensive und beschatten den ahnungslosen Ehemann…

Wenn man den Klappentext von "Die Rache-Agentur" liest, wird der Leser schnell vermuten, dass er einen typischen chic-lit Roman in Händen hält, doch das ist keineswegs so. Vielmehr ist es ein Frauenroman, der zwar leichte und amüsante Unterhaltung bietet, aber durchaus auch ernstere Töne anschlägt: Auch wenn die Gattung Mann zunächst einiges über sich ergehen lassen muss, ergreift das Autorenduo in ihrer Geschichte jedoch nie Partie für die eine oder andere Seite. Vielmehr ist sie als lehrreiche Erfahrung für die beiden Romanfiguren Flick und Georgie angelegt, die mir beim Lesen reichlich Lachtränen in die Augen getrieben hat.

Während sich die erste Hälfte des Romans mit Georgies und Flicks beruflichen Eskapaden beschäftigt, widmet sich das Autorenduo in der zweiten Hälfte dem Liebesleben ihrer Protagonisten, wobei mich besonders Georgies Story gefesselt hat. Georgie und Flick verkörpern zwei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten: während Georgie sehr häuslich ist, ihrem Mann jeden Wunsch von den Augen abliest und ihn vergöttert, ist Flick eher zynisch, zurückhaltend was wahre Gefühle angeht und Single. Von Zeit zu Zeit schläft sie mit einem verheirateten Mann, der jedoch keine feste Beziehung mit ihr möchte, was sie irgendwann zum Nachdenken bringt.

Beide Frauen lernen schließlich, auch durch diverse Erfahrungen die sie in ihrer Agentur machen, was wirklich wichtig im Leben ist und diese lehrreiche Erfahrung ist so unterhaltsam umgesetzt worden, dass sie viel Lesespaß bereitet. Zu Bestbewertung fehlte mir lediglich ein wenig mehr Tiefe bei der Charakterisierung der beiden Hauptfiguren Flick und Georgie. Sie bleiben lange Zeit ein wenig blass und man würde sehr gerne mehr von ihrer inneren Gedankenwelt erfahren- wenigstens mir ging es in diesem Fall so.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer Frauenroman- gewürzt mit einer Prise englischem Humor und eiskalt serviert