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Veröffentlicht am 15.11.2017

Romantische, süße Love Story, mit einem gedanklich manchmal zu festgefahrenen Heldenpaar

Taste of Love - Zart verführt
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Die attraktive Liz leitet eine Chocolaterie. Um mehr Menschen in ihren Laden zu locken, nimmt sie einen Werbetermin in einer lokalen TV Frühstückssendung wahr, in der auch ein weiterer Gast anwesend ist. ...

Die attraktive Liz leitet eine Chocolaterie. Um mehr Menschen in ihren Laden zu locken, nimmt sie einen Werbetermin in einer lokalen TV Frühstückssendung wahr, in der auch ein weiterer Gast anwesend ist. Ausgerechnet Adam Stone, der einst ein gut verdienendes männliches Top Unterwäschemodel war und nun umgesattelt hat. Adam leitet ein Fitnessstudio, ist überzeugt von gesunder Ernährung und eine wahre Sportskanone.

Was Liz eigentlich gar nicht stören würde, wenn er nicht gewisse Bemerkungen in der Sendung fallen lassen würde, die Liz „in den falschen Hals“ bekommt. Nach einem Datingfiasko glaubt sie nämlich, dass jemand sie womöglich für zu rundlich halten könnte.

Zugegeben, sie hat ein paar Pfunde zugenommen, doch fühlt sie sich ganz wohl in ihrer Haut, selbst wenn ihr Po rundlicher sein mag, als der eines Size Zero Models und sie würde ihre Figur niemals so sehr in den Fokus stellen, wie sie es von Adam annimmt. Was sie nicht ahnt, ist, dass Adam keine extremen Hungerhaken mag, jedoch früher einmal ein Junge mit Gewichtsproblemen war, der einfach Angst davor hat, in alte Ernährungsverhaltensmuster zurückzufallen. Und so verkneift er sich seitdem entweder jegliche süßen Sünden, oder aber er versucht, zu sich genommene Kalorien, so schnell wie möglich wieder abzutrainieren. Aber auch so hat Adam an seelischen Altlasten zu knabbern, leidet immer noch darunter, ein Scheidungskind gewesen zu sein und will auf keinen Fall jemals heiraten. Als ihm Liz, wenige Tage später, ausgerechnet in seinem Fitnessstudio begegnet, glaubt er zunächst, dass sie wegen ihm dort ist. Tatsächlich verhält es sich aber so, dass Liz im Auftrage ihrer Schwester, die an einer Story schreibt und sich scheinbar den Fuß verletzt hat, einspringt und Vorortrecherche betreiben möchte. Zwischen den beiden entspinnt langsam eine gute Freundschaft, Adam hilft Liz bei ihrem Training, doch kann mehr aus ihnen beiden werden?

Nach den beiden ersten beiden Teilen der „Taste of Love“ Reihe, die mir richtig gut gefallen haben, fand ich, dass der dritte Teil „Zart verführt“, nun ein Hauch schwächer geraten ist. Sicher, ich mochte das Heldenpaar einerseits, konnte auch ihre Standpunkte gut nachvollziehen und fand ihre Wortgefechte sehr amüsant, doch leider wollte bei mir der Lesefunke diesmal nicht so richtig überspringen. Liz und Adam wirkten so manches Mal einfach zu festgefahren in ihrer Meinung, fand ich. Weder Adams übertriebener Fitnessgedanke wirkte sympathisch auf mich, noch Lizs mehrfache Versuche ihn immer wieder mit Süßem ködern zu wollen.

Natürlich hat die Autorin für Adams Verhalten plausible Gründe parat, dennoch konnte ich nicht mit Adam warm werden, so leid es mir auch tat. Und Lizs Figurprobleme; nun ja, wäre sie tatsächlich übergewichtig gewesen, hätte ich ihre Unsicherheit besser verstehen können. Immerhin machte Liz schneller eine innere Wandlung durch und begriff, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt, als es allen anderen stets recht machen zu wollen. Adams Verhalten kurz vor Ende der Story, als er Liz mit einem ziemlich indiskutablen Spruch abblitzen ließ, zeugte dagegen von Unreife und ließ ihn plötzlich nicht mehr seinem Alter entsprechend wirken, was ich sehr schade fand.

