Profilbild von HappyEndBuecherdeNicole

HappyEndBuecherdeNicole

Lesejury Star
offline

HappyEndBuecherdeNicole ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit HappyEndBuecherdeNicole über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2018

Wunderschöner Roman für alle Romance und Tierfans

Dann muss es Liebe sein
0

In Sachen Liebe ging es Maz, Tierärztin aus Leidenschaft noch nie besser. Ihre Beziehung zum Tierarzt Alex vertieft sich immer mehr, auch wenn seine Eltern immer noch kein Hehl an ihrer Abneigung Maz gegenüber ...

In Sachen Liebe ging es Maz, Tierärztin aus Leidenschaft noch nie besser. Ihre Beziehung zum Tierarzt Alex vertieft sich immer mehr, auch wenn seine Eltern immer noch kein Hehl an ihrer Abneigung Maz gegenüber machen und auch die Tierarztpraxis, die sie mit ihrer Freundin Emma betreibt hat regen Zulauf. Doch da Emma schwanger ist und eine weitere Kollegin bald heiraten und in Urlaub gehen möchte, suchen sie händeringend nach einem Vertretungsarzt und einer Auszubildenden. Beides wird schnell gefunden. Während Shannon ein junges Mädchen aus dem Dorf ist, dass gerne in ihrer Freizeit mit ihren Gruftifreunden abhängt und große Zweifel daran hat, ob sie den Job als Azubi in der Tierarztpraxis überhaupt packen wird, hat Drew der neue Tierarzt aus Australien, dessen größte Leidenschaften das Surfen und die Frauen sind, ein größeres Selbstvertrauen. Doch Maz befürchtet von Anfang an, dass Emmas Wahl, die auf Drew fiel, ihnen eines Tages noch teuer zu stehen kommen wird.

Maz schuftet Tag und Nacht in der Praxis – als dann auch noch Emma eine Fehlgeburt erleidet und ausfällt, versucht Maz diesen vorläufigen Verlust zu kompensieren, doch dann stellt sie fest, dass eine heiße Liebesnacht zwischen ihr und ihrem Freund Alex auch nicht ohne Folgen geblieben ist. Eigentlich war in ihrem Leben kein Baby vorgesehen- was soll sie jetzt nur machen? Kind oder Karriere, oder beides miteinander vereinbaren? Und ganz nebenbei soll sie sich mit Alex Kindern aus erster Ehe und den lieben Schwiegereltern anfreunden…

„Stadt, Land, Kuss“ der Vorgängerband, in dem Cathy Woodman die Geschichte, wie Maz von der Stadt aufs Land zieht um ihre Freundin Emma in deren Tierarztpraxis zu unterstützen erzählt, fand ich damals sehr nett, wenn ich auch ein wenig mehr Tiefe darin vermisst habe. „Dann muss es Liebe sein“ knüpft praktisch nahtlos an die Geschehnisse des ersten Teils an. Mittlerweile sind Emma und Maz Partner, doch nachdem Emma eine Fehlgeburt erleidet und Maz plötzlich ungewollt schwanger wird, hängt schnell wieder der Haussegen zwischen den Freundinnen schief. Man leidet als Leser still mit, wenn Maz sich alleine für die Praxis abrackert und alles Negative von Emma fernhalten möchte um dann von Emma trotzdem runtergeputzt zu werden. Bei allem Verständnis für Emmas traurige Situation drängte sich mir erneut der Gedanke beim Lesen auf, wie unsympathisch und egoistisch Maz Freundin eigentlich ist. Maz Passivität über einen langen Zeitraum hinweg konnte ich dennoch sehr gut nachvollziehen, weil sie einfach Angst um ihre Freundschaft zu Emma hatte und da die Autorin diesmal ihre Heldin und deren Gefühlswelt mehr in der Fokus stellt, als es in „Stadt, Land, Kuss“ der Fall war, wächst einem Maz trotz ihrer kleinen Macken sehr schnell ans (Leser)Herz, vor allem weil sie sich innerhalb des Buches weiterentwickelt. Ihre Ängste und Sorgen als sie erfährt dass sie schwanger ist, sind ebenfalls sehr realistisch von der Autorin inszeniert worden und mir ging es zumindest so, dass ich den Roman nicht mehr aus der Hand legen konnte, bis ich erfuhr, wie die Geschichte schließlich ausgeht.

