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Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein unterhaltsamer Roman!

Mein fast perfektes Leben
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Als Dougs Frau Hailey bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt, bricht für Doug eine Welt zusammen. Obwohl er mit einer leicht chaotischen aber unglaublich liebenswerten Familie gesegnet ist, die ihn ...

Als Dougs Frau Hailey bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt, bricht für Doug eine Welt zusammen. Obwohl er mit einer leicht chaotischen aber unglaublich liebenswerten Familie gesegnet ist, die ihn mit allen Mitteln versucht aus seiner Lethargie zu reißen, kapselt Doug sich ein Jahr völlig ab, verbringt fortan seine Tage mit Trauern und ergießt sich in Selbstmitleid. Selbst als Haileys Sohn im Teenageralter aus erster Ehe, Russ, an falsche Freunde und auf die schiefe Bahn gerät, bleibt Doug zunächst teilnahmslos und das; obwohl er weiß, dass der Junge keine andere Bezugsperson außer ihm hat. Als Doug einige Zeit später aus purer Verzweiflung eine Affäre mit der verheirateten Nachbarin anfängt, beschließt Dougs resolute und einfühlsame Zwillingsschwester Claire, dass es nun genug sei, zieht kurzerhand bei ihm ein und liest ihm liebevoll aber direkt die Leviten. Außerdem versucht sie, eine neue Frau für ihren Bruder zu finden. Wird ihr die Umsetzung dieses Plans gelingen?

Obwohl „mein perfektes Leben“ von Jonathan Tropper meiner Meinung nach, kein Meilenstein im großen Bereich der Belletristik geworden ist; der fliegende Wechsel zwischen den Zeitformen, denen sich der Autor bedient, für mich als Leser etwas gewöhnungsbedürftig waren und auch manche Textpassagen etwas vulgär anmuteten, hat es der Autor jedoch trotzdem geschafft, mich mit dieser bittersüßen, oftmals rabenschwarzen Tragikromanze, jenseits der Kitschgrenze, zu fesseln, denn die Geschichte über Doug und seine chaotisch, liebeswerte Familie ist mit viel Herz geschrieben. Viele Gedankengänge der Protagonisten, allen voran Dougs, rührten mich zu Tränen; um mich gleich darauf wieder zum Lachen zu bringen, wenn Dougs zynischer Humor für kurze Momente die Oberhand gewann. Die Alltagssituationen eines Witwers, die der Autor seinen Protagonisten Doug durchleben und durchleiden lässt, sind sehr realistisch beschrieben und regen zum Nachdenken an. Selten habe ich bisher ein Buch über Trauer und Trauerbewältigung lesen können, dass so gekonnt tiefgründig geschrieben ist und trotzdem nie zu schwermütig wirkt. Diese gekonnte Leichtigkeit, mit der dieser Roman trotz des schweren Themas aufwartet, hat mich in ihren Bann gezogen und mich sehr berührt.

Kurz gefasst: Ein unterhaltsamer Roman!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Sehr gute historische Unterhaltungslektüre, die mit fundiert recherchiertem Hintergrundwissen überzeugt. Ein echter Pageturner!

Die Stunde der Seherin
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Nach einem Schiffbruch wird die jüngste Schwester Edgar Aethlings, Christina von einem jungen Mönch aufgefunden. Nial bringt sie zu den Überlebenden und erhält zum Dank für seine Hilfe ein Schmuckstück. ...

Nach einem Schiffbruch wird die jüngste Schwester Edgar Aethlings, Christina von einem jungen Mönch aufgefunden. Nial bringt sie zu den Überlebenden und erhält zum Dank für seine Hilfe ein Schmuckstück. Doch obwohl er gelobt hat, in Zukunft allen Verlockungen eines Weibes zu wiedersagen, fühlt er von Beginn an instinktiv, dass Christina und ihn etwas Besonderes verbindet.
Er kann sie auch später nicht vergessen…

Unterdessen werden Christina, ihre Geschwister Margaret und Edgar, ihre Mutter und das übrige Gefolge zum Hofe König Malcolms geleitet. Der König ist ein rauer Geselle und auch bereits älter an Jahren, doch als er Margaret das erste Mal erblickt, ist er wie verzaubert und buhlt wie ein verliebter Jüngling, dennoch zielstrebig in seinem Anliegen, um die Gunst der schönen Frau. Doch Margaret hatte eigentlich vorgehabt, ihr Leben Gott zu widmen.