Denn abgesehen von den Dingen, die mir in „Zart verführt“, nicht so gut gefallen haben, ist auch der dritte Teil der Reihe, an sich wieder sehr gut und flüssig geschrieben. Nicht nur die Nebenfiguren sind sympathisch gestrickt, allen voran Liz intrigante Schwester, die es ja eigentlich nur gut meint, oder Adams Vater beispielsweise, sondern auch die Story fand ich interessant dargeboten. Übrigens wird die romantische Love Story von prickelnden Liebesszenen untermalt, so dass es auch diesbezüglich nichts zu meckern gibt.

Veröffentlicht am 06.11.2017

Becca, der Weihnachtsgrinch- Witzige, spritzige Fortsetzung zu „Frühstück mit Meerblick“, die in der zweiten Hälfte dann etwas ernstere Töne anschlägt.

Weihnachten mit dir
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Becca, die jüngere Schwester von Laura, ist ein Weihnachtsmuffel, nein eigentlich mehr als das, man könnte sie schon eher als Grinch bezeichnen. Aber auch in weihnachtsfreien Zeiten ist Becca alles andere ...

Becca, die jüngere Schwester von Laura, ist ein Weihnachtsmuffel, nein eigentlich mehr als das, man könnte sie schon eher als Grinch bezeichnen. Aber auch in weihnachtsfreien Zeiten ist Becca alles andere als eine einfache Person. Im Gegensatz zu Laura, die mütterliche Schwester und Mutter zweier Teenager, die von allen geliebt und geschätzt wird. Dabei hat auch Becca Gefühle und trägt ihr Herz am rechten Fleck. Doch sie kann mit der Gefühlsduselei in der Weihnachtszeit nicht viel anfangen und möchte am liebsten weglaufen, als sie Lauras Einladung erhält, über die Feiertage zu ihr ans Meer zu fahren. Denn sie weiß genau, was sie dort erwartet. Lauter fröhliche, sich liebende Menschen, die sich selbst genügen.

Und dazwischen Becca, die sich zwischen diesem Menschenschlag bereits von Kindheit an unwohl fühlte, wie ein Außenseiter eben. Dazu macht es ihr ein Schicksalsschlag vor vielen Jahren schwer, Vertrauen und Nähe zu ihren Mitmenschen aufzubauen. Sie glaubt, dass sie kein Glück auf Erden verdient. Als Becca den attraktiven Sam kennen lernt, knistert es gewaltig zwischen ihnen, doch sie hält ihn zunächst auf Abstand. Kann Sam Beccas Ängste zerstreuen?

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich unglaublich neugierig auf Beccas Story war, eben weil Becca bereits im Vorgängerband „Frühstück mit Meerblick“, als Oberzicke auftrat, allerdings mit einem schönen, trockenen Humor gesegnet. Und tatsächlich liest sich Beccas Story über weite Strecken des Romans unglaublich amüsant. „Weihnachten mit dir“, wird aus Beccas Perspektive erzählt, in „Ich-Form“. Und es beginnt bereits recht turbulent, als vergangene Weihnachtsfeste im Hause der Fletchers dargeboten werden, die zu Beginn an klarstellen, wie unterschiedlich die Schwestern geraten sind. Besonders die ersten Kapitel haben mir einige Lachtränen in die Augen getrieben beim Lesen. Aber auch im Verlauf des Romans musste ich viel schmunzeln, denn Beccas Welt; die Vergleiche die sie für sich zieht, wenn ihr diverse Personen begegnen, oder welche Gedankengänge sie hat, bei deren Handlungsweisen, fand ich megawitzig beschrieben.

Hat dieser Roman viel weihnachtliches Flair? Jein. Einerseits zieht Becca alles durch den Kakao, was mit Weihnachten zu tun hat, andererseits fand ich schon, dass ihre innere Wandlung zu einem Weihnachtsroman passt. Sam, der Held des Romans, hat leider nicht allzu viele Auftritte und wenn, sind sie nicht gerade sehr dialogreich zu nennen.