Oft sind zweite Teile einer Serie schlechter als ihre Vorgängerbände doch in diesem Fall ist es meiner Meinung genau andersherum. Ich bin völlig begeistert von diesem Roman gewesen und kann, auch wenn der Tierarztalltag erneut einen großen Stellenwert in der Geschichte einnimmt, diese Fortsetzung nur allen tierlieben Freunden von Frauenromanen empfehlen. „Dann muss es Liebe sein“ ist warmherzig, hat seine witzigen sowie traurigen Momente und ist ein Contemporary mit Sogwirkung. Übrigens, wer hinter diesem Roman einen fluffig leichten chic-lit vermutet, sollte vorgewarnt sein. Obwohl das peppig bunte Cover und die Aussage „Raus aus den High Heels, rein in die Gummistiefel“ (Zitat blanvalet) auf dem Backcover diese Vermutung suggerieren, es ist definitiv kein Roman der diesem Untergenre zugeordnet werden könnte! Wer jedoch ein Faible für englischen Humor und „Der Doktor und das liebe Vieh“ besitzen sollte, kann hier beruhigt zugreifen!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Wunderbar kurzweiliger, ans Herz gehender 4. Teil der Talyton St.George Reihe, bei dem Trauer und Glück manchmal nah beieinander liegen. Taschentücher bereit- halten und nicht verpassen!

Vier Pfoten für die Liebe
0

Das Tierarztpaar Maz und Alex ist eigentlich rundum glücklich mit ihrem Nachwuchs, Baby George; zu ihrem Glück fehlt lediglich noch der Trauschein. So schlägt Alex Maz vor, in der Weihnachzeit zu heiraten. ...

Das Tierarztpaar Maz und Alex ist eigentlich rundum glücklich mit ihrem Nachwuchs, Baby George; zu ihrem Glück fehlt lediglich noch der Trauschein. So schlägt Alex Maz vor, in der Weihnachzeit zu heiraten. Gerade mal ein halbes Jahr bleibt Maz nun, die Hochzeitsvorbereitungen zu organisieren und das wird ein hartes Stück Arbeit, da Alex plötzlich, mehr als zuvor, beruflich eingespannt wird und seinen Anteil an der Hochzeitsplanung nicht übernehmen kann. Auch die Hochzeitsreise steht nun in den Sternen, da Alex scheinbar Probleme damit hat, eine Vertretung für die Gemeinschaftspraxis, die er zusammen mit seinem Vater betreibt, zu organisieren.

Ein Grund für seine Hinausschiebetaktik ist schnell gefunden. Alex Vater, der knorrige, störrische Fox- Gifford senior, beginnt damit Fehler im Job zu machen. Er sieht diese aber keineswegs ein und weigert sich vehement, beruflich das Zepter aus der Hand zu geben oder einem weiteren Tierarzt neben ihm und seinem Sohn eine Chance zu geben. So ist Alex gezwungen, heimlich Mehrarbeit zu leisten, die ihn, an den Rand der Überarbeitung bringt.
Währenddessen hat auch Maz nicht nur mit den Hochzeitsvorbereitungen und Klein George alle Hände voll zu tun. In der Kleintierpraxis, die sie mit Freundin Emma betreibt, hat ein neuer Kollege Einzug gehalten, doch der muss sich zunächst bewähren und treibt seine Kollegen hier und da schon leicht in den Wahnsinn.
Kein Wunder, dass Maz und Alex sich kaum noch sehen und sich die Lage immer mehr zuspitzt…

Im vierten Teil der Talyton St.George Reihe von Cathy Woodman, stehen nun wieder Maz und Alex im Fokus des Geschehens, und diesmal soll geheiratet werden. Aber wie gewohnt, kommen natürlich auch die zu behandelnden Tiere nicht zu kurz. Erneut müssen Maz, Emma, Alex & Konsorten wieder einiges an tierärztlichem Geschick aufbringen, damit es allen im Ort gut geht. Kleine und große Sorgen, die die Tierbesitzer, die ihre Lieblinge den Ärzten anvertrauen, umtreiben, müssen nebenbei ebenfalls geklärt und so mancher Streit geschlichtet werden.