Edgar dagegen, der insgeheim hofft, dass er mit Unterstützung von einflussreichen und starken Verbündeten in Zukunft doch noch englischer König werden wird, würde dagegen eine Allianz zwischen dem schottischen König und seiner Schwester begrüßen. Als Malcolm ihn schließlich um die Hand seiner Schwester bittet, willigt Edgar freudig ein und setzt sich damit über Margarets Wunsch einfach hinweg. Obwohl Margaret erzürnt ist über das treulose Verhalten ihres Bruders, gibt sie schließlich doch nach, denn Malcolm zeigt ihr auch eine ganz andere Seite von sich, die sie schätzen lernt.

Christina dagegen fühlt sich zunehmend unwohler am Königshof- sie wird gleich von zwei gefährlichen Männern umworben, die sie jedoch beide verabscheut. Einer der beiden entpuppt sich als besonders skrupellos und tötet ihre Amme und einzige Vertraute durch einen Gifttrunk. Nun ist sie allein auf sich gestellt, denn seit Margaret eingewilligt hat den schottischen König zu heiraten, haben sich die beiden Schwestern ein wenig entfremdet.

In der Hochzeitsnacht von Margaret und Malcolm führt seine Hochzeitsgabe jedoch zu Tränen und einem Fluch, der die junge Braut befällt. Christina, die seit ihrer Kindheit die Gabe des Heilens besitzt, ahnt, dass nur sie den Fluch brechen kann und macht sich mit dem von Malcolm geschenkten Stundenbuch, das von bösen Mächten besessen ist, auf zur Abtei von Jarrow. Eine Reise voller Gefahren und Ungewissheit erwartet sie- immer im Bewusstsein, dass ihre Schwester durch die Hand des schottischen Königs sterben wird, wenn ihre Mission scheitert. Wie gut, dass sie wenigstens auf die Hilfe von Nial zählen kann…

Dagmar Trodlers aktueller historischer Roman spielt zwar erneut im Mittelalter, in der Regierungszeit Wilhelm des Eroberers, doch diesmal führt sie ihre Leser an den schottischen Königshof. Die darin agierenden Akteure sind zum Teil historische Persönlichkeiten, die wirklich gelebt haben, wie etwa der schottische König Malcolm, Christina und Margaret und Edwar Aethling. In einem Nachwort der Autorin erfährt man auch noch wissenswerte allgemeine Informationen über die damalige Zeit bzw. Margarets und Malcolms Liebesheirat, die wohl damals einige Zeitgenossen überrascht haben wird.

Die Sitten bei Hofe in dieser Zeitepoche waren rau und das wird auch immer wieder deutlich, wenn Margaret und Christina von Männern zu „Spielbällen der Macht“ degradiert werden.
Während Margaret eher ein stilles, zurückhaltendes Wesen besitzt und den Schleier nehmen möchte, ist Christina das komplette Gegenteil. Obwohl sie sich bewusst ist, wie wenig Macht sie besitzt, um sich gegen den König und ihren Bruder zur Wehr zu setzen, bietet sie ihnen und anderen wichtigen Mannen mutig die Stirn.

Ein wenig derb für eine Edelfrau fand ich manche Bemerkungen, die sie im Eifer des Gefechts machte, doch ansonsten ist Christina eine interessante, facettenreiche Romanfigur mit Ecken und Kanten. Es bereitete mir viel Lesespaß ihre langsame Wandlung und Reifung miterleben zu dürfen, die plausibel beschrieben wurde.

Die ersten 50-60 Seiten ließen sich für mich ein wenig schleppend an und der raue, zotige Umgangston den die schottischen Burgbewohner miteinander austauschten war nicht so ganz mein Fall doch dann , als sich Christina immer mehr zur Hauptfigur herauskristallisierte und man auch mehr über ihre besondere Gabe erfuhr, konnte ich mich dem Zauber den der Roman versprüht, nicht mehr länger entziehen. Der bildhafte Schreibstil und die vielen spannenden Abenteuer die Christina bestehen muss, um ihre Schwester retten zu können und die tiefe Liebe, die sie ihr gegenüber empfindet, sind wunderbar beschrieben.

Zwar entwickelt sich zwischen Christina und Nial eine kleine Liebesgeschichte, doch diese kommt völlig ohne Kitschfaktor aus und ist eigentlich fast Nebensache, da es in dem Roman in erster Linie um Christinas Einstellungen zum Leben und ihre innere Reife geht.