Überhaupt sucht man Dialoge streckenweise vergebens. Und damit kommen wir auch zu meinem kleinen Kritikpunkt. Ich fand einfach, dass die Autorin ihren Nebenfiguren leider nicht viel Raum geboten hat, in diesem Roman. Weil Becca über viele Seiten lang aus dem „Off“ erzählt. Einerseits schön, weil man mehr über ihr Innenleben erfährt, andererseits wurde dadurch viel Potential verschenkt. Ich hätte zu gerne mehr Dialoge zwischen Becca, Laura, deren quirligen, witzigen Kindern und ihrem Mann verfolgt, denn alle Akteure in diesem Buch sind sympathisch und hätten es mehr als verdient gehabt, mehr Aufmerksamkeit von Seiten der Autorin geschenkt zu bekommen. Vor allem fand ich es schade, weil die ersten hundert Seiten so knackig, humorvoll und spritzig geraten waren, als sich die Figuren noch mehr miteinander unterhielten. Dennoch ist „Weihnachten mit dir“ eine würdige Fortsetzung zu „Frühstück mit Meerblick“ und hat mir, trotz der Kürze, viel Lesespaß bereitet.

Veröffentlicht am 06.11.2017

Geheimnisse auf einer idyllischen Insel, die bis in die Gegenwart hineinreichen. Lesenswerter, zeitweilig, sogar recht poetisch anmutender Familienroman über starke Frauen, in dem Glück und Tragik nahe beieinander liegen

Das Licht der Insel
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In den 1920er Jahren:

Die Zwillinge Emily und Elizabeth vereinigt ein besonders Band. Da die autistische Emily nicht sprechen möchte, beschützt Elizabeth ihre geliebte, sehr naturverbundene Schwester ...

In den 1920er Jahren:

Die Zwillinge Emily und Elizabeth vereinigt ein besonders Band. Da die autistische Emily nicht sprechen möchte, beschützt Elizabeth ihre geliebte, sehr naturverbundene Schwester vor jedem drohendem Unheil. Weil Emily so besonders ist, muss auch Elizabeth zu Hause bleiben, statt die Schule besuchen zu dürfen, denn auf der abgelegenen Insel, wo der Vater der beiden als Leuchtturmwärter arbeitet und wo die Familie lebt, gibt es kein Schulhaus.

Außerdem gibt es noch Peter, den ältesten Sohn und Charlie, der seine beiden Schwestern besonders ins sein Herz geschlossen hat und ihre Mutter, die streng ist und wenig Liebe und Zärtlichkeit für ihre Kinder übrig hat. Die Kinder wachsen heran und es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass Emily ein großes Talent für das Zeichnen besitzt. Doch keiner möchte ihr Talent fördern, alle bis auf Elizabeth, halten Emily für unselbstständig. Bis es eines Tages zur Katastrophe kommt…

Gegenwart:

Die desillusionierte Morgan, wird seit Jahren von Pflegefamilie zu Pflegefamilie weitergereicht und glaubt, nie wieder einem anderen Menschen gegenüber Verbundenheit und Liebe empfinden zu können seitdem ihr Großvater, als sie gerade einmal zehn Jahre alt war, verstarb. Ihre Eltern kennt Morgan nicht doch sie hadert auch nicht mehr mit ihrem Schicksal. Sie ist mit einem Drogendealer zusammen und wird eines Tages von der Polizei erwischt, als sie ein Graffiti sprüht. Zu Strafe wird sie zu Sozialarbeitsstunden verdonnert, in einem Wohnheim für ältere Menschen, wo sie auf die charismatische Elizabeth trifft. Elizabeth ist mittlerweile blind und kann nun, da sie, die verschollen geglaubten Tagebücher ihres Vaters wieder hat die einst ihr Bruder Charlie mitnahm und versteckte, nicht mehr lesen. Elizabeth bittet Morgan um Hilfe, denn sie erhofft sich wichtige Informationen aus den Aufzeichnungen ihres Vaters. Morgan, die zunächst nicht viel von den alten Leuten im Wohnheim hält und sogar von ihrem Freund dazu angestiftet wurde, dort Medikamente zu stehlen, ist neugierig und lässt sich auf einen Deal mit der alten Dame ein. Im Gegenzug dafür, dass sie ihr aus den alten Büchern vorliest, bekommt sie am Ende eine wunderbar gemalte Skizze, die sich im Besitz von Elizabeth befindet…