Ich mag die Talyton St.George Reihe der Autorin so gerne, weil sie genau die richtige Dosis an ländlicher Wohlfühlatmosphäre gepaart mit „Der Doktor und das liebe Vieh- Flair“ versprüht. Dazu entwickeln sich die Haupt und Nebenfiguren in ihrer Serie stetig weiter, so dass man als Leser gespannt darauf ist, zu erfahren, wie es mit ihnen wohl weitergehen mag. Das gilt aber nicht nur für die Zweibeiner sondern auch für die vierbeinigen Akteure, die mir genauso sehr ans Herz gewachsen sind. Natürlich heißt es auch in diesem Teil von dem ein, oder anderen Abschied zu nehmen, so sollte man zumindest eine Packung Taschentücher beim Lesen stets bereithalten.
Ausgerechnet Alex hat es mir in diesem Teil der Reihe etwas schwerer gemacht, mich in ihn hineindenken zu können, obwohl man ja bereits erahnen konnte, dass er im Zweifelsfall genauso dickköpfig wie sein Vater reagieren würde, aber seine Sturheit hält für meinen Geschmack diesmal ein wenig zu lange an und er macht es Maz alles andere als einfach. Der tierärztliche Neuzugang in Maz und Emmas Kleintierpraxis sorgt für jede Menge Verwirrungen und auch amüsantere Momente. Gewürzt wird dieser vierte Teil mit Maz trockenem, köstlichen Humor (auch dieser Teil wird in Ich-Form aus Maz Sicht geschildert) und so hat es mir auch diesmal wieder sehr viel Lesespaß bereitet Neues aus Talyton St.George zu erfahren.

Kurz gefasst: Wunderbar kurzweiliger, ans Herz gehender 4. Teil der Talyton St.George Reihe, bei dem Trauer und Glück manchmal nah beieinander liegen. Taschentücher bereit- halten und nicht verpassen!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Eine neue Geschichte aus Talyton St. George- wie immer lesenswert und ans Herz gehend. Nicht nur für Tierfans empfehlenswert!

Auf leisen Tatzen ins Glück
0

Eigentlich soll es der glücklichste Tag in ihrem Leben werden, doch als Tessa auf dem Weg zu ihrer Hochzeit ist, läuft ihnen ein Hund vor den Wagen und wird so schwer verletzt, dass sie ihn vorab zum Tierarzt ...

Eigentlich soll es der glücklichste Tag in ihrem Leben werden, doch als Tessa auf dem Weg zu ihrer Hochzeit ist, läuft ihnen ein Hund vor den Wagen und wird so schwer verletzt, dass sie ihn vorab zum Tierarzt bringen müssen. Danach dürfte der Trauung eigentlich nichts mehr im Wege stehen, doch ausgerechnet Tessas schüchterner Ex-Freund Jack Miller entscheidet sich dazu, ihre Hochzeit zu crashen indem er sie kurz vor dem Ja-Wort um ein dringendes Gespräch bittet. Obwohl Tessa kaum glauben kann, dass Jack ihren baldigen Ehemann der Untreue bezichtigt, überwiegt schließlich das ungute Gefühl in ihr und sie bläst die Hochzeit kurz entschlossen ab. Was darauf folgt, hätte sie sich jedoch nicht in ihren kühnsten Albträumen vorstellen können. Tatsächlich war ihr Gatte in spe nicht nur untreu, sondern hat sie finanziell ausgenommen wie eine Weihnachtsgans und so bleibt Tessa nun auf einem Berg Schulden sitzen.