Der leicht paranormale Einschlag traf genau meinen Lesenerv und sorgte für weitere spannende Momente und auch für eine schlaflose Nacht, denn ich konnte den Roman nicht eher zur Seite legen, bis ich ihn beendet hatte, da ich zu neugierig war, wie Christina sich am Ende entscheiden würde.

Kurz gefasst: Sehr gute historische Unterhaltungslektüre, die mit fundiert recherchiertem Hintergrundwissen überzeugt. Ein echter Pageturner!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein anschaulicher und interessanter historischer Roman in dessen Fokus die Seidenweberei und eine starke junge Frau stehen.

Das Kastanienhaus
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Gegenwart:

Die achtzigjährige Lily lässt nach dem Tod ihres Mannes noch mal ihr Leben Revue passieren. Als Lily zusammen mit ihrer Enkelin Kleidung für den Wohltätigkeitsbasar in ihren Schränken heraussucht, ...

Gegenwart:

Die achtzigjährige Lily lässt nach dem Tod ihres Mannes noch mal ihr Leben Revue passieren. Als Lily zusammen mit ihrer Enkelin Kleidung für den Wohltätigkeitsbasar in ihren Schränken heraussucht, finden beide einen verschlossenen Koffer. Lily ist wie paralysiert, weiß sie doch noch genau was sich darin befindet. Doch die Erinnerungen, die sie mit den Gegenständen die sich in dem Koffer befinden, verbindet, sind äußerst schmerzhaft….

1938 England:

Lillys Vater betreibt eine lukrative Seidenweberei und als ihr älterer Bruder John von einem Schulkollegen zu einem Ball eingeladen wird, bittet John Lily, ihn zu begleiten. Doch dafür muss ein Ballkleid her- wie gut, dass Lily noch einen passenden Ballen Stoff in der Weberei findet, den sie und ihre Mutter zu einem prächtigen Kleid verarbeiten.
Ausgerechnet dieses Ballkleid ist es, dass sie mit einem Mann zusammenführt, der ahnt, dass schon bald der Krieg ausbrechen wird und genau weiß, dass dann qualitativ hochwertiger Seidenstoff für die Produktion von Fallschirmen benötigt wird.
Er schlägt Lilys Vater schließlich eine Zusammenarbeit vor, von der beide Seiten profitieren werden. Aber der Krieg fordert auch sehr viele Opfer von Lily. Er lässt sie zwar die Bekanntschaft mit Stephan machen, der zusammen mit anderen jüdischen Kindern aus Deutschland nach England gebracht wurde und beide verlieben sich dazu, doch treibt der Krieg Stephan schließlich auch wieder aus ihren Armen. Er wird nach Australien deportiert, während Lily, nachdem ihr Bruder in den Krieg ziehen muss und ihr Vater bei einem Bombenanschlag ums Leben kommt, gezwungen ist, die Seidenweberei selbst weiterzuführen. Mit Hilfe der zupackenden Gwen geht sie diese schwierige Aufgabe an und ahnt nicht, dass ihr die schlimmsten Bewährungsproben und ihr größter Kummer noch bevorstehen…

„Das Kastanienhaus“ von Liz Trenow fiel mir auf der Suche nach einem Unterhaltungsroman im Stile einer Kate Morton oder Katherine Webb ins Auge, da die Heldin dieses Romans ebenfalls ein dunkles Geheimnis mit sich herumträgt, das es für den Leser zu ergründen gilt. Trotz der Tatsache, dass mir dieser Roman ebenfalls gut gefallen hat, sollte man dennoch erwähnen, dass der Erzählstil von Liz Trenow als etwas gemäßigter und nüchterner zu bezeichnen ist und auch Lilys Geheimnis zwar tragisch, aber dennoch eigentlich früh erahnbar ist.