Es war zunächst das wunderschöne, atmosphärisch wirkende Cover, das mich auf den Roman von Jean E. Pendziwol, „Das Licht der Insel“ aufmerksam gemacht hatte. Da ich Romane in denen geheimnisvolle alte Familiengeschichten aufgedeckt werden müssen, sehr mag, wollte ich nach dem Lesen des Klappentextes, der Autorin und ihrem Werk unbedingt eine Chance geben. Und ich habe es auch nicht bereut. Im ständigen Wechsel lässt Jean E.Pendziwol, mal Morgan, und mal Elizabeth die Story vorantreiben. Besonders Elizabeths Schilderungen über das Leben auf einer Insel, als Tochter eines Leuchtturmwärters haben mir sehr gut gefallen. Allerdings gab es auch ein kleines Manko. Die Tagebucheintragungen ihres Vaters, die Morgan anfangs vorliest, waren mir zu unspektakulär geraten so dass ich mich zunächst durch besagte Passagen etwas durchkämpfen musste. Aber irgendwann erzählt nur noch Elizabeth weiter und von diesem Moment an, zog mich ihre Geschichte in den Bann. Jean E. Pendziwols Schreibstil ist gut, zwar eingängig und stellenweise recht poetisch anmutend, wenn sie etwa die Natur beschreibt. Mir hat das sehr gefallen, jedoch wird das womöglich nicht jedem Leser so gehen, könnte ich mir vorstellen. Dennoch, wenn man sich die Mühe macht und sich auf diesen Roman und die Geschichte zweier Frauen einlässt, wird man mit einem atmosphärischen Schmöker belohnt, der sehr reizvoll geschrieben ist und vor allem mit einigen unerwarteten Wendungen punkten kann. Lediglich die Akteure hätten ein wenig mehr Tiefe vertragen können. Besonders Morgan wirkt ein wenig blass beschrieben, das Gleiche gilt für die Brüder der Zwillinge. Und ein wenig dialogreicher hätte der Roman für meinen Geschmack ebenfalls sein können. Das sind jedoch nur kleine Kritikpunkte meinerseits, denn abgesehen davon, ist „Das Licht der Insel“, ein wunderbares Buch, das ich gerne weiterempfehle!

Veröffentlicht am 31.10.2017

Leider etwas schwächerer Abschlussband der „Manhattan with Love“ Reihe, was vor allem an der eigenwilligen Heldin lieg

Lichterzauber in Manhattan
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Eva und ihre beiden Freundinnen, betreiben eine florierende Eventagentur. Eines Tages erhält Eva allerdings einen speziellen Auftrag von einer älteren Dame, die sie oft besucht und mit der sie sich angefreundet ...

Eva und ihre beiden Freundinnen, betreiben eine florierende Eventagentur. Eines Tages erhält Eva allerdings einen speziellen Auftrag von einer älteren Dame, die sie oft besucht und mit der sie sich angefreundet hat. Der Enkel der Dame ist kein geringerer als Lucas Blade, der berühmte Krimi und Thrillerautor und während dessen Abwesenheit, soll Eva Lucas Wohnung in weihnachtlicher Hinsicht auf Vordermann bringen; sprich schmücken und Leckereien zaubern, damit auf ihn, wenn er zurückkehrt aus seinem Kurzurlaub, eine schöne Überraschung wartet. Doch dann ist es Eva die überrascht wird und zwar alles andere als positiv! Denn Lucas ist gar nicht weggefahren, hält Eva im ersten Moment für eine Einbrecherin und überwältigt sie recht unsanft.

Als er wenig später vom Auftrag seiner Großmutter erfährt, reagiert er abweisend und verärgert. Doch das Wetter hat sich mittlerweile dermaßen verschlechtert, dass er Eva bei sich behalten muss. Und diese zaubert in der Küche nicht nur wahre Köstlichkeiten, sondern fegt wie ein Weihnachtsengel durch seine Wohnung und hinterlässt überall weihnachtlichen Schnickschnack, der er so gar nicht mag. Allerdings gibt es einen triftigen Grund für seine Abneigung gegen Schnee und dem Fest der Liebe. Seine Frau verstarb kurz vor Weihnachten, knapp drei Jahre zuvor bei einem Unfall. Auch Eva, hat mit ihrer geliebten Großmutter, kürzlich das letzte Familienmitglied verloren und ist traurig darüber, Weihnachten allein feiern zu müssen. Doch sie sieht es als ihre heilige Pflicht an, Lucas, der an einer akuten Schreibblockade leidet, auf andere Gedanken zu bringen. Dumm nur, dass Lucas so völlig anders tickt als Eva…