Ihre patente Tante Fifi, hat jedoch eine gute Idee. Tessa, eine ausgebildete Tierarzthelferin, die dringend einen Job sucht, soll die örtliche Tierschutzorganisation, dessen Vorsitzende Fifi ist, unterstützen. Für ihre Arbeitskraft winkt neben dem bescheidenen Gehalt, eine kostenlose Wohnung nebst Firmenwagen. Tessa sagt in Ermangelung anderer Möglichkeiten zu und schlittert ungewollt in eine Welt voller Intrigen, denn die weiblichen Mitglieder der Tierschutzorganisation sind sich momentan spinnefeind. Tessa muss sich nicht nur mit ihnen herumschlagen, sie muss auch viele Kompromisse eingehen, denn das Geld ist knapp und es treffen immer mehr Tiere ein, die versorgt werden wollen. Darunter auch einige Sorgenkinder, die dank der Hilfe von Jack, der ebenfalls für die Organisation arbeitet, gehegt und gepflegt werden. Doch auch wenn Tessa Jacks berufliche Fähigkeiten bewundert, kann sie es noch nicht vergessen, dass er es war, der ihre Hochzeit gecrasht hat.
Und dennoch… Jacks Nähe macht sie immer noch nervös…

Der bereits 5. Teil der Talyton St. George Reihe von Cathy Woodman, spielt zwar ebenfalls in dem gleichen Örtchen, in dem auch Maz und Alex (die Protagonisten der Vorgängerbände) ihre Tierarztpraxis haben, doch diesmal haben sie nur sehr wenige Auftritte innerhalb dieser Geschichte, da die Heldin dieses Romans nun Tessa, die Nichte von Fifi ist. Tessa ist sympathisch, tierlieb und sehr warmherzig, nur mit Männern hat sie bislang noch nicht viel Glück gehabt. Und auch Nathan, ihr eigentlicher Bräutigam entpuppt sich als absoluter Fehlgriff, was sie innerlich verzweifeln lässt. Doch sie bläst nun keinesfalls lange Trübsal, sondern versucht dennoch ihren Weg zu gehen. Unterstützung bekommt sie dabei von ihrer chaotischen aber ebenfalls sehr liebevollen Familie, allen voran Tante Fifi, die zwar manches Mal wie ein kleiner „Feldwebel“ agiert und ihre Nichte mit List und Tücke in die richtige Richtung steuert, die aber zu keinem Zeitpunkt nervig oder herrisch wirkt. Witzig fand ich zudem auch die Damenriege des Vorstands der Tierschutzorganisation. Allerdings trifft dabei das Wörtchen „herrisch“ durchaus auf eine der Damen zu.
Und dann gibt es ja noch den sprichwörtlichen Ritter in schimmernder Rüstung.

Wie man es bereits von der Autorin gewohnt ist, erzählt sie nicht nur eine süße Liebesgeschichte, sondern lässt auch die Tierwelt in ihrem Roman nicht zu kurz kommen. Helden in diesem Roman sind zum Beispiel der stets ausbüxende Hund Buster und die alte, betagte Hundedame Tia, die die Handlung perfekt abrunden.

Cathy Woodmans Schreibstil ist eingängig, sie versteht es ihren Figuren Charakter und Leben einzuhauchen, so dass man sich gut in ihre Akteure hineinversetzen kann und sie entwickeln sich auch im Laufe der Story weiter. Wer bislang noch nichts von der Autorin gelesen haben sollte, dem kann ich allerdings nur empfehlen, die Serie in der richtigen Reihenfolge zu lesen, denn manche der Nebenfiguren in diesem Band haben bereits Auftritte in den Vorgängerromanen der Reihe. Ein wenig erinnert mich Cathy Woodmans Art zu schreiben, an die von Autorin Kristan Higgins. Zwar darf man hier keine explizit verfassten Liebesszenen erwarten, doch zumindest der humorvolle, warmherzige Unterton, der auch in Higgins Büchern vorherrscht, ist hier ebenfalls zu finden und natürlich auch eine kleine Liebesgeschichte. Mir gehen die Geschichten rund um das Dort Talyton St. George immer sehr unter die Haut beim Lesen, denn es geschieht darin nicht nur viel Humoriges; manchmal heißt es mit Tränen in den Augen auch Abschied nehmen- sei es von den Tieren, als auch von gewissen Menschen.