Die Geschichte der jungen noch ungestümen Lily, die im Laufe der Zeit an ihrer Aufgabe wächst und eigentlich eher aus Zufall beginnt, in der Seidenweberei ihres Vaters zu arbeiten und in der Verarbeitung der Seide schließlich ihre Leidenschaft und Stärke entdeckt, wird nachvollziehbar und interessant geschildert. Die Autorin streut zudem auch viele Informationen bezüglich der Verarbeitungsweise und der Gewinnung von Seide zu ihrem Roman hinzu, so dass die Seidenweberei hier mehr als nur schmückendes Beiwerk ist.
Lilys Schicksalsschläge machen den Leser betroffen, dennoch blieb sie mir leider etwas fremd, manche ihrer Verhaltensweisen konnte ich nicht nachvollziehen.
Neben der Liebesgeschichte zwischen Stefan und Lily, die sehr süß beschrieben wurde, fand ich die Schilderungen der Kriegszeiten sehr realistisch wirkend dargeboten.
Lediglich Lilys etwas unterkühlter Charakter hat mich von einer noch höheren Bewertung abgehalten.

Kurz gefasst: Ein anschaulicher und interessanter historischer Roman in dessen Fokus die Seidenweberei und eine starke junge Frau stehen.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Romantischer Chic-lit mit viel Herz & Humor. Der zweite Teil der "Wild-Reihe" überzeugt wieder auf ganzer Linie!

Hauptsache Hochzeit
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Nachdem Jessica im ersten Teil der "Wild Reihe" "Ein zauberhafter Liebesschwindel" nach einem recht turbulenten Abenteuer und einigen Umwegen doch den Mann fürs Leben in Max gefunden hat, knüpft "Hauptsache ...

Nachdem Jessica im ersten Teil der "Wild Reihe" "Ein zauberhafter Liebesschwindel" nach einem recht turbulenten Abenteuer und einigen Umwegen doch den Mann fürs Leben in Max gefunden hat, knüpft "Hauptsache Hochzeit" fast direkt an den Geschehnissen des ersten Teils an und wir begegnen Jessica und Max erneut- allerdings stecken beide mittlerweile schwer in den Vorbereitungen zu ihrer Hochzeit. Der Himmel hängt für Jessica, nun, nachdem sie in Max ihren Seelenverwandten gefunden hat, voller Geigen.

Doch dann wird ihre häusliche Idylle jäh gestört, als sie feststellt, dass Max ihr etwas verheimlicht. Alle Indizien deuten sogar darauf hin dass Max eine Geliebte hat. Erschüttert trifft sich Jessica mit ihren Freunden am Abend, trinkt mehr, als sie verträgt und plaudert einem alten Arbeitskollegen gegenüber, der mittlerweile für eine andere Firma arbeitet, etwas aus, über das sie lieber den Mantel des Schweigens gedeckt hätte.

Diese Partynacht führt zu ernsthaften Konsequenzen, die nicht nur ihre Beziehung sondern auch ihre berufliche Zukunft gefährden. Wie soll sich Jessica verhalten? Soll sie Max einfach aufgeben, oder ihn um ein klärendes Gespräch bitten?

Gemma Townleys neuster literarischer Streich ist meiner Meinung nach sogar noch eine Spur besser geraten, als der Vorgängerband.
Während in anderen "Chic-lit- Romanen" oftmals nur oberflächliche Dinge wie Shopping, Karriere und Mode vorrangige Rollen spielen, ist es hier völlig anders.

Townleys Romanfiguren wirken real, sympathisch durch ihre Ecken und Kanten. Und dass sie sich auch ihre Schwächen eingestehen, macht sie sehr liebenswert für den Leser.
Jessica, die weibliche Heldin, ist eine Durchschnittsfrau mit einem großen Herzen, die sehr verliebt in Max ist, aber, wie alle Verliebte, neigt auch sie zu Eifersucht und Fehlern, was sie allerdings nur noch menschlicher macht.
Max dagegen ist der Traum aller Frauen und vielleicht sogar schon eine Spur zu gut um wahr zu sein.
Dennoch ist es süß und romantisch, die gemeinsamen Dialoge des Liebespaars zu lesen und ihren weiteren Werdegang verfolgen zu können.

Manche Autoren haben eine Gabe. Es gelingt ihnen die Gefühlswelt ihrer Protagonisten so facettenreich und tiefgründig darzustellen, dass man als Leser mitfühlen kann- kurz sie schreiben ihre Romane mit viel Herzblut!
Genau das ist auch bei den Romanen von Gemma Townley der Fall- trotz des leichten, beschwingten Schreibstils berühren mich ihre Bücher. Auch der typisch britische Humor kommt nicht zu kurz, wobei dieser zweite Teil der "Wild Reihe" der Heldin Jessica noch einiges mehr abverlangt, sprich, in dem sie gleich mit mehreren Problemen konfrontiert wird, deren Lösung mich manchmal sogar zu Tränen rührte.