In „Lichterzauber in Manhattan“, erzählt Sarah Morgan nun die Liebesgeschichte, der letzten noch ledigen Freundin, Eva, auf die ich mich im Vorfeld bereits sehr gefreut hatte- einfach, weil ich die gegensätzliche Konstellation der Charaktere so spannend fand. Der Roman lässt sich gut lesen, keine Frage und versprüht auch reichlich weihnachtliches Flair, wartet mit prickelnden Liebesszenen auf und vielen humorigen Dialogen zwischen Eva und Lucas, doch irgendwie, fehlte mir das gewisse Etwas. Zugegeben, wenn ich einem Liebesroman Vorhersehbarkeit ankreide, ist das eigentlich albern. Man weiß ja schließlich bereits am Anfang, dass sich das Paar bekommt. Aber letztendlich ist der Weg das Ziel und auf diesem Wege hätte ich mir ein paar Überraschungsmomente gewünscht. Es ist so offensichtlich, dass sich Lucas und Eva zueinander hingezogen fühlen und sich lediglich zurückhalten. Warum eigentlich so lange? Zwar hat Lucas ein Trauma erlebt, doch wird ihm ja eigentlich recht schnell klar, was er will. Dazu hatte ich ein Problem mit Eva, bzw. ihrer Charakterisierung. In den beiden Vorgängerbänden wurde man bereits darüber aufgeklärt, dass Eva eine verträumte Romantikerin ist, die in allem nur das Gute sehen möchte. Dagegen ist ja eigentlich auch nichts einzuwenden, doch in ihrem Roman, bekommt man einfach eine Überdosis Eva geboten und Eva agiert wie einem Disneymärchen entsprungen- also zu gut um wahr zu sein. Mehr noch, sie nervte mit ihren ständigen Einmischungen, Belehrungen und ihren eigenmächtigen Entscheidungen nicht nur Lucas, sondern irgendwann auch mich.

Sie hält sich für hochsensibel, trampelt aber in Wirklichkeit recht unsensibel im Leben von Lucas herum und ist dann eingeschnappt, wenn er nicht so will, wie sie möchte. Die Autorin hat sich so sehr bemüht, Eva sämtliche gute Eigenschaften auf den Leib zu schreiben, dass die Romanfigur überzeichnet wirkt und das gipfelte dann darin, dass sie mich einfach nur genervt hat, beim Lesen, was mir sehr leid tat, denn ich hatte mir so viel vom Abschlussband der Reihe versprochen. Trotz meiner Kritikpunkte und meiner nur 3.5 von 5 Punktevergabe, ist „Lichterzauber in Manhattan“ kein schlechter Roman und viele Leser werden meine Einschätzung wahrscheinlich nicht teilen. Wer sich einfach nur für zwei, drei Stunden von einer weihnachtlichen, erotischen Geschichte verzaubern lassen möchte und kein Problem mit Evas übertriebenem Gutmenschentum hat, wird den Abschlussband sicherlich viel besser bewerten als ich.

Kurz gefasst: Leider etwas schwächerer Abschlussband der „Manhattan with Love“ Reihe, was vor allem an der eigenwilligen Heldin liegt.

Veröffentlicht am 31.10.2017

Ein ungewöhnlicher Plot, der selbst Weihnachtsliebesromanmuffel interessieren wird. Unter die Haut gehender Selbstfindungsroman, der zum Nachdenken anregt

Sternenwinternacht
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Meg und ihr Verlobter Mitch wollen bald heiraten. Alles ist bereits geplant, doch Mitch ist ein Adrenalinjunkie und kann schlecht nein sagen, wenn es darum geht, ein Risiko einzugehen. Beide leben in einer ...

Meg und ihr Verlobter Mitch wollen bald heiraten. Alles ist bereits geplant, doch Mitch ist ein Adrenalinjunkie und kann schlecht nein sagen, wenn es darum geht, ein Risiko einzugehen. Beide leben in einer abgelegenen Hütte, hoch oben in den Rocky Mountains. Als Mitch eines Tages, während ein schlimmer Schneesturm aufzieht, erfährt, dass ein Vater mit seinem Sohn als verschollen gilt, will er unbedingt helfen und die beiden Vermissten suchen. Trotz der drohenden Gefahren. Meg ist außer sich vor Angst, dennoch zieht Mitch zusammen mit ihrem Hund Badger los. Einige Stunden später hat sich das Wetter dermaßen verschlechtert, dass es beinahe hoffnungslos erscheint, dass Mitch gesund zurückkehrt. Da die Telefonleitung tot ist, setzt Meg mit dem Funkgerät ihres Verlobten einen Hilferuf ab. Und wird tatsächlich gehört von einem Mann, der weiter nicht entfernt sein könnte. Jonas ist Astronaut, befindet sich, in der Raumstation im All und versucht, die aufgeregte Meg zu beruhigen. Ihm ist es dann auch zu verdanken, dass Hilfe naht, allerdings erst am nächsten Morgen. Alle Hilfe kommt jedoch vergebens, denn Mitch kann nur noch tot geborgen werden, von einer Lawine getroffen. Badger hat überlebt, allerdings ist auch er verletzt.