Kurz gefasst: Eine neue Geschichte aus Talyton St. George- wie immer lesenswert und ans Herz gehend. Nicht nur für Tierfans empfehlenswert!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Herrlich witziger und schwarzhumoriger, britischer Chic-Lit

Vergiss das mit dem Prinzen
0

Eigentlich ist es ein typischer englischer Chic-lit aus der Feder von Pippa Wright. Auch ist die Handlung alles andere als ausgefallen. Die Heldin soll, nachdem sie nach elf Jahren Beziehung von ihrem ...

Eigentlich ist es ein typischer englischer Chic-lit aus der Feder von Pippa Wright. Auch ist die Handlung alles andere als ausgefallen. Die Heldin soll, nachdem sie nach elf Jahren Beziehung von ihrem Freund für eine andere abserviert wurde, eine Kolumne für die Webseite ihrer Arbeitgeberin schreiben und dafür völlig unpassende Männer daten (was angeblich laut dem Rat einer Kollegin auch dem Seelenleben unserer Heldin gut tun wird).

Während Rory nun Greise, lüsterne Twens, Intellektuelle und einen verzweifelten Musiker datet, schreibt sie eifrig die gesammelten Erfahrungen in ihrer Kolumne nieder, die ein Erfolg wird. Ohne dass Rory es merkt, verändert sich aber auch irgendwann ihre Einstellung zum Leben und sie begreift, dass der angeblich richtige Mann fürs Leben auch mal der berühmte, sprichwörtliche Griff ins Klo bedeuten kann. Mit von der Partie sind nebenbei ihre exzentrische Tante und zwei schrullige Mitbewohner, die genau wie Rorys Tante ehemalige Schauspieler sind und nicht zu vergessen, ein frecher Installateur, mit dem sich Rory mehrfach heftige Wortgefechte liefert und der T-Shirts mit recht zweideutigen Botschaften trägt .

Was dieses Buch allerdings für mich so besonders gemacht hat, war der trockene, schwarze und typisch englische Humor der in vielen Romanpassagen zum Tragen kommt. Die Autorin muss eine sehr gute Beobachterin sein. Nur so ist es zu erklären, dass sie die Männer, die Rory trifft und die völlig verschieden sind, so echt wirken lassen kann und deren Schwächen dabei auf so witzige Art dem Leser offenbart, ohne dass es zu bösartig wird. Meine Higlights waren die Momente, während denen Rory ihre Männer datet und auch die herrlich witzigen Dialoge zwischen ihrer Tante und deren Mitbewohner, die sich wirklich nichts schenken. Einzig Rory, wirkte mir ein wenig zu passiv in manchen Momenten und steht wirklich eine lange Zeit auf der sprichwörtlichen Leitung. Aber diese kleine Schwäche macht der köstliche Humor dafür um Längen wieder wett.

Ich muss gestehen, dass mir mittlerweile Contemporaries und Chic-Lits aus britischer Autorenfeder um einiges besser gefallen, als genregleiche Lektüre von amerikanischen Autorinnen. Irgendwie liegt mir der britische Humor mehr. Wem es also ebenso geht, dem lege ich “Vergiss das mit dem Prinzen” wärmstens ans Leserherz. Es sei denn, Ihr fürchtet Lachfältchen.

Kurz gefasst: Herrlich witziger und schwarzhumoriger, britischer Chic-Lit

Veröffentlicht am 18.01.2018

Nett, aber leider nicht mehr...

Das Schwagermonster
0

Kate hatte einen Job um den sie viele beneideten und einen Ehemann, den sie über alles liebte. Doch nachdem sie gekündigt wurde, fiel sie in ein tiefes Loch. Ihre Umorientierung als putz und kochwütige ...