Kurz gefasst: Romantischer Chic-lit mit viel Herz & Humor. Der zweite Teil der "Wild-Reihe" überzeugt wieder auf ganzer Linie!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Solider Historical, leider nicht mehr...

Novizin der Liebe
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Als jüngere Tochter eines Thane wird Cecily von ihrem Vater im Alter von zwölf Jahren in ein nahegelegenes Kloster gesteckt, da es unmöglich scheint, eine weitere großzügige Mitgift für Cecily aufzutreiben, ...

Als jüngere Tochter eines Thane wird Cecily von ihrem Vater im Alter von zwölf Jahren in ein nahegelegenes Kloster gesteckt, da es unmöglich scheint, eine weitere großzügige Mitgift für Cecily aufzutreiben, sobald ihre ein Jahr ältere Schwester Emma verheiratet wurde. Cecily selbst hat sich, nun bereits sechzehn, mit ihrem Schicksal abgefunden und bereitet sich im Kloster darauf vor, ihr Gelübde abzulegen.

Doch da bekommt sie überraschend Besuch von einer aufgelösten Emma, die ihr mitteilt, dass Vater und Bruder in einer Schlacht zwischen Sachsen und Normannen gefallen sind und auch ihre Mutter bei der Geburt eines weiteren Sohnes, Philip, verstorben ist.

Der neue König hat befohlen, dass Emma einen seiner normannischen Gefolgsmänner ehelichen soll, doch die junge Frau weigert sich- zu groß ist ihr Hass auf die Eroberer ihres Landes. So stoßen Cecilys inständige Bitten, sie möge dennoch bleiben, da ansonsten Bruder, Land, Besitz und Bewohner ungeschützt wären auf taube Ohren. Als Emma das Kloster verlässt, reift in Cecily ein Plan heran. Sie will an Emmas Statt den Normannen heiraten und sich um ihren neugeborenen Bruder kümmern.

Als Sir Adam Wymark das Kloster aufsucht, weil er auf der Suche nach Emma ist, erlebt er eine große Überraschung, als deren jüngere, attraktive Schwester ihm kühn einen Heiratsantrag unterbreitet. Er bewundert ihren Mut und ihre Loyalität ihren Landsleuten gegenüber, doch wird sie auch ihm Loyalität, Treue und vielleicht später sogar Liebe entgegenbringen? Schließlich starben Vater und Bruder Cecilys durch die Hand normannischer Ritter!

"Novizin der Liebe", ist ein unterhaltsamer historischer Liebesroman aus der Ritterzeit, der mit einem sympathischen Liebesromanpärchen aufwartet. Obwohl es in der damaligen Zeit üblich war, jung zu heiraten waren Held und Heldin für meinen persönlichen Lesegeschmack hier ein wenig zu jung. Dieser Roman dürfte eher etwas für eine jüngere Zielgruppe sein, wird aber darunter bestimmt zahlreiche Leser bezaubern.

Zu den Stärken in diesem Roman gehört auf jeden Fall, die akribische Hintergrundrecherche, die die Autorin im Vorfeld betrieben haben muss, denn Beschreibungen von historischen Orten wie Winchester, oder Kleidungsstücken, Unterhaltungen etc. sind sehr zeitgemäß und werden interessant vermittelt.
Auch die Übersetzung des Romans würde ich als sehr gelungen bezeichnen.

Sowohl Cecily als auch Adam sind zwei warmherzige, freundliche und mitfühlende Charaktere, doch während Adam eigentlich recht früh auftaut und Cecily immer wieder mit Rat und Tat zur Seite steht und ihr vermittelt, dass er keineswegs vorhat ihren Landsleuten oder ihrer Familie zu schaden, hintergeht sie ihn lange Zeit; für meinen Geschmack vertraut sie sich ihm einfach zu spät an.

Die Geschichte selbst ist keineswegs zäh oder langweilig, für eine Bestbewertung fehlte mir jedoch einfach ein wenig mehr Originalität. Der Plot ist einfach schon zu oft von anderen Autoren verwendet worden und bietet nichts Innovatives.
Trotz meiner kleinen Kritikpunkte, versteht es die Autorin jedoch gekonnt, ihre Leser zu unterhalten und für ein bis zwei Stunden in die Zeit und das Leben des Mittelalters zu entführen.