Meg ist am Boden zerstört. Ausgerechnet der Tag ihrer Hochzeit, wird nun der Tag von Mitchs Beerdigung. Auch Mitchs und Megs beste Freunde Lucy und Tuck sind sehr getroffen, vor allem Tuck, der sich die Schuld an Mitchs Unglück gibt, weil er Mitch auf eine überflüssige Suche schickte. Die beiden Vermissten waren nämlich bereits wieder sicher im Hotel eingetroffen, zum Zeitpunkt als er Mitch von ihrer Abwesenheit berichtete, was Tuck nicht ahnte.

Auch Meg gibt Tuck die Schuld an ihrem Unglück, was Tuck in die Verzweiflung treibt und in die Trinkerei. Lucy kann es nicht fassen, wie sehr er sich hängen lässt, wo sie doch schwanger ist. Aber Tuck scheint es gar nicht zu interessieren, das er Vater wird. Im Gegenteil er sondert sich ab. Meg verfällt derweil immer mehr in Lethargie. Bis sich schließlich eine Art E-Mail und Funkkontaktfreundschaft zu Jonas entwickelt…

Karen Swans aktueller Contemporary „Sternenwinternacht“, führt seine Leser in die Rocky Mountains, in ein kleines beschauliches Örtchen namens Banff, einem Skiparadies. Und diesmal erzählt sie die Geschichte von gleich zwei, seit der Schulzeit befreundeten Paaren. Um es vorweg zu nehmen. Trotz des wunderschönen, stimmungsvollen, weihnachtlichen Covers sollte man hier keine softe, rosarote weihnachtliche Wohlfühlstory erwarten. Zwar hat Karen Swan einen eingängigen Schreibstil, doch die Probleme ihrer Paare, die sie schildert, sind alles andere als leichte Kost. Besonders Lucy und Tucks Beziehung verstört beim Lesen, allerdings führt die Autorin ihre Leser diesbezüglich lange Zeit aber auch auf eine falsche Fährte, was für einen großen Überraschungsmoment am Ende des Romans sorgt.

Statt leichtem Liebesroman, bekommt man eher einen Selbstfindungsroman geboten, in dem die gutmütige, zu allen freundliche Meg, ihren bisherigen Werdegang gründlich überdenken muss. Selbst ihre langjährige Freundschaft mit der egozentrischen Lucy, die, nach Mitchs Tod ihr wahres, recht unfreundliches Gesicht zeigt. Immerhin gibt es aber auch Megs jüngere Schwester, die Meg zur Seite steht.

Da Meg so ein gutmütiger Charakter ist, braucht sie eine Weile um zu begreifen, wer wirklich Freund und wer Feind ist. In dieser Hinsicht stand mir Meg ein wenig zu lange auf der Leitung, doch da sie so liebeswert beschrieben war, habe ich diesen kleinen Kritikpunkt nicht in meiner Bewertung einfließen lassen. Ich fand Karen Swans Roman ansonsten sehr gut und kurzweilig geschrieben und das trotz der immerhin 604 Seiten. Die Idee einen Astronaut mit der Romanheldin kommunizieren zu lassen, fand ich ebenfalls erfrischend neu und vor allem mochte ich Jonas Weisheit in gewissen Dingen. Die Liebesgeschichte hätte meiner Meinung nach hier und da dennoch ein wenig mehr Romantik vertragen können, daher gibt es einen halben Punkt Abzug. Die Herren der Schöpfung kommen leider nicht gut weg. Man fragt sich beim Lesen schon ab und an, wieso Mitch und Tuck überhaupt so gute Partien sein sollen. Ihr Verhalten ähnelt eher unreifen Kids, doch immerhin hat Karen Swan zumindest mit Meg und Jonas diesmal ein sympathisches Heldenpaar geschaffen.

Kurz gefasst: Ein ungewöhnlicher Plot, der selbst Weihnachtsliebesromanmuffel interessieren wird. Unter die Haut gehender Selbstfindungsroman, der zum Nachdenken anregt.