Kate hatte einen Job um den sie viele beneideten und einen Ehemann, den sie über alles liebte. Doch nachdem sie gekündigt wurde, fiel sie in ein tiefes Loch. Ihre Umorientierung als putz und kochwütige Hausfrau brachte auch nicht den großen Durchbruch und trieb ihren Ehemann schließlich aus dem Haus.
Nun ist Kate zurückgegangen aus dem fernen, schnelllebigen London ins beschauliche Lyme Regis. Dort scheint sich seit ihrem Fortgang vor vielen Jahren kaum etwas geändert zu haben. Noch immer bestimmt der Dorfklatsch einen Großteil des Lebens der Bewohner, nur dass nun Kate im Fokus ihres Klatsches steht.

Sie bezieht vorübergehend das Haus ihrer Großmutter, das sie zusammen mit ihrer Schwester geerbt hat und muss es sich schließlich gefallen lassen, dass ihr die jüngere Schwester deren zukünftigen Gatten aufs Auge drückt, der bis zur Hochzeit dort mit Kate in einer Art WG leben soll. Kate ist alles andere als begeistert, denn Ben entpuppt sich als typischer Vertreter seiner Zunft- sprich, er übersieht schmutziges Geschirr oder nötige Hausarbeiten einfach. Doch Kate wäre nicht Kate, wenn sie Ben nicht umerziehen könnte. Schon um ihrer Schwester einen großen Gefallen zu tun, denkt sie.
Eine nötige Hausrenovierung lenkt Kate von ihren täglichen Sorgen ab und auch ein früherer Kumpel, der nun geschieden ist und zwei Kinder hat, sorgt sich um die Ex-Londonerin. Aber dennoch kann Kate ihren Mann nicht vergessen…

Nachdem ich den Roman „Vergiss das mit dem Prinzen“ von Pippa Wright vor einiger Zeit las, den ich sehr witzig geschrieben fand, wollte ich dann auch unbedingt den aktuellen Roman der Autorin lesen. Um es vorweg zu nehmen. Leider kam er meiner Meinung nach nicht ganz an den Erstling heran, denn zum einen vermisste ich hier den typisch schwarzhumorigen, britischen Humor (der hier nur sehr selten durchblitzt) und zum anderen tut sich die Romanheldin diesmal unglaublich schwer damit, aus ihren Fehlern zu lernen bzw. sich ihrer Familie anzuvertrauen. Sicherlich, der ursprüngliche Grund für Kates Verschlossenheit sorgt, wenn man ihn als Leser dann erfährt, dafür, dass man das passive Verhalten der Protagonistin besser nachvollziehen kann, doch konnte ich ihr die große Liebe, die sie angeblich für ihren Mann empfindet, kaum abnehmen. Man erfährt zwar, denn die Autorin erzählt in Rückblenden, wie Kate und Matt sich damals kennen und lieben lernten, den bisherigen Werdegang, bis es zur Trennung kam, doch schlich sich bei mir beim Lesen das Gefühl ein, als würden beide eher lediglich auf sexueller Ebene miteinander harmonieren.

Was mir diesmal sehr sauer aufgestoßen ist, war der immense Alkoholkonsum der Haupt und Nebenfiguren. Es vergeht kein Kapitel, in denen die Akteure keinen Wein oder etwas Hochprozentigeres in sich hineinschütten. Im wahren Leben wären die Akteure wohl schon zu Alkoholikern mutiert. Aber es scheint so zu sein, dass Chick-Lit Romane mittlerweile kaum noch auskommen können ohne diese, wie ich finde, Unsitte, die Alkoholkonsum als völlig harmlos und cool verklärt.

In der zweiten Hälfte des Romans kommt es dann zu einigen rührenden Romanpassagen, die mir einige Tränchen entlockt und mich berührt haben. Das reichte aber für eine bessere Bewertung leider nicht aus, obwohl auch der Schreibstil der Autorin gewohnt gut und eingängig geraten ist.